Poetry Slam

Stupborn

Rookie
Heyho,

ich schreibe in unregelmäßigen Abständen gerne Mehrzeiler, auch zum Thema Wrestling. Diese möchte ich an dieser Stelle vorstellen.

Zu RETRIBUTION (geschrieben vor ca. einem Jahr, kennt die noch jemand?)

RETRIBUTION, vergelt’s euch Leut,
sind’s richtige Gimmick in dieser Zeit.
Klar gibt es Einwände zuhauf,
zu dies, zu das, doch schauen wir drauf.

Zuerst mal, alle stehen mit Mundschutz,
maskiert aus Scham und Eigennutz,
mit Abstand um das Ringgestell,
und attackieren, wenn, nur schnell.

Namen wie Slapjack, Mace, T-Bar,
zum Rückverfolgen unschlagbar.
Und Ali, Babo dieses Clan,
führt mit noch besserem Beispiel an.

Im März, die Hallen machten dicht,
hackte er schon im Homeoffice,
im Netz, das uns die Wahrheit sagt,
ausgesponnen zur Dummenjagd.

Vielleicht, so eine Theorie,
gab es RETRIBUTION nie,
und wäre Corona längst kaputt,
hätte ‘s nur die WWE gebookt?


Zu Edge (nach dem Rumble-Gewinn dieses Jahr)

Edge, bevor man ihn Kante nannte,
in Kanada als Sexton Hardcastle kannte.
Und wenn wir uns einen Rückblick gönnen,
er hätt‘ den Namen behalten können.

Doch vor dem ein oder anderen Luder,
bereicherte er mit seinem Brooder,
Christian, die Wrestlingkultur,
um Posen und Campinggarnitur.

Mit Sable, im Team, gegen den Ex,
mit Lita, intim, live 2006.
Mit Vickie Guerrero nachher familiär,
glücklicherweise diesmal ohne Bilder.

Vom King of the Ring zum Rated-R,
KOffer- und Rekordgoldhalter.
Aus dem Schatten von Cena und The Game.
Rücktritt mit Rücken. Hall of Fame.

Und da man sie häufig unterschätzt,
in Stamford spät auf die Jugend setzt,
steht Edge nun mit 47 Jahr,
im Main Event der Mania.
 
Beim Blick in den Spiegel merkte Mick Foley schnell,
um seinen Traum zu leben, professionell,
und Wrestler, wie Superfly Snuka, zu werden,
müsste er tatsächlich fliegen lernen.

Kein 24-Zoll-Bizeps wie Hulk Hogan,
die Form von Paul Orndorff wär auch gelogen,
das Charisma heut nicht mal NXT-Rohstoff,
doch er fiel wie die Mauer unter The Hoff.

Also flog er, jungenhaft, keck,
als Dudester vom elterlichen Love Shack,
als Mankind von Käfigdächern und –wänden,
als Cactus Jack auf alles mit spitzen Enden.

3 Gesichter, dafür nur ein Ohr,
King of the Deathmatch, dann Anti-Hardcore,
Barbed wire, Baseball bat, C4, Chainsaw,
zuletzt Mr. Socko und Mandible Claw.

Doch gleichgültig wie hoch stieg er empor,
als Darsteller oder Bestseller-Autor,
er kam immer menschlich wieder herab,
Bang Bang! Noch einen schönen Tag.
 
Steve Austin war schon immer reich,
kam aus Hollywood & Texas gleich,
und weil er mit Lady Blossom schlief,
nannte Mantel ihn Stunning Steve.

Auch als er später Bosse knallte,
ein Stunner durch die Hallen schallte.
Nach Dollar Belt & Sleeper Hold,
wurde aus Fang McFrost Stone Cold.

Beim 96er King of the Ring,
die Hölle final Kälte fing.
Mit einem Toast auf John und Gott,
entschied er den Monday Night… What?

Die Ära von Austin 3:16,
in Gold & Siegen nicht aufzuwieg’n.
Sein Hauptgewinn gewiss bestand,
aus Steveweiser nebst Dosenpfand.

Als die Attitüd am Nagel hing,
Hall of Fame-Ring am Mittelfing’,
letztlich noch eine Sache quälte,
dass ihm Ruthless Aggression fehlte.
 
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