Wie gut war Ken Shamrock als Wrestler?

Rikkson

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Ken Shamrock hat zwischen ~1997 und ~2000 in der WWE gekämpft und von dem, was sich aus seinem Wikipedia-Artikel entnehmen lässt auch gegen ziemlich bekannte Leute (Undertaker, Chris Jericho). Für mich eher schade, weil er seine körperliche Hochzeit aus Sicht eines MMA Fans damit "verschwendet" hat. Grundsätzlich wollte ich mich aber mal bei Wrestlingfans erkundigen, wie Shamrock denn als Wrestler überhaupt war nach heutiger und auch damaliger Auffassung. Ich weiß, dass er auch heute wieder als Wrestler aktiv ist, aber davon will ich gar nichts hören, der Mann wird ja kaum noch laufen können. :D

Also, war Shamrock damals bei der WWE gut? Hätte er vielleicht sogar erfolgreicher sein können/müssen?
Oder brachte er einfach nur einen Namen mit, aber wenig Substanz?

Würde mich sehr interessieren. Danke für jede Antwort

PS: Falls das in den Bereich Frage-Antwort gehört, würde ich drum bitten, das einfach zu verschieben. Aber da solche Fragen ja auch immer Raum zur Diskussion bieten, habe ich das jetzt einfach mal hier platziert. ;)
 
Ken Shamrock war zu Beginn seiner WWF-Zeit schon ziemlich gut, er hatte immer das gewisse Etwas (eines Killers) und wirkte direkt wie ein kommender Weltmeister. Er sah gut aus, konnte wrestlen und sein Name hatte einen guten Klang. Eigentlich hat nur sein Ankle Lock gestört, aber auch daran hat man sich gewöhnt. Dieses MMA-Zeugs war dann letztlich ja das, was ausgeglichen hat, was andere Catcher ihm im Kampf voraus hatten, dementsprechend war es OK, das als Gimmick zu behalten und als seine Stärke auszuarbeiten. Aber bei den ersten Malen war es schon ulkig anzusehen, dass sonst so taffe Wrestler wie Vader solche Schmerzen haben sollten, weil jemand ein bisschen an ihrem Fuß zieht, das gab es vorher ja nicht so. Im Pro-Wrestling gilt ja das Primat des Schultersiegs, daran hat er mit seinem Stil ein bisschen gerüttelt, insofern nahm er also durchaus Einfluss auf die kommende Generation. Wenn man nun mitbekam, wie gut er in seinen späten Jahren noch bei Impact Wrestling ausgesehen hat, wirkt es ein bisschen schade, dass er zu seiner Bestzeit nicht ein paar Weltmeisterschaften mehr gewonnen hat. Immerhin konnte er sich aber in die ehrwürdigen Listen der NWA-Weltmeister, der Intercontinental Champions und der King of the Rings eintragen. Aber eine WWE-Weltmeisterschaft hätte ich ihm auch zugetraut, wenn er am Ball geblieben wäre.
 
Fand ihn nicht schlecht. Er wurde auch zu Beginn eigentlich auch recht gut dargestellt. Bei WM13 war er Ref im Match Hart vs Austin und wurde da schon als jemand dargestellt, der eine gewisse Autorität ausstrahlt. Auch die Fehde gegen Owen (generell gegen die HF 2.0) fand ich gut.
Später kamen aber Storylines, die ihm einiges an Standing gekostet haben.
Aber sonst fand ich ihn doch recht überzeugend im Ring.
 
Also, war Shamrock damals bei der WWE gut? Hätte er vielleicht sogar erfolgreicher sein können/müssen?
Oder brachte er einfach nur einen Namen mit, aber wenig Substanz?

Bevor er in die WWE kam, hatte er ja schon Erfahrungen im Wrestling, in kleinen US Ligen und dann auch in japanischen Shoot Promotions, bevor er überhaupt zum MMA ging.
WWE hat dann den UFC Namen natürlich gerne genommen und er passte optisch auch gut ins Bild von Vince. Aber er konnte durchaus was im Ring, das war kein reiner MMA Kämpfer wie Rousey, den konnte man in normale Matches stecken, wobei er halt dann halt gerne in Richtung Submission ging.

Intercontinental Champion fand ich in Ordnung, auch King of the Ring. World Champ gab es durchaus bessere und interessantere Worker, aber allgemein fand ich Shamrock in der WWE nicht uninteressant.
 
Danke für die Antworten! :)

Ken Shamrock war zu Beginn seiner WWF-Zeit schon ziemlich gut, er hatte immer das gewisse Etwas (eines Killers) und wirkte direkt wie ein kommender Weltmeister. Er sah gut aus, konnte wrestlen und sein Name hatte einen guten Klang.
Das ist in etwa mein Gedankengang. Er hatte definitiv die Optik, kann gut sprechen und ja, tatsächlich hat der Name einen guten Klang, daran habe ich aber bisher nicht gedacht. 😂 Die WWE hat ihm damals eine siebenstellige Summe gezahlt. Ich hätte da irgendwo schon mit größeren Plänen für ihn gerechnet. Deswegen von mir aus die Frage, warum er nie erfolgreicher war (oder war er sehr erfolgreich, nur kein Champion?). 🤔

Später kamen aber Storylines, die ihm einiges an Standing gekostet haben.
Meinst du innerhalb der Organisation oder in den Augen der Öffentlichkeit? Könnte mir nämlich beides denken. Meinen bescheidenen Informationen nach hat er sich wohl auch backstage nicht unbedingt beliebt gemacht oder sich zumindest mit den falschen Leuten angelegt, speziell Triple H. Diese Information stammt aber von ihm selber und würde ich daher mit Vorsicht genießen. Er ist so ein Typ, der sich ganz gerne als Saubermann inszeniert (so krampfhaft, dass einem direkt klar ist: der muss irgendwelche Leichen im Keller haben 😂).

Hab viele Aussagen gehört, auch von ihm selber, warum er WWE den Rücken gekehrt hat, von kreativen Differenzen bis zum Tourplan, die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Letzten Endes hat er die UFC zu einem Zeitpunkt verlassen, wo er mehr wert war als die UFC ihm hätte zahlen können und als dann in Japan auf einmal richtig Geld ins MMA floss, hatte er zum Ende seines WWE Vertrags halt saugute Angebote.
 
Deswegen von mir aus die Frage, warum er nie erfolgreicher war (oder war er sehr erfolgreich, nur kein Champion?).

Ich habe mal in meine alten Ranglisten geschaut. In seinen ersten Monaten in der WWF rangierte er immer in den unteren Topp Zehn der Liga (so um Platz 8 rum). Zu IYH-D-Generation X stieg er mal kurzzeitig auf den dritten Platz auf, weil er dort Shawn Michaels um den Titel herausfordern durfte. Danach ging es schnell wieder auf den alten Status zurück. Als IC-Champion ging es nochmal ein bisschen nach vorne und er kratzte an den Topp Fünf. Als der Titel wieder weg war hing er schnell wieder an der Zehn bis kurz vor Abschluss seiner WWF-Zeit, wo er schließlich noch auf die 16 gerutscht war. Bei TNA wurde er dann zu Beginn als Main Eventer und erster Weltmeister präsentiert, aber das spielt ja auf einer tieferen Ebene.
 
Also ich hab die letzten Monate etwas RAW aus dem Jahr 1996-97 geschaut und fand Shamrock an sich immer ganz gut. Er war fand ich seiner Zeit etwas voraus. Die Storylines die er bisher hatte (kurz nach dem Screwjob) waren aber allesamt eher nicht so geil. Aber sein In-Ring Stil fand ich für die damaligen Verhältnisse wirklich gut. Er kam halt aus der UFC und wurde als krasser Typ verkauft. Bisher wurde er auch immer ganz gut geschützt und hat wichtige Matches halt nach der WWF Logik oft nach DQ verloren.

Denke mal, wenn er 10 Jahre später aufgetaucht wäre hätte er durchaus ein größerer Star werden können....
 
Ich weiß, dass er auch heute wieder als Wrestler aktiv ist, aber davon will ich gar nichts hören, der Mann wird ja kaum noch laufen können.
Für jemanden seines Alters, ist er noch krass gut in Form, wahrscheinlich besser als viele in jungen Jahren es sind:

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Wie es bei ihm Ring aussieht, weiß ich allerdings nicht.
 
Shamrock ist seit ca einem Jahr bei Impact und hat in der Zeit so an die 10 Matches geworked schätze ich.
Wirkt alles etwas behäbig auf mich bei Shamrock. Für das Alter nicht schlecht, da ist er bestimmt weit vorne mit seiner Fitness, dem Look etc, aber im gesamten halt auch nicht wirklich gut. So wie er bei Impact eingesetzt wird, passt das aber für mich
 
Aber bei den ersten Malen war es schon ulkig anzusehen, dass sonst so taffe Wrestler wie Vader solche Schmerzen haben sollten, weil jemand ein bisschen an ihrem Fuß zieht, das gab es vorher ja nicht so.

Ja, aber das war ja das UFC Ding.
MMA kam da so langsam groß raus und die Leute haben da die Holds mit mehr Wirkung gesehen, als man es im Wrestling zuvor hatte. Im Wrestling hat man gerne mal nen Sleeper angesetzt, der Gegner verlor Kraft und kam nach einiger Zeit wieder hoch, das ist halt unrealistisch, richtiger Sleeper angesetzt und der Gegner ist nach kurzer Zeit KO.
Und im Wrestling war es zu der Zeit noch üblich, dass man entweder aufgegeben hat oder der Arm dreimal fallen musste, das abklopfen hingegen kannte man noch nicht, das kam erst mit Shamrock rein.
 
Ja, aber das war ja das UFC Ding.
MMA kam da so langsam groß raus und die Leute haben da die Holds mit mehr Wirkung gesehen, als man es im Wrestling zuvor hatte. Im Wrestling hat man gerne mal nen Sleeper angesetzt, der Gegner verlor Kraft und kam nach einiger Zeit wieder hoch, das ist halt unrealistisch, richtiger Sleeper angesetzt und der Gegner ist nach kurzer Zeit KO.
Und im Wrestling war es zu der Zeit noch üblich, dass man entweder aufgegeben hat oder der Arm dreimal fallen musste, das abklopfen hingegen kannte man noch nicht, das kam erst mit Shamrock rein.
Klingt ja fast schon nach einem Pionier. Oder wäre das jetzt übertrieben? Wenn das tatsächlich revolutionär war, würde ich mal behaupten, dass die Japaner zumindest in dieser Sache ihrer Zeit voraus waren.
 
Shamrock hat das Abklopfen in den USA durchgesetzt, vorher gab es dies aber auch schon in der ECW durch Taz mit der Tazmission (Taz gg. Nakagawa Koji, 29.12.1995).
 
Zuletzt bearbeitet:
Klingt ja fast schon nach einem Pionier. Oder wäre das jetzt übertrieben?

in Japan dürfte man das schon gehabt haben und in kleineren Promotions auch. Aber Main-Stream wurden Aufgaben bis dahin nur nach dem alten Schema gemacht. Mittlerweile ja fast nur noch das abklopfen, da hast nur noch ein paar Worker und Old-School Promotions, die heute noch den Arm heben oder fragen ob aufgegeben wird.
 
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