WrestlingFanShots 6 (20.01.2012)
guten Abend liebe Leute!
Am Ende der Ausgabe hatte ich persönlich geplant, eine Art Kolumne-Kolumne einzuführen. Grandioser Weise fiel mir aber kein Name ein, also habe ich sie mal ganz unkreativ "The Century's Ten" genannt.
Jede Ausgabe werde ich jeweils einen der besten 10 Wrester und MMA Fighter des neuen Jahrhunderts aufgreifen - logischerzweise im Coutdown. Und damit keine Misverständnisse entstehen: Leute wie Steve Austin und Wanderlei Silva dürfen natürlich dadurch, dass sie dieses Jahrhundert auch noch große Erfolge gefeiert haben mit rein, Ric Flair und Ken Shamrock aber eher weniger, die würden jedoch das vorherige Jahrzehnt regieren
Ich hoffe ihr könnt euch mit dem Konzept anfreunde, und bitte vor allem dabei um eine Rückmeldung (ein "geht ab" reicht), denn ich werd nicht aufhören, wenn ich nicht höre "ist mies".
Desweiteren wollte ich mich heute zum Großteil der WCW widmen und später nochmal auf eine kleine Diskussion mit JME eingehen, wo es sich um die Position der WCW Superstars in der WWE und vor allem der Hall of Fame ging. Aber fangen wir erstmal an.
WCW & das zweite Gesicht
Eine der liebsten Beschäftigungen der Wrestling Fangemeinden ist es die WCW zu bashen - wenn John Cena und PG grad kein Material bringen, wo man sich drüber aufregen kann. Wahrscheinlich wurde selbst die WWE nicht so viel diskutiert und analysiert. Es bleibt ein ewig faszinierendes Thema.
Natürlich geht es sich meistens... oder viel mehr immer darum, was die WCW falsch gemacht hat. Logischerweise ist das auch der spaßigere Part. Es ist einfach etwas zu lesen, sich daran zu erinnern, den Kopf zu schütteln und dann zu denken, "Wie sind die Trottel überhaupt so hoch gekommen?" Die einfache Antwort ist die nWo. Die nicht so einfache Antwort ist, dass bei allem was die WCW und Eric Bischoff falsch machten, auch einige Dinge existierten die sie richtig machten. Wo Erfolg ist kann nicht nur pures Versagen sein.
Aber bevor wir darauf eingehen, lasst uns überlegen was die WCW überhaupt noch heute, knapp 10 Jahre nach dem Aufkauf, so interessant macht. Die heutige WWE ist ein unangefochtener Monopol. Seit den 80ern sind sie die Nr. 1 des Business und werden das wohl auch bleiben. In den 80ern versuchten Jim Crockett und die AWA alles gegen Vince McMahon, doch sie alle scheiterten gegen die monströse Kreation "Hulkamania". Und das nicht knapp. Die World Wrestling Federation dominierte die ganze Szene und wurde schnell zu einem riesen Konzern. Ab ca. 1990 kannte die Promotion jeder.
Um 1995 wiederum war die WWF nicht in der besten Form. Ein Steroide-Skandal hat das gesamte Unternehmen erschüttert, was McMahon dazu zwang seine vollste "promoting power" kleineren Stars wie Bret Hart oder Shawn Michaels zu widmen. Man richtete sich zum Großteil an Kinder und es lief nicht wirklich gut, trotz dem Talent vieler Leute im Ring (kommt uns das bekannt vor?). Zu diesem Zeitpunkt war die Promotion unglaublich verletzlich.
Und dann kamen sie: Die WCW & Eric Bischoff
Man bedenke, dass an diesem Punkt die WWE wie ein lebender Cartoon war. Natürlich hatte man Bret Hart, Bam Bam Bigelow oder Shawn Michaels die alle das Wrestling auf ihre Weise revolutioniert haben, doch das war auch die Ära mit zwei Undertakern, Skits mit Leslie Nielsen, Doink the Clown und Atom Bomb. Eine Art Zirkus.
In den frühen 90ern versuchte die WCW dies zu kopieren und versagte um Längen. Jap, die WCW versuchte das zu kopieren was die WWE heute nie wahr haben wöllte und schafften selbst dieses wirklich miserable und heute eben für die WWE beschämenswerte Programm nicht halbwegs so gut hinzukriegen. Bei allen Problemen heute ist man weit davon entfernt in die Tiefen des des Mainstream Wrestlings vor 1996 zu sinken - das wird auch ganz bestimmt nicht passieren.
Um 1995 realisierte die WCW, dass etwas großes kommen muss. Sie brauchten was neues, einen Führer, einen Guru, einen Ideenbringen; ein frisches Gesicht, eine neue Perspektive. Kurz gesagt, sie brauchten einen Helden. Für die anstehende dramatische Schlacht. Er musste schnell handeln, Rückrat haben und ins Licht passen. Eric Bischoff war gut genug. Tatsächlich war genau er der, den sie brauchten. Es kam Monday Nitro und er erneuert alles von Grund auf, um mit aller Kraft das Werk der Familie McMahon zu zerstören.
Bischoff hatte seinen Plan, mit einigen großartigen Zügen. Hier einige Dinge die die WCW wirklich gut gemacht hat.
(und wenn man an die TNA denkt erkennt man mehr parallelen als man vielleicht gedacht hätte)
- 1 - Den Fokus zurück aufs Wrestlig legen. Das erste Match von Nitro war Brian Pillman vs Jushin Lyger. Wenn dieses Match nicht eine Tonne von In-Ring Action bot um für das neue WCW Flagschiff den Fans eine wegweisende Richtung anzuzeigen, weiß ich auch nicht weiter. Man versuchte sich von den Kostümen und dämlichen Gimmicks zu distanzieren, und das worauf es ankam in die Mitte zu stellen. Ihr wisst, das Wrestling. WCW '96' und 97 bot grandioses Wrestling. Randy Savage, Sting, Ric Flair und Diamond Dallas Page richteteten es im Main Event, wenn Hogan und Piper im Ring standen. Die New World Order brachte vielleicht Leute dazu einzuschalten, doch es waren Eddie Guerrero, Dean Malenko, Chris Jericho, Raven und viele andere, die die Menschen dazu brachten das zu wiederholen und auch nicht auszuschalten. Was uns zum nächsten Punkt führt...
- 2 – Die Cruiserweights. Ultimo Dragon. Eddie Guerrero. Pscicosis. La Parka. Rey Misterio Jr. Chris Jericho. Lizmark Jr. Juventud Guerrera. Blitzkrieg. Muss man viel mehr über die Cruiserweight Division sagen? Was man auch von Lucha Libre halten will, so brachten sie trotzdem was frisches. Natürlich klaute man es irgendwo von der ECW, die Rey Misterio als erstes gegen Pscicosis auf amerikanischen Boden bookten. Doch die WCW ließ sie auf einer großen Bühne kämpfen und das ganz in ihrem Style - etwas was die WWE niemals tat oder tun wird.
- 3 – Die ECW beklauen. Böse? JAA! Sinnvoll? Absolut. Chris Jericho, Chris Benoit, Eddie Geurerro, Raven und Dean Malenko waren alle vor der WCW in der ECW. Genau so wie Perry Saturn und einige andere aus der Zeit. In der ECW brodelte es nur von Talenten, die Eric Bischoff ganz klar brauchte um das Roster zu verfestigen. Es waren Wrestler, die überall schon waren und den japanischen, mexikanischen und amerikanischen Style zusammen brachten. Sie waren neu und interessant. Der Stil war nicht der der WWE, nicht unbedingt besser aber dafür etwas eigenes, das sie von der WWE trennte.
- 4 – Ein eigenes Roster etablieren. Vor Onkel Eric war die WCW ein merwürdiger Haufen. Irgendwo zwischen dem NWA Style und allem was man von der WWF kriegen konnte. Man hatte nie das Gefühl, sie hätten ein eigenen Brand. Durchs einbringen internationaler Wrestler und bereits gut angezüchteter Talente, hatte man nicht mehr das Gefühl die Promotion sei eine billige Kopie. 1996 machte man Dinge, die die WWF nie gewagt hätte, indem sie die ganze Industrie veränderten. Hulk Hogan sah nicht mehr wie ein WWF Kerl aus der in die falsche Arena kommt. Er wurde die WCW, eine neue Identität. Die WCW machte sich zu einer wirklich ernstzunehmenden Konkurrenz, oder viel mehr Alternative.
1997 waren die Promotions unterschiedlich wie Tag und Nacht. Und in diesem Jahr bevorzugten die Fans die WCW gegenüber der eigentlichen 1 des Wrestlings.
- 5 – Hulk Hogan zum Heel turnen. Ein großes Risiko, doch es hat sich für die Fans gelohnt. Vince McMahon war niemals der Fan davon, Top-Babyfaces zu Heels zu turnen. Es gab einige Ausnahmen, aber es war nie das Ding der WWE. Hogan zum Heel zu turnen hätte Vince nie gemacht, und der Grund ist ebenso der Grund warum er am Ende gewonnen hat. Vince neigt dazu das gesamte Bild zu betrachten, Merchandising einbegriffen. Der WCW ging es nur darum, Ratings für den Monday Night War zu sammeln. Das brachte sie leider zu oft zu falschen Entscheidungen, wie sich später unmisverständlich rausstellte. Sie wollten die Fans schocken - hauptsache sie schauen Nitro. Hulks Turn leitete zur glorreichen nWo und ihrem Erfolg..
- 6 – New World Order. Wenn jemand von euch die Best of Nitro DVD hat, dürfte es kein Problem sein nachzusehe wie grandios der Aufbau am Anfang der WCW war. Das Booking, die Ruhe, und Sorgfalt, mit der man alles angegangen ist kam so gut selten im Wrestling vor. Der Aufbau zu Sting vs. Hogan bei Starcade '97 war brilliantly gemacht. Und so schnell wie alles gut lief, lief auch alles schief.
Ab diesem Punkt ist die Geschichte laut jedem Fan gleich. WCW, die vielversprechendste Company der Welt, hat sich in einen Witz verwandelt. Was man sich aufgebaut hat, hat man aus dem Fenster geworfen und die Elemente, die man sich als Fan nicht gewünscht hätte wurden Standart. Bischoff, Hogan und Nash führten die Company wie ihren persönlichen Saunaklub. Einige der größten Talente des Sports wurden einfach fallen gelassen während Hogan an der Spitze des Berges saß und auf den Rest herab schaute. Das ganze Konzept viel auseinander und die Fans flohen grade zu. Hollywood Hogan erwiess sich nicht als der erhoffte Prophet, während ein saufender Texaner die WWF zu dem machte, was sie heute ist.
Der wahre Prophet (und Profit) war Stone Cold Steve Austin. Und kein anderer. Ein 1995 aus der WCW aussortierter Austin, der einen Zwischenstopp bei der ECW machte. Dort hielt er gegen die WCW zwei großartige Promos. Mit einer Leidenschaft und einem Feuer, das man selten gesehen hat, shootete er gegen die falschen Idole. Mit einem graden Blick in die Kamera sagte er, er werde der Superstar sein, von dem er ganz sicher ist, dass er dieser werden kann und keiner stoppte ihn. Ab 1998 haben Wrestling Fans spätestens ihren Helden gefunden.
WCW, trotz all den richtigen Entscheidungen der letzten beiden Jahre, machte sich schwächer während die Konkurrenz stärker wurde. Dass die WWE die 2001 am Boden liegende Company aufkaufte kann man heute als Gnadenstoß ansehen.
Doch warum fasziniert uns die WCW noch heute? Wieso ist diese Story heute noch relevant? Nun, sie waren die einzigen die jemals die Herausforderung mit Vince McMahon auf Augenhöhe hielten. Man verlor wegen falscher Entscheidungen, die zu noch dümmeren leitete. Es gab viel zu lernen, bei allem was sie richtig oder falsch machten. Lehren, die wenige heute sehen. Man hätte vielleicht heute noch zwei große Unternehmen. Wrestler und Talente hätten mehr Optionen, die Indy Szene wäre heute mehr gefördert. Es interessiert noch heute, weil viel an der WCW hing. Hoffnungen, Finanzen und die Gesundheit der ganzen Industrie. Alles zerstört wegen drei Leuten und deren Politik und Ego.
achja....
Um an diesem Punkt nochmal an der Diskussion mit JME anzuknüpfen: Es ist keine Frage, dass die WWE in IHRER Hall of Fame, und das als DIE Wrestling Promotion des Jahrhunderts, natürlich ihre Legenden einbringen sollten. Aber dennoch haben viele WCW Superstars dazu beigetragen, dass sich das gesamte Wrestling erst so entwickelt hat. Natürlich hat ein einzelner nichts bewirkt, aber der Honky Tonky Man hat ganz alleine auch nicht das Business revolutioniert. (Und es sind ja nicht nur Austins und Hogans in der Hall of Fame)
Wie man die WCW als solche würdigt, ist eine andere Frage, das stand auch nicht 100'% im direkten Zusammenhang mit der Hall of Fame.
Worum es mir aber geht, ist: Die WCW hatte sehr viele eigene großer Stars aus der Zeit. Wenn sie auch einzeln wenig dazu beigetragen haben, das WCW Roster war als gesamtes stark, bei der WWF machten es nur einige große Namen und noch einige als gute Midcarder stark. Und auch die Leute die sowohl in der WCW als auch in der WWF/WWE erfolgreich waren, haben in ihrer Karriere wichtige Punkte in der WCW erreicht, die besten um es zu zu veranschaulichen sind wahrscheinlich Chris Jericho und Eddie Guerrero.
Die WCW lehrte jeden was, ob den Beteiligten, den Fans oder der WWE, sogar noch den heutigen Wrestlern.
An dieser Stelle würde ich eventuell die Best of Nitro DVD empfehlen, falls irgendjemand wirklich genauer interessiert ist. Sie ist von allen noch die am besten zusammengestellteste, weitaus besser als die "WCW Classics" und "Rise/Fall of WCW" oder wie die hießen.
Ich für meinen Teil habe bei der WCW ein im Vergleich zur WWE weitausgesehen. Und auch wenn viele das erste halbe Jahr der TNA Hogan Ära großartig fanden, kommt das noch lange nicht an die beste Zeit der WCW ran. Wobei die TNA heute auch noch lange nicht an die schlechteste der WCW kommt.
Der Held im Schatten - und bald ist er weg
Sting ist ein Held, Sting ist eine Legende!
Traurigerweise muss man jedoch sagen: Sting der WCW ist nicht der Sting der TNA. Seine Fehden mit Samoa Joe und Abyss haben mir zwar damals um '06 rum noch gefallen, aber grundsätzlich konnte mich Sting während fast seiner gesamten TNA Laufzeit nicht so überzeugen wie zur WCW Zeit, der großartigen Figur wird er einfach nicht gerecht. In der WCW hat man eine einzigartige Figur erschaffen, man könnte genauso schlecht den Undertaker in die TNA bringen, auch wenn er es wöllte (mies eigentlich hasse ich diese Sting-Undertaker-Vergleiche)
Was mich stört, ist dass die TNA versuchte die Figur Sting - nicht den Wrestler - in den Vordergrund zu stellen, was aber irgendwann auf einen klompletten Charakterwechseln hinauslief - zwar nachvollziehbar aber nicht sonderlich prickelnd, wenn ein Wrestler anfängt auszulutschen und nichts mehr bieten kann, wie es in der WWE bei Triple H, dem Undertaker und John Cena (und das bei diesem Alter...) der Fall ist. Schon vor der Hogan-Übernahme war Sting fast nur noch der Schatten einer Legende, wenn auch besser im Ring als bei anderen Fällen wie ihn. Natürlich hat er noch größere Leistungen im Ring erbracht als der Untertaker in den letzten 20 Jahren - der größte Wrestler war er ja nie, aber man hat wegen seines Gimmicks und des Auftretens darüber hinweggesehen, dass er einfach nur ein weiterer Big Man mit soliden Fähigkeiten und nur wenig Dynamik und Tempo in seinen Matches zeigt. Dennoch bleibt er einfach das größte Gimmick aller Zeiten, denn zu dem zählt ja nicht nur sein Auftreten an solches, sondern einfach sein ganzes Move Set und die Begewegung als solche. Und dass ohne dass dieses Gimmick lächerlich wurde. Und fast so gut war es bei Sting auch, nur war er im Ring immer überzeugender, aber eben auf einer kleineren Bühne.
Mit der TNA war Sting dann offiziell eine Legende. Irgendwie war er bei der WCW ein Superstar, und sobald er in der TNA angekommen war nannte man ihn fast nur noch Legende.
Natürlich steht es außer Frage, dass man in der WWE noch schlimmer mit ihm umgehen würde, Veränderungen sind mit einem Wechsel der Promotion legitim - und sich von der WWF/WWE zu distanzieren hat ihn in diesem Jahrhundert sehr gut getan. Sting dürfte noch der einzige sein, der ohne Arbeit für die Promotion Chancen auf die Hall of Fame hat - außer natürlich man ist Japaner und hat gegen Muhammed Ali gekämpft.
TNA Präsidentin Dixie Carter sprach neulich über Stings mögliches Karriereende im Jahre 2012 und das nicht weil die Welt untergehen wird, sondern weil es nun endgültig Zeit wird und alle Fakten für den Rücktritt Stings sprechen. Und ja, ihrer Meinung sieht es so aus als wenn Sting bald die Sachen packt und rechnet mit einer vorerst dauerhaften Rückkehr, weil er seine letzte Zeit nochmal "richtig feiern" will. Es würde einfach alles passen, sagt sie.
Natürlich gab es unzählige Jahre, in denen Sting ein Karriereende in Betracht zog und drüber sprach, einen Schlußstrich zu ziehen. Mit 52 Jahren (und bald 53), lebt er in einer letzten Phase seiner Karriere. Die TNA hat sich zuletzt vor allem darum bemüht, ihn mit zunehmenden Alter anstatt als Wrestler als Authoritäts-Figur in Segmenten und Fehden einzubringen. Sein Reiseplan wurd ebenfalls stets locker gehalten, was bei der WWE auf keinste Weise der Fall gewesen wäre.
Dennoch ist es nichts unnatürliches, daran zu zweifeln ob Sting wiklich in diesem Jahr zuücktreten wird
.
Er ist heute ohne Frage der größte Star, der nie für die WWE gearbeitet hat. Das ist eigentlich etwas, wofür man ihn loben sollte, immerhin war er mehr als jeder andere um seinen Charakter und seine Legende bemüht. In der WCW oder TNA gemacht worden zu sein, heißt nicht von der WWE geformt zu sein. Booker T und Diamond Dallas Page mussten das auf die harte Weise lernen.
Wenn Sting die Company dieses Jahr verlassen sollte, werden wir um die Gerüchte und Nachrichten über ein Angebot der WWE nicht herum kommen - es wäre untypisch, wenn Vince nicht versuchen wird, ihn mit viel Geld für eine große Fehde zu locken, vor allem vor der nächsten Wrestlemania 2013 und erst recht wenn der Undertaker fit ist. Sehen wir uns doch alleine diese merkwürdigen Hype zu den Undertaker-Return Videos an, von denen viele dachten es wäre Sting. Der Hype war riesig und ausschlaggebend für den wohl besten Fotofake der Wrestling Geschichte.
Nicht nur Sting selber, sondern auch ich zweifel an der WWE und der Art wie sie Sting einsetzen würde. Vince und Triple H natürlich sind Leute, die kein Problem damit hätten, ihn als Idioten dazustellen, in- und außerhalb des Rings. Dennoch würde ich ihn nur zu gern einmal auf der WrestleMania Stage sehen. Selbst wenn er für John Cena jobbt, wäre das ein purer Markout für mich.
Noch andere hier, die an ein Wunder glauben?
The Century's Ten
Das Jahrhundert ist noch jung, doch Wrestling und MMA haben beide schon junge Stars geboren, z.T. zu diesem Zeitpunkt schon Legenden. In "The Century's Ten" soll Platz für diese Ikonen sein, die in den boomhaften Neunzigern die Messlatte ordentlich nach oben legten, auch das MMA hatte schon Stars, die ihrer Zeit weit voraus waren wie Frank Shamrock, Bas Rutten, Mark Coleman, Rorion Gracie, Don Frye und Igor Vovchanchyn.
Doch es sollte neue Stars geboren werden. Welche, die von der Professionalität einem Boxern in nichts nachstanden und den Sport in neue Dimensionen brachte. Und auch wenn nur als kleiner Teil des ganzen, zeigte unsere MMA Nr. 10 dem Rest der Welt da draußen, wie man es auch ohne Steinschleuder macht.
MMA Platz 10
Er ist einer dieser Fighter, die zur falschen Zeit in der UFC kämpfen, denn 2001-2006 war der Japaner vielen als die Nummer 1 des Leichtgewichts bekannt. Und das nicht weil die Konkurrenz schwächer war, sondern weil er die Konkurrenz schwach machte. Während Jens Pulver, Yves Edwards und ein junger B.J. Penn noch die großen auf dem nordamerikanischen Kontinent waren, schlug Takanori Gomi in Japan epische Schlachten gegen sämtliche Grappler und Striker und darf sich als leichtester Pride Grand Prix Gewinner einreihen.
Bekannt war Gomi für seine unglaublich schnellen und starken Fäuste und den starken Sprawl, durch den er die Gegner entweder selber auf die deffensive Bodenlage für seine GNP Attacken oder in Schlagreichweite für eine Kombination hielt. Und Leute, die Welt hat nie wieder einen Mann in der größe SO kassieren sehen.
Wie Mirko Cro Cop und Kazushi Sakuraba war er bei den einheimischen ein Star und für PRIDE ein Aushängeschild ersten Grades. Unterschied: Cro Cop hat es nicht in die Kolumne geschafft - denn Gomi war seiner Zeit voraus.
Seine beiden bekanntesten Kämpfe hat er gegen B.J. Penn und Nick Diaz geschlagen - wenn auch nicht seine besten. Denn da beide erfolgreiche Stars in der westlichen MMA Welt wurden, und die Kämpfe sehr bedeutungsvoll für Penns und Diaz' Karriere waren, erreichte Gomi in den USA nu kleinen Bekanntheitsgrad. Penn nämlich wurde als #2 der Welt durch den Sieg über Gomi zum Ritter geschlagen und für Diaz sollte der Blitzsieg durch Submission Startschuß für eine großartige Karriere werden, die nächste große Etrappe wurde Frank Shamrock und dann war er ein Star. Natürlich wird dies der Leistung Gomis nicht gerecht, und so ist er zumindest in Japan noch eine der großen Legenden.
Gelegentlich tritt Gomi noch in der UFC auf, allerdings fehlt ihm nicht nur die Power sondern auch vom Tempo her merkt man, welche Schlachten er schon zu schlagen hatte. In den Chroniken bleibt er unvergessen, und wenigstens Platz 10 ist er wert.
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Wrestling Platz 10
Auf Platz 10 steht kein geringerer als Finlay. Er ist der meistunerschätzte Wrestler des Jahrzehnts, der Potenzial zu Main Eventer hatte, vor allem in seiner Zeit mit Hornswoggle waren seine Fehden sehr stark. Natürlich nur ein Scherz, danke, dass ich euch 20 Sekunde eures Lebens vermiesen durfte.
Die eigentliche Nummer 10 wurde lange der große Star der Zukunft genannt und war bestimmt, große Titelruns zu bekommen. Die Rede ist von Randy Orton, "The Viper" oder wie ich ihn lieber mochte "The Legend Killer", dazu noch mit der alten Einzugsmusik. Nicht dass ich darauf großen Wert lege, doch mit diesem Spitznamen und Entrance Song verbinde ich einen noch nicht ausgebrannten und unglaublich begabten Randy Orton, der im Gegensatz zu John Cena ohne jeden Zweifel das Potenzial gehabt hätte, an den Erfolgen von Steve Austin und The Rock anzuknüpfen.
Orton hatte schon immer mehr Charisma als jeder andere Superstar, der so "wenig" an Gimmick hatte, ähnlich wie The Rock und Ric Flair, die für ihre Zeit meist auch nur wenig Gimmick benutzten und mehr auf ihr Charisma als Person bauten. Orton erfrischte die WWE nach dem Split der Evolution mit einer Fehde gegen Triple H, der nach langer Zeit nochmal in normalen Matches gegen einen Gegner gut aussah und Orton zu dem Megastar machte, der er heute ist. Durch seine polarisierende Fähigkeit als Heel, den Hass der Fans auf sich zu lenken und jeden anderen Bad Boy alt aussehen zu lassen - obwohl sie das selbe tun - machte den Legend Killer zum Zugpferd der Promotion.
Dass er sich aktuell mit einem Freifahrtschein in die Upper Card schmücken darf, hat er nicht nur seinem Vater, sondern vor allem seinen schon früh fortschritlichen Fähigkeiten zu verdanken. Im Ring besaß er schon in jungen Jahren einen Stil, der zwar nicht der temporeicheste war, aber wie für die WWE eben typisch mit viel Publikumsarbeit und Impact ausgeschmückt, was ihn in- und außerhalb des Rings zum Star machte.
Von 2004 bis 2008 war Randy Orton einer der besten des Rosters, der als Heel in Fehden und Matches gegen John Cena, Triple H, Batista, Shawn Michaels und Kurt Angle den Shows oft genug den Höhepunkt aufsetzte und der durchschnittliche Wrestlingfan war von Storylines, in denen Orton insolviert war, durchweg zufrieden.
Natürlich kann man noch jahrelang weiterschreiben, grundsätzlich sollte aber verständlich sein, dass Orton in diesem Jahrhundert eine gute Zeit lang einer der absolut größten und geldbringendsten Wrestler war.
Und wenn es eine spaßige Zeit im wrestling gab, dann war es dieses Match:
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