Skilltechnisch echt keine starke Card gewesen (und dabei habe ich nur die Kämpfe der Männer gesehen, hätte vielleicht geholfen, wenn statt den Frauen noch vier dezente Fighter gekämpft hätten), sicher nicht unbedingt sehenswert, wie man aber vorher sicher schon erahnen konnte. Die Ansetzungen waren entweder einseitig oder reizlos, und auch der Just Bleed Gott hat nicht so sonderlich mitgeholfen.
Die ersten beiden Kämpfe waren sicher nichts auf hohem Niveau, woran man sich aufhalten sollte. Ron Stallings und Justin Jones haben m.M.n. nichts in der UFC verloren. Der HW Kampf war noch recht lustig. Johnson und der Russe sind im Maßstab der Division sicher nicht die schlechtesten, aber speziell Johnson kam mir doch sehr steif vor und es wundert mich ein wenig, dass der Kampf so kompetiv war und der Russe nicht gewonnen hat. Wie es oft bei den Schwergewichten ist, haben sie eine wohl bessere Offensiv- als Deffensivtechnik. Johnson hat es insofern richtig gemacht, den schnelleren Gegner mit Druck und einer starken Vorhand in der Rechtsauslage zu belästigen. Dieser wiederum konnte aus der Sache heraus wunderbar die klassisch russischen Vertikalhaben nutzen. Dass Johnson einen solchen Takedown landet, hätte sicher nicht passieren dürfen. Im Endeffekt haben sich beide als nicht-Elite entpuppt mit einer mittelmäßigen Technik. Ich denke nicht, dass wir uns noch lange an den beiden erfreuen dürfen.
Ich fand es auch nebenbei bemerkt super, dass der Ref ziemlich konsequent war und dem russischen Fencegrabber nen Punkt abgezogen hat.
Ja, Guida und Maynard haben es beide hinter sich als Topfighter, das hat sich ziemlich gut gezeigt. Ungewohnterweise hatte Guida doch ziemlich mit der gegnerischen Guard zu kämpfen. Klar, man hat schon oft gesehen, dass er vom unten liegenden Gegner sogar kontrolliert wird (nicht zuletzt Pettis und Diego), man merkt, dass es ihm immer schwerer fällt, seine Aktionen zu timen und sicher zu "liegen", das fängt schon im Griffkampf an
Auch Maynard hat seinen Zenit total überschritten, allerdings ist er noch immer besser als ein Großteil des Rosters und hat zumindest noch immer den Willen, zu kämpfen und nicht nur Geld mitzunehmen, was nicht jeder alte Fighter behaupten kann. Er hat noch immer ein besseres Kinn als Kerle wie Dennis Bermudez und der wird meines Wissens von den meisten Spaßtis rangiert Der Punch hätte jeden gerockt, nicht nur ihn, durch diese Niederlage ist Maynard aktuell echt schwer unterbewertet. Würde man vom Matchmaking mithelfen wie bei Guida, würden sich seine "Qualitäten" zeigen.
Die Runde zwischen Poirer und Ferreira war sicher gut anzusehen. Ich tu mich allerdings schwer mit dem Glauben, dass Poirer im Lightweight weiter kommen wird als in seiner alten Division. Hier hat er nicht nur größere Gegner als vorher, sondern auch weniger einseitige, die Division ist wesentlich tiefer, nunmal die des Durchschnitssbürgers. Er hat im Endeffekt die gleichen Probleme gezeigt und die gleichen Stärken ausspielen können wie vorher. Vielleicht kommt da noch etwas, aber es gehört bislang nicht zu den Leuten, die in einer neuen Gewichtsklasse ihren Kampfstil besser nutzen können. Sicher ist das auch schwer zu sagen gegen einen solchen Gegner. Der Kampf hat mal wieder gezeigt, dass Sean Shelby als Matchmaker ziemlich fragwürdig ist und es vielen Fans einfach macht, viel Geld mit Wetten zu machen.
Poirer ist ein klasse Striker, mit super Headmovement und guten Reflexen. In Sachen Beinarbeit hat er allerdings große Lücken, die es ihm auch in Zukunft schwer machen werden, gegen die Elite der Division anzukommen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was ein technisch souveräner Striker mit ihm machen würde. Auch seine TDD leidet unter der Tatsache. Ferreira hatte durchaus Chancen, die er hätte nutzen können, allerdings ist sein Striking echt richtig schlecht und Treffer basieren eher auf Zufall.
Wir haben schon oft gesehen, dass Poirer getaggt wurde, weil er in den falschen Momenten seine Arme hat sinken lassen. Gebt ihm einen guten Gegner und es wird erneut passieren.
Ich kann Iaquninta echt verstehen, aber faktisch hat er eine der schlechtesten Entscheidungen der letzten Jahre gewonnen. Es gibt knappe Entscheidungen und es gibt sehr deutliche Bullshit Entscheidungen, hier hatten wir eine davon. Alle wussten das, Masdival, Iaquinta und eben auch die Fans. Dass es nicht korrekt ist, danach zu buhen, ist eine Meinung die ich teile, aber er wusste selber, dass er deutlich verloren hat, sonst hätte er gar nicht erst so reagiert. Den einzigen Punkt, in dem Iaquinta die Nase vorne hatte war Aggressivität, Anscheinend haben die Judges keine Ahnung von effizientem Konterstriking, sie hätten sicher auch Mayweathers letzten Kampf gegen ihn gewertet.
Sogar die dritte Runde, in der Masdival in Sparring Modus ging, hat Iaquinta nicht gut ausgesehen.
Wenn man von etwa zehn Versuchen aus Verzweiflung keinen einzigen Takedown landet und dabei noch weniger Treffer und läppschere Treffer landet, die den Gegner nicht im Ansatz verletzen, während man selber immer wieder aus dem Gleichgewicht kommt... nicht mal die Leg Kicks und Low Shots haben effizienz gezeigt. diese Judges sollten sich echt einen neuen Sport suchen, denn das technische Verständnis scheint bei 0 zu sein, echt traurig. Ürbigens hat Joe Rogan hier mal wieder miserable Arbeit geleistet, wieder viel zu viele Treffer in die Luft als "großartige Technik von Iaquinta" verehrt. Unglaublich, was die Pilze mit dem Mann gemacht haben.
Für Lamas tut mir der Ausgang des Kampfes sehr Leid, da er sicher nicht wiederspiegelt, wie nah die beiden skilltechnisch aneinander dran sind. Der Unterschied war wohl, dass Lamas total vorhersehbar gekämpft hat und sich immer gleich verhalten hat, wenn Mendes die Distanz durch zwei große Schritte radikal kürzte. Man hat doch recht deutlich gemerkt, dass Lamas sich nicht ganz gefunden hat in diesem Kampf, keine sinnvollen Aktionen gegen Mendes gebracht hat. Es war schon fast wie in seinem Kampf gegen Aldo. Entweder er landet seine Kicks und Jabs aus der Distanz oder er wird im Schalgabtausch gefressen. Seine Vorhersehbarkeit hat dem nicht sonderlich geholfen.
Mendes hingegen zeigt weiterhin, wie man mit weitesgehend perfektionierter Basistechnik einen großen Unterschied machen kann. Vor allem sein kühler Kopf ist eine Waffe, die nur wenige Kämpfer in der UFC besitzen und mit ner guten Trainingseinstellung gehört er aktuell zurecht zu den Vorzeigekämpfern der Promotion. Für ihn wäre es wohl das beste, wenn Aldo in seiner nächsten Titelverteidigung ausgeknockt oder zumindest gebrochen wird, dann sehe ich keinen Gegner mehr, der Mendes gefärhlich werden kann. Er macht n gutes Argument, vor Dillashaw und Urijah der beste Fighter bei Alpha Male zu sein.