Du meintest ob für Lynch andere Maßstäbe gelten würden. Daraufhin stellte ich die Gegenfrage: "Seit wann ist Becky Lynch eine Frau von 50 Jahren, die über ihrem Wrestling-Zenit ist?". Oder kurz und knapp: Ich halte Becky Lynch für eine bessere "Person, die Wrestling ausübt" und sie ist keine 50 Jahre alt. Sie vereint also in meinen Augen nicht die beiden Punkte, die ich an Jericho kritisiert habe, nämlich sein Alter (er ist halt niemand mehr für die Zukunft) und seine Fähigkeiten.
Man braucht ja auch jemanden für das Hier und Jetzt, um die Zukunft aufzubauen.
Absurd an deiner Äußerung ist, dass sie darauf basiert ich habe gesagt, dass Becky Lynch kein 50 Jähriger Mann ist. Das geschah nämlich einfach nicht, weil ich Alter und Können unabhängig vom Geschlecht ansehe. Ich schau Wrestling, wegen des Wrestling. Ob da nun zwei Frauen, zwei Männer oder ein Mann und eine Frau miteinander ringen, sich aufeinander werfen, sich ordentlich verprügeln etc. ist mir dabei völlig egal, wenn es gut gemacht und schlüssig erzählt ist. Ich kann mich da für jedes Match unabhängig von Geschlecht und Alter begeistern. Beim Alter ist halt das Ding, dass es auf die Maße der "Personen, die Wrestling ausüben" gesehen einen Zusammenhang gibt zwischen Alter und nachlassender Leistung, wie vorhin ausgeführt.
Im Übrigen ist mir auch jegliche Kombination aus Menschen, die sich nicht in den Kategorien "Mann" und "Frau" einsortieren lassen wollen recht. Ich sehe da "Personen, die Wrestling betreiben" und der Rest ist mir egal.
Zum einen habe ich Becky Lynch mehr als einmal in den vergangen Wochen und Monaten kritisiert, ebenso wie Matches, an denen sie teilnahm. Zum anderen halte ich sie dennoch aufgrund dessen, dass sie jünger ist und nicht schlechter abliefert als Jericho für geeigneter im Main Event "ihrer" Company (WWE) zu stehen, als Jericho bei "seiner" (AEW).
Alles schön und gut, ich check es dennoch nicht. Du schreibst immer noch, dass es OK ist wenn Becky Lynch nicht auf dem Niveau abliefert, wie Jericho. Was spielt das Alter für eine Rolle, wenn es Jerichos Aufgabe ist, zum Start Aufmerksamkeit auf das Produkt zu lenken und die "Jugend" aufzubauen? Und wenn man es so sagen will: Also laut der Mehrheit liefert Becky im Ring "schlechter" ab als Jericho.
Die Kriterien sind "Siege und Niederlagen sollen wieder zählen, Storys sollen Sinn ergeben und Bestand haben über einen längeren Zeitraum. Die Meinung und der Wunsch der Fans soll eine Rolle spielen. Die Wrestler sollen am Mic und im Ring ihre Freiheiten haben, ihre Kreativität behalten und ein abwechslungsreiches Matches bieten, keinen Einheitsbrei." richtig? Dann lautet die Antwort auf deine Frage "New Japan Pro Wrestling" und eingeschränkt auch Ring of Honor, beide NXTs und wenn man der Aussage von @Borg (ich glaub ihm das einfach mal, bei dem Pensum, das er regelmäßig schaut) Glauben schenken darf diverse Indie Ligen mehr.
Ööööhm...Genau diese Companys bieten diesen Mix eben nicht in der Form, wie WWE es bieten sollte und AEW es bieten will.
Bei NJPW ist die Ausrichtung auf das rein sportliche einfach nochmal viel extremer.
Also ich bezweifel, dass AEW vor hat, die Shows zu einem guten Teil mit Squash Matches zu füllen, sowie Wrestler ewig rein und raus rotieren lassen will, wie es bei NXT der Fall. Dass einzige, was NXT vor massiver Kritik rettet, ist der Umstand, dass die Shows nur eine Stunde sind, nicht im TV laufen, und es die bockstarken Takeover-Events gibt. Vergessen immer wieder einige. Wie viele würden sich den Kram angucken, wenn es die Takeover-Shows nicht gäbe? Die Weeklies alleine stechen dann doch eher selten heraus. Und auch schon bei NXT sind die Promos weit von Freiheiten entfernt.
Was ROH und NXT:UK in dieser Diskussion zu suchen haben, erschließt sich mir in der momentanen Phase gerade nicht. Beim ersten fehlt es an Kontinuität, da man jedes Jahr das Roster komplett umbauen und die Abgänge immer schwerer ersetzen kann (im Gegensatz eben zu NXT, wo Geld keine Rolle spielt und man sich richtig schön in die roten Zahlen setzen kann). Und NXT:UK...boah, da doch lieber wXw oder Progress aufzählen. NXT:UK ist für mich das Paradebeispiel für ein Produkt, was keine Sau braucht und was sich auch durch nix wirklich auszeichnet.
Game Of Thrones und die Beziehung von Cersei und Jaime Lannister sind jetzt also das Parade-Beispiel für eine normale und gesunde Beziehung zwischen Geschwistern und die Geschehnisse der achten Staffel sind perfektes Storytelling? Interessante Sichtweise.
Mir war so als wäre explizit der Story-Arc von Jaime Lannister einer derjenigen gewesen, den die Fans am wenigsten schätzen und neben dem Targaryen-Handlungsstrang am meisten hassten.
Wer spricht von einer gesunden Beziehung und der 8. Staffel? Da kann man eben auch Tyrion heranziehen und zwar nicht nur in der 8. Staffel. Oder wie wäre es mit Theon Greyjoy, der ja nichtmal blutsverwandt mit den Starks war.
Und nochmal: Ich fand das Ende gut. Dass sie ein Team bilden ist für mich die absolut richtige Entscheidung. Sie erfüllt halt dennoch deinen Kritikpunkt, was halt zeigt, dass dieser - sicherlich in vielen Fällen zutreffende Punk - vielleicht auch Ausnahmen braucht, wenn es eben mal anders ist. Wenn man wie du aber immer und ohne Ausnahme gegen Team-Ups von erbitterten Rivalen nach einem Match ist, dann sollte man nach diesem Maßstab auch Dustin vs. Cody kritisieren.
Die Rede ist davon, und das wird seit Jahren kritisiert, dass bei WWE regelmäßig Leute in erbitterten Fehden stecken, dann turnen, und plötzlich, ohne Erklärung, nur weil dann beide Faces oder Heels sind, ein Team bilden. Inwiefern trifft das nun auf Cody und Dustin und deren Fehde der letzten Wochen zu?
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