UFC führt eigene Anti-Doping Richtlinie ein

blackCatchello

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UFC führt eigene Anti-Doping Richtlinie ein - Bau eines eigenen Zentrums, mögliche Strafen, Stimmen der Fighter

Am Mittwoch war es soweit. Die UFC hielt eine Pressekonferenz um das Thema "Athlete Marketing and Development Program" zu besprechen. Auf dieser Pressekonferenz stellte die UFC ihre eigene Anti-Doping Richtlinie vor, die den MMA-Sport innerhalb der UFC verändern wird.

An der Konferenz nahmen UFC Präsident Dana White, UFC Chairman und CEO Lorenzo Fertitta, UFC Sr. Executive Vice President und COO Lawrence Epstein, UFC Vice President of Athlete Health and Performance Jeff Novitzky, sowie der USADA Board Chairman Edwin Moses und USADA CEO Travis Tygart teil. Sie stellten die Richtlinie vor und verkündeten weitere Pläne des Programmes.

Epstein verkündete, dass die UFC nun mit der United States Anti-Doping Agency (USADA), der nationalen Anti-Doping-Agentur, zusammenarbeiten wird, um ein flächendeckendes Programm auf die Beine zu stellen. Ebenfalls wird die Promotion mit der Cleveland Clinic koorperieren, um Hirnschäden bei Fightern vorzeitig zu entdecken. Außerdem plant die UFC, ein eigenes "UFC Lab" zu errichten. Orientiert hat man sich für diese Einrichtung an ein ähnliches Gebäude vom Fußballklub Manchester City. Das UFC Lab, so der Name der Einrichtung, wird in Las Vegas aufgebaut werden. So sollen die Athleten (Anmerkung: Während der gesamten PK wurden die Fighter und Fighterinnen Athleten genannt.) sich an diesem Ort niederlassen, um sich besser von Verletzungen zu erholen und sie sollen auch unterrichtet werden, wie man sicherer trainieren kann, ohne Verletzungen einzugehen. Genauere Informationen wurden nicht verkündet.

Die Zusammenarbeit mit der USADA wird von Novitzky überwacht. Die USADA wird unabhängig von der UFC agieren und transparent sein. So werden es mindestens 2750 Tests pro Jahr absolviert, dieser Wert würde pro Fighter bei etwa 5.5 Tests im Laufe eines Jahres sein. Man wird nicht nur Urinproben nehmen, sondern auch Bluttests werden genommen. Ebenfalls wird es keine Ankündigung geben, wann die USADA einen Test bei den Fightern absolviert. Man wird auch nicht vor großen Namen zurückschrecken, da die USADA dafür sorgen möchte, dass der Sport sauber wird. Man wird mit den anderen nationalen Anti-Doping Agenturen zusammenarbeiten, um Fighter außerhalb der USA zu kontrollieren. Ab dem 01. Juli werden die Richtlinien gültig sein. Es wird zwischen 2 Arten von Mitteln unterschieden: Spezifische und Nicht-Spezifische Substanzen.

Die Strafen bei Nicht-Spezifischen Substanzen, wie anabole Steroide, Wachstumshormone etc. lauten:

  • Bei einem ersten Vergehen wird es zu einer 2 jährigen Strafe kommen. Sollte der Fighter aufgrund von "erschwerenden Umständen", wie zb. bereits vorhandene Vergehen, Einnahme von mehreren Mitteln und weiteren Faktoren, vorbelastet sein, wird die Strafe verdoppelt. So kann ein Fighter gleich 4 Jahre aussetzen
  • Ein zweites Vergehen verdoppelt die ausgesprochene Sperre des ersten Vergehens (4-8 Jahre)
  • Das dritte Vergehen verdopplet die ausgesprochene Sperre des dritten Vergehens (8 bis lebenslange Sperre)

Die spezifischen Substanzen, wie Marihuana, Kokain, andere Stimulanzien etc. werden, anders als bei den Nicht-Spezifischen, nur "in-competition" getestet. Die Spanne der "in-competition" lautete zuvor nur 6 Stunden vor und nach dem Fight. Nun wird diese Spanne auf 6 Stunden vor den Weigh-Ins bis 6 Stunden nach dem Event erweitert, so USADA CEO Travis Tygart. Die Sperren betragen:

  • Bei einem ersten Vergehen wird es zu einer einjährigen Strafe kommen. Sollte der Fighter aufgrund von "erschwerenden Umständen" vorbelastet sein, wird die Strafe mit 2 weiteren Jahren erhöht.
  • Ein zweites Vergehen verdoppelt die ausgesprochene Sperre des ersten Vergehens (2-6 Jahre)
  • Das dritte Vergehen verdopplet die ausgesprochene Sperre des dritten Vergehens (4 bis lebenslange Sperre)

Ebenfalls kommen noch neben den Sperren weitere Sanktionen hinzu. So wird bei einem Vergehen der Fight als Disqualifikation gewertet. Außerdem wird dem Fighter eine Geldstrafe verhängt, sowie der Verlust des Titels bzw. der Platz innerhalb der UFC Rankings. Die Geldstrafen werden zur Verbesserung des Systems verwendet. Auch wird es zu einer Linie von Informaten, sogenannte Whistleblower, kommen. Sollte ein Fighter mitbekommen, dass ein anderer Fighter Dopingmittel nimmt, soll man diese Informaten benachrichtigen, die diese Information dann an die UFC/USADA weitergibt.

Das gesamte Verfahren, welches mehrere Millionen Dollar kostet, übernimmt die UFC. Fertitta sagte, man gehe auch das Risiko ein, wichtige und große Fights zu verlieren. Wenn dafür der Sport sauberer wird, ist man dafür bereit. Hinter vorgehaltener Hand gehen manche Experten davon aus, dass die UFC mit diesem Programm einen weiteren Grund schaffen möchte, dass MMA in New York legalisiert wird.

Auch die Stimmen der Fighter sind positiv. Viele von ihnen begrüßen den Schritt und besonders das Testen außerhalb des Wettbewerbs, ist für viele Fighter ein Segen. Dave Meltzer vom Wrestling Observer sagte, dass kein System perfekt sei, jedoch ist dieses Programm der UFC ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Wie sich diese Richtlinie mit den neuen Gesetzen der NSAC (KLICK) vereinbaren lässt, wird die Zukunft zeigen. Die gesamte Pressekonferenz seht ihr hier:


Quellen: MMAFighting.com, MMAJunkie.com, YouTube.com/UFC
 
Das sind wirklich harte Strafen und das finde ich auch total richtig um den Sport sauber zu halten.
Leider hab ich die Angst, dass wir jetzt bald auf einige tolle Fighter für lange Zeit verzichten müssen.
 
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