Die Top 10 der besten 90er Jahre Cartoons - Part 2
Platz 6 - Rugrats
Wie gesagt: ein Großteil der 90er Jahre wurde von Nickelodeon bestimmt. Nach den Erfolg von Ren and Stimpy und die Kontroversen die Nick mit der Show davontrug hatte Nick das Image ein rebellischer Kindersender zu sein was im Nachhinein ehrlich gesagt lustig ist, denn abgesehen von Ren und Stimpy sowie Rockos Modernes Leben (kommt noch) waren die Meisten Nick Shows eher Zahm. Shows wie Doug oder Aaah Monsters waren vieles, aber nichts rebellisches oder allzu wildes für was man einen Kabelsender bräuchte um sie zu Produzieren. Aber Nick war damals der erste Sender der Serien in erster Linie produzierte um Serien zu machen, und nicht um Spielzeuge zu verkaufen. Ein Ort wo Animatoren viele Freiheiten hatten (bevor Viacom) und ihrer Fantasy freien Lauf lassen konnten. Und viele dieser Shows waren überraschend mit beiden Füßen tief in der Realität verankert. Der wohl größte Hit für Nickelodeon war Rugrats, eine Show über, nun ja... Babys.
Das war es. Babys. Keine Babys mit Superkräften. Nicht mal Babys die wirkliche Abenteuer erlebten, einfach nur Babys deren Fantasy verrückt spielt und deren Abenteuer oftmals nur in ihren Kopf stattfanden. Echt verrückt wenn man bedenkt das diese Serie 9 Staffeln sowie drei Filme mit sich brachte (von denen zwei sogar ganz gut waren). Wenn das jetzt etwas negativ klingt, so ist es gar nicht gemeint: Die Serie hatte einen unfassbar liebenswerten Charme, es war süß anzusehen wie Tommy, Chucky, Phil und Lil den Alltag als Babys betrachten und es gab trotz allem einen wirklich guten Sinn für Humor:
Natürlich war die Serie dennoch nicht perfekt, deswegen nur Platz 6. Sie lief zum einen viel zu lange und wurde auf Dauer deutlich zu wiederholend, und zum anderen war die Show wie viele Produktionen des Animationsstudio Klasky-Csupo- nun, nicht schön. Das Studio war auch berüchtigt für die erste Staffel der Simpsons die Animationstechnisch eine wahre Katastrophe war. Rugrats ist in dem Bereich deutlich besser als die Simpsons, aber leider wie ich finde leider sie stark unter hässlichen Charakterdesigns. Auch der Charakter der Angelika war vieles, doch vor allem war er nervig und unausstehlich. Ich schätze mal dass das auch der Sinn war, denn viele Kleinkinder können so sein, das macht es aber auch nicht besser.
Trotz solcher Schwächen allerdings eine wirklich schöne Show die für Nickelodeon extrem wichtig war und den Sender zu Ruhm verhalf. Ob es aber den Reboot braucht, der letzten Monat angekündigt wurde?
Platz 5: Rockos Modernes Leben
Und bleiben wir doch einfach mal bei Nickelodeon und gehen wohl zu einer ihrer Shows mit den wohl heutzutage größten Kultfollowing während wir nun auch zu meiner Top Five kommen. Und zu einer Show bei der man sich zu recht fragen kann, wie zur Hölle sie mit 80% ihrer Witze durchgekommen sind, denn was animierte Kinderserien betrifft ist Rocko schon hart an der Schmerzgrenze.
Sexhotline Witze, Witze über Homophobie (man sollte in dieser Welt niemals sagen das man Regenbogen mag), Witze über Kapitalismus und sogar über die Animationsbranche (eine meiner absoluten Lieblingsfolgen ist die über Mr Big Heads Sohn der versucht seine Cartoonserie gecancelled zu bekommen aber es nicht schafft weil das Studio sie nicht beenden will und darauf Rocko, Heffer und Filbert anheuert dies für ihn zu tun in dem sie eine grauenvolle Serie erfinden, diese es aber nur schlimmer machen für ihn da die Produzenten sie mögen) - soweit es für Kinderserien möglich war, war für Rockos Modernes Leben nicht heilig.
Dabei hatte Erfinder Joe Murray niemals erwartet an der Serie wirklich zu arbeiten: Er schlug die Serie Nickelodeon vor in dem Glauben das er eventuell genug Geld machen könnte mit einen Piloten um so an seiner Comicserien zu arbeiten (ein anderer Falt über ihn: Vor Rocko hatte er mit Animation überhaupt gar nichts am Hut, er war ein Comickünstler). Nickelodeon allerdings war begeistert und nahm die Serie.
Herausgekommen ist eine Kinderserie die bis heute ein großes Kultfollowing hat und bewies was damals Produzenten und Offizielle in Kinderserien alles erlaubt haben im Vergleich zu heute: Neben den stark an Ren und Stimpy erinnernden Gross Out Humor hatte die Show einen stark satirischen Ton. Rocko, ein Wallaby das Australien Verlies um in Amerika zu leben wird eigentlich nur rumgeschlagen und rumgeschubst von allen und jeden, es ist schon fast zynisch zu sehen wie die ganze Welt es auf ihn abgesehen hat. Seine besten Freunde Heffer, ein vertrottelter Stier sowie eine neurotische Schildkröte namens Filbert selber können da nur wenig helfen wenn sie nicht grade selber die Verursacher seiner Probleme sind. Und Rockos Probleme sind zahlreich und weitaus Realitätsnäher als der oftmals absurde Ton der Show vermuten lässt: Sei es nun einfach nur ein schrecklicher Flug oder sogar seiner verheiratete Nachbarin die eine Affäre mit ihn beginnen will (ja, die Folge gibt es), die Show nimmt Alltagssituationen und überzieht alle negativen Assoziationen mit jenen ins Maximum. Klarer Favorit für mich war aber immer Mr Big Head, ein verbitterter Frosch und Nachbar Rockos der in einen Dead End Job feststeckt und dessen Aussichten auf Aufstieg immer wieder scheitern.
Da ein Großteil der Folgen einen sehr Kontroversen Humor hatten wundert es nicht, das viele Folgen in den USA nicht mal mehr im Fernsehen ausgestrahlt werden. Tatsächlich ist es sogar so wie ich es verstanden habe das lediglich der deutsche Disc Release vollständig ist (einer der wenigen Fälle wo wir im Vorteil sind). Die Serie endete nach 52 Folgen denn nachdem Murray mehr zurücktreten wollte verlor Nickelodeon selber das Interesse an der Show. Ein Großteil der Leute die an der Serie gearbeitet haben, arbeiteten später für Nickelodeon an Spongebob Schwammkopf (auch Serienerfinder Steph Hillenburg).
Schade das Rocko einfach so endete, allerdings soll dieses Jahr noch ein Rocko Fernsehfilm erscheinen, und auch wenn ich etwas besorgt bin da Viacom Nickelodeon richtig kaputt gemacht hat, so gab mir die Preview zumindest das Gefühl das der Originalgeist der Serie gut eingefangen wird:
Platz 4: Hey Arnold
Die letzte Nickelodeon Show auf dieser Liste, und in meinen Augen die beste in den 90ern (zur Behauptung beste Nickelodeon Show überhaupt müsstete ich Spongebob, Invader Zim sowie und vor allem Avatar hinter Arnold stellen... und das kann ich nicht).
Allgemein haben wir es hier mit einen Liebling in der Cartooncommunity zu tun: Hey Arnold hat sich über die Jahre hinweg den Ruf eines wahren Nicktoon Klassikers aufgebaut und das obwohl im Kern die Show unfassbar Simpel ist. Es geht um einen Jungen Namens Arnold mit einen Footballschädel (so genannt von seinen Bully und gleichzeitig heimlicher Verehrerin/Stalkerin Helga) der in der Bronx aufwächst mit seinen Freund Gerald, während er bei seinen Großvater lebt der ein Haus vermietet an ein buntes Sammelsurium an Leuten die einen leicht weg haben. Ansonsten Schulalltag und Urban Legends.
Wenn ich an Hey Arnold denke, dann fällt mir meistens ein wie vergleichsweise ruhig die Serie war. Natürlich war es eine Comedy Show und sie hatte laute als auch stillere Charaktere, aber im Vergleich zu vielen anderen Shows der 90er war Hey Arnold mal abgesehen von leichten Cartoonslapstik und ein paar abgedrehten Vögeln immer sehr Realitätsnah. Die Show kam niemals rüber als ob sie auf Kinder herabsieht, sondern als ob sie großen Respekt vor eben jenen hatte. Die Charaktere kamen trotz allem Karikaturistischen immer wie Menschen rüber. Und in der Mitte von all dem Stand Arnold. In meinen Augen ist es am schwersten sympathische Charaktere zu kreieren die Menschen meisten freiwillig helfen wollen oder immer an das gute in Menschen glauben. Denn entweder enden sie als Sandsäcke, kommen unehrlich rüber oder noch schlimmer wie naive Schwachköpfe. Craig Bartlett allerdings hat mit seinem Team bei Arnold es geschafft in gutherzig zu machen und dennoch wie ein Kind wirken zu lassen. Arnold ist wohl definitiv einer der besten Charaktere in Nickelodeon seiner Geschichte.
Hey Arnold hatte auch keine Probleme emotionaler zu werden, sei es nun mit Klassikern wie die Folge mit den Vogelmann, die Weihnachtsfolge die ich nun als Tradition jedes Jahr zu Weihnachten gucken will (hab erst dieses Jahr die komplette Serie gekauft) oder aber die Folge mit Helga beim Psychologen. Die Show hatte einen guten Grad solche Themen anzuschneiden ohne auf Leute herabzusprechen.
Letztes Jahr wurde dann auch mithilfe eines Fernsehfilms (Nickelodeon will echt die Nostalgiekeule auspacken) endlich ein riesiger Cliffhenger aufgeklärt und der Cartoon richtig zu Ende gebracht. Der Film war gut, zwar fand ich nicht das er an die Originalserie rankam und ich mag Hey Arnold lieber wenn es ruhig und in der Realität verwurzelt ist als sich groß episch aufzublähen, aber die Charaktere wurden gut eingefangen und es fühlte sich durchgängig an wie Hey Arnold und für mich ist das schon ein großer Gewinn. Er war zumindest besser als der Kinofilm...
Auf jedenfall für mich eine der besten Shows die Nick produzierte und ein verdienter 4 Platz.
Platz 3: South Park
Eigentlich kann ich es mir sparen groß über die Show zu schreiben, da kaum eine andere Show hier im Board öfters erwähnt und zitiert wird als South Park, vor allem in den Podcasts. Und wen könnte man es verüben, es ist Fucking South Park: Einer der größten Hit in den 90ern, eine Show welche sich unter all den Erwachsenen Cartoons der 90er einen größeren Namen als alle anderen machte mit einen unfassbar simplen Stil, extrem Kruden Humor den man zu der Zeit nicht kannte im Fernsehen und daher groß schockierte sowie Charakteren die bis heute sich groß im Main Stream gehalten haben.
Wer hätte das gedacht, empfand ich persönlich die ersten 3 Staffeln eher als grauenvoll. Bis auf wenige Ausnahmen könnte die Serie mich erst mit der vierten Staffel für sich gewinnen, als man endlich anfing mehr auf die Charaktere einzugehen und Geschichten innerhalb der Folgen zu erzählen als immer nur schockieren zu wollen. Kenny kann nur so oft sterben bis der Witz nicht mehr witzig ist. Des Weiteren empfinde ich hatte die Serie einen grauenvollen Einfluss auf Animationsserien für Erwachsene, denn danach wollten alle South Psrk sein ohne zu kapieren was South Park zu South Park machte, was wir nun den Zustand zu verdanken haben das viele Shows dieser Art sich so anfühlt als ob sie von soziopathischen Massenmördern geschrieben worden als von Fernsehproduzenten und Autoren.
Aber ich bin ja hier um South Park zu loben und auch wenn die Serie viele nervige Trittbrettfahrer nachzog, spricht es ja nur dafür was für einen Impact sie hatte: Dank der geringen Produktionsaufwände könnte die Serie schneller und bissiger auf aktuelle Geschehnisse als auch Figuren der Popkultur eingehen (bestes Beispiel die 9/11 Folge in der Cartman Bin Laden Looney Tunes Style erledigt, South Park war eine der ersten Shows die über die Geschehnisse jenen Tages auf ihre Art sprachen und den Einfluss auf die USA und die Welt). Allgemein war das schon immer South Parks größte Stärke, einfach zu sagen was sie denken ohne Rücksicht zu nehmen, selbst wenn es sogar eigene Fans verletzten könnte. Ich selber bin nicht immer einer Meinung mit Parker und Stone und finde manche ihrer Ansichten sogar ein klein wenig arrogant, allerdings sagen sie es nie hinter vorgehalten Hand sondern offen heraus, und sowas bedarf schon einiges an Mit den ich nie hätte.
Von on daher ein verdienter dritter Platz, denn auch wenn die Serie in den letzten Jahren an Qualität verlor - sie sind nicht so Tief gesunken wie die Simpsons... ratet mal wer es hier nicht reingeschafft hat.
Platz 2: Futurama
Wenn es schon die Simpsons nicht hier reingeschafft haben, dann aber zumindest Groenings Zweitwerk, die warscheinlich letzte große Animationsshow die in den 90ern startete und leider niemals den Erfolg fand, den sie verdient hat. Futurama war Satire at its best, ein bitterböser Blick in die Zukunft der Menschheit, serviert mit großartigen Charakteren und sogar emotionalen Momenten.
Groening verließ die Simpsons um Staffel 9 rum mit David S. Cohen (nun X. Cohen) im Schlepptau und arbeitete mit ihm an einer Sci Fi Show, ein Genre das Groening schon immer sehr am Herzen lag. Fox bewarb die Show groß, und anfangs lief es auch sehr gut, allerdings gab es einen Haken: Fox mochte die Serie nicht besonders. Groening hatte oft damit zu kämpfen das die Fox Executives die Serie nicht verstanden haben. Viele der Folgen wurden dann auch oftmals out of Order gezeigt oder wechselten den Sendeplatz, was Zuschauer oft verwirrte.
Natürlich allerdings sollte man auch nicht für alles Fox beschuldigen: Fakt ist zwar das die vielen Änderungen von Fox schadeten, ein anderer Fakt aber auch ist das Futuramas Ratings nach einen starken Beginn stark rückläufig waren. Die Show hatte halt einfach das Problem das viele Science Fiction Shows hatten, das sie zu sehr Nische sind. Lediglich Star Trek als auch auf den Comedy Sektor Rick and Morty konnten sich da wirklich rauskämpfennund zu mehr werden. Dennoch aber muss man auch sagen das Fox nicht viel tat um Futurama zu helfen. Vergleicht man dies mit Family Guy, eine Show die nah zu Futurama startete und welche von Fox so viel unterstützung bekam wie es nur ging obwohl die Ratings sogar schlechter waren damals (Family Guy wurde zwei mal gekickt und wiederbelebt in kurzer Zeit... Futurama brauchte dafür mehrere Jahre und vier DVD Filme), merkt schon wie es aussieht wenn der Sender hinter einen Produkt steht (wobei so sehr ich FG nicht mehr mag... die Show war der größere Hit wenn es um DVD Verkäufe sowie Ratings nach der Rückkehr ging)
An sich eine traurige Sache, war Futurama irgendwie für mich immer mit das beste was Adult Animation hergab: Die Geschichte des Pizzaboten Philip J Fry der im Jahr 2000 durch einen Unfall Eingefroren wird und im Jahr 3000 erwacht nur um dort wieder als Lieferjunge zu enden schaffte es perfekt absurden Sci Fi (wer bitte hat Obdachlose Roboter gebaut?) mit Satire zu verbinden (die Welt ist angeblich vereint, aber die Flagge ist lediglich die US Flagge mit einen Erdball anstatt Sternen). Noch überraschender ist allerdings das die Show trotz allem Zynismus sich ein Herz behalten hat. Für eine Groening Produktion nichts unübliches, hatten doch auch die Simpsons solche Momente, nur mit den Unterschied egal wie düster die Folge wurde es immer mit einen Witz enden musste. Bei Futurama hingegen endeten Folgen wie Jurassic Bark oder The Luck of the Fryish emotional, ohne noch zwanghaft Gags dranzuhängen um es für den Zuschauer leichter ertragbar zu machen. Allgemein da bei Futurama keine Familien- sondern eine Kollegendynamik im Vordergrund stand war die Show nochmals ein Stück erwachsener als die Simpsons und war durch das Sci Fi Setting in der Lage kreativer zu agieren.
Futurama wurde wieder ins Leben geholt wie ich schon andeutete, allerdings war das Revival auf Comedy Central nur von kurzer Dauer. Groening selber arbeitet nun an einer neuen Show, einer Fantasyshow um genau zu sein, die am 17 August auf Netflix anlaufen wird. Ganz überzeugt bin ich noch nicht, aber schaut einfach mal selber:
Vielleicht ist es aber ganz gut das Futurama ein Ende gefunden hat. In einem Zeitalter wo Zeichentrickserien so lange fortgesetzt werden bis sie keinerlei Seele mehr haben ist es schön zu wissen das Guturama nicht so tief gefallen ist. Von daher Ruhe in Frieden mein Freund, möge jemand im Himmel deinen glänzenden Metallarsch küssen...
Platz 1 coming soon...