Craggy's wrestlingbezogenes Allerlei

Craggy

Undercard
Servus.

So kann das passieren, wenn einem langweilig ist. Es kommen Ideen und man weiß nicht wohin damit. Da ich mehrere Ideen habe, dachte ich mir, warum nicht auch eine Kolumne. Immerhin hat mittlerweile jeder vierte W-I-User eine Kolumne mit nur einem Beitrag, die dann wieder verlassen wurde (zumindest gefühlt).

Ich werde also schreiben, was auch immer mir in den Sinn kommt. Somit bin ich nicht durch Themen begrenzt und muss auch nicht regelmäßig etwas schreiben, denn es gibt Zeiten, da geht mir nichts durch den Kopf.;)

Ich hoffe, dass das was ich hier schreibe gut ankommt, bin aber auch für konstruktive Kritik immer offen. Und jetzt schwafel ich mal nicht weiter rum, sondern präsentiere meinen ersten wirren Gedanken.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Servus.

Mir kam letztens eine Idee, vielmehr eine Erkenntnis. Ich bereitete ein Referat vor, in dem es um Kreuzzugspropaganda ging (ihr wisst schon, europäische Deppen zogen nach Osten, um Jerusalem zu befreien, so um 1100). Genauer gesagt ging mein Referat um den Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II. auf dem Konzil von Clermont im Jahre 1095. Ich hatte zwei Versionen der Rede Urbans (die Originale ist nicht überliefert) und eine stach hervor. Was mag das mit Wrestling zu tun haben, werden sich nun einige fragen, doch darauf komme ich gleich. Wie gesagt, die eine Version der Rede stach hervor und zwar in Sachen Propaganda, besonders der Feindbeschreibung. Bevor ich weitermache, möchte ich nur noch explizit darauf hinweisen, dass ich über Propaganda reden werde und niemand Folgendes als Anschuldigungen gegen wen auch immer sehen sollte.
Zurück zur Feindbeschreibung. Ein östliches Volk, von den Persern abstammend, verwüstete angeblich das Oströmische Reich. Zur Info: Byzanz, bzw. Konstantinople (das heutige Istanbul), war damals das Zentrum der europäischen Hochkultur und Zentrum des orthodoxen Christentums. Durch die gleiche Religion und die Gleichstellung des oströmischen Prinzipats mit dem Papst, war die Sicherheit von Konstantinopel im Interesse des christlichen Europas. Es kam also ein Hilferuf aus Konstantinopel eben wegen dieser marodierenden Völker, die oft auch Türken, Araber, oder Sarazenen genannt wurden. Diesen "bösen" Andersgläubigen wurden schlimme Taten zugeschrieben, wie Vergewaltigungen, Schändungen von Kirchen, Tötungen von Kindern und Folter. Wer Quellennachweise wünscht kann mich gerne anschreiben. Diese "bösen" Volksgruppen wurden teilweise auch als Gegner Gottes bezeichnet, was der Bezeichnung des "Antichristen" nahe kommt. Kommt ihr langsam drauf? Ich schlage mal den Bogen zum Wrestling.

Wir haben bei TNA im Moment drei Personen, die man guten Gewissens als "Oberböse" bezeichnen kann: Jeff Hardy, Abyss und Jeff Jarett. Sie alle repräsentieren die "Immortals", die Aktionen der Einzelpersonen werden also direkt mit dem Image der "Immortals" verbunden. Beginnen wir mit Abyss. Er foltert Leute. Sogar Zuschauer, was besonders grausam erscheint. Zudem erschreckt er Leute und ängstigt sie gerne. Jeff Jarett verprügelt kleine Kinder und Schwächere. Jeff Hardy bemalt sein Gesicht, um schrecklicher zu wirken, es wird also zu einer Fratze, einem dämonischen Bildnis (wozu man auch Abyss' Maske rechnen kann). Außerdem bezeichnet Jeff sich selbst als den "Antichrist" und ist stolz darauf andere Leute zu verletzen. Böser geht es wohl kaum. Vergleicht man nun das Image der "Immortals" mit dem der "Sarazenen" um 1095, so ergeben sich doch einige Parallelen. TNA bedient sich in der Tat gängiger Propagandawerkzeuge, um ihre Bösewichte noch böser wirken zu lassen. Diese Werkzeuge sind übrigens nicht auf das Wrestling und die Kreuzzüge beschränkt. Zwei Beispiele, ein aktuelles in der US-Propaganda im "Krieg gegen den Terror" und ein älteres in der Nazi-Propaganda zeigen die gleichen Merkmale, nur mit anderen "Bösen" und leicht abgeänderten Formulierungen. Wer die Nachrichten aufmerksam verfolgt hat, die Bildzeitung liest und in Geschichte gut aufgepasst hat, weiß wovon ich rede. Die Kreierung des Feindbildes hat sich seit Jahrhunderten nicht geändert und war seit jeher erfolgreich. Warum also hat TNA keinen solchen Erfolg damit. Der Gund liegt in der Zielgruppe, die solche Propaganda anspricht. Es war schon immer, und ist es noch, die Masse der Bevölkerung, die sich nicht mit dem Wahrheitsgehalt diverser Aussagen beschäftigen möchte, die davon begeistert wurde. Leute, die seichte Unterhaltung wollen und alles schlucken, um diese zu bekommen. (Ich hoffe jetz wird sich niemand angegriffen, oder beleidigt fühlen...) Leute, die die Bildzeitung für bare Münze nehmen, die Talkshows und Gerichtssendungen für wahr halten, die Soaps wegen der Handlung schauen. Manche würde diese Zielgruppe als dumm bezeichnen, doch eher passen würde leichtgläubig, oder naiv. Jedes Land hat einen großen Anteil in der Bevölkerung, der unter diese Charakterisierung fällt, so auch Amerika. Wie sonst kann man sich den teilweise übertriebenen Patriotismus, oder Rassenhass erklären, oder den Kreationismus. Nur leider (für Hogan und Co.) waren die TNA-Zuschauer bisher eher die anspruchsvolleren. Jeff Hardy wird nicht verteufelt und JJ bekommt manchmal sogar noch Pops, wenn er im Ring eine solide, oder gute Aktion zeigt. Manche Heels, wie Beer Money, werden sogar gefeiert. TNA fährt also im Moment eine Erfolgsschiene, die nicht zum Publikum passt. Dadurch, dass man versucht alles realer darzustellen, könnte man zwar mehr Heat bei gewissen (vorher genannten) Bevölkerungsgruppen erreichen, aber viele Zuschauer von TNA (das merkt man einfach an den Reaktionen des Publikums) gehören nicht zu diesen Schichten. Es wäre also einfach, TNA höhere Ratings einzubringen, wenn Impact bekannter wäre. Denn dann würden unweigerlich mehr Leute auf den Propaganda-Zug aufspringen. Dafür funktionniert der gut genug. Aber die Masse der Bevölkerung ist nicht nur naiv, sondern auch neuem nicht aufgeschlossen gegenüber.

So...ich hoffe meine Gedankengänge waren interessant und nachvollziehbar. Ich möchte noch einmal betonen, dass ich niemanden niedermachen, oder beleidigen möchte. Ich wollte nur ein Phänomen analysieren, welches mir aufgefallen ist.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Ich find es gut, dass es wieder eine weitere Kolumne gibt, die etwas mit Wrestling zu tun hat. Deine erste Ausgabe hat mir ganz gut gefallen und ich stimme dir in allem zu. Es kommt bei TNA häufiger vor, dass man Heels zujubelt, wenn diese ein gutes Match liefern, da ein Großteil der TNA Fans anspruchsvoller sind und auch wissen, dass Wrestling nicht echt ist. Bei den Top 10 Rankings in diesem Jahr wurde Desmond Wolfe, ein Heel, auf Rang 1 gewählt. Hogan und Co scheinen dies aber nicht zu erkennen.
 
Dass bei TNA die Fans auch den Heels wie Hardy zujubeln, liegt aber auch an der Zusammensetzung des Publikums in der iMPACT! Zone, das eben zu großen Teilen aus Besuchern des Vergnügungsparks besteht wo sicher viele TNA nicht verfolgen. Einen Hulk Hogan kennt eben jeder und weil sie mit ihm ein positives Image verbinden jubeln sie ihm halt zu bis hin zu Hogan chants.
 
Aber hier und da klappt es ja ganz gut. Der Ein oder Andere hat ja sicherlich von den "Aufständen" im Publikum gehört wenn JJ seine Show abzieht. Teilweise hat die Security da echt zu tun.

Dein Artikel gefällt mir gut. Hatte irgendwann vor etwas ähnliches zu schreiben. Wollte aber in der Feindbeschreibung und dem Motiv noch weiter zurück gehen. TNA erinnert mich irgendwie ein bissel an die Bibel. Nehmen wir da mal das Böse:
1. Der Antichrist -> Jeff Hardy
2. Das Tier -> Abyss
3. der falsche Prophet ->Eric Bishoff/Hulk Hogan

Fortune wären dann die 4 apokalyptischen Reiter.

Als Gegner haben wir einen geläuterten Matt Morgan der sich für schwächere einsetzt, den Pope (der schon vom Namen her passt) und aus Särgen wieder aufersteht...usw.

Würde ich die Bibel besser kennen würde ich bestimmt noch mehr entdecken ;)
 
Servus.

Wollte aber in der Feindbeschreibung und dem Motiv noch weiter zurück gehen. TNA erinnert mich irgendwie ein bissel an die Bibel.

Das kommt nicht von ungefähr, denn die Motive, die ich schilderte, stammen alle aus der Bibel. Die Kreuzfahrer haben sich derer natürlich bedient. Wenn du dich damit mehr vertraut machen willst, empfehle ich die 5 Bücher Mose, sowie die Psalmen. Da geht es doch recht häufig um Völkermord, Gewalt, Krieg, das Böse, etc.

Ansonsten freue ich mich natürlich über positive Rückmeldungen. Sobald sich mir der nächste verrückte Gedanke auftut, werde ich ihn sofort wieder in einen Beitrag verpacken.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Servus.

Es tat sich ein verrückter Gedanke auf. Ich dachte mir: Schreib doch einen Jahresbericht von 2010. Wieviel Arbeit das werden sollte, erfuhr ich in der letzten Woche, als ich aus dem Urlaub zurückkam und mich dran setzte.

Aufgrund des Umfangs und der damit verbundenen Arbeit, habe ich den Rückblick in Monatsabschnitte gegliedert, die einzeln in den nächsten Tagen (notfalls Wochen) erscheinen werden. Der Januar ist im nächsten Beitrag gleich mitgeliefert.

Ich würde mich über Feedback freuen, damit ich bei den kommenden Monaten (sofern noch nicht fertig gestellt) noch Verbesserungen vornehmen kann. Dazu soll aber gesagt sein, dass das Ganze lediglich ein Überblick werden soll, für mehr habe ich nicht genug Zeit und Muße. Ich hoffe, dass sich dennoch einige dafür interessieren werden.


Bis denne,
euer Craggy.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus, liebe Leser, zu meinem Jahresrückblick für das Jahr 2010.

Was erwartet euch in den folgenden Zeilen? Ich hoffe jeder hat Verständnis dafür, dass ich nicht alle News des letzten Jahres gewälzt habe, das wäre eine wahre Sisyphos-Arbeit gewesen. Ich habe mich einer anderen Aufgabe gewidmet und die PPVs des vergangenen Jahres ein weiteres Mal ausschnittweise geschaut, sowie die Wochenshows gewälzt, um die Geschehnisse des letzten Jahres zusammenzutragen. Der Fokus wird auf den wichtigsten und interessantesten Storylines liegen. Dabei ist bei der Auswahl natürlich mein persönliches Interesse ausschlaggebend; das lässt sich kaum vermeiden und ich hoffe dass niemand etwas, in seinen Augen unverzichtbares, vermissen wird. Ich betrachte zunächst die WWE; sollte ich genug Zeit aufbringen, reiche ich beizeiten noch einen Rückblick zu TNA nach.

Zuletzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass ich auch nur ein Mensch bin und Menschen Fehler machen. Sollten mir also Solche unterlaufen sein, bitte ich darauf in angemessenem Rahmen hinzuweisen, damit ich sie gegebenenfalls korrigieren kann.

Nun aber genug der Vorrede, beginnen wir mit dem Jahresbeginn 2010:
Die erste Show des Jahres 2010 war eine Smackdown-Ausgabe. Sie wurde am 1.1.2010 ausgestrahlt. Die Smackdown Titelträger waren der Undertaker als World Heavyweight Champion, Drew McIntire als Intercontinental Champion und Michelle McCool als Women’s Champion. Das neue Jahr startete mit einer SES-Promo von CM Punk, der zu dieser Zeit noch lediglich von Luke Gallows begleitet wurde und im Anschluss ein Match gegen Matt Hardy bestritt.
Die erste Raw-Ausgabe des Jahres wurde am 4.1.2010 ausgestrahlt. Die Raw-Titelträger zu diesem Zeitpunkt waren Sheamus als WWE Cmapion, D-Generation X als Unified Tag Team Champions und The Miz als United States Champion. Der Divas Title war vakant, da Melina sich verletzt hatte.

Eine interessante Randnotiz ist vielleicht noch folgendes, denn The Miz hielt in der ersten Raw-Ausgabe des Jahres eine kurze Promo, in der er wörtlich sagte: „This year, this decade, this and every moment going forward belongs to me.”

Januar:
Mit dem Royal Rumble in Sichtweite passierte im Januar nicht viel Neues. Vielmehr wurden viele bestehende Storylines ausgebaut. Bei Raw gab es noch am meisten Veränderung. Bret Hart kehrte nach jahrelanger Absenz zur WWE zurück und begann gleich eine Storyline gegen Vince McMahon. Natürlich ging es um die Aufarbeitung des Montreal Screwjob. Durch die Einbindung John Cena’s in diese Story wurde der WWE Champion Sheamus frei und konnte sich mit Randy Orton rumschlagen, dessen Fehde mit Kofi Kingston im Hintergrund allerdings weitergeführt wurde. Ein weiterer großer Erzählstrang betraf D-Generation X. HHH und HBK waren im Besitz der Unified Tag Team Belts und behaupteten diese im Laufe des Januars gegen JeriShow und die SES. Nebenbei fehdeten die Beiden gegen Legacy. Wegen denen war D-X ja ursprünglich zurückgeholt worden. Durch die Zugehörigkeit zu Randy Orton waren Ted und Cody natürlich teils ebenfalls in Randy’s Fehden involviert. Allerdings deutete sich langsam ein Split Legacy’s von Randy Orton an. Mit dem Wegfall Chris Jericho’s, der vorerst nach Smackdown verbannt worden war, war der Weg frei für ShowMiz. Für The Miz kam das sehr gelegen, denn er konnte sich somit Big Shows Hilfe gegen MVP sichern, der sich zum Herausforderertitel auf die US Championship gekämpft hatte. Eine wichtige Weiche für die Road to Wrestlemania wurde zusätzlich noch gestellt, denn Shawn Micheals bekam eine Absage vom Undertaker für ein Rematch. Somit war Shawns einzige Chance ein Sieg im Royal Rumble, um den Taker für dessen Heavyweight Titel herauszufordern. Doch auch die Diven waren fleißig im Januar, denn der Divas Title war vakant nachdem Melina sich aufgrund einer Verletzung hatte zurückziehen müssen. Aus diesem Grund wurde ein Turnier veranstaltet, welches im Januar allerdings lediglich bis zum Halbfinale kam. Aus diesem gingen Maryse und Gail Kim als Finalistinnen hervor.

Bei Smackdown verlief alles in gewohnteren Bahnen. Die Fehde zwischen Rey Mysterio und Batista wurde unter Einbeziehung des Undertakers weitergeführt. Nach einigen Kontroversen und typischen Underdog-Siegen Mysterios, vor allem gegen Batista, konnte der „Mexikaner“ zum #1 Contender auf die World Heavyweight Championship des Undertakers werden, was seine Fehde mit dem Animal dann auch beendete. Die großen Nebenstories betrafen zum einen die Straight Edge Society, welche sich anfangs noch mit Matt Hardy herumschlagen musste, später dann jedoch die Chance auf die Tag Team Gürtel und durch Serena weibliche Unterstützung bekam. Die andere große Story betraf überraschenderweise die Diven, denn LayCool hatten ihr Programm mit Mickie James laufen. Dieses beinhaltete einen Mix aus tollen Promos und Mobbing-Inhalten, die zumindest mir teilweise ein wenig zu weit gingen. Mickie schaffte es im Laufe der Storyline sich eine Chance auf den Women’s Title beim Royal Rumble zu erarbeiten. In einer kleineren, aber dennoch nicht unwichtigen Fehde behauptete sich Drew McIntire als Intercontinental Champion gegen John Morrison. Auch Chris Jericho blieb natürlich nicht stumm, wenn er schon bei Raw rausgeflogen war, und tat sich mit der Hart Dynasty zusammen, um gegen R-Truth und Cryme Time zu fehden. Als kleine Randnotiz wäre noch die Fehde zwischen Dolph Ziggler und Kane zu erwähnen, in welcher Dolph seinen Sleeper Hold vorstellte. Kane fungierte hier quasi als Face-Jobber.

Damals gab es sie noch: Die ECW. Mit Tiffany als GM kämpfte Christian um seinen ECW Titel. Sein Hauptkontrahent war eigentlich William Regal, doch diesem war es nicht erlaubt selber um den Gürtel anzutreten und so schickte er sein durch natürliche Auslese gefundenes Monster Ezekiel Jackson in den Kampf. Dieser hatte sich zuvor gegen Regals anderen Schützling Vladimir Kozlov durchgesetzt, den Regal daraufhin fallen gelassen hatte (natürliche Auslese). Weiterhin von Interesse war die Fehde zwischen Zack Ryder und dem Hurricane. Zack Ryder wurde hierbei von Rosa Mendes unterstützt.

Der Monat gipfelte im Royal Rumble, der am 31.1.2010 ausgestrahlt wurde. Fünf Titel standen in Matches auf dem Spiel, lediglich der Intercontinental Title und der Divas Title wurden nicht verteidigt. Zunächst konnte Christian die ECW Championship für sich behalten. Dann konnte auch The Miz gegen MVP seinen US Title wieder mit nach Hause nehmen. Randy Orton verlor unglücklich gegen Sheamus, der den WWE Titel aufs Spiel gesetzte hatte. Cody Rhodes hatte Randy helfen wollen, doch dessen Disqualifikation bewirkt. Der erste und einzige Titelwechsel des Abends fand bei den Diven statt. Mickie James konnte sich nach Wochen des Mobbings und der Demütigung in wenigen Sekunden den Women’s Title von Michelle McCool holen. Nach dem Match durfte sie sich noch mit einer Sahnetorte an LayCool rächen und die damit ein wenig demütigen. Das fünfte Titelmatch endete mit einem Sieg des Undertakers gegen Rey Mysterio. Der Rumble selber war natürlich der Höhepunkt des PPV und ein Höhepunkt des Rumble Matches war CM Punk, der in der Anfangsphase einen Gegner nach dem anderen abfertigte und die Zeit bis zum nächsten Gegner mit Predigten für die SES überbrückte. Sieger konnte der überraschend aus der Verletzungspause zurückgekehrte Edge werden. Er hatte die Startnummer 29 und eliminierte zuletzt John Cena, nachdem Shawn Micheals, frustriert über seine Eliminierung, superkickend aus der Arena verschwunden und Batista von Cena aus dem Ring befördert worden war. Ein kleines Highlight stellte zwischendurch noch Beth Phoenix dar, die eine offizielle Startnummer für den Rumble besaß und es schaffte den Great Khali zu eliminieren.


Der Eintrag für den Februar wird bis spätestens Sonntag Abend erscheinen.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Servus, liebe Leser, zum

Februar:
Nach dem Royal Rumble ging es wie gewohnt in die Road to Wrestlemania und Edge pendelte zwischen den Shows hin und her, um seinen Sieg beim Rumble zu hypen. Als nächstes stand die Elimination Chamber an, wofür Qualifikationsmatches abgehalten wurden. Bei Raw schafften es so John Cena, Randy Orton, HHH, Kofi Kingston und Ted DiBiase in das Match. Hierbei wurde der kommende Split Leacy’s weitergeführt, da Cody Rhodes es nicht in das Match geschafft hatte. Ferner kam es zu einer weiteren Situationen, in der Cody unabsichtlich Randy ein Match kostete, worüber The Viper nicht sehr erfreut war und Cody sogar verprügelte. Eine kleine Tragödie spielte sich währenddessen für Shawn Micheals ab, der nach seiner verpassten Chance im Rumble nun in die Smackdown Elimination Chamber wollte und Smackdown GM Theodore Long einen Superkick verpasste, als dieser ihn nicht reinnehmen wollte. Diese Gefühlslage sorgte dann auch dafür, dass D-X aufgrund von Shawn ihre Tag Team Titel an ShowMiz verloren. The Miz lief von nun an mit 3 Titelgürteln herum. Den US-Titel wollte ihm aber immer noch MVP streitig machen und hatte, als Ausgleich gegen Big Show, Mark Henry an seine Seite geholt. Auch Vince McMahon war nicht untätig. Er hatte Batista zur Hilfe gegen Bret Hart angeheuert, der darauf endgültig Hilfe von John Cena erhielt. Zusätzlich zu allen diesen Geschehnissen attackierte Sheamus, wohl um ein Statement abzugeben, HHH, womit die Weiche für eine weitere Wrestlemania-Fehde gestellt war. Weniger passierte allerdings bei den Diven. Das Finale des Divas Championship Turnieres sollte erst beim PPV stattfinden. Die zeit bis dahin nutzte man, um die Fehde zwischen Gail Kim und Maryse noch ein wenig aufzubauen, doch wirklich viel kam dabei nicht rum.

Auch bei Smackdown wurden zunächst Qualifikationsmatches abgehalten, wodurch sich Rey Mysterio, John Morisson, CM Punk, R-Thruth und Chris Jericho den Einzug in die Elimination Chamber verdienten. Edge wirkte bei Smackdown kräftig mit. Er ging regelmäßig in Konfrontation mit dem Undertaker und legte sich mit Chris Jericho an. Rey Mysterio legte währenddessen den Grundstein für seine Fehde mit der SES, als er Punk überraschend pinnte und von diesem daraufhin verprügelt wurde. Die neue Women’s Championesse Mickie James kämpfte gezwungenermaßen weiterhin gegen LayCool. Sie hatte es sich mit Vickie Guerrero verscherzt, die sich auf Seiten LayCools schlug. Was nennenswerte Fehden anging, sah es bei Smackdown ansonsten recht mau aus. Drew McIntire kämpfte mit Kane um seinen Intercontinental Title und Matt Hardy hatte sich mit dem Great Khali und Maria zusammengetan, um sich gegen die Hart Dynasty mit Natalya zu wenden.

Anfang Februar wurde es offiziell: Die ECW sollte geschlossen werden. Der letzte Gegner des Champions Christian war Ezekiel Jackson. Diese Fehde wurde bis zu Elimination Chamber hingezogen, wo es zum großen, und letzten, Showdown kommen sollte. Außer dass Zack Ryder sich neben Big Zeke mit Christian rumschlug, gab es in den letzten Tagen der ECW allerdings nichts Nennenswertes.

Der PPV Elimination Chamber wurde am 21.02.2010 ausgestrahlt. Er begann gleich mit einem der namensgebenden Matches, nämlich der Raw Elimination Chamber. Die Teilnehmer waren John Cena, Randy Orton, HHH, Kofi Kingston, Ted DiBiase und der amtierende WWE-Champion Sheamus. Solche Matches bieten immer gute Möglichkeiten, Fehden zu bestärken, oder ins Rollen zu bringen und das wurde auch hier gemacht. So konnte HHH Sheamus pinnen und Ted DiBiase schickte Randy Orton zurück in die Umkleide, nachdem Cody versucht hatte, ein Stahlrohr an Randy weiterzugeben. John Cena gewann das Ganze, doch damit war Vince McMahon nicht zufrieden und schickte seinen neuen Enforcer, Batista, gegen Cena in ein spontan angesetztes Titelmatch. Batista konnte dieses auch gewinnen, womit Sheamus seines Rückmatches beraubt war. Im Anschluss konnte Drew McIntire die Intercontinental Championship gegen Kane verteidigen. Nun hätte das Finale des Turnieres um den Diva’s Title kommen müssen, doch Vickie Guerrero hatte Anderes vor. Sie schickte LayCool gegen die beiden Finalistinnen, sozusagen als Smackdown vs. Raw Diven Match. Wie zu erwarten wendete sich Maryse recht bald im Match gegen Gail Kim, wodurch LayCool gewann. Das nächte Match war um den US-Titel angesetzt. The Miz konnte sich gegen MVP behaupten, nachdem letzterer von Big Show einen KO-Punch abbekommen hatte. Als letztes stand auf der Card die Smackdown Elimination Chamber. Hier nahmen Rey Mysterio, John Morrison, CM Punk, R-Truth, Chris Jericho und der World Heavyweight Champion The Undertaker teil. Punk konnte R-Truth recht schnell am Anfang eliminieren und hielt, ähnlich wie bei Royal Rumble, eine SES-Promo bis der Nächste in das Match kam. Auch hier wurde mit vorhandenen Storylines gearbeitet. So wurde CM Punk von Rey Mysterio eliminiert. Gegen Ende des Matches tauchte von unter dem Ring plötzlich Shawn Micheals auf und sorgte für die Eliminierung des Undertakers. Der Sieger war dann Chris Jericho.

Die letzte Woche des Februars war dann nochmal recht ereignisreich. Bei Raw brachte Edge seinem Wunsch Ausdruck, bei Wrestlemania gegen Chris Jericho anzutreten, Maryse konnte das endlich stattfindende Finale des Diven-Turnieres für sich entscheiden, Randy Orton griff während eines Tag Team Matches seine beiden Partner, Cody Rhodes und Ted DiBiase an, Shawn Micheals bekam sein Match gegen den Undertaker bei Wrestlemania, musste aber dafür seine Karriere aufs Spiel setzen und John Cena bekam einerseits sein Rückmatch gegen Batista bei WM, andererseits aber auch eine ordentliche Tracht Prügel von ihm.
Auch bei Smackdown trafen Edge und Jericho aufeinander. Dies war die Geburtsstunde der Rufe: „Spear, Spear, Spear“ für Edge aus dem Publikum. Mickie James verlor ihren Women’s Title dank Special Guest Referee Vickie Guerrero wieder an Michelle McCool. Drew McIntire verlor das erste Mal offiziell ein Match und zwar gegen Kane und Edge wrestlete sein erstes Match seit seiner Rückkehr gegen The Miz. Er gewann durch den Spear.
Die letzte Woche des Februars bedeutete ebenfalls den Start des Formats NXT. Die Pro/Rookie Kombinationen der ersten Staffel waren: William Regal/Skip Sheffield, Matt Hardy/Justin Gabriel, The Miz/Daniel Bryan, Christian/Heath Slater, R-Truth/David Otunga, CM Punk/Darren Young, Chris Jericho/Wade Barrett und Carlito/Micheal Tarver. Das markanteste der Pilotfolge war der Beginn der Auseinandersetzung zwischen Daniel Bryan und The Miz.

Der Eintrag für den März wird vermutlich Mittwoch, oder Donnerstag Abend erscheinen.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Respekt! Da hast du dir ja eine ganz schöne Aufgabe ausgesucht.

Die ersten beiden Monatszusammenfassungen fand ich doch recht gelungen! ich war erstaunt wieviel des geschehenen ich doch schon wieder vergessen hatte.

Bin gespannt auf die weiteren Monate!:rock2:
 
Servus.

Ich muss leider eine Verzögerung ankündigen...aufgrund von unvorhergesehenen Komplikationen kann ich erst am Montag Abend die nächste Ausgabe liefern. Ich bitte dies zu entschuldigen.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Deine beiden Rückblicke zu Januar und Februar haben mir ganz gut gefallen. Es ist interessant zu lesen, was im letzten Jahr alles vorgefallen ist. Das waren noch Zeiten, als es noch die ECW gab und Zack Ryder nicht wie ein Jobber behandelt wurde. Ich freu mich schon auf die restlichen Monate.
 
Sevus.

Zunächst danke ich allen für ihre Kommentare und das Lob. Das motiviert doch ungemein beim Schreiben. Hier also der März:

März:
Wrestlemania stand vor der Tür und jeder legte sich nochmal richtig ins Zeug, um seinen Auftritt auf der größten aller Bühnen zu rechtfertigen. Neues suchte man diesen Monat nahezu vergeblich. Bei Raw spielten sich einige hochgradig emotionale Storylines ab. Bret Hart hatte sich verletzt und das Bein gebrochen, was sich jedoch später als Bluff herausstellte, um Vince McMahon zu einem Match zu bringen. Halbherzig darin integriert war die Fehde zwischen Batista und John Cena, die sich zu Wrestlemania hin immer weiter zuspitzte. Nachdem Shawn Micheals endlich sein Match gegen den Undertaker bekommen sollte, begannen zwischen den Beiden die Mindgames. In beiden Shows, Raw und Smackdown, versuchten sie sich gegenseitig einzuschüchtern und zu überlisten. Dabei stellte sich kein Favorit ein, was zusammen mit dem Alter des Takers das Match bei Wrestlemania vollkommen offen ließ. Bedingt durch die intensive Story mit dem Undertaker, war Shawn vollkommen ausgelastet. Die logische Konsequenz war die Auflösung der D-X. Hinzu kam, dass HHH in Sheamus einen sehr hartnäckigen Gegner gefunden hatte, der ihm unbedingt bei Wrestlemania bgegnen wollte. Auch Randy Orton hatte viel zu tun, denn er hatte sich endgültig mit Legacy entzweit und ließ sich von seinen ehemaligen Schützlingen erst mal so ordentlich verprügeln. Für WM hatte er dann aber das Ass im Ärmel, denn da sollte es ein Triple Threat Match werden, in dem ja bekanntlich letztendlich doch jeder für sich steht. Ansonsten war es recht ruhig bei Raw. Lediglich ShowMiz hatten noch ein wenig zu tun, denn John Morrison und R-Truth hatten sich als neue Herausforderer herauskristallisiert und machten vor allem The Miz die Hölle heiß, doch Big Show konnte meist ausgleichend auftreten.

Auch bei Smackdown konnte man die neuen Storylines an einer Hand abzählen. So focht zum Beispiel Drew McIntire um seinen Undefeated-Streak. Dieser wurde von Kane gebrochen, die Niederlage wurde jedoch auf Geheiß von Mr. McMahon wieder vergessen. Als nächstes besiegte Matt Hardy den Intercontinental Champion, doch auch diese Niederlage konnte durch höhere Autorität gestrichen werden. Das dritte Mal jedoch war dann endgültig eine Niederlage, denn sie geschah gegen den Undertaker. Im Main Event standen sich derweil, wie gehabt, Chris Jericho und Edge gegenüber. Die „Spear“-Rufe waren mittlerweile so laut, dass man in den Promos damit spielte. Chris Jericho konnte in den meisten Konfrontationen, auch durch Hilfe seines NXT-Rookies Wade Barrett, die Oberhand behalten. Die wohl emotionalste Story bei Smackdown hatte allerdings Rey Mysterio zu bieten. Er kämpfte gegen CM Punk und dessen Straight Edge Society, was unter anderem zu der uns allen bekannten „Happy Birthday Szene“ führte, für die Punk am Ende des Jahres einen Slammy gewann. Für Wrestlemania wurde auch hier ein Match angesetzt, mit der besonderen Stipulation, dass wenn Rey verlieren sollte, er der SES beitreten müsse. Während bei Raw die Diven nicht viel machten, as in zusammengewürfelten Tag Team Matches gegeneinander anzutreten, entwickelte sich bei Smackdown unter LayCool wieder eine Fehde, die jedoch nicht wirklich Wrestlemania-relevant war. Beth Phoenix wollte endlich eine Chance auf den Titel, nachdem Mickie James von der Bildfläche verschwunden war, doch Vickie, die sich mit LayCool zusammengeschlossen hatte, lehnte dies ab. Daraufhin unterstützte Beth die gerade im Ring debütierende Tiffany und fehdete so gegen LayCool und Vickie Guerrero.

Zu NXT gibt es für den Monat März nicht viel zu berichten. Interessant ist vielleicht, dass damals NXT noch ohne „Challenges“ veranstaltet wurde. Storytechnisch sind wohl die interssantesten Aspekte der Losing-Streak Daniel Bryans, der seine Differenzen mit seinem Mentor The Miz noch weiter anfachte, sowie die Auseinandersetzung CM Punks mit seinem Rookie Darren Young.

Wrestlemania! The grandest Stage of them all! Naja…zumindest was Wrestling angeht. Auf die Card war gut hingearbeitet worden. Zusätzlich zu den Matches, die aus Fehden entstanden waren, gab es natürlich das Money in the Bank Ladder Match. Auch ein 10-Diva Tag Match war noch auf die Card gequetscht worden. Ausgetrahlt wurde das Großevent am 28.03.2010. Den Opener bildete das Tag Team Titelmatch zwischen ShowMiz und JoMo & R-Truth, welches ShowMiz klar für sich entscheiden konnten und somit ihre Titel verteidigten. Das zweite Match war das Triple Threat Match zwischen Randy Orton, Ted DiBiase und Cody Rhodes. Randy Orton konnte hier gewinnen, nachdem sich Ted und Cody darüber gestritten hatten, wer denn nun Randy pinnen dürfe. Das Money in the Bank Ladder Match war mit 10 Leuten so groß, wie nie. Die qualifizierten Teilnehmer waren Jack Swagger, Dolph Ziggler, Shelton Benjamin, Drew McIntire, Christian, MVP, Matt Hardy, Evan Bourne, Kofi Kingston und Kane. Jack Swagger konnte dieses Match überraschend für sich entscheiden und den Koffer mitnehmen. Das von Sheamus so geforderte Match gegen HHH stellte sich als besonders hart heraus. Die Bieden schenkten sich nichts und am Ende stand HHH aufrecht. Viele Emotionen und viel Potential steckten in der Begegnung zwischen Rey Mysterio und CM Punk. Schon die Stipulation bot viele Möglichkeiten, doch das Potential blieb ungenutzt und Rey gewann. Das lang ersehnte Aufeinandertreffen Bret Harts und Vince McMahons war nicht besonders ästhetisch, aber ein Leckerbissen für jeden Hitman-Fan. Nachdem Vince die Hart-Familie um den Ring versammelt hatte, die aber ihrem Helden treu blieben, war der Ausgang des Matches auch klar. Weiter ging’s mit der World Heavyweight Championship. Edge hatte seinen Rumble-Sieg gegen dieses Match eingetauscht, aber entgegen der Statistik konnte er die Chance nicht wahrnehmen und verlor gegen Chris Jericho. Nach dem Match gab es dann aber doch noch den Spear durch die Absperrung zum Timekeeper hindurch. Zur Abwechslung kam nun das Divenmatch. Auf der Heelseite waren LayCool, Alicia Fox, Maryse und Vickie Guerrero vertreten, während die Face-Seite von Kelly², Eve Torres, Gail Kim, Beth Phoenix und Mickie James gestellt wurde. Die Heels gewannen nach dem „Hog Splash“ von Vickie gegen Kelly². Das vorletzte Match des Abends war das WWE-Championship-Match. John Cena hatte mal wieder einen Spezialauftritt, unterstütz von einigen Soldaten. Da hätte man es schon ahnen können. Er besiegte Batista im STF und gewann den Gürtel. Das letzte Match sollte dann doch noch das emotionalste werden. Shawn Micheals hatte seine Karriere aufs Spiel gesetzt und verloren. Volle 6 Minuten nach dem Match ließ er sich Zeit, um sich vom Publikum bejubeln zu lassen (zumindest on air). Für eine genauere Betrachtung des Karriereendes von Shawn empfehle ich den zweiten offiziellen Beitrag der Userkolumne „Titans Top-Fehden“.

Am Ende des März, nach Wrestlemania, standen nur noch eine Raw-Ausgabe, sowie eine NXT-Ausgabe. Bei Raw versuchte sich Jack Swagger an John Cena, ruderte aber schnell mit seinem Koffer zurück. Batista machte klar, dass er sein Rückmatch haben wolle, aber erst später. HHH hielt eine bewegende Abschiedsrede für Shawn Micheals, doch Sheamus hatte andere Pläne und nietete den Hunter mit einem Stahlrohr um. Bret Hart feierte seinen Sieg und unterstüzte von da an die Hart Dynasty auf ihrem Weg zu den Tag Titeln. Zum Schluss verabschiedete sich noch Shawn Micheals von den Fans in einer ebenfalls sehr bewegenden Rede. NXT marschierte währenddessen auf die erste Eliminierung zu und veröffentlichte deshalb eine Vorabwertung, auf der Daniel Bryan, trotz Niederlagenserie, an der Spitze stand. Außerdem fand der erste Wettbewerb statt, der den späteren Challenges nahekommt. Eine Battle Royal wurde veranstaltet und der Sieger, in diesem Fall David Otunga, sollte der nächste Guest Host für Raw werden.


Ich hoffe den April bis Freitag Abend fertig zu bekommen.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch diesmal hast du die Ereignisse des betreffenden Monats gut zusammengefasst.
Auch nachvollziehbaren Gründen bestimmte natürlich WM 26 den Monat März, was du auch gut dargestellt hast.
Alles in Allem wieder eine sehr gute Ausgabe!:)
 
Servus.

Sunday? Checked...doh!

April:
Wie den meisten Wrestlingfans bekannt ist, steuert die WWE nach Wrestlemania immer auf ein kreatives Loch zu. Dies merkte man auch im April 2010. Extreme Rules war das nächste PPV und es wurden verzweifelt Fehden zusammengebastelt, um ein anständiges Line-Up präsentieren zu können. Eine große Schwierigkeit für neue Fehden stellte dabei der anstehende Draft dar, der am Abend nach Extreme Rules stattfinden sollte. Aus diesem Grund pendelten die meisten Top-Supestars bis zu diesem Termin zwischen den Shows hin und her. Um das Ganze interessant zu halten, ließ man Jack Swagger bei der ersten Smackdown-Ausgabe nach WM seinen Koffer einlösen und den World Heavyweight Titel von Chris Jericho gewinnen. Dieser hatte allerdings noch eine Rechnung mit Edge offen, weshalb dieser in das Rückmatch der darauffolgenden Woche eingebunden wurde. Swagger verteidigte seinen Titel und machte damit Edge und Jericho frei. Als Gegner für das PPV wurde kurzerhand der bei Raw freistehende Randy Orton hergenommen. Um den anderen großen Gürtel, den WWE-Titel, stritten sich weiterhin John Cena und Batista, dem ja noch ein Rückmatch zustand. Als Matchart für das besondere PPV wurde hier ein Last Man Standing Match gewählt. Zwei weitere Fehden wurden von Wrestlemania übernommen. Rey Mysterio hatte es weiterhin mit der Straight Edge Society zu tun und Sheamus und HHH prügelten sich ebenfalls munter weiter. Ausgewachsene Fehden gab es sonst kaum. Viele Wrestler wurden scheinbar zufällig mit Anderen in den Ring gesteckt, um die Zeit bis zum Draft zu überbrücken. Einige trafen dabei mehr als einmal aufeinander. So fand Matt Hardy in Drew McIntire eine Art Erzfeind und die Hart Dynasty setzte sich mit Unterstützung durch Bret Hart mit den Titelträgern ShowMiz auseinander. Bei den Diven lief es etwas weniger zufällig ab, zumindest bei Smackdown, denn dort schaffte Beth Phoenix es, mit Hilfe von Tiffany und später auch wieder Mickie James, endlich eine Chance auf den Women’s Titel zu ergattern. Bei Raw hingegen muste Maryse noch vor dem PPV ihren kürzlich erworbenen Titel an Eve weiterreichen. Unter „ferner liefen“ ksnn man den Split von Cryme Tyme aufführen, der sich im Nachhinein nicht im Geringsten auszahlte. Zunächst bekamen die beiden Ex-Mitglieder des Teams allerdings einiges an TV-Zeit, sowie ein PPV-Match.

NXT lief abseits von dem ganzen Rummel. Die erste Eliminierung rückte zwar näher, sollte aber diesen Monat nicht mehr kommen. Zwischen den meisten Pros und ihren Rookies zeichneten sich Spanungen ab, während die anderen Rookies meist nicht interessant genug waren. Daniel Bryan setzte seine Niederlageserie fort und stritt sich, unter anderem deshalb, mit seinem Pro The Miz. Auch Darren Young probte den Aufstand gegen CM Punk, als er sich weigerte der SES beizutreten, womit er sich den Zorn Luke Gallows‘ zuzog.

Extreme Rules wurde am 25.04.2010 ausgestrahlt. Den Opener bildete ein relativ spontan angesetzten Gauntlet Match um ShowMiz. The Miz hatte den Mund zu weit aufgerissen und so bekam sein Team so lange Teams vorgesetzt, bis eines sie besiegen würde. Dieses Team sollte dann in der darauffolgenden Raw-Ausgabe die Chance auf die Tag Team Titel bekommen. Nachdem John Morrison und R-Truth, sowie MVP und Mark Henry dieses Ziel nicht erreichen konnten, gewann die Hart Dynasty diese Möglichkeit. Im folgenden Match ging es um Rey Mysterio und CM Punk. Punk hatte in diesem Match seine Haare aufs Spiel gesetzt, was für erhöhte Spannung sorgte. Durch den überraschenden Eingriff eines maskierten Unbekannten konnte Punk dann aber den Sieg für sich verbuchen. Nun bekamen JTG und Shad Gaspard die Gelegenheit sich in einem Strap-Match zu beweisen. JTG gewann dieses durch eine List. In einem Match nach „extremen Regeln“ standen sich Jack Swagger und Randy Orton gegenüber. Jack schaffte es aber seinen Gürtel erfolgreich zu verteidigen. Höchst dramatisch ging es weiter, als Sheamus HHH so weit niederprügelte, dass dieser auf einer Trage hinausgebracht werden musste. Dies war die Einleitung für HHH’s kommende lange Auszeit, die wir immer noch genießen (oder erdulden) müssen. Im Match um den Women’s Titel schaffte Beth Phoenix es, sich den Gürtel zu sichern, trotz Eingriffen von Layla und Vickie Guerrero. Das vorletzte Match des PPV war das Aueinandertreffen Edge’s und Chris Jericho’s in einem Stahlkäfig. Nach einem langen und harten Kampf konnte Edge aus diesem als Sieger hervorgehen. Das Main Event war dann das Last Man Standing Match zwischen John Cena und Batista. Auch hier wurde lange und hart gekämpf und am Ende war es Cena, der aufrecht stand. Dies lag allerdings an dem Klebeband, welches Batze am Boden hielt und nicht an dessen Ermüdungszustand.

Die letzte Woche des April stand dann ganz im Zeichen des Drafts. Die Matches, sowohl bei Raw, als auch bei Smackdown, waren meist einmalige Matches, die nur angesetzt wurden, um Superstars aus dem Brand zu verabschieden. Die Drafts der Hauptshow waren: Kelly Kelly zu Smackdown, Big Show zu Smackdown, John Morrison zu Raw, R-Truth zu Raw, Edge zu Raw, Kofi Kingston zu Smackdown, Christian zu Smackdown, Chris Jericho zu Raw. Storytechnisch passierte aberauch etwas, wenn auch wenig in der Woche. Die Hart Dynasty konnte sich die Tag Team Titel sichern, woraufhin Big Show das Team ShowMiz splitete. Batista konnte sich wiederum als #1 Contender auf Cena’s WWE Championship erweisen, während Big Show von Teddy Ling einfach zum Top Contender auf Swagger‘s World Heavyweight Championship ernannt wurde.

Auch NXT verlief in gewohnten Bahnen, ohne große Entwicklungen. Es war kein besonders ereignisreicher Wrestlingmonat…


Aufgrund von anstehenden Klausuren kann ich ein ungefähres Datum der nächsten Veröffentlichung noch nicht ansagen. Ich werde mich aber in jeder freien Minute dransetzen, um den Mai möglichst bald zu liefern.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Servus.

Einige Worte voraus: Den Jahresrückblick habe ich aufgegeben. Einerseits wegen der mangelnden Rezeption, hauptsächlich aber durch fehlende Zeit, bedingt durch Projekte wie den Podcast und die WFE. Es mag inkonsequent erscheinen, doch ich habe beschlossen trotzdem die Kolumne fortzuführen, jedes Mal wenn mir ein neuer Gedanke kommt. Dieses Mal habe ich viele Diskussionen, Gespräche und innere Monologe, die ich geführt habe, zu einem kleinen Text zusammengefasst, der hoffentlich nicht allzu zusammenhangslos erscheint. Ich habe mich bemüht, meine Behauptungen schlüssig zu halten und möchte in diesem Zusammenhang darauf hinweisen, dass dieser Text meine eigene Meinung wiederspiegelt. Wenn ihr anderer Meinung seid, dann bin ich natürlich gerne bereit darüber zu diskutieren. Nun aber viel Spaß:


Oft haben wir darüber diskutiert, innerhalb des Podcasts, nachts während PPVs, oder einfach so in unserer Freizeit. Ich rede von den Leuten, die sich immer wieder bei Skype einfinden, einfach nur um zu fachsimpeln, sich einen Nachmittag zu vertreiben, oder eben einen Podcast aufzunehmen. Im Wrestling fehlen die Charaktere. Doch halt! Charaktere fehlen? Wer sind dann die Leute, die da wöchentlich im Ring stehen? Verkörpern sie nicht immer ihren ganz eigenen Charakter? Jein. Natürlich gibt es noch Charaktere im weiteren Sinne im heutigen Wrestling, namentlich in der WWE, doch was ich meine, sind richtige Gimmicks. Gimmicks, die einem immer im Gedächtnis bleiben, auch wenn sie nie im Titelrennen waren. Gimmicks, die schräg, witzig, gruselig, oder gar abstoßend sind. Gimmicks, wie der Boogeyman, die Vampire Kevin Thorn und Gangrel, der Olympic Champ Kurt Angle, King Booker, D-Generation X, die Sprit Squad. Die Liste ließe sich ewig weiterführen und ich habe nur Weniges aus den letzten zwei Jahrzenten aufgelistet, doch es sollte klar sein, was ich meine.
Warum ist das so? Warum sind Gimmicks weniger abwechslungsreich geworden? Sind nicht gerade märchenhafte Gestalten für die PG-Ausrichtung wie geschaffen? Ich habe natürlich eine Theorie, denn ansonsten gäbe es keinen Sinn für diesen Text.
Jedes Gimmick braucht einen Gegenpart. Wenn jemand mit einem skurrilen Gimmick in eine Fehde einsteigt, dann muss sein Gegner mindestens genauso skurril handeln, ansonsten wird die Fehde selbst für die WWE zu unrealistisch. Gegen DX stand Mitte des letzten Jahrzents die Sprit Squad, angeführt von den McMahons, die in ihrer Boshaftigkeit jeglichen Realismus längst überschritten hatten. Somit traf die Komik von DX, so überzogen sie auch gewesen sein mag, auf ein ebenso überzogenes Gimmick, wodurch es wieder glaubhaft wurde. Die Formel hierzu lautet: Wenn etwas unrealistisch ist, paare es mit etwas anderem Unrealistischem, und es wird unterhaltsam. Um die oben genannten Beispiele aufzugreifen: King Booker bekam es mit dem Boogeyman, oder dem weit übertriebenen Powerhouse Batista zu tun. (Hierzu eine Erläuterung, ich beziehe mich auf realistische Körpermaße und Fähigkeiten, die bei Batista definitiv nicht realistisch dargestellt waren, was nicht schlecht sein muss, denn es passte gut zu dem übertriebenen Gimmick King Bookers, oder zu einem Great Khali.) Ein skurriles, oder übertriebenes Gimmick muss nicht immer mit einem Gleichartigen gepaart werden, allerdings wird man, wenn man die entsprechenden Fehden betrachtet, in der Regel zu dem Schluss kommen, dass es durchaus von Vorteil ist. Skurril gegen skurril hat einfach ein größeres humoristisches Potential.
Zurück zu unserem Problem. Warum im Besonderen die WWE kaum noch abgefahrene Gimmicks auffährt, lässt sich nicht genau bestimmen, ich deute es allerdings als ein Zeichen der Zeit. Reality-Shows überschwemmen das Fernsehen und erzielen hohe Einschaltquoten. Die WWE sieht ihre Shows mehr als Entertainment, denn als Sport, von daher macht es Sinn sich am Fernsehprogramm zu orientieren. Zumindest was allgemeine Trends angeht. PG bedeutet dabei auch Verantwortung. Kinder, die die Sendung sehen, erfahren ein gewisses Maß an Erziehung. Mischt man diese beiden Punkte, so kommen wir auf eine mögliche Erklärung für die aktuellen Gimmicks. Wrestler bekommen neue Namen, die irgendwie fremd klingen, aber dennoch in der Nachbarschaft auftreten könnten. Die Movesets sind einander ähnlich und beinhalten nur selten besondere Highflying-Aktionen, Techniken, oder gar Submissions. Die Charaktere sind in der Regel eindimensional, vorhersehbar (außer die WWE überkommt mal wieder ein Turnbedürfnis) und austauschbar. Die Bösewichte verlieren meist, gewinnen nur in den seltensten Fällen clean und am Ende siegt fast immer das Gute (John Cena). All dies erfüllt einmal den Punkt des angestrebten Realismus, aber auch den durch die Erziehung gegebenen Vorbildcharakter.
Die weiteren Vorteile liegen auf der Hand. Ein austauschbarer Charakter kann leicht ersetzt werden. Machmal wundere ich mich, was für Gimmicks und Storylines in der FCW so vorzufinden sind. Da steht das Hauptprogramm oft gegen zurück, doch erfüllen diese Gimmicks und Storylines eben nicht die oben genannten Charakteristika. Aus der FCW kommen also häufig Talente, die allerdings im Hauptroster dann mit einem dieser austauschbaren Gimmicks ausgestattet werden. (Micheal McGillicutty, David Otunga, Heath Slater, Justin Gabriel, Mason Ryan sind alles Charaktere, die leicht durch Leute mit ähnlichem Aussehen, oder Fähigkeiten ersetzt werden könnten. Das soll nicht heißen, diese Wrestler hätten nicht ihren eigenen Stil entwickelt, aber es gibt doch für jeden bereits vorhandene, oder vergangene Gimmicks, die starke Ähnlichkeiten aufweisen und es werden neue Folgen, die wieder ähnlich sind. Auch hier ließe sich die Liste fortführen, doch mein Standpunkt sollte klar sein.) Mit diesen Gimmicks geht allerdings eine Verpflichtung einher, nämlich die bereits erwähnte Vorbildfunktion. Hier spielt das Internet der WWE einen Streich, mit dem sie nicht ganz umgehen kann. Heutzutage ist es leicht, etwas über Personen herauszufinden. Twitter, Facebook und über das Internet zugängliche Regenbogenpresse machen es dabei nicht nur möglich viel über seinen Lieblingsstar herauszufinden, sondern auch an kompromittierende Kommentare und Berichte zu gelangen. Das Internet hat jeden Menschen zu einem Kritiker und Experten und jeden zweiten Menschen zu einem Gaffer gemacht. (Gaffer in dem Sinne, dass man sich besonders auf Meldungen stürzt, die das Scheitern und die Fehler eines Stars beschreiben.) Es ist beruhigend zu erfahren, dass auch der bewunderte Star nur ein Mensch ist. Das Problem dabei ist nur, dass dadurch die Vorbildfunktion in Frage gestellt wird. Kann man jemanden als Vorbild haben, der selber voller Fehler ist? Vor allem, da man mit den Fehlern quasi bombardiert wird. Niemand schreibt darüber, wie glücklich und zufrieden ein Star ist und was er heute wieder richtig gemacht hat. So erklärt sich das rigorose Handeln der WWE bei Verstößen gegen die Wellness-Policy und ähnliches. Wer sich in der Öffentlichkeit Fehler erlaubt, der kann kein richtiges Vorbild für Kinder sein, vor allem dann nicht, wenn die Eltern dieser Kinder die Erklärung für das Fehlverhalten ihrer Nachkommen immer zuerst beim Fernsehen suchen. Hier ist das Hauptproblem verborgen. Mit der heutigen Informationsüberflutung kann kaum jemand das Bild eines perfekten Vorbilds aufrecht erhalten, vor allem da die Zuschauer nur darauf warten, dass sich der Star einen Fehler erlaubt, um sich darauf zu stürzen. Dennoch versucht die WWE Vorbildcharaktere zu kreieren, die auch in der Nachbarschaft leben könnten, mit denen man sich identifizieren kann. Da dies kaum möglich ist und ständige Korrekturen in Storylines, Pushes, Depushes, Suspendierungen etc. einen vernünftigen Charakteraufbau gar nicht zulassen, ist dieses Projekt zum Scheitern verurteilt. Das Gimmick hängt durch den Realismus einfach zu nahe an der Person des Wrestlers und wird mit diesem im Idealfall gleichgesetzt, mit allen genannten Vor- und Nachteilen.
Versucht euch an frühere Zeiten zu erinnern. An Zeiten, in denen ihr noch nichts mit dem Internet zu tun hattet. Jeder hat Helden der Kindheit. Einige werden Zeichentrickfiguren dazu zählen, andere Serienhelden. Wer schon etwas älter ist, der kennt auch Schauspieler, Komiker und Sportler, die als Vorbilder galten und als Helden der Kindheit, oder der Jugend verehrt werden. Diese Leute sind ohne Makel, aber mit eigenem Charakter. Um mal die älteren Leser anzusprechen: Ein David Hasselhoff war mit Knight Rider und Baywatch ein Held. Das Internet brachte die Erkenntnis in Form eines Videos über einen Cheeseburger. (Wer nicht weiß, worauf ich anspiele, der suche einfach im Netz. Es sollte leicht zu finden sein.) Zwei der größten Komiker/Schauspieler Deutschlands, Heinz Erhardt und Heinz Rühmann kollaborierten mit den Nazis. (Sie waren allerdings beide unpolitisch!) Unser Wissensdurst wird mit einem Klick gestillt und die Enttäuschung setzt ein. Und Jeff Hardy nimmt Drogen. Wüsste man das alles nicht, könnte man seine Helden in Unschuld verehren und sich nach ihren positiven Eigenschaften richten. Wir nennen so jemanden Mark. Meine Definition von Mark ist daher: Ein Mark kann noch uneingeschränkten Spaß am Wrestling haben.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Den letzten Absatz finde ich extrem eindimensional.
Kann ich als Internet-Smark-Mark keinen uneingeschränkten Spaß am Wrestling mehr haben? Ich würde sogar behaupten, dass ich als Smart Mark mehr Spaß am Wrestling haben kann, als es als Mark der Fall ist. Ich stelle mal die Behauptung in den Raum, dass der durchschnittliche Mark sich größtenteil für Storylines interessiert. Das tue ich auch, aber ich interessiere mich auch für Wrestling, ich sehe die Matches als eigentlichen Kernpunkte des Programms (was wohl auch mit meinem Wrestling-Geschmack zu tun haben kann) und habe ab und an eine Freude mit ihnen, die ein durchschnittlicher Mark wohl in dieser Form nicht erleben kann.
Meiner Meinung nach wird das Wrestling auch nicht durch das Wissen über die Wrestler entzaubert, ich kann mir ja auch einen Robert Downey Jr.-Film angucken und ihn je nach Qualität genießen, obwohl ich weiß, dass er Drogen nimmt/genommen hat.
Wie gesagt, ich finde diese romantisierende Darstellung des Markseins ist absolut überzogen und eigentlich auch ziemlich indifferenziert.
 
Servus.

Zunächst einmal Danke, für deine Antwort. Ich kann deine Kritik nachvollziehen, doch die überzogene Darstellung war durchaus gewollt. Beim Fazit ins Populistische abzudriften erhöht nämlich die Wahscheinlichkeit einer Reaktion. :)

Meine Behauptung war, dass man als Mark uneingeschänkten Spaß am Wrestling haben kann. Der Umkehrschluss ist hier in der Tat nicht zulässig, denn wie du schon bemerktest, kann man auch als Smark uneingeschränkten Spaß haben. Hierbei ist vor allem der Informationsgrad entscheidend, den man genießt. Je mehr Informationen man über die Wrestler hat und je mehr Spoiler man liest, desto wahrscheinlicher ist es, dass man weniger Spaß hat. Es ist nicht garantiert, aber wahrscheinlicher. Ich zum Beispiel kann Jeff Hardy nicht mehr bewundern, seit ich von seiner Drogengeschichte weiß, manch Anderer mag dies nicht so eng sehen, dafür aber bei Hulk Hogan, oder Scott Hall Schluss machen.

Dein Vergleich mit Robert Downey Jr. ist leider hinfällig. Mein ganzer Text beschäftigt sich mit dem Realismus und den entsprechenden Gimmicks. Da passen Filme nicht rein, da dort Schauspieler in der Regel eine Rolle spielen, die nicht realistisch angelegt ist. So kann ich Iron Man genießen, da Mr. Stark nicht viel mit Robert Downey Jr. zu tun hat. Bei Two and a Half Men ist es schon etwas anderes, da Charlie Sheen seine Rolle zum Lebensstil gemacht hat. Hier finde ich es schon schwieriger, besonders die späten Folgen zu genießen. Doch wie gesagt, setzt jeder die Grenze anders. Dass es sie gibt, sollte aber Fakt sein, sonst würde es keinen Star geben, der unbeliebt aufgrund seines Lebensstils ist.

Bis denne,
euer Craggy.
 
Die Kolumne war wirklich gut und ich muss dir in dem Punkt zustimmen, dass der Spaßfaktor von den Informationen abhängt, die man hat. Als Mark macht einem eigentlich jeden Show Spaß. Dennoch kann man eigentlich nur als Smart Mark den maximalen Spaß am Wrestling haben, wenn eine Show mal optimal läuft und es die Verantwortlichen schaffen einen trotz negativer Vorurteile zu Überraschen. Wenn man zum Beispiel weiß, was ein The Miz alles durchmachen musste und dann wird er auf einmal zum Main Eventer, sowas kann man als Mark nicht verstehen, wenn man nicht die Informationen hat. Aber wie du schon sagtest, ist die Wahrscheinlichkeit als Smart Mark mal sowas zu erleben eher gering, während die Marks ebend alles mit Spaß schlucken, was sie sehen. Ich würde aber nicht sagen, dass die Marks besser dran sind, das sie die diese gigantische Fazination Wrestling im vollen Maße erleben können, wenn dann ebend noch mal alles perfekt läuft.

Zu den Gimmicks kann ich nicht viel sagen. Es muss doch möglich sein auch PG-Geeignete Gimmicks zu schaffen. Wenn die Kinder irgendwelche Power Rangers-Serien gucken dürfen, dann werden sie sich jawohl auch an Typen wie die Spirit Squad gewöhnen können. Die extremeren Gimmicks kann man ja den Heels geben, denn die müssen sowieso nicht so die Vorbilder sein und für die Faces muss man sich halt was einfallen lassen, damit diese wieder mit echten Gimmicks vor den Kindern auftreten können. Das würde auch den Talente-Nachwuchs stark fördern, da so jeder Neuling gleich mal seine eigene Marke hinterlassen könnte.
 
OK...Über die Qualität des Textes muss ich jetzt an dieser Stelle nicht viel sagen, die ist Klasse. Also kommen wir gleich zum Inhalt. Eigentlich hat Craggy bereits alles wichtige gesagt. Die WWE hat sich in den letzten 20 Jahren unglaublich verändert. Beinahe nichts ist mehr wie es wahr, als ich damit anfing Wrestling zu schauen. Sowohl im Ring als auch außerhalb. Während die Leistungen im Ring - man wird es nicht für möglich halten - sich im Durchschnitt qualitativ gesteigert haben (Wer mir nicht glaubt schaue sich Weeklys der frühen 90ger an.:D), verlor man in anderen Bereichen leider die Originalität. Gründe hierfür hat Craggy bereits genannt. Wobei er wirklich noch harmlose Beispiele für Gimmicks genannt hat. In den kompletten 90ger Jahren, gab es Gestalten in der WWE und WCW, gegen die die Spirit Squad und die DX fast schon realitsich wirken. Von Adam Bomb über Bastian Booger, dem Taskmaster Kevin Sullivan bis zu Max Moon und Dr. Isaac Yankeem. Die WWE war auch Schauplatz für Freaks und die reinste Märchenlandschaft. Und das gerade weil man auch ein sehr junges Publikum ansprach. Paralellen sind in der Ausrichtung der Promotion zu finden, nicht aber in der Umsetzung.

Der Hauptgrund bleibt sicher die Anpassung an ein neues Jahrtausend. Realismus ist angesagt. Und so sind die reinen Gimmicks eher den Charakteren gewichen. Nicht mehr das Aussehen und das Auftreten bestimmen den Wrestler sondern eigentlich nur noch seine Sprache und andere natürliche Charakterzüge. In vielen Fällen ist das auch nicht schlimm. Nehmen wir John Cena, Big Show, Rey Mysterio oder CM Punk. Letztendlich besitzen die Topstars so etwas wie ein Gimmick. Der Superheld, Der Riese, Der Außenseiter und der Rebell. Hier liegt nicht das Problem. Das Problem liegt bei Workern wie Wade Barrett, Dolph Ziggler, Ted DiBiase, Justin Gabriel, Heath Slater, Daniel Bryan usw.! Sicher Barrett, und Ziggler, haben großes Potential aber ihnen fehlt eine Nische. Beide stellen einen arroganten zukünftigen TopStar da. Und so werden sie verkauft. Aber nimmt man Jack Swagger, Cody Rhodes (Vor seinem Psycho-Gimmick), DiBiase vor seinem Turn usw. zu Rate, sieht man das quasi alle das gleiche Gimmick verkörperten. Das spricht für Realismus, aber eben nicht für Abwechslung. Die Storys werden nicht spannender wenn sie praktisch gleich bleiben egal ob nun Barrett oder Ziggler gegen John Cena antreten. Somit ist die WWE gezwungen besondere Storys zu kreieren um die Menschen zum einschalten zu bewegen. Und das gelingt zu wenig.

Noch deutlicher wird dies bei Workern wie Slater, Gabriel, Berretta, Ezekiel Jackson, Mason Ryan oder auch Daniel Bryan. Aufgrund dessen das ihnen das große Charisma fehlt, greift man Flächendeckend auf die "Gimmicks", Fanliebling Techniker/Kraftprotz oder arroganter Techniker/Kraftprotz zurück. Das ist nun Mal aber alles Random. Dann liegt es an den Worker sich entweder schnellstens weiterzuentwickeln oder im Ring so herrausragend zu sein, dass die Zuschauer auf sie Aufmerksam werden. Aus diesem grund sehe ich für Jackson, Slater und Ryan wohl auch keine große Zukunft oberhalb der MidCard. Spezielle Gimmicks wie in früheren Zeiten könnten hier aber Abhilfe schaffen. Den Möglichkeiten ist hier kaum eine Grenze zu setzen. Im Zuge des Realismus, ist dies aber derzeit schwer vorstellbar.

PS: Die These das Wrestling als Mark etwas aufregender war, würde ich ähnlich wie Craggy sehen. Ich will nicht sagen das man mehr Spaß hatte, aber die Spannung war unbestritten um einiges größer.
 
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