Reebok wird exklusiver Ausrüster/Kleidungssponsor der UFC *LESENSWERT*

Buwistick

Hall of Fame
Es ist offiziell! Am gestriegen Dienstag wurde nach monatelangem Hin und Her der Abschluss des Deals zwischen der UFC und dem Sportausrüster Reebok mit einer großen Pressekonferenz in New York City bekannt gegeben. Somit werden die Fighter der UFC zukünftig eine Einheitskleidung tragen müssen, die offiziell unter dem Prinzip der "UFC Athlete Outfitting Policy" laufen wird.

Bevor wir auf die Hintergründe und weiteren Bekanntmachungen der Zusammenarbeit eingehen werden, möchten wir euch zunächst erstmal die angesprochene Pressekonferenz präsentieren, bei der die UFC Offiziellen Dana White und Lorenzo Fertitta anwesend waren:


Die beiden Organisationen einigten sich auf einen 6-Jahresvertrag, welcher ab dem 06. Juli 2015 laufen wird. Daher wird UFC 189 im Rahmen des "4th of July Weekends" das erste Event mit der neuen Einheitskleidung sein. Von da an wird ausschließlich Reebok die UFC Fighter ausrüsten und sponsoren. Andere Sponsoren sind bei UFC Veranstaltungen nicht mehr gestattet. Dies gilt sowohl für die offiziellen Termine in der Fight Week, als auch für die Fight Night selber. Fertitta gab allerdings bekannt, dass es durchaus möglich sei, dass neben Reebok noch andere große globale Sponsoren auf der Einheitskleidung Platz finden werden, ähnlich wie es auch in der Champions League gehandhabt werde. Und obwohl die Fighter nicht mehr eigene Sponsoren auf ihrer Kleidung tragen dürften, sei es ihnen dennoch gestattet, zusätzliche Sponsorenverträge abzuschließen. Allerdings müssten sich die Sponsoren dann neue Methoden überlegen, um ihren Fighter zu bewerben, da es bei den Veranstaltung untersagt sei. Das bedeutet übrigens auch das Aus für die mitlerweile legendären Octagon Banner bei den Introductions. Fertitta begründete diese Entscheidung folgendermaßen:

"Du kannst ein Fußballfeld oder einen Basketballfeld auch nicht einfach mit irgendwelchen Sponsoren betreten, die du willst. Da hast du auch Trikots mit einheitlichen Sponsoren. Wir sind an einem Punkt angekommen, wo das einfach nicht mehr funktioniert."

Wie die Bezahlung der Fighter nun genau aussehen wird, wurde nicht so richtig klar. Zwar stellte Fertitta ein Konzept vor, wie das Finanzsystem ungefähr aussehen soll, allerdings wurden keine genauen Zahlen genannt und zudem gibt es hier und da Widersprüche. Er sagte:

"Wir glauben, wir haben ein Prinzip erschaffen, das den Fightern genauso viel Gehalt, und in vielen Fällen sogar deutlich mehr, bieten wird, als sie aktuell verdienen. Sie dürfen ja weiterhin ihre eigenen Sponsoren nutzen. Wir sehen das nicht als eine Einschränkung, sondern als eine Addition zu dem Bisherigen. Zusätzlich erhalten sie auch noch einen Bonus für den Verkauf ihrer Ausrüstung."

White fügte an, dass die Fighter jeden Cent der Einnahmen erhalten werden. Zusätzlich seien auch noch 20% der Verkaufseinnahmen ihrer individuellen Ausrüstung für sie bestimmt, die die Fighter persönlich anpassen dürfen. Sowohl die Farbe, als auch die Art der Kleidung seien individuell veränderbar. Beispielsweise könnte man bei den Hosen zwischen "Board Shorts", "Vale Tudo Shorts" und "Skorts" wählen. White zählte auch auf, was genau ein Ausrüstungspaket enthalten wird:

"Ein Ausrüstungspaket wird Kleidung für den Fighter und dessen Cornermen enthalten. Dazu gehören Fight Shorts, Walkout Jerseys, Pullovers, T-Shirts, Fleece Oberteile und Hosen, Kopfbedeckungen, Socken, Schuhe und noch ein paar andere Dinge. All diese Sachen gehen nach dem Event in den Besitz des Camps über, und am Tag des Fights werden alle Kleidungsstücke ähnlich wie bei einem Fußballspiel in der Kabine zurecht gelegt."

Um aber nochmal auf die Bezahlung zu sprechen zu kommen, Fertitta stellte das Konzept folgendermaßen vor:

"Die Athleten werden nach einem gestaffelten System entlohnt, das die offiziellen UFC Rankings, sowie den Platz auf der Fightcard berücksichtigt. Die Champions erhalten demnach am meisten. Auf Stufe 2 folgen dann die an 1-5 gerankten Fighter, auf Stufe 3 die an 6-10 gerankten Fighter, auf Stufe 4 die an 11-15 gerankten Fighter und auf Stufe 5 die ungerankten Fighter, wobei es hier auch nochmal prozentuale Unterschiede zwischen den einzelnen Fightern geben. Die Bezahlung bleibt allerdings gleich, egal ob man bei einem PPV, einem FOX, einem FOX Sports 1 oder einem UFC Fight Pass Event antritt."

White kürzte sein Statement dazu etwas ab und sagte lediglich:

"Je erfolgreicher ein Fighter ist, desto mehr Geld verdient er durch diesen Deal."

Wie bereits erwähnt hat das vorgestellte Prinzip hier und da aber noch einige Widersprüche bzw. kontroverse Aspekte. Obwohl es heißt, dass die Fighter alles erhalten werden, bekommen sie aber beispielsweise nur 20% der Faneinnahmen zugesprochen. Auch das Auszahlungsprinzip nach dem UFC Ranking wurde von einigen Seiten kritisiert, da das Ranking doch eher als sehr schwammig gilt. Daher erntete dieser Deal, sowie der Ausschluss anderer Sponsoren nicht nur positive Reaktionen aus den MMA Medien. Umso überraschender war es, dass die Fighter offensichtlich sehr positiv reagierten. Fertitta sagte, dass er viele positive Reaktion der Fighter auf diesen Deal erhalten habe. Bei der Pressekonferenz selbst waren übrigens auch Ronda Rousey, Frankie Edgar und Chris Weidman vor Ort, die sich ebenfalls begeistert von diesem Deal zeigten:




Am aller glücklichsten über diesen Deal waren aber definitiv White und Fertitta, die geradezu ins Schwärmen gerieten. White hob mehrmals hervor, dass dies der wertvollste Nicht-Ausstrahlungsdeal der UFC Historie sei. Genaue Zahlen des Abkommens wurden aber nicht bekannt gegeben. Auch Fertitta bezeichnete diesen Deal als ganz große Sache und sprach von einem "Game Changer":

"Wir sind zu einer Vereinbarung gekommen, die unserer Meinung nach sowohl für den MMA Sport, als auch für uns, die UFC, ein bahnbrechender Deal ist. Wir sehen diesen Deal zwischen Reebok und der UFC als einen wahren "Game Changer" in der Welt des MMA Sports an. Dies wurde definitiv noch nie zuvor im Kampfsport getan. Wir hatten schon einige dieser "Game Changer", während wir diese Promotion aufgebaut haben. Angefangen bei The Ultimate Fighter, dann kam Budweiser hinzu, der Deal mit FOX oder auch die Partnerschaft mit Electronic Arts. Reebok gehört auf jeden Fall in diese Kategorie. Ich denke, dass wir uns in 10 Jahren an den Reebok Deal zurückerinnern werden, ähnlich wie wir es heute mit The Ultimate Fighter tun."

Auch die Einzelinterviews von White und Fertitta haben wir für euch:



Die großen Verlierer des Deals sind die anderen MMA Sponsoren. Ausrüster wie TapouT oder Dethrone gucken nun so ziemlich in die Röhre. Dethrone nahm es aber mit Fassung und schrieb auf Twitter:

"Heard uniform announcement coming tomorrow. We were never about all looking the same. We'll stay that way, thanks. #goodluckreebok"

Eine interessante Randnotiz ist noch, dass die UFC Champions Johny Hendricks und Anthony Pettis bereits zuvor einen Deal mit Reebok hatten. Beide werden bekanntlich an diesem Wochenende bei UFC 181 im Octagon stehen. Wer nun aber denkt, dass es keinerlei Kritik aus Reihen der UFC gab, der liegt auch wiederum falsch, denn Nate Diaz meldete sich via Twitter zu Wort, schrieb "Here's for your Bitchass uniforms" und postete dazu folgendes Bild:

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Wenig später schrieb er dann aber "Oh shit my phone was hacked today...100%". Es war nicht das erste Mal, dass Diaz gegen die UFC shootete. Ob er wirklich gehackt wurde, darf jeder für sich selbst entscheiden. Abschließend haben wir noch die offizielle Pressemitteilung der UFC, die die bereits erwähnten Dinge nochmal zusammenfasst:

Der global führende Fitnessausrüster Reebok hat heute eine bahnbrechende Partnerschaft mit der UFC, der weltweit größten MMA Promotion, bekannt gegeben. Reebok wird in diesem langfristigen Deal der exklusive Ausstatter der UFC werden und erstmals die gesamte Ausrüstung aller Athleten für die Fight Week und die Fight Night stellen. Reebok wird außerdem der Exklusivhersteller der Merchandise für Millionen von UFC Fans auf der ganzen Welt sein. Neben der Unterstützung für die Fighter bringt die Zusammenarbeit zwischen Reebok und der UFC auch noch eine Wohltätigkeitskomponente ins Spiel. So wird ab dem Jahr 2015 ein bestimmter Prozentsatz der Einnahmen an die Wohltätigkeitsorganisation Fight for Peace abgehen, welche sich dafür einsetzt, dass junge Menschen von Kriminalität und Gewalt ferngehalten werden.

"Diese Zusammenarbeit ist mehr als nur eine Lizenzvereinbarung", sagte der Präsident von Reebok Matt O'Toole. "Es ist eine echte Zusammenarbeit zwischen zwei tollen Organisationen, die der UFC nicht nur ein verbessertes Aussehen bieten wird, sondern auch die globale Reichweite beider Brands fördern wird, die wir nutzen wollen, um junge Menschen von Kriminalität und Gewalt fernzuhalten."

"Zusammen mit Reebok werden wir die Landschaft des MMA Sports auf den Kopf stellen", sagte der UFC Chairman und CEO Lorenzo Fertitta. "Mit einem anderen so großen Brand zusammenzuarbeiten, steigert den langfristigen Wert der UFC Fighter enorm und setzt die Professionalisierung des Sports weiter fort. Jeder UFC Fighter wird von dieser hochqualitativen Ausrüstung profitieren. Nie zuvor hat ein Sportausrüster so viel in die Entwicklung von MMA Kleidung gesteckt."

Der Reebok/UFC Deal beinhaltet Ausrüstungen für die Fight Week und die Fight Night. Außerdem wird es auch Kleidung für die Fans zu kaufen geben. Alle diese Ausrüstungen werden von den Fightern mitentwickelt, um sie individuell zu optimieren.

"MMA ist nicht nur eine der am schnellsten wachsenden Sportarten der Welt, sie ist auch eine der herausfordernsten für die Hersteller, die die Trainingsausrüstung stetig weiterentwickeln müssen, da die Fighter sowohl mental, als auch physisch auf einem Top Level sein müssen. Und jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, an dem es sogar über den Käfig hinausgeht", sagte O'Toole weiter. "Diese Partnerschaft wird nicht nur Reebok's Spitzenposition als global führender Fitnesshersteller festigen, sondern auch unsere Zielgruppe erweitern. Mitlerweile sind wir für mehr als 35 Millionen Kunden die Nummer 1, die unsere Ausrüstung nutzen, um weiterhin fit durch's Leben zu kommen."

In den kommenden Tagen wird sicher noch einiges an Neuigkeiten zu diesem Thema hinzukommen. Wir halten euch natürlich auf dem Laufenden.

Quellen: UFC.com, Fightline.com, MMAMania.com, MMAJunkie.com, BloodyElbow.com, MMAFighting.com, YouTube.com/MMAFightingonSBN, Twitter.com/Dethrone, Twitter.com/NateDiaz209
 
Zuletzt bearbeitet:
Na super jetzt laufen sie in Einheitsbrei rum. Der Vergleich mit dem Fußball ist voll aus der Luft gegriffen, wusste garnicht das MMA (ausgenommen mit Camp und Trainerteam usw.) ein Mannschaftssport ist. Und selbst im Fussball dürfen die Kicker andere Schuhe tragen wenn sie mit einen Ausrüster einen Vertrag haben. Für die UFC mag das ein guter Deal sein mir gefällt es aber garnicht da ich die Shirts von Venom oder auch TapouT gerne gesehen habe.
 
Na hauptsache von allen bekannten Sportmarken die billigste.

Das ist dann wohl der Tod der etablierten Bjj Marken. Absolut skrupelloses Mittel den Markt noch mehr zu monopolisieren. Verlierer sind die Fighter und Marken, gewinnen tut NUR die UFC und Reebok. Jetzt reicht ne Gage wohl nur noch zum Leben. Ist wohl alles überhaupt erst zu Stande gekommen, weil Jones und Silva dicke Sponsoren vergrault haben.

Zeit für ne Gewerkschaft. Schließlich sind die Fighter dite UFC. Wenn sich nur drei Teams zusammen tun und mit nem Absprung drohen, hat man die UFC an den Eiern. Eigentlich halte ich Danas Entscheidung min. finanziell vertretbar. Aber das kann sehr kontraproduktiv wirken.
 
[MENTION=2500]Santa Buwistick[/MENTION]
Welche Sponsoren kommen denn noch auf die Kleidung?
Habe das nicht ganz verstanden, sind das dann auch Sponsoren der UFC oder?

Wird zwar keine genaue Übersicht darüber geben, aber mich würde auch interessieren, wieviel bekannte MMA Fighter Merchandise momentan verkaufen.
 
Für die Fighter mag dass jetzt zum Teil vielleicht scheiße klingen,aber Dana bekommt eine Menge Geld für den Vertrag. Die Tapout Shorts sahen immer gut aus.Wie schon erwähnt würde ich als Fighter auch eine Gewerkschaft gründen, damit sie bei solchen Entscheidungen auch mitreden können
 
@Santa Buwistick
Welche Sponsoren kommen denn noch auf die Kleidung?
Habe das nicht ganz verstanden, sind das dann auch Sponsoren der UFC oder?

Wird zwar keine genaue Übersicht darüber geben, aber mich würde auch interessieren, wieviel bekannte MMA Fighter Merchandise momentan verkaufen.

Naja, etwas genaues wurde nicht gesagt. Dana meinte nur, dass es noch andere Sponsoren auf der Kleidung geben wird. Ich denke mal, dass er damit die großen Sponsoren der UFC meint. Harley Davidson, Budlight, etc. Auch zu den Merchandise kann man nicht viel sagen. Ich verstehe zwar die Idee von der UFC, aber die Umsetzung ist mir noch nicht so ganz klar. Da müssen wir wohl mal abwarten.
 
Dieses Vereinheitlichen von Stars und ihren individuellen Charakteren und Stilen finde ich einfach nur daneben. Mehr kann ich dazu irgendwie nicht sagen :D
 
Für die Fighter mag dass jetzt zum Teil vielleicht scheiße klingen,aber Dana bekommt eine Menge Geld für den Vertrag. Die Tapout Shorts sahen immer gut aus.Wie schon erwähnt würde ich als Fighter auch eine Gewerkschaft gründen, damit sie bei solchen Entscheidungen auch mitreden können
Genau das ist der Punkt.
Die UFC kriegt Geld, die Fighter bekommen je nach Ranking Platz ihr Geld. Das heißt erstens, dass die Lücke in den Gehältern noch größer wird und für intelligente Fighter, die den Sport gut repräsentieren lukrative Deals flöten gehen. Das ist eine unglaubliche Einschränkung und auch der Tod der Ausrüster, die sich niemals mit Promotions wie Bellator über Wasser halten können.

Aber eins ist positiv: Keine perversen mehr, die mit Tangas ins Octagon steigen!
 
Genau das ist der Punkt.
Die UFC kriegt Geld, die Fighter bekommen je nach Ranking Platz ihr Geld. Das heißt erstens, dass die Lücke in den Gehältern noch größer wird und für intelligente Fighter, die den Sport gut repräsentieren lukrative Deals flöten gehen. Das ist eine unglaubliche Einschränkung und auch der Tod der Ausrüster, die sich niemals mit Promotions wie Bellator über Wasser halten können.

Aber eins ist positiv: Keine perversen mehr, die mit Tangas ins Octagon steigen!

Du bist einfach kein Dennis Hallman Fan oder?? :D :D
 
Du bist einfach kein Dennis Hallman Fan oder?? :D :D

Hallman gegen Punk, wär das was? ;)

Ne, eigentlich hab ich nen mega Respekt vor dem, alleine wegen seiner Hughes-Story. Ich denke es geht jedem so, dass es grundsätzlich klasse ist, so einen Fighter der alten Schule noch mithalten zu sehen.

Aber es gibt gewisse Dinge, die sich mit meinen Überzeugungen nicht vereinbaren lassen :D
 
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