Meine erste Ausgabe in der neuen Kolumne dreht sich also um
Enter Shikari. Die 4 Jungs aus London sind mir seit einigen Monaten sehr sympathisch und sind momentan meine Lieblingsband. Die Band pflegt einen etwas anderen Stil. Man mische Post Punk mit einigen Elektronikklängen, Videospielen und politischen Themen und wir haben Enter Shikari! Bei mir geht es um ihr erstes Album: „
Take to the Skies“ aus dem Jahr 2007. Dieses Album öffnete der Band den Durchbruch, obwohl man schon vorher als Band ohne Vertrag Hallen mit 2000 Leuten füllte.
Die Besetzung:
Roughton "Rou" Reynolds - lead vocals, piano, keyboards, synthesizers, programming
Liam "Rory" Clewlow - guitars, backing vocals
Chris Batten - bass, backing vocals
Rob Rolfe - drums, percussion
Album: Take To The Skies
Erscheinungsjahr: 2007
Label: Ambush Reality
Stand your Ground, This is Ancient Land
Das erst Stück ist gleich ein Musikalstück, so wie wir es noch öfter hören werden. Es dient als Einleitung für das Album und den ersten Song.
Enter Shikari
Mit einem lauten „SHIT“ geht dann auch schon der erste richtige Song los. Es geht wohl um jemanden, der stirbt, aber eine zweite Chance bekommt, um etwas zu jagen. Shikari bedeutet übrigens Jäger und ist indisch. Am Ende des Songs hören wir zum ersten Mal eine Kernaussage von Enter Shikari: „And still we will be here, standing like statues!“.
Der Song ist kurz und knackig, gibt eine erste Kostprobe auf das, was uns erwarten wird. Um ein Meisterwerk zu sein ist das gute Stück leider zu kurz.
*** 1/3
Mothership
Hier setzt zum ersten Mal ein weiteres Thema der Platte in, Aliens. Hier streitet ein Mensch, der wohl gerade vom Mutterschiff der Aliens gefallen ist, mit den Anderen über die Zukunft und das Ende der Erde. Die Leute verstehen ihn nicht, er soll sagen was los ist. Er behauptet, gerade vom Mutterschiff gefallen zu sein und sagt, dass die Antworten schon immer am Grund des Ozeans lagen. Währenddessen verändert sich der Zustand der Erde, die Wolken laufen weg. Es liegt etwas in der Luft, jeder ist hellwach. Der Mann behauptet nicht verrückt zu sein und sagt, dass er am Schiff sicher war, vor denen die die Erde zerstören. Der Mann wurde vom Raumschiff geworfen („Walk the Plank“), da er selbst die Antworten wissen wollte. Die Antworten liegen aber am Grund des Ozeans.
Dieser Song ist gleich mal einer der besten von Enter Shikari. Eine Message über die Zerstörung der Erde wird gekonnt mit Aliens verbunden, dazu kommt ein Synth Beat der ins Ohr geht. Auch der Part mit dem „I am sane“ bleibt in den Ohren hängen.
**** 1/3
Anything can happen in the next half hour..
Auch Liebeslieder kommen bei Enter Shikari vor. Hier geht es allerdings um eine unglückliche Liebe, die leider auch ausartet. Der Verliebte Mann wird zum Stalker und verfolgt seine Angebetete, nachdem er merkt, keine Chance zu haben. Zuerst gibt er auf („The curtain goes down on him again“), aber in der Disco, als er sie tanzen sieht, muss er sie haben. Sie merkt aber sein starren nicht, und deshalb ist noch alles gut. Alles konzentriert sich nun auf sie, sie fühlt sich gejadt. Nun sehen sich die beiden („We’ve had thes date from the begining“). Wie es weitergeht, erfahren wir nicht. Es kann ja alles in der nächsten halben Stunde passieren. Am Ende wird gefragt wer übrig bleibt, wenn der Vorhang herunter geht. Der Mann ist wohl sehr selbstsicher, da man ihn im Hintergrund „Me“ schreien hört.
Für mich ist dies wohl gaaaanz weit vorne bei den besten Enter Shikari Songs. Der Text hat mir von Anfang an gefallen und auch musikalisch gefällt er mir richtig gut. Wie Rou einmal live sagte, wer Enter Shikari kennt, kennt diesen Song!
*****
Interlude 1
Wieder hören wir als Einleitung für den nächsten Song ein kurzes Instrumentalstück.
Labyrinth
Hier geht es um jemanden, der in einem symbolischen Labyrinth gefangen ist, und nicht mehr herauskommt. Er versucht zwar alles, schafft es aber trotzdem nicht.
Der Song geht vor allem durch seine Synths. Der Text ist schwer zu interpretieren, was mir sehr gut gefällt. Allerdings ist der Song jetzt nicht gerade der überzeugendste am Album.
***
No Sssweat
Schon etwas mehr abgehen tut dieser Song hier. Hier geht es darum, dass jemand Hilfe nicht zu schätzen weiß („Why bite the hand that feeds you?“). Der Hilfesteller droht ihm jetzt Schläge an („I’m quite sure your jaw will surely be missed“). Der Hilfesuchende sagt allerdings, dass die Hand nicht mal mit Salz gut schmeckt. Der Hilfesteller regt sich weiter auf, der Hilfesuchende futtert derweilen de Lebenslinie entlang. Es ist noch nicht vorbei, allerdings endet der Song mit der Drohung, dass er ihm bald alle Finger abbeißen wird! Hier kann aber auch von Respekt die Rede sein, gegenüber der Erde oder älteren Menschen.
Der Song ist gut. Die Lyrics lassen leider etwas zu viel Spielraum offen, dafür geht der Song richtig gut ins Ohr. Gefällt mir sehr gut!
**** 1/4
Today won’t go down in history
Von einem Full Pace Song geht es nun auf einen sehr ruhigen Song. Today Won’t Go Down In History beschreibt, wie leichtfertig heute ein Krieg angefangen wird. Dies wird aber meisten noch als unwichtig abgetan („Today won’t go down in history/stone“). Mann soll einfach die Augen schließen. Außerdem rechtfertigt sich hier wohl der König vor seinen Gefolgsleuten oder einem Vertrauten.
Ein sehr ruhiger Song, der mit zunehmender Zeit trotzdem Energie aufbaut. Der Text ist sehr aussagekräftig, und einen Verlangsamung tut uns auch mal gut.
****
Interlude 2
Kennen wir ja schon, Musikstück
Return to Energiser
Hier geht es um jemanden, der ein aufgesetztes Lächeln hat, aber trotzdem ein Problem hat. Außerdem geht es um Laser Quest, eine Art Paintball mit Lasestrahlen. Energiser sind übrigens Batterien, falls jemand nur Duracell kennt. Außerdem versteckt sich wieder ein kleines Liebeslied
Der Song ist nicht gerade aussagekräftig, geht aber auch schön ins Ohr. Klar, ein Meisterwerk ist auch was anderes, aber er ist auf jeden Fall kurzweilig, und das ist gut so!
*** 2/3
Interlude 3
Ne, es ist nichts neues
Sorry You’re Not A Winner
Weiter geht es mit einem absoluten Klassiker. Mit den 3 Klatschern wurde der Song sowieso zum Live Hit und ist unbestritten in den Top 7 der Enter Shikari Songs!
Es geht um einen Spielsüchtigen, der sein Haus verliert und von Schuldeintreibern verprügelt wird. („My white abode, do you remember?“ // „Black eyes nose bleeds“). Er versucht immer wieder zu spielen, aber er ist leider kein Gewinner, was ihm der Automat oder der Spielleiter bestätigt. Er hat nichts mehr zu verlieren, außer falschen Antrieben und ein angeberisches Leben. Die Luft ist kalt, da er sein Haus verloren hat, und er ist schon verbittert. Am Ende soll er es immer wieder versuchen und eine Münze einwerfen.
Der Song zählt wie gesagt zu den besten der Londoner Jungs. Das Thema kennt wohl jeder, und es ist toll umgesetzt. Der Song wird auch nach dem 25. Mal anhören nicht langweilig!
*****
Interlude 5
JAAA! Ein Interlude mit Sinn! Wir sollen unsere Anerkennung für Johnny Sniper zeigen, Militärklänge ertönen!
Johnny Sniper
Bei diesem Song geht es um die zerstörung der Erde. Johnny Sniper steht stellvertretend für die Menschheit. Der Protagonist hört ein flüstern von der Erde, und man muss zuhören. Es warnt uns vor einem Desaster, aber er kann sich nur wundern, warum die anderen Menschen dies nicht hören können. Es ist ein Aufruf, die Welt zu retten. Jeder Tag ist wieder eine Chance etwas auszurichten.
Johnny soll derweilen laden, aber nur wenig, da er dann nur wenig verfehlen kann. Der Protagonist erzählt uns derweilen was ihm an der Welt gefällt, und was er braucht um zu leben. Er will Johnny einen Weg zeigen, die Welt zu retten.
Der Song ist wieder ein Appell gegen die Umweltzerstrung. Um uns lebendig zu fühlen brauchen wir nur eine gesunde Erde.
Der Song hat einen gute Message und macht auch Spaß zu hören. Besonders die Anweisungen für Johnny machen durchaus Spaß!
****
Adieu
Nun hören wir wieder von den Aliens, welche sich aber scheinbar verliebt haben und nun die Liebe mit nach Hause nehmen wollen. Sie sagen, dass das Leben auch in den besten Momenten nicht immer perfekt ist. Sie wollen unbedingt bei ihrer Liebe bleiben, egal wo („Home could be anywhere, where I am holding you“). Dies lässt sich natürlich auf ein normales Liebespaar auch beziehen.
Der Song ist wieder sehr ruhig, mehr eine Ballade. Die Aliens verabschieden sich mit einem Adieu, kommen aber wieder (Brace your self, cause I think Im coming for you. Look up into the sky). Hier wird vor dem Abschlusssong noch einmal Ruhe reingebracht, und das sehr gut.
****
Ok, Time For Plan B
Hier geht es um den letzten Kampf, der startet. Der Protagonist wird vor die Wahl gestellt, auf welche Seite er sich stellen will. Man hofft für ihn, dass es „unsere“ sein wird. Er hat scheinbar den Willen verloren, zu tun was richtig ist. Er muss nun überlegen was richtig ist, und startet Plan B. Dieser soll die Welt erschüttern und sie verändern! Der Kampf bezieht sich wohl wieder auf unsere Umwelt.
Als Abschluss der Platte hätte ich mir einen bessern Song gewünscht. Klar, der ist nicht schlecht, trügt aber irgendwie das gute und kurzweilige Gesamtbild der Platte, weil er sich ziemlich zieht.
*** 3/4
Closing
Mit dem selben Satz wie zu Beginn, „And still we will be here, standing like statues“ geht das Album zu Ende. Damit soll gesagt werden, dass die Menscheheit trotz vielen Aufforderungen nichts unternimmt..
Fazit:
Die Platte ist kurzweilig und geht schnell vorrüber. Man hat 3 echte Highlights und keinen schlechten Song dabei. Leider hört sich alles etwas gleich an, aber das nur beim ersten Mal hören. Die Message der Platte gefällt mir durchwegs gut.
Best Song:
Den besten Song teilen sich hier Anything Can Happen In The Next Half Hour und Sorry You’re Not A Winner! Die Videos dazu will ich euch natürlich nicht vorenthalten!
[video]wngyXhTx4pc[/video]
[video]uimfKXgdUCQ[/video]
Abschlusswertung (In Sternen):
3,50 -- Enter Shikari
4,33 – Mothership
5,00 – Anything Can Happen In The Next Half Hour
3,00 -- Labyrinth
4,25 -- No Sssweat
4,00 -- Today Won’t go down in history
3,66 -- Return to Energiser
5,00 -- Sorry You’re Not A Winner
4,00 – Johnny Sniper
4,00 – Adieu
3,75 – OK, Time For Plan B
4,04 – Gesamt
Somit erreicht das Album eine Gesamtwertung von 4,04 und reiht sich damit – selbstredend – auf Platz 1 in meiner ewigen Album Wertung ein.