Hallo liebes Board,
wie vielleicht einige von euch schon auf unserer Startseite gesehen haben, gibt es von mir eine kleine Kolumne namens „Numbers don't lie“, in der ich versuche, die aktuellen Standings und Matchausgänge für das nächste PLE mathematisch zu bestimmen. Unten findet ihr auch eine etwas genauere Erklärung, die euch hoffentlich die meisten Fragen beantwortet. Die älteren Ausgaben könnt ihr selbstverständlich auf der Startseite nachlesen. Solltet ihr noch Fragen haben, versuche ich sie natürlich so schnell und ausführlich wie möglich zu beantworten. Viel Spaß!
Aktuelle Rankings:
Kleiner Rückblick auf den „WWE SummerSlam 2023“: Es gab neun Matches auf der Card, von denen aber eins der Cash-In von Iyo Sky und ein anderes das Slim Jim SummerSlam Battle Royal war. Die beiden Matches wurden nicht in der vergangenen Ausgabe von „Numbers don’t lie“ aufgeführt, aber die beiden Sieger wären auf dem Papier die Außenseiter gewesen. Von den restlichen sieben Matches wurden sechs richtig vorhergesagt. Logan Paul, Cody Rhodes, Seth Rollins, Gunther, Bianca Belair, die nicht als Champion in ihr Match als Favoritin gegangen ist und logischerweise Roman Reigns konnten wie zu erwarten ihre Ansetzung erfolgreich bestreiten. Der kleine Dorn in meinem Auge nennt sich Shayna Baszler. Wie schon vermutet, wurde ihr der Sieg gegeben, da Ronda Rouseys Vertrag auslief. Das vergangene PLE kann insgesamt also aus Sicht von „Numbers don’t lie“ als Erfolg verbucht werden.
Bei den Titelträgern hat sich einiges getan. Wie oben schon erwähnt, ist die WWE Women’s Championship mehr als ein Mal bei der größten Party des Sommers gewandert. Zunächst konnte Bianca Belair den Titel von Asuka gewinnen. Kurz darauf kam Iyo Sky, löste ihren Koffer ein und schnappte sich das begehrte Gold. Somit hat die Japanerin den Titel des „Mrs. Money in the Bank“ erfolgreich gegen eine World Championship eingetauscht. Das war aber noch nicht alles. Selbst Triple H wird eingesehen haben, dass die Regentschaft von Austin Theory in den vergangenen Monaten nicht mehr wirklich funktioniert hat. Nach dem Verletzungsdusel in der LWO gewann Rey Mysterio die United States Championship, womit er der zweitälteste United States Champion ist. Lediglich Bret Hart war älter. Dazu hat der Fluch der WWE Women’s Tag Team Championship ein weiteres Opfer gefunden. Sonya Deville musste den Titel verletzungsbedingt abgeben. Chelsea Green durfte ihren Titel behalten und bekam mit Piper Niven eine neue Partnerin. Diese musste dafür nichts tun, abgesehen von einer leichten Einschüchterung gegenüber Chelsea Green. Sie ist also eine der wenigen Championesses, die ihren Titel nie gewonnen haben.
Die Rankings haben einige große Verluste zu verzeichnen. Dazu gehören die Namen Edge und Ronda Rousey, welche beide nicht mehr bei WWE unter Vertrag stehen. Dazu fehlt auch Lacey Evans, da auch ihr Kontrakt ausgelaufen ist. Einige weitere Namen fehlen zwar in den Shows, wie Brock Lesnar, Logan Paul, Jey Uso oder Bianca Belair, aber diese wurden nicht gestrichen, da sie wohl nicht lange fehlen werden und somit die Rankings nicht zu sehr durchgewirbelt werden. In den vergangenen Wochen konnten wir zumindest die Comebacks von Kofi Kingston und Dakota Kai bejubeln, auch wenn Letztere bislang nicht wieder in den Ring gestiegen ist.
Ranking der Männer:
Die wohl interessantesten Veränderungen gab es im mittleren Bereich des Rankings. Angefangen mit dem Mann der Stunde, LA Knight, welcher um 16 Plätze nach oben geklettert ist. Er gewann die Slim Jim SummerSlam Battle Royal und danach einige Matches in den Weeklys. An diesem Beispiel kann man zumindest erkennen, wie man jemanden, der vorher noch keine großen Erfolge feiern konnte, aufbauen kann. Der zweite Gewinner ist Rey Mysterio. Unser neuer United States Champion kann zumindest neun Platzierungen nach gehen. Weitere dürften folgen, wenn er den Titel am Sonntag verteidigt. Die Jungs der Street Profits (Angelo Parker & Montez Ford) werden mit Bobby Lashley auch wieder auf den Weg gebracht. Das schreibe ich an dieser Stelle, da dies bei den Tag Teams bisher nicht erkennbar ist. Am Ende des Rankings ist ein gewisser Chad Gable aus seinem Grab erwacht. Dadurch, dass er sich das Titelmatch gegen Gunther erkämpfen konnte, verließ er den vorletzten Platz. Einen großen Verlierer gab es bis auf Sheamus eigentlich nicht. Das Creative Team hat wohl das Interesse an den Brawling Brutes verloren, denn der Ire, der einst um einen Platz in den Top 10 gekämpft hat, ist mittlerweile nur noch auf Platz 37.
Ranking der Frauen:
Die Frauen spielen mal wieder Bäumchen wechsel dich. Wir haben erneut eine neue Spitze des Eisbergs und sie trägt den Namen Rhea Ripley. Nachdem sie schon seit Monaten als dominanteste Frau des Rosters gebookt wird, konnte sie genug kleine Siege erringen, um sich auf den Thron zu setzen. Na ja, Kleinvieh macht auch Mist. Dazu haben sich die anderen Damen an der Spitze zu oft gegenseitig geschlagen, sodass der Weg nicht besonders beschwerlich war. Asuka fällt nach ihrem Titelverlust wieder vom Treppchen, was von ihrer Nach-Nachfolgerin übernommen wurde. Iyo Sky kann sich zum ersten Mal die Bronzemedaille um den Hals hängen. Ansonsten ist nicht viel passiert. Lasst euch von dem vielen Rot in den Rankings nicht täuschen. Die meisten Damen sind gestiegen, da Ronda Rousey, Lacey Evans und Sonya Deville fehlen.
Ranking der männlichen Tag Teams:
Auch hier gibt es nicht viel Neues. Die meisten Teams haben Platzierungen eingebüßt, da The New Day (Kofi Kingston & Xavier Woods) wieder da ist und McRiddle als neues Team aufgenommen wurde. Das zweitgenannte Team kann zwar vielleicht bald wieder aufgelöst werden, aber es bringt zumindest ein wenig Fahrt in die Rankings, wenn es schon nichts Nennenswertes in den Shows gibt. Wie oben bereits geschrieben, werden gerade eigentlich nur die Street Profits aufgebaut, was hier aber bis jetzt nicht zu sehen ist. Die meisten anderen Pärchen krebsen dabei nur in der Undercard herum. Immerhin fordert am Sonntag Platz zwei den ersten Platz, also die Tag Team Champions heraus. In dem Punkt bookt die WWE richtig.
Ranking der weiblichen Tag Teams:
Es tut mir leid, aber ich muss mich wiederholen. Die Veränderungen bei den Rankings nicht allzu gravierend. Chelsea Green hat eine neue Partnerin, aber das ändert in der Rangliste nichts. The Way (Candice LeRae & Indi Hartwell) wurde aufgenommen. Dadurch ist zumindest das Ranking ein wenig größer geworden. Die unteren drei Teams verlieren jedes Match, während die oberen beiden kaum als Team antreten. Wer hier als Hauptherausforderer werden könnte, bleibt also abzuwarten.
WWE Payback Preview:
Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht und ihr dürft mir auch gern in den Kommentaren widersprechen, aber für mich ist die WWE im absoluten Sommerloch angekommen. Der SummerSlam war schon vielleicht das schwächste PLE in diesem Jahr und meine Vorfreude auf „WWE Payback 2023“ hält sich ebenfalls in Grenzen. Nur zwei der vier World Champions sind auf der Card und nicht mal der spannendste (Roman Reigns) von ihnen. Dazu fehlt auch der interessantere Mid Card Champion (Gunther). Die Weeklys haben bei mir auch keine Luftsprünge ausgelöst, aber vielleicht können die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Sieger der Matches noch ein wenig Vorfreude aus euch herauskitzeln. Viel Spaß!
World Wrestling Entertainment „Payback 2023“
Ort: PPG Paints Arena in Pittsburgh, Pennsylvania, USA
Datum: 02. September 2023
WWE World Heavyweight Championship
Singles Match
Seth „Freakin“ Rollins (c) vs. Shinsuke Nakamura
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Rollins 91 %; Nakamura 9 %
Als es hieß, dass wir bei „WrestleMania 34“ das Match AJ Styles vs. Shinsuke Nakamura bekommen, habe ich mich riesig gefreut. Das lag auch daran, dass es zu dem Zeitpunkt kaum jemand gab, den ich so spannend fand, wie Nakamura. Fünf Jahre später ist davon kaum noch was übrig. Selbstverständlich freue ich mich für ihn, dass er diese Gelegenheit bekommt, aber nach all den Jahren in der Mid Card, könnte mich dieses Match kaum weniger interessieren. Seth Rollins macht seine Aufgabe solide und hält, was er verspricht. Er ist regelmäßig in den Shows und setzt seine Championship aufs Spiel, aber Finn Balor war für mich kein ebenbürtiger Gegner und Nakamura ist es auch nicht. Wenn ein Contender aus der Bedeutungslosigkeit geholt wird, sollte er wochen- oder eher monatelang aufgebaut werden, aber Nakamura konnte seit Ewigkeiten keinen großen Sieg erringen. Die Zahlen sind deutlich und leider auch realistisch.
Singles Match
The Miz vs. LA Knight
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Miz 11 %; Knight 89 %
„Let me talk to ya!” Hier wird zumindest eine Sache richtig gemacht. The Miz ist zwar kein großer Gegner, aber zumindest bekommt LA Knight ein Match bei einem PLE. Somit kann man ihn pushen und für größere Matches aufbauen. Dabei wird natürlich die Cash-Cow gemolken, wie es nur möglich ist. Denn eine Sache ist unübersehbar, LA Knight funktioniert (noch?). Viele Fans waren erzürnt, dass er nicht den Koffer gewann und dies ist nicht ganz unverständlich. Man kann nur hoffen, dass dieser Sieg nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach oben ist.
Steel Cage Match
Trish Stratus vs. Becky Lynch
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Stratus 51 %; Lynch 49 %
Darf ich euch vorstellen, das Steel Cage Mysterium: Die Stipulation, die genutzt wird, wen keiner eingreifen soll, hat wahrscheinlich eine Eingriffsquote von nahezu 100 %. Wen will die WWE eigentlich damit veräppeln? Zoey Stark wird garantiert in dieses Aufeinandertreffen eingreifen, aber die Frage ist, gegen wen? Sie könnte gegen ihre Meisterin turnen und damit ihre eigene Storyline bekommen, aber das würde bedeuten, dass Trish Stratus für die kommenden Wochen/Monate in den Shows bleibt. Hier muss aber definitiv Becky Lynch gewinnen. Dass sie hier als leichte Außenseiterin ins Match geht, ist ein kleines Desaster, aber sie hat einfach zu viel verloren. Ich drücke beide Daumen, dass sie hier als Siegerin hervorgeht.
WWE United States Championship
Singles Match
Rey Mysterio (c) vs. Austin Theory
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Mysterio 19 %; Theory 81 %
Wie oben bereits geschrieben, ist das Feuer der Regentschaft des Austin Theory langsam erloschen. Sein, auf dem Papier, unfassbar erfolgreicher Run als United States Champion hat ihn aber dennoch in die Top 10 des Rankings gebracht. Einen erneuten Titelwechsel könnte ich offen gestanden nicht verstehen, weswegen die Zahlen vielleicht nicht recht behalten könnten. Der jüngste United States Champion aller Zeiten muss wohl zu neuen Ufern aufbrechen und sich selbst wieder over bekommen. Er ist noch jung und hat eine Menge Talent, aber die United States Championship wird er wohl nicht so schnell wieder haben.
Undisputed WWE Tag Team Championship
Steel City Street Fight
Kevin Owens & Sami Zayn (c) vs. The Judgment Day (Finn Balor & Damian Priest)
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Owens & Zayn: 67 %; Judgment Day 33 %
Was bekommt man, wenn man die Präsenz der Bloodline mit der Dominanz der Maximum Male Models paart? Richtig, den Judgment Day. Spaß bei Seite, aber von den letzten sechs Matches, die Finn Balor in den Weeklys oder bei PLEs bestritt, verlor er fünf und der eine Sieg gelang nur durch Disqualifikation. Man kann ja den Judgment Day gut oder schlecht finden, aber sie MÜSSEN mehr gewinnen, wenn sie Monday Night RAW tragen sollen. Wenn die Streitigkeiten zwischen Balor und Priest weitergehen, schreit es hier nach Nummer sechs von sieben.
WWE Women’s World Championship
Singles Match
Rhea Ripley (c) vs. Raquel Rodriguez
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Ripley 69 %; Rodriguez 31 %
Ich habe bessere Gegnerinnen für Rhea Ripley verlangt und habe sie bekommen, zumindest so halb. Raquel Rodriguez ist deutlich besser als Zelina Vega, Natalya, Candice LeRae oder Indi Hartwell, aber sie wird dennoch chancenlos sein. Dies liegt auch daran, dass Ripley so over, wie kaum jemand anderes ist und es eine große Gegnerin an einem großen Event benötigt, um ihr den Titel abzunehmen. Angesichts dessen kann man mit Raquel wahrscheinlich zufrieden, aber nicht zwingend glücklich sein. Auch hier werden die Zahlen nicht lügen, denn „Mami Night RAW“ wird weitergehen.
Fazit:
Beim SummerSlam schrieb ich an der Stelle, dass er von großen Namen getragen wird, aber Payback? Es fehlen Roman Reigns, Brock Lesnar, Cody Rhodes, Gunther und einige talentierte Damen des Rosters, um hier ein großes Spektakel zu kreieren. Dazu wüsste ich auch nicht welcher Titel wechseln sollte, denn die Zahlen sehen auch nur Austin Theory als titellosen Favoriten in einem Championshipmatch. Bei der vergangenen Ausgabe sprach ich auch von einem frühen Startschuss für WrestleMania, aber das war wohl kein Start-, sondern ein Fehlschuss. Hoffentlich hattet ihr dennoch etwas Freude mit dieser Ausgabe. Dazu haben wir natürlich noch unseren WWE-Podcast sowie unser Tippspiel im Angebot. Ich wünsche euch also ganz viel Spaß beim Schauen oder mit unserem Live-Bericht!
Erklärung:
Wrestling, der Sport, bei dem mittlerweile fast jedes Kind weiß, dass er gescriptet ist. Somit kann auch ein Creative Team einfach selbst entscheiden, wer erfolgreich ist und wer nicht. Oft kommt es uns gerade bei WWE so vor, dass Sieger sehr zufällig wirken und Titelmatches unverdient vergeben werden. Wie schön wäre es, wenn man das statistisch nachweisen könnte? Vielleicht sogar noch besser als mit einer simplen Sieg-/Niederlagen-Bilanz, weil diese zu abhängig davon ist, bei welcher Show gegen wen angetreten wird. Was ist, wenn ich euch sage, dass das möglich ist? Mit sehr viel Zeit und einer auf den zweiten Blick einfachen mathematischen Formel habe ich genau das gemacht. So kann ich euch jederzeit ein genaues Ranking aller Superstars in der WWE geben und vor jedem Match eine (theoretische) Wahrscheinlichkeit berechnen, wer dieses Match gewinnt.
Jetzt aber mal langsam. Jeder von euch, der beispielsweise in der Welt des Schachs ein Zuhause gefunden hat, wird das „Elo-System“ kennen. Im Schach hat jeder professionelle Spieler eine Zahl, die seine Spielstärke bestimmt. Wenn zwei Spieler gegeneinander antreten, werden ihre Werte in eine Formel eingegeben, welche die Wahrscheinlichkeiten für den Duell-Ausgang bestimmt. Diese Wahrscheinlichkeiten werden wiederum benutzt, um die Plus- bzw. Minuspunkte der Spieler zu ermitteln. Mit den genauen Formeln möchte ich euch verschonen, aber merkt euch zumindest so viel: Wenn ein hoch bewerteter Spieler gegen einen niedrig bewerteten Spieler gewinnt, macht das kaum einen Unterschied für die Werte. Es war schließlich sehr wahrscheinlich, dass genau das passiert. Wenn aber ein niedrig bewerteter Spieler gegen einen hoch bewerteten Spieler gewinnt, hat das einige Plus- und Minuspunkte zur Folge.
Wrestling ist dabei leider etwas komplizierter. So musste ich die Formel, welche beim Schach und anderen Sportarten verwendet wird, etwas modifizieren. In meiner Rechnung ist es dazu relevant, bei welcher Show das Match ausgetragen wird, ob ein Titel auf dem Spiel steht, das Match clean endet* und wer die aktuellen Titelträger sind.
*Anmerkung: Clean ist wie folgt definiert: Endet das Match so, dass ein Titel wechseln könnte (Pinfall, Submission, Stipulation etc.), dann war es ein cleanes Ende. Endet das Match aber so, dass ein möglicher Titelwechsel nicht stattfinden würde (Disqualifikation, Count-Out etc.), war es kein cleanes Ende. Eine Ablenkung oder ein Eingriff, der beispielsweise vom Ringrichter nicht gesehen wird und zu einem Pinfall führt, gilt als clean. Dies ist so geregelt, weil es ansonsten nicht möglich wäre, eine eindeutige und objektive Definition zu finden. Besonders Ablenkungen sind nicht eindeutig genug und führen nicht immer zu einem Finish, sodass dies nicht in die Wertigkeit aufgenommen werden kann.
Im April 2021 hatte ich die Idee dazu und seitdem jegliche Aufeinandertreffen bei RAW, SmackDown, Main Event und den Premium Live Events in die Rechnungen einbezogen. Dabei haben die einzelnen Shows eine eigene Wertigkeit. Die geringste Relevanz hat Main Event, darauf folgen die Weeklys und die größte haben die Premium Live Events. Houseshows und Dark Matches wurden nicht in die Rechnungen einbezogen, da sie einerseits zu irrelevant sind und andererseits zu häufig die gleichen Sieger haben, sodass diese Ergebnisse das Ranking zu sehr verfälschen würde. Die Titel haben auch eine unterschiedliche Wertigkeit. So ist der Undisputed WWE Universal Title wertvoller als die Mid-Card- oder Tag Team-Titel. Dies ist sowohl beim gesamten Ranking als auch bei der Berechnung einzelner Matches relevant.
Zu Beginn musste ich jedem Wrestler einen Anfangswert zwischen 1000 und 2000 geben. Dies war notwendig, da ansonsten Mid- und Undercarder mit den meisten Siegen die obersten Plätze einnehmen würden. Roman Reigns hat einfach zu wenig Matches, um höhere Platzierungen zu erreichen. Wenn ich seit Beginn der WWE (oder deren Vorgängern) angefangen hätte, würde jeder beim gleichen Wert starten. So habe ich versucht, die Vorgeschichte von jedem einzeln zu bewerten. Entgegen einer möglichen Kritik, dass dies nicht objektiv sei, habe ich nach den ersten zwanzig Matches von den einzelnen Workern deren neue Bewertung betrachtet und gegebenenfalls den Startwert korrigiert. So hatte etwa Roman Reigns einen Startwert von 2000 Punkten und Akira Tozawa nur einen von 1000 Punkten.
Die Werte der Verletzten sind eingefroren, sodass der Wert noch existiert und unverändert bleibt, diese kommen aber nicht in den Rankings vor. Dasselbe gilt für alle anderen Worker, die aus unterschiedlichsten Gründen aus den Shows geschrieben wurden. Sollten diese wieder in den Shows auftauchen, werden sie auch in den Rankings erscheinen. Bei manchen Workern ist es nicht genau definiert, ob sie wirklich längerfristig nicht auftauchen oder einfach nur ein paar Wochen Pause bekommen. So kann es vorkommen, dass Namen auftauchen, die aktuell nicht in den Shows vertreten sind, aber eine baldige Rückkehr erwarten.
Eigentlich beende ich Numbers don’t lie auf die gleiche Art und Weise, aber in der Vorbereitung musste ich Bray Wyatt/The Fiend aus der Datenbank streichen, was bei mir für einen ähnlichen Schock gesorgt hat, wie zu dem Zeitpunkt, als ich vom Todesfall erfahren habe. Dementsprechend möchte ich diese Ausgabe ausnahmsweise anders beenden:
Rest in Peace, Windham/Bray/Fiend and follow the buzzards.
wie vielleicht einige von euch schon auf unserer Startseite gesehen haben, gibt es von mir eine kleine Kolumne namens „Numbers don't lie“, in der ich versuche, die aktuellen Standings und Matchausgänge für das nächste PLE mathematisch zu bestimmen. Unten findet ihr auch eine etwas genauere Erklärung, die euch hoffentlich die meisten Fragen beantwortet. Die älteren Ausgaben könnt ihr selbstverständlich auf der Startseite nachlesen. Solltet ihr noch Fragen haben, versuche ich sie natürlich so schnell und ausführlich wie möglich zu beantworten. Viel Spaß!
Aktuelle Rankings:
Kleiner Rückblick auf den „WWE SummerSlam 2023“: Es gab neun Matches auf der Card, von denen aber eins der Cash-In von Iyo Sky und ein anderes das Slim Jim SummerSlam Battle Royal war. Die beiden Matches wurden nicht in der vergangenen Ausgabe von „Numbers don’t lie“ aufgeführt, aber die beiden Sieger wären auf dem Papier die Außenseiter gewesen. Von den restlichen sieben Matches wurden sechs richtig vorhergesagt. Logan Paul, Cody Rhodes, Seth Rollins, Gunther, Bianca Belair, die nicht als Champion in ihr Match als Favoritin gegangen ist und logischerweise Roman Reigns konnten wie zu erwarten ihre Ansetzung erfolgreich bestreiten. Der kleine Dorn in meinem Auge nennt sich Shayna Baszler. Wie schon vermutet, wurde ihr der Sieg gegeben, da Ronda Rouseys Vertrag auslief. Das vergangene PLE kann insgesamt also aus Sicht von „Numbers don’t lie“ als Erfolg verbucht werden.
Bei den Titelträgern hat sich einiges getan. Wie oben schon erwähnt, ist die WWE Women’s Championship mehr als ein Mal bei der größten Party des Sommers gewandert. Zunächst konnte Bianca Belair den Titel von Asuka gewinnen. Kurz darauf kam Iyo Sky, löste ihren Koffer ein und schnappte sich das begehrte Gold. Somit hat die Japanerin den Titel des „Mrs. Money in the Bank“ erfolgreich gegen eine World Championship eingetauscht. Das war aber noch nicht alles. Selbst Triple H wird eingesehen haben, dass die Regentschaft von Austin Theory in den vergangenen Monaten nicht mehr wirklich funktioniert hat. Nach dem Verletzungsdusel in der LWO gewann Rey Mysterio die United States Championship, womit er der zweitälteste United States Champion ist. Lediglich Bret Hart war älter. Dazu hat der Fluch der WWE Women’s Tag Team Championship ein weiteres Opfer gefunden. Sonya Deville musste den Titel verletzungsbedingt abgeben. Chelsea Green durfte ihren Titel behalten und bekam mit Piper Niven eine neue Partnerin. Diese musste dafür nichts tun, abgesehen von einer leichten Einschüchterung gegenüber Chelsea Green. Sie ist also eine der wenigen Championesses, die ihren Titel nie gewonnen haben.
Die Rankings haben einige große Verluste zu verzeichnen. Dazu gehören die Namen Edge und Ronda Rousey, welche beide nicht mehr bei WWE unter Vertrag stehen. Dazu fehlt auch Lacey Evans, da auch ihr Kontrakt ausgelaufen ist. Einige weitere Namen fehlen zwar in den Shows, wie Brock Lesnar, Logan Paul, Jey Uso oder Bianca Belair, aber diese wurden nicht gestrichen, da sie wohl nicht lange fehlen werden und somit die Rankings nicht zu sehr durchgewirbelt werden. In den vergangenen Wochen konnten wir zumindest die Comebacks von Kofi Kingston und Dakota Kai bejubeln, auch wenn Letztere bislang nicht wieder in den Ring gestiegen ist.
Ranking der Männer:
Platzierung | Name | Punktzahl | Änderung zur letzten Ausgabe |
Roman Reigns (UWU) | 2253 | = | |
Seth Rollins (WHC) | 2040 | = | |
Cody Rhodes | 2033 | (1) | |
4 | Gunther (IC) | 1963 | (1) |
5 | Brock Lesnar | 1940 | = |
6 | Kevin Owens (TT) | 1916 | (1) |
7 | Austin Theory | 1854 | (1) |
8 | Bobby Lashley | 1777 | (2) |
9 | Drew McIntyre | 1742 | = |
10 | Damian Priest (MitB) | 1742 | (3) |
11 | Jey Uso | 1730 | (1) |
12 | Veer Mahaan | 1706 | (2) |
13 | Sami Zayn (TT) | 1696 | (2) |
14 | Logan Paul | 1694 | (2) |
15 | Jimmy Uso | 1682 | = |
16 | Omos | 1672 | (1) |
17 | Angelo Dawkins | 1659 | (3) |
18 | Rey Mysterio (US) | 1652 | (9) |
19 | Solo Sikoa | 1621 | = |
20 | Karrion Kross | 1621 | (2) |
21 | Xavier Woods | 1584 | (3) |
22 | Dominik Mysterio | 1584 | (1) |
23 | LA Knight | 1579 | (16) |
24 | AJ Styles | 1578 | (1) |
25 | Finn Balor | 1577 | (4) |
26 | Santos Escobar | 1549 | = |
27 | Shinsuke Nakamura | 1543 | (2) |
28 | Bronson Reed | 1534 | (6) |
29 | Kit Wilson | 1486 | (2) |
30 | Elton Prince | 1486 | (2) |
31 | Tommaso Ciampa | 1484 | (3) |
32 | Montez Ford | 1478 | (9) |
33 | Ricochet | 1473 | = |
34 | Riddick Moss | 1464 | (1) |
35 | Matt Riddle | 1462 | (5) |
36 | Dexter Lumis | 1460 | (2) |
37 | Sheamus | 1459 | (9) |
38 | Karl Anderson | 1452 | (2) |
39 | Ivar | 1449 | (4) |
40 | Ridge Holland | 1444 | = |
41 | Luke Gallows | 1444 | (4) |
42 | Rick Boogs | 1439 | = |
43 | Johnny Gargano | 1425 | (2) |
44 | Cameron Grimes | 1423 | = |
45 | Odyssey Jones | 1406 | (1) |
46 | Grayson Waller | 1388 | (1) |
47 | Apollo Crews | 1382 | (1) |
48 | Kofi Kingston | 1381 | NEU |
49 | Butch | 1355 | (1) |
50 | Top Dolla | 1335 | (1) |
51 | Giovanni Vinci | 1328 | (2) |
52 | JD McDonagh | 1318 | = |
53 | MVP | 1316 | = |
54 | Xyon Quinn | 1302 | = |
55 | Mustafa Ali | 1301 | = |
56 | Ludwig Kaiser | 1291 | (2) |
57 | Joaquin Wilde | 1287 | (1) |
58 | Cruz del Toro | 1287 | (1) |
59 | Erik | 1281 | (2) |
60 | Ashante Adonis | 1278 | (1) |
61 | Cedric Alexander | 1269 | (1) |
62 | Sanga | 1267 | = |
63 | Jinder Mahal | 1259 | (2) |
64 | Chad Gable | 1239 | (7) |
65 | Otis | 1238 | (1) |
66 | Elias | 1227 | = |
67 | The Miz | 1220 | (4) |
68 | Dolph Ziggler | 1217 | (1) |
69 | Mace | 1194 | (1) |
70 | Shelton Benjamin | 1159 | (1) |
71 | Mansoor | 1157 | (1) |
72 | Akira Tozawa | 982 | = |
Die wohl interessantesten Veränderungen gab es im mittleren Bereich des Rankings. Angefangen mit dem Mann der Stunde, LA Knight, welcher um 16 Plätze nach oben geklettert ist. Er gewann die Slim Jim SummerSlam Battle Royal und danach einige Matches in den Weeklys. An diesem Beispiel kann man zumindest erkennen, wie man jemanden, der vorher noch keine großen Erfolge feiern konnte, aufbauen kann. Der zweite Gewinner ist Rey Mysterio. Unser neuer United States Champion kann zumindest neun Platzierungen nach gehen. Weitere dürften folgen, wenn er den Titel am Sonntag verteidigt. Die Jungs der Street Profits (Angelo Parker & Montez Ford) werden mit Bobby Lashley auch wieder auf den Weg gebracht. Das schreibe ich an dieser Stelle, da dies bei den Tag Teams bisher nicht erkennbar ist. Am Ende des Rankings ist ein gewisser Chad Gable aus seinem Grab erwacht. Dadurch, dass er sich das Titelmatch gegen Gunther erkämpfen konnte, verließ er den vorletzten Platz. Einen großen Verlierer gab es bis auf Sheamus eigentlich nicht. Das Creative Team hat wohl das Interesse an den Brawling Brutes verloren, denn der Ire, der einst um einen Platz in den Top 10 gekämpft hat, ist mittlerweile nur noch auf Platz 37.
Ranking der Frauen:
Platzierung | Name | Punktzahl | Änderung zur letzten Ausgabe |
Rhea Ripley (WHC) | 1968 | (1) | |
Bianca Belair | 1927 | (1) | |
Iyo Sky (WWE) | 1840 | (6) | |
4 | Charlotte Flair | 1827 | (1) |
5 | Asuka | 1812 | (2) |
6 | Trish Stratus | 1732 | = |
7 | Raquel Rodriguez | 1732 | = |
8 | Becky Lynch | 1727 | = |
9 | Bayley | 1637 | (1) |
10 | Shayna Baszler | 1619 | (1) |
11 | Dakota Kai | 1594 | NEU |
12 | Chelsea Green (TT) | 1533 | (1) |
13 | Zelina Vega | 1522 | (1) |
14 | Piper Niven (TT) | 1480 | (5) |
15 | Indi Hartwell | 1462 | = |
16 | Zoey Stark | 1451 | (2) |
17 | Alba Fyre | 1409 | (3) |
18 | Tegan Nox | 1408 | (1) |
19 | Candice LeRae | 1404 | (2) |
20 | Isla Dawn | 1389 | (2) |
21 | Michin | 1368 | (2) |
22 | Nikki Cross | 1367 | (2) |
23 | Natalya | 1345 | (5) |
24 | Maxxine Dupri | 1331 | (2) |
25 | Katana Chance | 1318 | = |
26 | Dana Brooke | 1317 | (1) |
27 | Shotzi | 1304 | (3) |
28 | Scarlett | 1299 | (3) |
29 | Emma | 1298 | (3) |
30 | Kayden Carter | 1291 | (1) |
31 | Xia Li | 1187 | (2) |
32 | Valhalla | 1169 | (2) |
33 | Tamina | 1166 | (2) |
Die Frauen spielen mal wieder Bäumchen wechsel dich. Wir haben erneut eine neue Spitze des Eisbergs und sie trägt den Namen Rhea Ripley. Nachdem sie schon seit Monaten als dominanteste Frau des Rosters gebookt wird, konnte sie genug kleine Siege erringen, um sich auf den Thron zu setzen. Na ja, Kleinvieh macht auch Mist. Dazu haben sich die anderen Damen an der Spitze zu oft gegenseitig geschlagen, sodass der Weg nicht besonders beschwerlich war. Asuka fällt nach ihrem Titelverlust wieder vom Treppchen, was von ihrer Nach-Nachfolgerin übernommen wurde. Iyo Sky kann sich zum ersten Mal die Bronzemedaille um den Hals hängen. Ansonsten ist nicht viel passiert. Lasst euch von dem vielen Rot in den Rankings nicht täuschen. Die meisten Damen sind gestiegen, da Ronda Rousey, Lacey Evans und Sonya Deville fehlen.
Ranking der männlichen Tag Teams:
Platzierung | Name | Mitglieder | Änderung zur letzten Ausgabe |
Owens & Zayn (TT) | Kevin Owens & Sami Zayn | = | |
Judgment Day | Damian Priest & Dominik Mysterio | (1) | |
McRiddle | Drew McIntyre & Matt Riddle | NEU | |
4 | Latino World Order | Rey Mysterio & Santos Escobar | = |
5 | The Street Profits | Angelo Dawkins & Montez Ford | = |
6 | Indus Sher | Veer Mahaan & Sanga | (1) |
7 | Pretty Deadly | Kit Wilson & Elton Prince | (1) |
8 | The New Day | Xavier Woods & Kofi Kingston | NEU |
9 | Brawling Brutes | Sheamus & Ridge Holland | (1) |
10 | The O.C. | Karl Anderson & Luke Gallows | (1) |
11 | Viking Raiders | Ivar & Erik | (1) |
12 | Imperium | Giovanni Vinci & Ludwig Kaiser | (1) |
13 | Hit Row | Top Dolla & Ashante Adonis | (1) |
14 | Legado del Fantasma | Joaquin Wilde & Cruz del Toro | (1) |
15 | Alpha Academy | Chad Gable & Otis | = |
16 | Benjamin & Alexander | Cedric Alexander & Shelton Benjamin | (2) |
17 | Maximum Male Models | Mace & Mansoor | (1) |
Auch hier gibt es nicht viel Neues. Die meisten Teams haben Platzierungen eingebüßt, da The New Day (Kofi Kingston & Xavier Woods) wieder da ist und McRiddle als neues Team aufgenommen wurde. Das zweitgenannte Team kann zwar vielleicht bald wieder aufgelöst werden, aber es bringt zumindest ein wenig Fahrt in die Rankings, wenn es schon nichts Nennenswertes in den Shows gibt. Wie oben bereits geschrieben, werden gerade eigentlich nur die Street Profits aufgebaut, was hier aber bis jetzt nicht zu sehen ist. Die meisten anderen Pärchen krebsen dabei nur in der Undercard herum. Immerhin fordert am Sonntag Platz zwei den ersten Platz, also die Tag Team Champions heraus. In dem Punkt bookt die WWE richtig.
Ranking der weiblichen Tag Teams:
Platzierung | Name | Mitglieder | Änderung zur letzten Ausgabe |
Damage CTRL | Iyo Sky & Bayley | = | |
Thank you, Trish! | Trish Stratus & Zoey Stark | = | |
Green & Niven (TT) | Chelsea Green & Piper Niven | NEU | |
4 | The Way | Indi Hartwell & Candice LeRae | NEU |
5 | Dawn & Fyre | Alba Fyre & Isla Dawn | (1) |
6 | KC² | Katana Chance & Kayden Carter | (1) |
WWE Payback Preview:
Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht und ihr dürft mir auch gern in den Kommentaren widersprechen, aber für mich ist die WWE im absoluten Sommerloch angekommen. Der SummerSlam war schon vielleicht das schwächste PLE in diesem Jahr und meine Vorfreude auf „WWE Payback 2023“ hält sich ebenfalls in Grenzen. Nur zwei der vier World Champions sind auf der Card und nicht mal der spannendste (Roman Reigns) von ihnen. Dazu fehlt auch der interessantere Mid Card Champion (Gunther). Die Weeklys haben bei mir auch keine Luftsprünge ausgelöst, aber vielleicht können die Wahrscheinlichkeiten der möglichen Sieger der Matches noch ein wenig Vorfreude aus euch herauskitzeln. Viel Spaß!
World Wrestling Entertainment „Payback 2023“
Ort: PPG Paints Arena in Pittsburgh, Pennsylvania, USA
Datum: 02. September 2023
WWE World Heavyweight Championship
Singles Match
Seth „Freakin“ Rollins (c) vs. Shinsuke Nakamura
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Rollins 91 %; Nakamura 9 %
Als es hieß, dass wir bei „WrestleMania 34“ das Match AJ Styles vs. Shinsuke Nakamura bekommen, habe ich mich riesig gefreut. Das lag auch daran, dass es zu dem Zeitpunkt kaum jemand gab, den ich so spannend fand, wie Nakamura. Fünf Jahre später ist davon kaum noch was übrig. Selbstverständlich freue ich mich für ihn, dass er diese Gelegenheit bekommt, aber nach all den Jahren in der Mid Card, könnte mich dieses Match kaum weniger interessieren. Seth Rollins macht seine Aufgabe solide und hält, was er verspricht. Er ist regelmäßig in den Shows und setzt seine Championship aufs Spiel, aber Finn Balor war für mich kein ebenbürtiger Gegner und Nakamura ist es auch nicht. Wenn ein Contender aus der Bedeutungslosigkeit geholt wird, sollte er wochen- oder eher monatelang aufgebaut werden, aber Nakamura konnte seit Ewigkeiten keinen großen Sieg erringen. Die Zahlen sind deutlich und leider auch realistisch.
Singles Match
The Miz vs. LA Knight
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Miz 11 %; Knight 89 %
„Let me talk to ya!” Hier wird zumindest eine Sache richtig gemacht. The Miz ist zwar kein großer Gegner, aber zumindest bekommt LA Knight ein Match bei einem PLE. Somit kann man ihn pushen und für größere Matches aufbauen. Dabei wird natürlich die Cash-Cow gemolken, wie es nur möglich ist. Denn eine Sache ist unübersehbar, LA Knight funktioniert (noch?). Viele Fans waren erzürnt, dass er nicht den Koffer gewann und dies ist nicht ganz unverständlich. Man kann nur hoffen, dass dieser Sieg nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach oben ist.
Steel Cage Match
Trish Stratus vs. Becky Lynch
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Stratus 51 %; Lynch 49 %
Darf ich euch vorstellen, das Steel Cage Mysterium: Die Stipulation, die genutzt wird, wen keiner eingreifen soll, hat wahrscheinlich eine Eingriffsquote von nahezu 100 %. Wen will die WWE eigentlich damit veräppeln? Zoey Stark wird garantiert in dieses Aufeinandertreffen eingreifen, aber die Frage ist, gegen wen? Sie könnte gegen ihre Meisterin turnen und damit ihre eigene Storyline bekommen, aber das würde bedeuten, dass Trish Stratus für die kommenden Wochen/Monate in den Shows bleibt. Hier muss aber definitiv Becky Lynch gewinnen. Dass sie hier als leichte Außenseiterin ins Match geht, ist ein kleines Desaster, aber sie hat einfach zu viel verloren. Ich drücke beide Daumen, dass sie hier als Siegerin hervorgeht.
WWE United States Championship
Singles Match
Rey Mysterio (c) vs. Austin Theory
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Mysterio 19 %; Theory 81 %
Wie oben bereits geschrieben, ist das Feuer der Regentschaft des Austin Theory langsam erloschen. Sein, auf dem Papier, unfassbar erfolgreicher Run als United States Champion hat ihn aber dennoch in die Top 10 des Rankings gebracht. Einen erneuten Titelwechsel könnte ich offen gestanden nicht verstehen, weswegen die Zahlen vielleicht nicht recht behalten könnten. Der jüngste United States Champion aller Zeiten muss wohl zu neuen Ufern aufbrechen und sich selbst wieder over bekommen. Er ist noch jung und hat eine Menge Talent, aber die United States Championship wird er wohl nicht so schnell wieder haben.
Undisputed WWE Tag Team Championship
Steel City Street Fight
Kevin Owens & Sami Zayn (c) vs. The Judgment Day (Finn Balor & Damian Priest)
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Owens & Zayn: 67 %; Judgment Day 33 %
Was bekommt man, wenn man die Präsenz der Bloodline mit der Dominanz der Maximum Male Models paart? Richtig, den Judgment Day. Spaß bei Seite, aber von den letzten sechs Matches, die Finn Balor in den Weeklys oder bei PLEs bestritt, verlor er fünf und der eine Sieg gelang nur durch Disqualifikation. Man kann ja den Judgment Day gut oder schlecht finden, aber sie MÜSSEN mehr gewinnen, wenn sie Monday Night RAW tragen sollen. Wenn die Streitigkeiten zwischen Balor und Priest weitergehen, schreit es hier nach Nummer sechs von sieben.
WWE Women’s World Championship
Singles Match
Rhea Ripley (c) vs. Raquel Rodriguez
Wahrscheinlichkeit für Sieg: Ripley 69 %; Rodriguez 31 %
Ich habe bessere Gegnerinnen für Rhea Ripley verlangt und habe sie bekommen, zumindest so halb. Raquel Rodriguez ist deutlich besser als Zelina Vega, Natalya, Candice LeRae oder Indi Hartwell, aber sie wird dennoch chancenlos sein. Dies liegt auch daran, dass Ripley so over, wie kaum jemand anderes ist und es eine große Gegnerin an einem großen Event benötigt, um ihr den Titel abzunehmen. Angesichts dessen kann man mit Raquel wahrscheinlich zufrieden, aber nicht zwingend glücklich sein. Auch hier werden die Zahlen nicht lügen, denn „Mami Night RAW“ wird weitergehen.
Fazit:
Beim SummerSlam schrieb ich an der Stelle, dass er von großen Namen getragen wird, aber Payback? Es fehlen Roman Reigns, Brock Lesnar, Cody Rhodes, Gunther und einige talentierte Damen des Rosters, um hier ein großes Spektakel zu kreieren. Dazu wüsste ich auch nicht welcher Titel wechseln sollte, denn die Zahlen sehen auch nur Austin Theory als titellosen Favoriten in einem Championshipmatch. Bei der vergangenen Ausgabe sprach ich auch von einem frühen Startschuss für WrestleMania, aber das war wohl kein Start-, sondern ein Fehlschuss. Hoffentlich hattet ihr dennoch etwas Freude mit dieser Ausgabe. Dazu haben wir natürlich noch unseren WWE-Podcast sowie unser Tippspiel im Angebot. Ich wünsche euch also ganz viel Spaß beim Schauen oder mit unserem Live-Bericht!
Erklärung:
Wrestling, der Sport, bei dem mittlerweile fast jedes Kind weiß, dass er gescriptet ist. Somit kann auch ein Creative Team einfach selbst entscheiden, wer erfolgreich ist und wer nicht. Oft kommt es uns gerade bei WWE so vor, dass Sieger sehr zufällig wirken und Titelmatches unverdient vergeben werden. Wie schön wäre es, wenn man das statistisch nachweisen könnte? Vielleicht sogar noch besser als mit einer simplen Sieg-/Niederlagen-Bilanz, weil diese zu abhängig davon ist, bei welcher Show gegen wen angetreten wird. Was ist, wenn ich euch sage, dass das möglich ist? Mit sehr viel Zeit und einer auf den zweiten Blick einfachen mathematischen Formel habe ich genau das gemacht. So kann ich euch jederzeit ein genaues Ranking aller Superstars in der WWE geben und vor jedem Match eine (theoretische) Wahrscheinlichkeit berechnen, wer dieses Match gewinnt.
Jetzt aber mal langsam. Jeder von euch, der beispielsweise in der Welt des Schachs ein Zuhause gefunden hat, wird das „Elo-System“ kennen. Im Schach hat jeder professionelle Spieler eine Zahl, die seine Spielstärke bestimmt. Wenn zwei Spieler gegeneinander antreten, werden ihre Werte in eine Formel eingegeben, welche die Wahrscheinlichkeiten für den Duell-Ausgang bestimmt. Diese Wahrscheinlichkeiten werden wiederum benutzt, um die Plus- bzw. Minuspunkte der Spieler zu ermitteln. Mit den genauen Formeln möchte ich euch verschonen, aber merkt euch zumindest so viel: Wenn ein hoch bewerteter Spieler gegen einen niedrig bewerteten Spieler gewinnt, macht das kaum einen Unterschied für die Werte. Es war schließlich sehr wahrscheinlich, dass genau das passiert. Wenn aber ein niedrig bewerteter Spieler gegen einen hoch bewerteten Spieler gewinnt, hat das einige Plus- und Minuspunkte zur Folge.
Wrestling ist dabei leider etwas komplizierter. So musste ich die Formel, welche beim Schach und anderen Sportarten verwendet wird, etwas modifizieren. In meiner Rechnung ist es dazu relevant, bei welcher Show das Match ausgetragen wird, ob ein Titel auf dem Spiel steht, das Match clean endet* und wer die aktuellen Titelträger sind.
*Anmerkung: Clean ist wie folgt definiert: Endet das Match so, dass ein Titel wechseln könnte (Pinfall, Submission, Stipulation etc.), dann war es ein cleanes Ende. Endet das Match aber so, dass ein möglicher Titelwechsel nicht stattfinden würde (Disqualifikation, Count-Out etc.), war es kein cleanes Ende. Eine Ablenkung oder ein Eingriff, der beispielsweise vom Ringrichter nicht gesehen wird und zu einem Pinfall führt, gilt als clean. Dies ist so geregelt, weil es ansonsten nicht möglich wäre, eine eindeutige und objektive Definition zu finden. Besonders Ablenkungen sind nicht eindeutig genug und führen nicht immer zu einem Finish, sodass dies nicht in die Wertigkeit aufgenommen werden kann.
Im April 2021 hatte ich die Idee dazu und seitdem jegliche Aufeinandertreffen bei RAW, SmackDown, Main Event und den Premium Live Events in die Rechnungen einbezogen. Dabei haben die einzelnen Shows eine eigene Wertigkeit. Die geringste Relevanz hat Main Event, darauf folgen die Weeklys und die größte haben die Premium Live Events. Houseshows und Dark Matches wurden nicht in die Rechnungen einbezogen, da sie einerseits zu irrelevant sind und andererseits zu häufig die gleichen Sieger haben, sodass diese Ergebnisse das Ranking zu sehr verfälschen würde. Die Titel haben auch eine unterschiedliche Wertigkeit. So ist der Undisputed WWE Universal Title wertvoller als die Mid-Card- oder Tag Team-Titel. Dies ist sowohl beim gesamten Ranking als auch bei der Berechnung einzelner Matches relevant.
Zu Beginn musste ich jedem Wrestler einen Anfangswert zwischen 1000 und 2000 geben. Dies war notwendig, da ansonsten Mid- und Undercarder mit den meisten Siegen die obersten Plätze einnehmen würden. Roman Reigns hat einfach zu wenig Matches, um höhere Platzierungen zu erreichen. Wenn ich seit Beginn der WWE (oder deren Vorgängern) angefangen hätte, würde jeder beim gleichen Wert starten. So habe ich versucht, die Vorgeschichte von jedem einzeln zu bewerten. Entgegen einer möglichen Kritik, dass dies nicht objektiv sei, habe ich nach den ersten zwanzig Matches von den einzelnen Workern deren neue Bewertung betrachtet und gegebenenfalls den Startwert korrigiert. So hatte etwa Roman Reigns einen Startwert von 2000 Punkten und Akira Tozawa nur einen von 1000 Punkten.
Die Werte der Verletzten sind eingefroren, sodass der Wert noch existiert und unverändert bleibt, diese kommen aber nicht in den Rankings vor. Dasselbe gilt für alle anderen Worker, die aus unterschiedlichsten Gründen aus den Shows geschrieben wurden. Sollten diese wieder in den Shows auftauchen, werden sie auch in den Rankings erscheinen. Bei manchen Workern ist es nicht genau definiert, ob sie wirklich längerfristig nicht auftauchen oder einfach nur ein paar Wochen Pause bekommen. So kann es vorkommen, dass Namen auftauchen, die aktuell nicht in den Shows vertreten sind, aber eine baldige Rückkehr erwarten.
Eigentlich beende ich Numbers don’t lie auf die gleiche Art und Weise, aber in der Vorbereitung musste ich Bray Wyatt/The Fiend aus der Datenbank streichen, was bei mir für einen ähnlichen Schock gesorgt hat, wie zu dem Zeitpunkt, als ich vom Todesfall erfahren habe. Dementsprechend möchte ich diese Ausgabe ausnahmsweise anders beenden:
Rest in Peace, Windham/Bray/Fiend and follow the buzzards.