War insgesamt gesehen ein durchschnittliches Event.
Mit Albert vs. Meza gab es gleich zu Beginn ein echtes Lowlight bezüglich Albert. Eigentlich klar der bessere Fighter, aber sein Ground Game suckt einfach derbe. Da hatte Meza seine Chance und das Finish war dann eines der unsäglichsten, die ich jemals gesehen habe. Da hat Albert Meza in einem sehr guten Triangle, verausgabt sich allerdings so sehr, dass er komplett los lässt und danach NICHTS mehr macht, bevor er erneut via Submission gefinisht wird. Bin zwar ein Fan von Albert, aber das war eine Aufgabe der besonders miesen Art.
Riley vs. Salas konnte ich wegen Streamproblemen auf Facebook leider nicht komplett verfolgen. Schien aber ein unterhaltsamer und blutiger Kampf gewesen zu sein. Hat sicher dazu beigetragen die Stimmung in der Halle hochzuhalten.
Kedzie vs. de Randamie war dann eine ganz schöne Enttäuschung. Eigentlich war Kedzie die klare Favoritin, da sie deutlich vielseitiger ist und besseres Wrestling als de Randamie besitzt. Diese hat zwar einen Killer Stand-Up, allerdings kein zu gutes Groundgame. Kedzie ist allerdings auch für ihre unterhaltsamen und spektakulären Kämpfe bekannt, sodass sie sich über 2 Runden lang auf einen Stand-Up Kampf einließ und im gesamten Kampf nur 2 Takedowns landete. War dann ihr Verhängnis, zumal de Randamie Kedzie am Boden nicht aus der Guard ließ, da hat de Randamie immer einen guten Job gemacht um Kedzie in der Closed Guard zu halten. Hätte aber wie gesagt von Kedzie, vor allem mit Greg Jackson als Cornerman, eine deutlich bessere Strategie erwartet.
Herman vs. Smith war dann ein guter Old School Brawl, der verdient den Fight of the Night Award gewonnen hat. Hatte eigentlich damit gerechnet, dass Herman Smith am Boden via Submission finisht, Herman hat dieses Mal allerdings auf seine Fäuste vertraut, wo Smith zu Beginn sogar noch die Vorteile hatte und Herman schwer treffen konnte. Gab gute Treffer auf beiden Seiten, am Ende hat Hermans etwas besseres Kardio den Ausschlag gegeben.
Cruickshank vs. Edwards war dann enttäuschend. Normalerweise mag ich Cruickshank, aber er war in diesem Kampf sehr passiv und hat den Kampf meiner Meinung nach komplett unverdient gewonnen. Yves war über die gesamte Zeit der Aggressor, hatte die Octagon Control und hat die besseren Treffer gelandet. Cruickshank hatte zwar mit einigen Kicks Erfolg, die meisten konnte Yves aber checken. Für mich absolut unverständlich, wie man diesen Kampf 30-27 für Cruickshank werten kann. Sehr schade für Yves und leider mal wieder eine Belohnung für eine Taktik, mit der auch Condit gegen Diaz und Guida fast gegen Maynard gewonnen hat.
Danzig vs. Guillard war dann ganz unterhaltsam. Melvin war lange eher zurückhaltend, obwohl man deutlich wusste und auch sah, dass er das bessere Stand-Up besitzt. Klar hatte er nicht das beste Selbstvertrauen vor dem Kampf und musste zuletzt einige Male für seine aggressive Art bezahlen (Lauzon & Cerrone), aber etwas offensiver hätte er schon agieren können. Der Knockout war dann aber einer der miesesten dieses Jahres, Danzig hat sich dabei glaube ich wirklich verletzt, musste länger behandelt werden und war für einige Momente auch bewusstlos. Soll angeblich sogar auf dem Boden liegend vor Schmerzen geweint haben. Dass Melvin Knockoutpower besitzt, wussten wir ja aber schon seit jeher. War von Danzig vielleicht auch nicht klug so lange im Stand zu verweilen, hat lediglich 1 oder 2 Mal einen Takedown versucht, aber Guillard hat schon gegen Varner eine verbesserte TDD gezeigt.
Castillo vs. Means kann man leicht zusammenfassen: Means war zwar der körperlich stärkere Fighter, Castillo dominierte ihn aber mit seinem Wrestling. Eine Menge Top Control von Castillo, sicherten ihm hier den Sieg.
Chiesa vs. Masvidal war dann wieder ein guter Kampf. Durch den Trash Talk vor dem Kampf war da gleich Spannung in der Bude und Chiesa konnte ein deutliches Ausrufezeichen mit dem Knockdown von Masvidal setzen. So gut wie jeder, Masvidal eingeschlossen, hat damit gerechnet, dass Chiesa im Stand keine Gefahr für Masvidal ist und dann dominiert dieser ihn genau dort in den ersten Minuten. Letztlich bewies sich Masvidal dann aber als der bessere Fighter, der innerhalb der letzten 20 Sekunden der zweiten Runde mit einem klasse D'Arce sogar noch den Sieg einfahren konnte. Sehr respektlos allerdings von Chiesa, dass er sofort nach der Niederlage aus dem Käfig gestürmt ist. Zumal Masvidal ihm nach dem Kampf dann sogar seinen Respekt ausgesprochen hat.
Carmouche vs. Andrade war dann ein leichtes Mismatch. Carmouche war körperlich einfach zu stark für Andrade und ist auch technich auf einem ganz anderen Level. Beides zusammen sorgte für einen relativ einseitigen Kampf, in dem Carmouche immer wieder leicht in die Mount Position kam und das Finish mit G&P einleitete. Andrade konnte zwar mit einem Switch und einem Submissionversuch gute Ansätze aufweisen, für Carmouche (Die ich mittlerweile auf einem Level mit Tate, Kaufman und Zingano sehe) reicht das aber noch nicht.
Lawler vs. Voelker war dann Fun while it lasted, wie man so schön sagt. Etwas verhaltener als erwartet, nicht so viele große Treffer, aber trotzdem unterhaltsam. Letztlich mit dem erwarteten Verlauf. Voelker besitzt zwar einen starken Stand Up und ein starkes Kinn, aber einen vollen Headkick von Lawler übersteht nunmal niemand. Der Typ hat vielleicht die größte reine Knockout Power unterhalb des Middleweights. Selbst Stand-Up Killer wie Matt Brown, Paul Daley oder Thiago Alves besitzen nicht so eine Knockout Power, von Leuten wie Aldo, Swanson oder Pettis, die sich nicht rein über KO Power definieren, ganz zu schweigen.
Zu Rory Mac vs. Ellenberger hat Dana White schon alles gesagt. Ellenberger hat 10 Schläge, 3 Frontkicks und einen Takedown versucht und Rory hat sich durchgejabbt. Da braucht mir auch keiner was von Technik zu erzählen, der Kampf war einfach nur langweilig. Vor allem Ellenberger verstehe ich nicht, der nach dem Kampf sogar seine Fäuste hob. Sowas nervt sowieso ungemein, diese Judgebeeinflussung und dann noch nach so einem Kampf. Hätte meiner Meinung nach sogar eine Geldstrafe verdient. Vorher eine große Fresse haben, dann NICHTS abliefern und noch den Sieg einfordern. Immerhin kam auf der PK Selbstkritik. Aber auch Rory sollte man nach der Leistung nicht hochloben. Ich glaube viel eher, dass er an Standing verloren hat. Durch diesen Kampf dürften ein Demian Maia, ein Condit/Kampmann oder ein Lawler viel mehr profitiert haben und Maia könnte sich demnächst sogar einen Title Eliminator sichern, nachdem sein (onehin unsinniger) Kampf mit Kos ausgefallen ist.
Johnson vs. Moraga konnte ebenfalls unterhalten. Mighty Mouse lieferte eine sehr dominante Vorstellung gegen einen Contender, der für die große Chance einfach noch nicht bereit war. Es hat mich sehr überrascht, dass Moraga nicht mehr auf sein Wrestling vertraut hat, da dort inbesondere Johnsons vermeintliche Schwäche lag. Der kämpfte dann einen sehr guten Kampf, konnte mit seinem Footwork Öffnungen für Schläge kreieren, die wiederum seine ansatzlosen Takedowns ermöglichten. Sein Groundgame zeigte sich dann sehr verbessert, gute Transitions und dieses Mal sogar die Absicht am Ground zu finishen, was letztlich auch gelang. Zwar noch kein Groundgame auf dem Level eines Benavidez, aber schon ein guter Fortschritt. Moraga hatte lediglich mit seinem Big Punch in Runde 4 ein Highlight, das allerdings den Kampf nochmal hätte kippen können. Ich war sehr überrascht, dass DJ den ohne Probleme weggesteckt hat, nachdem Dodson ihn mehrmals gerockt hatten.