Update zu den Anschuldigungen gegen Vince McMahon: Wie nimmt man seine Auftritte und die aktuelle Situation innerhalb der Company wahr – Drohen WWE nun Sammelklagen? – John Laurinaitis beurlaubt – Bruce Prichard nun Interims Head of Talent Relations

Leute, ich habe so etwas in der Art vor rund 40 Jahren mal am eigenen Leib erlebt. Ein Vorgesetzter hat mir gegenüber ein gewisses Interesse signalisiert. Ich war in der Probezeit und die Person hatte Einfluß, ob man mich behielt oder nicht. Ein Ja hätte nicht meinen Neigungen entsprochen und ein Nein hätte mich frühzeitig wieder zum Arbeitsamt schicken können, also hielt ich die Person hin in der Hoffnung die drei Monate unbeschadet überstehen zu können. Zum Glück - im Nachhinein - behielt ich Job aus anderen Gründen nicht. Also stellte sich die Frage ja oder nein nicht. Ein Ja war eigentlich ausgeschlossen, technisch gesehen wäre es aber einvernehmlich gewesen. Und was wäre nach einem Nein passiert?

Vor diesem Hintergrund bin ich vorsichtig Frauen in so einer Situation vorzuverurteilen, bevor ich nicht mehr Informationen habe. Ja, es gibt Fälle, in denen sich Frauen berechnend "hochschlafen", aber der Regelfall ist das nicht. Der Regelfall sieht so aus, dass ein Machtmann seine Macht dazu benutzt mit einer Untergebenen eine wie auch immer geartete Beziehung zu nötigen. Das mag dann vielleicht juristisch "einvernehmlich" sein, ist es aber eigentlich nicht.
 
Vor diesem Hintergrund bin ich vorsichtig Frauen in so einer Situation vorzuverurteilen, bevor ich nicht mehr Informationen habe.
Das meinte ich ja oben schon, wir wissen viel zu wenig um ein Urteil zu fällen und selbst wenn es einvernehmlich wäre, gebe es, bis auf persönliche moralische Grenzen, keinen Grund die Dame zu verurteilen. Vielleicht war sie verliebt, vielleicht wollte sie schnell befördert werden? Alles erstmal egal.
Die Untersuchung seitens der WWE betreffen ja auch erstmal nur "woher kommt das Geld?" Und hatte hier McMahons jemanden einen Vorteil für Beischlaf verschafft?
Soweit ich weiß ist die Dame Anwältin und war auch für den Bereich zuständig, sie wird also hoffentlich wissen wie sie da rauskommt,ohne schaden in allen Bereichen. Vince Macmahon ist vielleicht nicht der Teufel, aber er ist auch ganz weit davon entfernt ein guter Mensch zu sein. Jedenfalls gemessen an meinen moralischen Richtlinien.
 
Wenn es aber um etwas untersagtes geht frage ich mich, wie wirksam ein Vertrag inkl. Schweigegeldzahlungen überhaupt ist?​
Untersagt ist es eben "nur" durch die Compliance-Vereinbarung an die sich die Mitarbeiter halten müssen. Ansonsten ist es sehr wahrscheinlich legal, denn ansonsten würden nicht sämtliche großen Formen Compliance-Vereinbarungen haben, denn da sind ja auch nicht ausschließlich Amateure und Stümper am Werk, sondern große Anwaltskanzleien und solche Vereinbaren standen auch schon hin und wieder auf dem Prüfstand. Irgendjemand wäre da sicher bereits auf die Idee gekommen, dass es das ja alles gar nicht braucht, wenn man es eben nicht brauchen würde. Ergo: Man braucht solche Vereinbarungen um Beziehungen dieser Art unterbinden zu können, weil sie dem Gesetz nach eben erlaubt sind. Ansonsten siehe mein Beitrag zuvor.
Hier in Deutschland bspw. zählt ja auch EU Recht und EU Recht steht über den staatlichen Gesetzen und diese stehen nochmal über den Landesgesetzen. Aus dem Grund ist auch in Hessen die Todesstrafe noch in den Gesetzen verankert: Es würde eh nicht dazu kommen, da sowohl das Grundgesetz, sowohl EU Recht die Todesstrafe ausschließen und über dem Landesgesetz von Hessen stehen.​
Spielt zwar für das Thema keine Rolle, aber ich kann hier dennoch nicht den Mund halten, denn das ist halt wieder (gefährliches?) Halbwissen. Zum einen steht EU-Recht nicht über nationalem Recht, sondern es genießt einen Anwendungsvorrang. Zum anderen wird rechtstheoretisch dieser Anwendungsvorrang in Deutschland über Art. 21 GG konstruiert, womit das Grundgesetz dem EU-Recht diesen Vorrang einräumt und damit denklogisch höherrangig ist.

Arbeitsverträge sind nochmal etwas anderes. Aber auch hier kannst du in DE easy peasy einen Vertrag unterschreiben in dem stehen würde du darfst nicht über dein Gehalt sprechen - verbieten kann dir das am Ende trotzdem keiner.​
Das ist schlichtweg falsch. Gerade diese Art von Verschwiegenheitsklausel gibt es und sie ist nicht per se unzulässig. Richtigerweise ist sie aber auch nicht pauschal zulässig. Hier kommt es auf den Einzelfall an. Und verbieten kann dir erstmal niemand was.

Jeder Mensch kann tun und lassen was er will, die Frage ist halt welche Konsequenzen das hat. Im Fall eines Verstoß gegen ein Gesetz bekommst halt ein Problem mit Vater Staat und seinen Organen, im Falle einer Vertragsverletzung bekommst du entsprechend Probleme mit deinem Vertragspartner. Und dann stehst halt vor Zivil- oder Strafgericht und es geht um Vertragsbruch und Vertragsstrafen oder um Vergehen und Verbrechen und Haft- bzw. Geldstrafen.
Es wird ja auch ermitteln wegen dem verwenden von Schweigegeld und woher es kommt und nicht nur wegen der Beziehung zu der Frau.​
Eigtl. nicht. Die News berichten eigtl. übereinstimmend, dass gesichert ist, dass Vince McMahon das Schweigegeld aus eigener Tasche bezahlt hat...
Wenn wir beide jetzt einen Vertrag abschließen in dem steht, dass du einen Monat nichts posten darfst, weil ich dir sonst die Finger breche (natürlich nur ein Beispiel :D) und du morgen was postest und ich dir dann wirklich die Finger breche und du gehst zur Polizei. Sagen die dann "ja sorry, ihr hattet ja da einen Vertrag" nein, weil Verträge mit rechtswidrigem Inhalt einfach nicht gültig sind.​
Schlecht gewähltes Beispiel, denn in Straftaten und speziell auch in Körperverletzungen kann man einwilligen (hat vermutlich auch der Großteil der Forenmitglieder schon mal in seinem Leben gemacht, sofern der- oder diejenige schonmal im Krankenhaus behandelt wurde, je nach Vorlieben vielleicht auch im Schlafzimmer...). Dazu muss nur das geschützte Rechtsgut (hier: die körperliche Unversehrtheit) disponibel sein, der einwilligende muss einwilligungsfähig sein und die Körperverletzung darf nicht gegen die guten Sitten verstoßen (das wäre dann der Fall, wenn sie "gegen das Anstandsgefühl aller billig und gerecht denkenden" verstößt, was bei einer Körperverletzung daran beurteilt wird, wie schwer die Verletzung ist und wo meist die Grenze bei Lebensgefahr gezogen wird).

Kurzum: Es spricht nichts dagegen, dass WomanEmpire279 dir gegenüber erklärt, dass sie Einverstanden ist, dass du ihr die Finger brichst. Es spricht auch nichts dagegen, dass sie ihr Einverständnis an eine Bedingung knüpft bzw. halt das Einverständnis durch Posten im Forum erklärt (wie ihr es vereinbart habt).​
 
Also wird nur noch ermittelt ob Vince der Dame einen Vorteil verschafft hat?
So wie ich es verstehe wird erstmal ermittelt ob es diese Art von Beziehung gab, und ja auch ob es dadurch Bevorteilungen gab.
Bisher wusste man bei WWE nichts von dieser Beziehung. Laut Compliance Vereinbarung ist diese Art der Beziehung bei WWE aber nicht erlaubt.
Raus kam es ja nur durch den Bericht der NY Times die da wohl einen Tipp bekommen hat. Und da die wohl auch Beweise für diesen Verschwiegenheitsvertrag haben, scheint da wohl was dran zu sein, denn sonst gebe es diesen ja nicht. Der Vertrag ist quasi ein Beweis dass da was vertuscht werden sollte.
Am Ende geht es in erster Linie um die Frage ob die moralischen Richtlinien der Firma gebrochen wurden.
 
Aus dem Grund ist auch in Hessen die Todesstrafe noch in den Gesetzen verankert: Es würde eh nicht dazu kommen, da sowohl das Grundgesetz, sowohl EU Recht die Todesstrafe ausschließen und über dem Landesgesetz von Hessen stehen.

Die Todesstrafe wurde in Hessen im Rahmen einer Volksabstimmung während der Verfassungsreform im Jahr 2018 auch symbolisch abgeschafft. Es ist allerdings korrekt, dass die Todesstrafe in Hessen zwischen 1946 und 1949 noch in zwei Urteilen ausgesprochen wurde, ehe sie durch die deutschlandweite Abschaffung im Grundgesetz obsolet wurde. Beide Urteile wurden nach Einführung des Grundgesetzes aber auch noch in lebenslängliche Haftstrafen abgeändert.
 
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