The Prophet
Upper Card
Dass sich der Mythos noch immer hält, Overeem könne keinen Punch wegstecken, wundert mich doch enorm. Das selbe hat man auch über Arlovski gesagt, bei dem nun anscheinend andere Argumente zählen. Höchst ominös das ganze. Dabei hat Overeem genau so wie Arlovski nicht wegen eines oft unterstellten Glaskinns häufig auf die Mütze bekommen, sondern wegen simplen Fehlern, die gegen Gegner dieses Kalibers selten nicht in einem Knockout enden.
Der Kampf zwischen Mir und Andrei wurde ziemlich kritisiert, was ich nicht nachvollziehen kann, da keiner von beiden dafür bekannt ist, offensiv zu kämpfen oder blind in das Game des Gegners zu rennen. Vielleicht sind es nicht die beiden, sondern die Erwartungshaltung, die enttäuscht hat. Andrei war die letzte Jahre immer ein distanzorientierter Striker, der diesmal noch vergleichbar offensiv war. Beeindruckend war vor allem wieder die verbesserte Technik in der Deffensive bei Andrei, Mir kam später ja gar nicht mehr sauber zum Kopf, was für ihn eigentlich ungewöhnlich ist, da er bekannt dafür ist, auch in harten Grappling Regelwerken mit 20 Minuten Kampf ohne Pause immer Vollgas zu geben. Vielleicht macht sich hier auch der IV Bann bemerkbar, der die Fighter zu radikalen Änderungen des gewohnten Trainingsplans zwingt. Auch da werden sich vermutlich die meisten beschweren, die bei dem Verbot noch am lautesten gejubelt haben.
Das HW ist in der Tat ziemlich am Arsch, was schade ist, da es schließlich die Division ist, die den Fighter stellen sollte, der alle anderen auf der Welt besiegt. Es ist die einzige Division, die vor 15 Jahren stärker war als heute, sogar dem 91-Shamrock würde ich gegen die heutigen Leute eine Chance geben. Das liegt wohl allen voran am hohen Berufsrisiko und der unterirdischen Bezahlung. Da würd ich mich auch lieber für Millionen in der NFL auf die Bank setzen. Jedes Schwergewicht, das gute Kondition hat und in der UFC ist, grenzt damit schon an ein Wunder, was traurig ist, da die Leute im Jahre 2005 gesagt haben "Was wohl 2015 für Maschinen im HW sind". Die Rankings bestehen aus Oldtimern, die damals besser waren als heute und trotzdem schlechter gerankt waren, das sagt schon alles. Solange Fedor nicht unterschreibt, ist es wirklich keine Division, über die man sich den Kopf zerbrechen sollte.
Mit dem Flyweight ist es ähnlich. Erneut gewinnt Demetrious mit einer soliden Leistung, die zwar überzeugt hat, wenn es darum ging, seinen Gegner zu besiegen, aber in Sachen "beweisen" hat er mal wieder enttäuscht. Wie bereits oft gesagt, sollte man schlechte Gegner zumindest auch schlecht aussehen lassen. Dass es anders geht wissen wir von GSP und Johnson hat es erneut bewiesen. Auch hier ist die Qualitätsdichte miserabel, vermutlich noch miserabler, was nicht verwunderlich ist, da es mehr 120er Menschen gibt als so Sticks. Für Johnson ist es schade, dass er unter seinem Niveau kämpfen muss und damit die Möglichkeit verpasst, wirklich besser zu werden. Sein überzeugendster Kampf war immer noch der gegen Cruz und ich denke, dass er ein wesentlich sichererer Fighter wäre, wenn er weiterin gegen andere Topfighter gekämpft hätte und jetzt nicht mit Horiguchis den Boden waschen würde. Bei ihm laufen einige Negativfaktoren zusammen, die in anderer Kombination sehr positiv wären. Und das ist, dass er ein super Fighter ist, der seiner Division vorraus ist, aber von der UFC zu etwas geredet wird, was er nicht ist (geskillter als Weidman oder Aldo) und dazu noch unter einem Napoleo-Komplex zu leiden scheint, der ihn dazu bringt, alles und jeden zu beleidigen, der ihn als Kämpfer kritisiert. Sehr schade um einen guten Fighter.
Am überzeugendsten war wohl AJ, was gegen einen handerlesenen Gegner wie Manuwa jetzt auch nicht das große Wunder war. Der Kampf ist ein guter Wegweiser für die, die sich oft wundern, warum die erste Runde oft so Grappling-lastig ist, obwohl der Angreifer (in dem Fall AJ) nicht wirken, als würden sie ihren Gegner dabei gut bearbeiten. In der zweiten Runde, in der Rumble richtig ausgerastet ist, hat es sich dann bezahlt gemacht, seinem Gegner die Ausdauer zu rauben und aus dem Konzept zu bringen.
Der stilistish beste Kampf war wohl der zwischen Lineker und Rivera. Mich wundert es immer wieder, wie Lineker es schafft, im MMA so erfolgreich zu sein. Die Grundvorraussetzung ist ein gutes Groundgame und ich bin nicht davon überzeugt, dass er dieses hat. Es gibt zwar Leute die behaupten, Cro Cop habe ebenfalls nur eine gute TDD gehabt, aber ein schlechtes Groundgame (vermutlich nicht mal den Fight gegen Waterman gesehen), aber Lineker scheint mir echt der erste auf der Liste zu sein, der mit nem "mittelmäßigen" GG extrem weit gekommen ist. Schade, dass er FlW nicht mehr schaffen wird, er war dort der wohl beste Striker. Natürlich machte ihm vor allem die mangelnde Reichweite nun gut zu schaffen, konnte durch technische Überlegenheit aber gewinnen. Er hätte in der Tat früher gewinnen können, wenn er bei Technik geblieben wäre und nicht wie Don Frye draufgeschlagen hätte. Spätestens als sein Gegner es erwidert, wird er schmerzvoll anzusehen und eine wunderbare Vorstellung, warum sogar die besseren Striker im MMA nicht auf allzu hohem Niveau sind.
Ein gutes Beispiel war auch der Kampf zwischen Trator und Collard, wo sein Trainer Collard auf sehr lustige Weise gesagt hat, er solle nicht ausrasten, wenn der Gegner angeschlagen ist. Der Kampf war insgesamt der wohl beste des Abends und ich finde es sehr unverständlich, dass er nicht der Fight of the Night wurde. Das sagt wohl sehr viel über die aktuelle Richtung der UFC aus. Beide Männer haben unglaublich großes Rohpotenzial am Boden, Collard scheint darüber hinaus auch ein sehr kreativer und agiler Striker zu sein, was bei seinem Alter bemerkenswert ist. Wirklich genießbar waren natürlich vor allem die Scrambles am Boden, bei denen beide sehr offensiv zur Sache gegangen sind und wirklich was geboten haben. Wie die Judges am Ende auf Trator als Sieger gekommen sind, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, nachdem Collard seinen Gegner in den ersten beiden Runden chancenlos ließ.
Wie bereits abzusehen, war das kein Event für die Ewigkeit und qualitativ doch durchwachsen, nicht mal Überraschungen gab es, nächste Woche hab ich das wohl wieder vergessen.
Der Kampf zwischen Mir und Andrei wurde ziemlich kritisiert, was ich nicht nachvollziehen kann, da keiner von beiden dafür bekannt ist, offensiv zu kämpfen oder blind in das Game des Gegners zu rennen. Vielleicht sind es nicht die beiden, sondern die Erwartungshaltung, die enttäuscht hat. Andrei war die letzte Jahre immer ein distanzorientierter Striker, der diesmal noch vergleichbar offensiv war. Beeindruckend war vor allem wieder die verbesserte Technik in der Deffensive bei Andrei, Mir kam später ja gar nicht mehr sauber zum Kopf, was für ihn eigentlich ungewöhnlich ist, da er bekannt dafür ist, auch in harten Grappling Regelwerken mit 20 Minuten Kampf ohne Pause immer Vollgas zu geben. Vielleicht macht sich hier auch der IV Bann bemerkbar, der die Fighter zu radikalen Änderungen des gewohnten Trainingsplans zwingt. Auch da werden sich vermutlich die meisten beschweren, die bei dem Verbot noch am lautesten gejubelt haben.
Das HW ist in der Tat ziemlich am Arsch, was schade ist, da es schließlich die Division ist, die den Fighter stellen sollte, der alle anderen auf der Welt besiegt. Es ist die einzige Division, die vor 15 Jahren stärker war als heute, sogar dem 91-Shamrock würde ich gegen die heutigen Leute eine Chance geben. Das liegt wohl allen voran am hohen Berufsrisiko und der unterirdischen Bezahlung. Da würd ich mich auch lieber für Millionen in der NFL auf die Bank setzen. Jedes Schwergewicht, das gute Kondition hat und in der UFC ist, grenzt damit schon an ein Wunder, was traurig ist, da die Leute im Jahre 2005 gesagt haben "Was wohl 2015 für Maschinen im HW sind". Die Rankings bestehen aus Oldtimern, die damals besser waren als heute und trotzdem schlechter gerankt waren, das sagt schon alles. Solange Fedor nicht unterschreibt, ist es wirklich keine Division, über die man sich den Kopf zerbrechen sollte.
Mit dem Flyweight ist es ähnlich. Erneut gewinnt Demetrious mit einer soliden Leistung, die zwar überzeugt hat, wenn es darum ging, seinen Gegner zu besiegen, aber in Sachen "beweisen" hat er mal wieder enttäuscht. Wie bereits oft gesagt, sollte man schlechte Gegner zumindest auch schlecht aussehen lassen. Dass es anders geht wissen wir von GSP und Johnson hat es erneut bewiesen. Auch hier ist die Qualitätsdichte miserabel, vermutlich noch miserabler, was nicht verwunderlich ist, da es mehr 120er Menschen gibt als so Sticks. Für Johnson ist es schade, dass er unter seinem Niveau kämpfen muss und damit die Möglichkeit verpasst, wirklich besser zu werden. Sein überzeugendster Kampf war immer noch der gegen Cruz und ich denke, dass er ein wesentlich sichererer Fighter wäre, wenn er weiterin gegen andere Topfighter gekämpft hätte und jetzt nicht mit Horiguchis den Boden waschen würde. Bei ihm laufen einige Negativfaktoren zusammen, die in anderer Kombination sehr positiv wären. Und das ist, dass er ein super Fighter ist, der seiner Division vorraus ist, aber von der UFC zu etwas geredet wird, was er nicht ist (geskillter als Weidman oder Aldo) und dazu noch unter einem Napoleo-Komplex zu leiden scheint, der ihn dazu bringt, alles und jeden zu beleidigen, der ihn als Kämpfer kritisiert. Sehr schade um einen guten Fighter.
Am überzeugendsten war wohl AJ, was gegen einen handerlesenen Gegner wie Manuwa jetzt auch nicht das große Wunder war. Der Kampf ist ein guter Wegweiser für die, die sich oft wundern, warum die erste Runde oft so Grappling-lastig ist, obwohl der Angreifer (in dem Fall AJ) nicht wirken, als würden sie ihren Gegner dabei gut bearbeiten. In der zweiten Runde, in der Rumble richtig ausgerastet ist, hat es sich dann bezahlt gemacht, seinem Gegner die Ausdauer zu rauben und aus dem Konzept zu bringen.
Der stilistish beste Kampf war wohl der zwischen Lineker und Rivera. Mich wundert es immer wieder, wie Lineker es schafft, im MMA so erfolgreich zu sein. Die Grundvorraussetzung ist ein gutes Groundgame und ich bin nicht davon überzeugt, dass er dieses hat. Es gibt zwar Leute die behaupten, Cro Cop habe ebenfalls nur eine gute TDD gehabt, aber ein schlechtes Groundgame (vermutlich nicht mal den Fight gegen Waterman gesehen), aber Lineker scheint mir echt der erste auf der Liste zu sein, der mit nem "mittelmäßigen" GG extrem weit gekommen ist. Schade, dass er FlW nicht mehr schaffen wird, er war dort der wohl beste Striker. Natürlich machte ihm vor allem die mangelnde Reichweite nun gut zu schaffen, konnte durch technische Überlegenheit aber gewinnen. Er hätte in der Tat früher gewinnen können, wenn er bei Technik geblieben wäre und nicht wie Don Frye draufgeschlagen hätte. Spätestens als sein Gegner es erwidert, wird er schmerzvoll anzusehen und eine wunderbare Vorstellung, warum sogar die besseren Striker im MMA nicht auf allzu hohem Niveau sind.
Ein gutes Beispiel war auch der Kampf zwischen Trator und Collard, wo sein Trainer Collard auf sehr lustige Weise gesagt hat, er solle nicht ausrasten, wenn der Gegner angeschlagen ist. Der Kampf war insgesamt der wohl beste des Abends und ich finde es sehr unverständlich, dass er nicht der Fight of the Night wurde. Das sagt wohl sehr viel über die aktuelle Richtung der UFC aus. Beide Männer haben unglaublich großes Rohpotenzial am Boden, Collard scheint darüber hinaus auch ein sehr kreativer und agiler Striker zu sein, was bei seinem Alter bemerkenswert ist. Wirklich genießbar waren natürlich vor allem die Scrambles am Boden, bei denen beide sehr offensiv zur Sache gegangen sind und wirklich was geboten haben. Wie die Judges am Ende auf Trator als Sieger gekommen sind, kann ich mir beim besten Willen nicht erklären, nachdem Collard seinen Gegner in den ersten beiden Runden chancenlos ließ.
Wie bereits abzusehen, war das kein Event für die Ewigkeit und qualitativ doch durchwachsen, nicht mal Überraschungen gab es, nächste Woche hab ich das wohl wieder vergessen.