Vorwort
Nach dem unfassbar starken BOLA Event war ich natürlich gespannt, ob PWG auch hier wieder dieses hohe Niveau an den Tag legen kann. Die Card versprach mal wieder zahlreiche tolle Ansetzungen, sodass meine Vorfreude, wie bei PWG üblich, sehr groß war.
1. Match
Singles Match
Tommaso Ciampa gewann gegen Biff Busick via Pin nach einem Project Ciampa vom Second Rope.
Der Opener war auch gleich mal ein absolutes Killer Match, oder sollte man sagen, solide Ciampa Kost? Denn von Ciampa ist man solche Matches ja schon gewohnt. Ich frage mich nur, wie lange er das noch steigern kann. Sein Finisher vom Top Rope, was soll als nächstes kommen, sein Finisher vom Kommentatoren Podest? Hoffentlich! Naja, zurück zum Match. Es war wieder immer stiff und etwas unsauber geführt, aber wie gesagt, das passt zu beiden und macht diese Matches ja gerade so besonders. Scheiße, die haben sich wieder die Rübe eingeprügelt. Ich könnte mir solche Matches bei jedem Event anschauen. Mit Rousey hatte man auch einen Special Moment dabei. Also, das hat wirklich gut gepasst. Starker Opener!
Bewertung: ****
2. Match
Singles Match
Cedric Alexander gewann gegen Bobby Fish via Pin nach dem Lumbar Check.
Dieses Match war technisch auf einem ganz anderen Level, wie der Opener, aber dennoch fand ich es nicht so unterhaltsam wie die Schlacht zuvor. Klar, die Moves waren deutlich sauberer ausgeführt und das ganze sah auch flüssiger aus, aber es klickte bei mir nicht so recht. Ich kann es auch nicht erklären, aber das Match lief ziemlich an mir vorbei. Und das, obwohl ich Fish einfach nur feiere.
Bewertung: ***1/4
3. Match
Singles Match
Brian Cage gewann gegen Uhaa Nation via Pin nach einer Discus Lariat.
Umso besser wurde es dann hier wieder. Eigentlich mag ich Powerhouses ja nicht sonderlich, aber wenn die so beweglich und technisch gut sind, wie diesen beiden Müsli-Esser ( [MENTION=2331]Santa ZackAttack[/MENTION] ), dann schaue ich mir das sehr gerne an. Den 619 von Cage musste ich genauso feiern, wie den Flick Flack von Nation. Unfassbar, was diese beiden 300 Pounder draufhaben. Cage hätte sich mit dem einen Dive dann auch fast selbst umgebracht, aber gerade das machte dieses Match eben aus. Ähnlich wie beim Opener hauten sich die beiden alles um die Ohren, was sie hatten. Hammer Highflying! Mein Traum wäre, dass Ciampa, Busick, Cage und Nation mal zusammen einen 4-Way machen. Halt, das Match gibt es doch sogar beim nächsten Event!!! YES, YES, YES!!!
Bewertung: ***3/4
4. Match
PWG World Tag Team Championship
Tag Team Match
Worlds Cutest Tag Team (Candice LeRae & Joey Ryan) (c) gewannen gegen Chuck Taylor & Johnny Gargano via Pin von Candice an Taylor nach einem Reverse Rana.
Candice war bei der Crowd mal wieder der Star des Abends, aber ich finde, dass man bei ihr immer aufpassen muss, dass man nicht zu weit geht. Das Match gegen die Bucks war zum Beispiel too much. Und gerade Gargano ist ja ein stiffer Typ, der ziemlich hart zur Sache geht. Das will ich dann nämlich nicht sehen, dass Candice harte Aktionen von ihm einstecken muss. Wenn ein Mann eine kleine zierliche Frau verprügelt, finde ich das einfach unpassend. Das kritisiere ich aktuell auch bei Lucha Underground mit Sexy Star. Wenn Candice keine großen Aktionen einstecken muss und lediglich in ein paar Comedy Aktionen verwickelt ist, dann ist das völlig ok. Ein größerer Spot geht auch noch in Ordnung, aber es darf nicht zu viel werden. Hier hat man es gut gelöst und hauptsächlich mit Ryan im Ring gearbeitet. Zudem hatte man mit Taylor einen Wrestler, der das Comedy Wrestling ziemlich gut drauf hat und schön mit Candice spielen konnte. Gargano-Candice Matchup hat man dabei größtenteils vermieden, was ich sehr gut fand, denn das wollte ich einfach nicht sehen. Letztendlich war es ein gutes Match, das aber keine größeren Auffälligkeiten zu bieten hatte. Ich finde einfach, dass Taylor und Trent besser zusammen passen als Taylor und Gargano. Mal sehen, wann der zurückkehrt. Wie gesagt, das Match war ok, aber nicht mehr.
Bewertung: ***1/2
5. Match
Singles Match
Trevor Lee gewann gegen Adam Cole via Pin nach einem Small Package.
ADAM COLE BAABYY!!! Gott, ist dieser Kerl geil! Für mich mitlerweile mit O'Reilly der beste Wrestler im Indy-Bereich. O'Reilly ist im Ring noch etwas besser, dafür ist Cole in Sachen Ausstrahlung und Charisma deutlich vorn. Zwangsläufig wird es denke ich wieder auf die beiden rauslaufen, da sie momentan einfach die beiden Top Leute im US-Wrestling sind. Cole kann aber auch gut andere Wrestler over bringen. Gerade Lee ist ja der Aufsteiger des Jahres, auch wenn er beim BOLA eine unnötige Niederlage einstecken musste. Das hätte ich etwas schlauerer gebookt, aber ok, Cole hat das hier wieder ausgebügelt. Ich bin gespannt, wo es für Lee hingehen wird, denn im Ring zeigt er mitlerweile eine Top Leistung nach der anderen, aber ihm fehlen ähnliche Attribute wie O'Reilly. Diese besitzt jedoch wiederum Cole, sodass ich glaube, dass sich am Ende Cole wieder an die Spitze inklusive Titel setzen wird. Dafür darf er jetzt aber nicht zu sehr verjobbt werden. Seit seinem Titelverlust verliert er für meine Begriffe ein bisschen zu oft, wobei das bei PWG ja relativ ist. Dennoch sollte man sein Booking nicht zu sehr schleifen lassen. Das Match hier war jedenfalls wieder klasse, was man bei diesen beiden Jungs aber auch nicht anders erwarten konnte. Diese Paarung werden wir in Zukunft sicher noch häufiger sehen, vielleicht bald schon um einen Titel.
Bewertung: ****1/4
6. Match
Tag Team Match
The Young Bucks (Nick & Matt Jackson) gewannen gegen The African American Wolves (AR Fox & ACH) via Pin nach einer Package Piledriver / Superkick Kombo.
Genau das, was ich eben zu Cole gesagt habe, gilt auch für die Young Bucks. Die beiden sind für mich das beste Tag Team im Wrestling. Ich kann mich an kein schlechtes Match von den beiden erinnern und das heißt schon was, da ich in diesem Jahr bestimmt 30 von ihnen gesehen habe, und trotzdem wurden sie nie langweilig. In jedem Match zeigen sie irgendetwas neues, irgendwas innovatives, irgendwas, auf das ich steil gehe. Das ist wirklich der Hammer. Auch ACH ist einer, der mich immer wieder fasziniert. Sein Stone Cole Gimmick ist mitlerweile richtig over und Fox muss genau zwei Aktionen zeigen, dann hat er mich auch in seinen Bann gezogen. Daher war ich voll in diesem Match drin und ging richtig mit. Wir bekamen hier ein geniales Spotfestival mit kranken Spots, etwas Comedy, einem Stone Cold ACH und einem Superkick Massaker der Young Bucks geboten. Das war klasse. Hirn aus, WRESTLING an!
Bewertung: ****
7. Match
PWG World Championship
Singles Match
Kyle O’Reilly (c) gewann gegen Roderick Strong via Submission im Triangle Choke.
Und nach Cole und den Young Bucks kommen wir zum vierten Superstar des Jahres O'Reilly. Auch er stand in diesem Jahr für Qualität pur. Ob es nun sein Titelgewinn gegen Cole war, oder mein persönliches Match des Jahres gegen Hero, oder gar das Match beim BOLA gegen Sabre Jr. Er bot stets starke Leistungen und hält verdient den Titel. Dass ich von Strong großer Fan bin, dürfte ja mitlerweile bekannt sein, sodass ich mich wie Bolle auf dieses für PWG Verhältnisse großaufgebaute Match freute. Und es war deutlich anders, als die sonstigen Matches dieser beiden Jungs. Sie versuchten dem Match wirklich Big Time Feeling zu geben und bauten es langsam auf. Zuerst das heel-typische Flüchten von Strong, dann die ganzen Haltegriffe, dann kamen die stiffen Elbows und Kicks dazu und dann ging es erst zu den Singature Sequenzen, also wirklich ganz klassisch. Das gefiel mir aber gut, weil es zum Anlass passte und dem Match eine besondere Bedeutung verlieh. Die Schlussphase war dann richtig spannend und ich dachte mehrfach, das war's jetzt. Das Ende selbst kam dann aber wiederum etwas überraschend und die Post-Match Attacke hätte jetzt auch nicht sein müssen, aber damit dürfte wohl klar sein, dass diese Fehde noch weitergehen wird. Jetzt kommt aber erstmal Ricochet für O'Reilly und das dürfte der nächste Match of the Year Kandidat werden. Dieses Match hier war richtig stark, aber im Vergleich zu dem Match gegen Hero (****3/4) stinkt es dann doch leicht ab.
Bewertung: ****1/2
Fazit
Wenn ich so meine Texte durchlese, dann muss ich sagen, dass ich irgendwie kritischer bei PWG geworden bin. Allerdings bezieht sich das ja hauptsächlich auf's Booking, sodass ich mein Fazit mal nach meinen wrestlerischen Star Bewertungen ziehe. Da kann man nämlich wieder ein sehr gutes Fazit ziehen und zwischen 7 und 8 Punkten schwanken. Ich würde eher zu 8 von 10 Punkten tendieren. Dennoch muss ich sagen, dass das Event hier wrestlerisch nicht ganz mit dem BOLA mithalten konnte. Mal sehen, wie das kommende mit dem O'Reilly vs. Ricochet Headliner werden wird. Allein schon wegen des 4-Ways ein Must See Event.