Perlen des Wrestlings #6 - Nation of Domination

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Aufgrund der immer wieder aufkommenden Gerüchte der Wiederaufnahme der Nation of Domination (und der Backstagepräsenz von Ron Simmons und Mark Henry) kam der ein oder andere Kommentar unter dieser Kolumne, aber auch anderen Artikeln, die gerne mehr über die Gruppierung erfahren würden. Kein Wunder, denn nur die nicht mehr ganz so jungen Leserinnen und Leser werden sich an die Nation of Domination erinnern können, wurde die Gruppierung doch schon Ende 1998 aufgelöst. Wir haben euch gefragt, welche Erinnerungen ihr mit der Gruppe verbindet, und auch wenn sich bei unserem "Praktikanten" die Worterkennung bzw. Autokorrektur eingeschaltet hat, haben wir doch ein paar Rückmeldungen bekommen. Und ja, eine der größten Errungenschaften: Ron Simmons (aka. der spätere Gründer der Nation of Domination Faarooq) gilt gemeinhin als erster farbiger Champion des Wrestling, er konnte 1992 den WCW World Heavyweight Championship-Gürtel gewinnen. Viel Spaß beim Lesen!

Der Ursprung:

Die originale Nation of Domination wurde 1996 in der United States Wrestling Association (USWA) gegründet, damals angeführt von J.C. Ice und Wolfie D. (ein Tag Team mit dem Namen PG-13). Im gleichen Jahr debütierte die Gruppe als Heel-Gruppierung in der WWF, angeführt von Faarooq (aka. Ron Simmons) und dem Manager Clarence Mason. Die Gruppierung war etwas an die "Nation of Islam" angelehnt, einer Gruppierung, die sich für Afroamerikaner einsetzt und stets in der Kritik stand (und immer noch steht), nationalistische Standpunkte zu vertreten und die Vorherrschaft afroamerikanischer Menschen zu propagieren, so nahmen die Gruppenmitglieder anfangs islamische Namen an und trugen entsprechende Kopfbedeckungen. Faarooqs Promos und der "Nation Salute" sorgten für viel "Heat" vom Publikum. Durch den Erfolg wuchs die Nation of Domination immer weiter, so dass sie schnell mehr Mitglieder hatte. Die erste Fehde war gegen Ahmed Johnson, der seit SummerSlam 1996 eine Rivalität mit Faarooq pflegte. Beim Royal Rumble 1997 verlor Faarooq gegen Johnson via Disqualifikation, da Crush, ein Mitglied der Nation, Johnson attackiert hatte.

Zu Beginn waren es Faarooq, Crush und Vega, die die kämpfenden Mitglieder der Nation of Domination stellten. Die anderen Mitglieder waren eher unterstützend am Ring. So kam es zu vielen 6 Man Tag Team Matches, das bekannteste wohl bei WrestleMania 13 gegen die Legion of Doom (Hawk & Animal) & Ahmed Johnson. Nach dem Match gegen den Undertaker bei King of the Ring 1997 feuerte Faarooq alle Mitglieder außer D'Lo Brown, da ihn die restlichen Mitglieder durch einen Streit neben dem Ring entscheidend ablenkten. in der RAW-Ausgabe vom 16. Juni 1997 versprach Faarooq eine "größere, bessere und schwärzere" Version der Nation of Domination. Zunächst wurde Kama Mustafa rekrutiert und anschließend der langjährige Rivale Ahmed Johnson, der Faarooq bei King of the Ring vor Attacken des Undertakers schützte, kurz nachdem dieser Faarooq in einem Titelmatch besiegt hatte. Kurze Zeit später verletzte sich Johnson und wurde durch Rocky Maivia ersetzt, den späteren The Rock.

Die früheren Mitglieder waren ob ihrer Ausbootung überhaupt nicht begeistert und formierten ihre eigenen Fraktionen, Vega erschuf "Los Bericuas", eine Gruppe von Wrestlern aus Puerto Rico, während Crush "The Disciples of Apocalypse" erschuf, eine Truppe von Bikern. Dies führte in der WWE zu einem so genannten "Krieg der Gangs" (The Gang Warz), welche in einem Triple Threat Match der Anführer Faarooq, Vega und Crush bei Ground Zero führte, was Vega gewann. Weitere Fehden folgten (unter anderem erneut gegen die Legion of Doom, den wieder genesenen Ahmed Johnson und Ken Shamrock), The Rock bekam zudem die Chance auf Stone Colds Intercontinental Championship, jedoch gingen die entscheidenden Matches stets verloren. Kurze Zeit später wurde The Rock aber dann doch Intercontinental Champion, da Austin den Titel niederlegte, was zu einer Fehde gegen Ken Shamrock führte. In einem Tag Team Match von The Rock und D'Lo Brown gegen Shamrock und Mark Henry hinterging letzterer seinen Tag Team Partner und wurde Mitglied der Nation of Domination.

The Rock als Anführer:

Am 30. März 1998, die RAW-after-Mania-Ausgabe des Jahres, erklärte sich The Rock nach einem Tag Team Match der Nation of Domination zum Anführer der Nation, nachdem er und der Rest der Gruppierung auf sein Zeichen Faarooq hintergingen und im Ring verprügelten. Er ließ fortan auch "of Domination" weg. In Folge änderte sich dann auch die Darstellung der Nation, sie wurde The Rocks Charakter mehr und mehr angepasst, so wurde Kama Mustafa zum Beispiel zum Godfather, auch die Einzugsmusik wurde überarbeitet. Das Ziel der Nation: The Rocks Intercontinental Championship um jeden Preis verteidigen. Die Hauptfehde war, natürlich, mit Faarooq, aber auch Ken Shamrock spielte als Gegenspieler stets eine große Rolle und konnte der Nation in Tag Teams und 6 Man Tag Teams einige Niederlagen beibringen. Bei einem Tag Team Match zwischen The Rock & Mark Henry vs. Ken Shamrock & Owen Hart kam es, wie bei eigentlich jedem Neuzugang, dazu, dass Owen Shamrock verriet, der Nation zum Sieg verhalt und ihr letztlich beitrat. Hier gab es in der Kommentarsektion eine kleine Diskussion, warum Owen Hart einer Fraktion wie der Nation of Domination beitreten konnte, die ja doch militant war. Der Grund ist, dass die Nation (ohne Domination) unter The Rock nicht mehr militant angesehen war und somit "offener" für andere Wrestler. In die Nation of Domination unter Faarooq hätte Owen Hart mit Sicherheit nicht gepasst.

Nun wurde es Zeit für die ganz große Fehde: D-Generation X, was zu einigen, bis heute bekannten Situationen und Momenten führte, unter anderem die Parodie der DX auf Kosten der Nation, einem Street Fight der beiden Fraktionen, in der die Nation vor allem Triple H schwer zusetzen konnte, einem Ladder Match zwischen The Rock und Triple H bei SummerSlam 1998 um die Intercontinental Championship, welches Triple H gewinnen konnte und einem 6 Man Tag Team Match bei Over the Edge: In Your House, welches die Nation gewann.

Der Fall der Nation:

Ende des Jahres 1998 wurde eine Auflösung der Nation immer wahrscheinlicher, da The Rock mit seinem Gimmick bei den Fans immer beliebter wurde. So entschied sich die WWF letztlich, The Rock zum Face zu machen. So wurden auch die anderen Mitglieder aus der Fraktion geschrieben, Owen Hart, der Dan Severn storylinetechnisch verletzte und mit der Schuld, Stone Cold Steve Austin und Severn mit dem gleichen Move innerhalb eines Jahres verletzt zu haben, nicht leben konnte und zurücktrat (um kurze Zeit später als Blue Blazer wieder aufzutreten, das Gimmick, mit welchem er seinen schrecklichen Tod fand) oder The Godfather, der als Liebling der Fans sein Glück als Single-Wrestler versuchte. Die letzten Mitglieder der Nation, D'Lo Brown und Mark Henry, attackierten The Rock im Oktober 1998 und schmissen The Godfather aus der Gruppe. Brown und Henry behielten als Tag Team noch eine Weile den Namen "The Nation", aber am Jahresende war die Nation (of Domination) endgültig Geschichte.

Was passierte danach?:

Kurze Zeit nach der Auflösung erreichte The Rock neue Höhen der Popularität, wurde WWF Champion bei Survivor Series 1998, turnte kurze Zeit später aber erneut zum Heel, als er sich Vince McMahons "Corporation" anschloss. Über The Rock muss man glaube ich nicht viel schreiben, wurde er doch einer der meist-geliebten und populärsten Stars der Wrestlinggeschichte und inzwischen Filmstar in Hollywood.

Zu Owen Hart könnt ihr euch, wenn es euch interessiert, gerne einen früheren Teil dieser Kolumne durchlesen, die ihm (und seinem Tod) gewidmet war.
Im Sommer 1999 endete auch das Tag Team von Brown und Henry. Brown hatte als Singles Wrestler aber durchaus Erfolg, so konnte er die Intercontinental und European Championship gewinnen. Mark Henry erschuf sein "Sexual Chocolate"-Gimmick und konnte Ende 1999 Jeff Jarrett besiegen, um European Champion zu werden. Henry hatte seinen Run in der WWF/WWE bis vor ein paar Jahren, in der Zeit konnte er einige Titel gewinnen, wie die ECW World Heavyweight Championship oder die World Heavyweight Championship.

The Godfather konnte in seiner Karriere die Intercontinental Championship und World Tag Team Championship gewinnen.
Auch Faarooq, der frühere Anführer der Gruppe, fand Erfolg und konnte sogar ein neues, sehr erfolgreiches, Tag Team gründen: Die Acolytes Protection Agency (APA) mit John "Bradshaw" Layfield (JBL). Zusammen konnten sie drei Mal die World Tag Team Championship gewinnen, bevor sie sich 2004 auflösten.
Faarooq, The Godfather und Mark Henry sind Mitglieder der WWE Hall of Fame.

Quellen: wwe.com, PWWEW.net, theundefeated.com, BleacherReport.
 
Wie immer eine sehr gute Kolumne. Die Nation of Domination interessierte mich hier besonders. Sicherlich auch, weil Mark Henry mein All Time Favorite ist. Ich muss ehrlich sagen, dass ich es gar nicht in Erinnerung hatte, dass die Gruppierung vor der bekannten Konstellation schon mal bestand oder das Crush und Vega mal ein Teil davon war. Das danach kannte ich zwar grössten Teils, aber es ist dennoch interessant das wieder einmal zu lesen. Freu mich jetzt schon auf das nächste Thema.
 
Da ich grad mal für einen Monat das WWE Network aboniert habe um alte RAW Episoden zu gucken, ist die Nation of Domination grad relativ frisch bei mir.

Muss aber sagen, das Stable gibt mir nicht wirklich was. Das war mir doch viel zu sehr ein hin und her gemische der Mitglieder. Der Höhepunkt war dann Ahmed Johnson für den ich einen Softspot hab. Die eine Woche noch tritt er der Nation bei, nur um dann wenige Woche später wieder rausgekickt zu werden. Sein ganzer Run war aber auch geplagt von Verletzungen. Aktuell (22. September 1997) merke ich richtig wie er fallen gelassen wurde. Aber wieder zur Nation ....

Johnson wurde durch Rocky Maivia ersetzt. Die Fans hassen Rocky aktuell. Jede Woche laute Rocky sucks Rufe. Aber die Nation als Stable ist für mich durch. Auch diese Pseudo Gang Warz konnten mich nicht wirklich mitreißen. Da war doch eher die Hart Foundation in der Zeit ein Highlight für mich. Die hat sich aber glaube ich in ein paar Wochen dann auch erledigt 🤷‍♂️
 
Ron Simmons (aka. der spätere Gründer der Nation of Domination Faarooq) gilt gemeinhin als erster farbiger Champion des Wrestling, er konnte 1992 den WCW World Heavyweight Championship-Gürtel gewinnen.

Viro Small gilt als der erste uns bekannte afro-amerikanische Champion im Berufsringkampf, er soll in den 1880ern eine Kragen-und-Ellbogen-Meisterschaft in Vermont gewonnen haben. Der erste afro-amerikanische Weltmeister einer kleineren Promotion in Boston war Seelie Samara im Jahr 1938. Im Jahr 1963 gewann Bearcat Wright die bedeutende WWA-Weltmeisterschaft, den gleichen Titel gewann Bobo Brazil 1966 und 1968. Bobo Brazil wurde 1962 sogar kurz als NWA-Weltmeister betrachtet, allerdings wollte er den Titel nicht annehmen. Ron Simmons war einfach nur der erste afro-amerikanische WCW-Weltmeister.
 
Super hab mich gefreut als ich den namen der perle gelesen habe :)

Danke das mein Vorschlag Anklang fande.


Hab davon soviel gehört aber wiki hat nur nen Eng teil dazu

So hab ich alles wichtige in Deutsch

Danke nochmal
 
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