Die Karriere des Sting – Perlen des Wrestlings #10

VidDaP

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Eine große Karriere endet. Zeit also, sich im Rahmen von „Perlen des Wrestlings“ einmal mit der Laufbahn von Sting zu beschäftigen.

Die Anfänge

Sting hatte während seiner Bodybuilding-Karriere keinerlei Interesse an einer Wrestling-Laufbahn, etwas, das sich schlagartig ändern solle. So besuchte er ein laut eigener Aussage „unglaubliches“ WWF-Event in Los Angeles, wo er Hulk Hogan, The Iron Sheik, The Britsh Bulldog und André the Giant sah. So begann seine Laufbahn als aktiver Wrestler zunächst bei All-California Championship Wrestling, wo er mit einem gewissen Jim „Justice“ Hellwig zusammenarbeitete – der später der Ultimate Warrior werden würde. Die beiden verließen die Liga später und gingen zur Continental Wrestling Association (CWA) und später zur Universal Wrestling Federation (UWF), wo sie erst als Freedom Fighters und später als Blade Runners bekannt wurden. Die UWF wurde später von Jim Crockett, Besitzer der National Wrestling Alliance (NWA), aufgekauft.

Der Aufstieg

Dusty Rhodes, Head-Booker der NWA, sah in Sting großes Potenzial, sodass Sting einer der wenigen UWF-Wrestler war, die auch in der NWA großen Erfolg hatten. So wurde er im März 1988, nicht einmal ein Jahr nach seiner Ankunft bei NWA, in ein Titelmatch gegen World Heavyweight Champion Ric Flair gepackt, welches in einem 45-minütigen Time Limit Draw endete. Dieses legendäre Match fand bei der ersten Auflage von "Clash Of The Champions" in der Greensboro Coliseum in Greensboro, North Carolina, statt, also dort, wo am kommenden Wochenende bei "AEW Revolution" seine Karriere auch enden wird. Auch im weiteren Verlauf des Jahres 1988 stand er in einigen Titelmatches und wurde fortwährend zum größten Face der Liga. Es sollte aber noch ein Jahr dauern, bis er seinen ersten Titel gewann, die NWA Television Championship. Über eine Fehde an der Seite seines alten Rivalen Ric Flair gegen The Great Muta und Terry Funk wurde Sting schließlich ein Mitglied der Four Horsemen, die aus ihm, Flair, Arn Anderson und Ole Anderson bestanden. Diese Zusammenarbeit hielt aber nicht lang, da Sting sich ein Titelmatch gegen Ric Flair erarbeitete und aus der Gruppierung geworfen wurde. Kurz darauf verletzte Sting sich am Knie, sodass er den Titel erst nach seiner Rückkehr gewinnen konnte.

Eine Weile danach trennte sich die allen bekannte WCW von der NWA und wurde eigenständig. Dort konnte er insgesamt unter anderem sechsmal die WCW World Heavyweight Championship halten und hatte Fehden gegen bekannte Größen wie Ric Flair, Vader oder Rick Rude.

Der Gimmick-Wechsel

Zu der Zeit, als WCW sich zu neuen Höhen aufschwang, veränderte sich Sting und war nicht länger das blonde Surfer-Babyface, sondern ließ sich die jetzt dunklen Haare lang wachsen. Er war derjenige, der sich der nWo um die Outsiders Kevin Nash und Scott Hall sowie später Hulk Hogan entgegenstellte. Eine Fehde, die WCW für die kommenden Monate bestimmen sollte. Zwischenzeitlich war Sting zudem für Shows in Japan (bei NJPW) gebookt. Nach seiner Wiederkehr erhielt er ein Angebot, sich der nWo anzuschließen. Sting antwortete so vage wie möglich und sagte, dass das Einzige, was sicher sei, nicht sicher ist. Danach verlor er für über ein Jahr (!) kein Wort mehr am Mikrofon.

Als die nWo sich aufsplittete, wurde Sting dann auch ein Mitglied einer der Fraktionen, als er sich gegen nWo Hollywood und für nWo Wolfpac entschied. Natürlich folge eine längere Fehde der beiden Gruppierungen, in der Zeit legte er sich zudem mit Bret „Hitman“ Hart an.

Nach einer längeren Verletzungspause kehrte Sting dann aber ohne Gruppierung zurück, was auch daran lag, dass die nWo-Story vorbei war. Es folgte seine letzten Runs als WCW World Heavyweight Champion, bevor WCW von der World Wrestling Federation aufgekauft wurde. Dieser Liga schloss sich Sting nicht an, da er eine Vertragsauflösung, die ihm nur die Hälfte des ihm zustehenden Geldes versprach, nicht akzeptierte und WWF ihn nicht aus seinem noch mit AOL Time Warner gültigen Kontrakt herauskaufte. Nach Vertragsablauf im März 2002 verhandelte er kurz mit der WWF, eine Einigung kam aber nicht zustande, obwohl sie laut Stings Aussagen kurz bevorstand.

TNA

Nach einem kurzen Gastspiel bei World Wrestling All-Stars (WWA) und einer Tour durch Europa landete Sting im Jahr 2003 bei NWA Total Nonstop Action, allerdings nur für einige wenige Matches und eine Interview-Serie mit Mike Tenay. In den Jahren 2004 und 2005 wrestlete Sting dann zwei (!) Independent-Matches, bevor er sich im Januar 2006 fest TNA anschloss. Dort hatte er größere Rivalitäten mit Jeff Jarrett und Scott Steiner. Doch auch bei TNA feierte Sting große Erfolge, er konnte einige Titel gewinnen und führte Fehden mit Christopher Daniels, Christian Cage, Kurt Angle und Samoa Joe.

Ende des Jahres 2008 gründete Sting die Main Event Mafia, ein Stable, das auch Namen wie Kurt Angle, Booker T, Kevin Nash und Scott Steiner umfasste. Aus dieser Gruppierung wurde er im nächsten Jahr aber rausgeworfen, als sich der Rest der Gruppe gegen ihn wandte.

Anschließend legte Sting einen Heel-Turn hin und wandte sich immer wieder gegen Faces wie Hulk Hogan oder Abyss. Später brachte er sogar sein nWo Wolfpac-Gimmick zurück und bildete ein Team mit Kevin Nash. In dieser Rolle kehrte Sting dann sogar zurück auf die Seite der Faces.

Kurze Zeit später konnte Sting ein weiteres Mal die TNA World Heavyweight Championship gewinnen. In diese Regentschaft fällt auch das bekannte, nicht einmal 90 Sekunden dauernde Titelmatch gegen Jeff Hardy, der wohl unter Drogeneinfluss nicht in der Lage war, ein sicheres Match zu bestreiten, welches unter „Bullshit“-Rufen dementsprechend kontrovers endete.

„Joker“ Sting

In den nächsten Wochen wurde Sting mehr und mehr ein psychotischer Charakter, angelehnt an den Joker aus dem Film „The Dark Knight“ und wurde als „Insane Icon“ angekündigt. Eine Fehde mit Hulk Hogan folgte, so war Sting letztlich mitverantwortlich dafür, dass Dixie Carter, Präsidentin von TNA, Storyline-technisch zurück an die Macht kam, indem er Hulk Hogan besiegte und wurde selbst General Manager.

Seine TNA-Laufbahn näherte sich dann aber dem Ende. Nach Fehden mit Bobby Roode, Aces & Eights, Ethan Carter III und Dixie Carter endete sein TNA-Run schließlich.

WWE und ein erstes Karriereende

Im Frühjahr des Jahres 2014 schließlich war es so weit, Sting wurde beim Marktführer in Produktionen genannt, ein Zeichen, dass er wohl bald dort aufschlagen könnte. Es sollte allerdings bis zum November 2014 dauern. Sting trat während der Survivor Series auf und verhalf Dolph Ziggler zu einem Sieg über die Authority, was Triple H und seiner Gruppierung Storyline-technisch die Macht über WWE entzog. Eine Fehde mit der dennoch weiter auftretenden Authority folgte und gipfelte in einem Match zwischen Triple H und Sting bei WrestleMania 31. Dieser verlor Sting nach Eingriffen der D-Generation X und der nWo. Bei Night of Champions trat er gegen Seth Rollins um die WWE World Heavyweight Championship an und verlor. Dabei verletzte er sich schwer am Nacken. Eine Verletzung, die seine Karriere für immer beendet zu haben schien.

Er wurde 2016 in die WWE Hall of Fame aufgenommen, wo er auch offiziell sein Karriereende bekannt gab. Er tauchte nur noch einmal zu einer Geburtstagsparty von Ric Flair in den WWE-Shows auf, bevor sein Vertrag im Mai 2020 auslief.

All Elite Wrestling und das endgültige Karriereende?

Ende des Jahres 2020 feierte Sting sein AEW-Debüt, als er Cody Rhodes und Darby Allin vor Powerhouse Hobbs und Ricky Starks rettete. Es wurde bekannt gegeben, dass Sting einen Vertrag über mehrere Jahre unterschrieben hatte. Seitdem trat Sting zumeist an der Seite von Darby Allin auf, mit dem er am 7. Februar 2024 sogar die World Tag Team Championship gewinnen konnte. Diesen Titel wird er bei "AEW Revolution" am kommenden Wochenende im finalen Match seiner Karriere gegen die Young Bucks in einem Tornado Tag Team verteidigen.

Sting, der kurz nach „Revolution“ seinen 65. Geburtstag feiert, wird damit seine einmalige Laufbahn wohl ein tatsächliches Ende setzen und einen großen Einfluss auf das Wrestling hinterlassen.

Bei Anmerkungen und Themenvorschlägen: Tobt euch ruhig in den Kommentaren aus!
 
Ich weiß noch, ein Tag vor seinem AEW Debut habe ich zufällig die Doku über ihn geschaut und zu meiner Frau gesagt, wie schade es ist, das ich so wenig von ihm mitbekommen habe (TNA habe ich irgendwann nicht mehr verfolgt)

Und am Nächsten Tag schau ich AEW und er hatte plötzlich sein Debüt (von dem ich nichts wusste)

Ich finds einfach cool, Sting nochmal in einer Aktuellen Promotion zu sehen und er hat sich ja wirklich nicht geschont und alles gegeben

Mir wird er fehlen, ich mochte ihn und seine Tag Team Match sehr bei AEW
Auch das er selber wusste was er kann und wie er die best mögliche Leistung zeigen kann (also keine Einzelmatches)

Eine Legende, die sich bei AEW nie in den Vordergrund gerückt hat und auch Darby Allin nie das Rampenlicht gestohlen hat.

Sein Finales Match wird mit Sicherheit sehr gut werden und das kann nicht jede Legende behaupten
 
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