Update zu den Verhandlungen von WWE mit Warner Brothers Discovery: Welche Rolle spielt CM Punk, was bedeutet dies für AEW und was sagt Tony Khan?

JME

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In der vergangenen Woche sickerte durch, dass sich TKO COO Marc Shapiro, WWE President Nick Khan und WWE Chief Content Officer Paul „Triple H“ Levesque im Hauptquartier von Warner Bros. Discovery in New York City mit WBD Chief Revenue and Strategy Officer Bruce Campbell trafen, um über die Übertragungsrechte von "Monday Night RAW" zu sprechen. Wie Dave Meltzer berichtet, soll die Rückkehr von CM Punk zum Marktführer dafür gesorgt haben, dass man sich bei Warner Brothers Discovery mit den Ausstrahlungsrechten für die dreistündige WWE-Show beschäftigt, nachdem die Tür bereits geschlossen schien.

CM Punk ist demnach der Star, mit dem WWE aktuell für die "RAW"-Rechte wirbt. WBD CEO David Zaslav soll ein großer Fan von Punk sein und steht Verhandlungen mit WWE nach dessen Rückkehr dementsprechend offen gegenüber. Mehrere WWE-Quellen gaben aber auch an, dass CM Punk für Warner Brothers Discovery keineswegs so wichtig sei, dass sein Wechsel zu WWE entscheidend für WBD wäre, um sich von AEW zu trennen.

Bei WWE möchte man für die "WWE RAW"-Übertragungsrechte in den USA eine Summe in Höhe von 400 Millionen US-Dollar pro Jahr erzielen und um diese zu erreichen, sind viele Interessenten natürlich von Vorteil. Neben WBD (TNT/TBS) sind auch NBCU (USA), Disney (FX) und Amazon Prime interessiert. Bei WBD haben die NBA-Übertragungsrechte allerdings Vorrang und je nachdem, ob, und wenn für wie viel Geld, man diese bekommt, wird sich entscheiden, ob man auch WWE ein Angebot macht. Sollte man die NBA-Rechte erhalten, so ist ein Deal zu dem von WWE aufgerufenen Preis wohl eher unwahrscheinlich.

Die Verhandlungen mit WWE heißen aber keineswegs, dass die Zusammenarbeit zwischen WBD und AEW sich zwangsläufig dem Ende neigt. Demnach soll die Führung der TKO Holding nämlich kein größeres Problem damit haben, nicht exklusiv auf einer Sendergruppe zu laufen. Dies war natürlich unter der Führung von Vince McMahon anders. Er bestand darauf, das einzige Wrestlingprodukt auf dem entsprechenden Sender zu sein und besaß meist sogar Mitsprachrecht bei ähnlichen Programmen. So verhinderte sein Veto bspw. einst einen Deal zwischen UFC und NBC Universal. Endeavor hingegen hat kein Problem damit, dass ESPN neben UFC mit der PFL noch eine zweite MMA-Promotion im Programm hat. Auch der neue TV-Deal von "NXT" mit dem CW Network soll keine Exklusivklausel enthalten.



AEW steht mit WBD nicht nur in Verhandlungen bezüglich eines neuen TV-Deals, auch weitere Kooperationen und zum Beispiel auch die Ausstrahlung der PPVs über Bleacher Report gehören zum Deal. Die Beziehungen zwischen AEW und WBD sollen nach wie vor gut sein und im Gegensatz zu einem TV-Deal mit WWE sind die Rechte an den AEW-Shows ein echtes Schnäppchen. Selbst wenn WBD ein neuer Deal mit AEW ca. 150 Millionen US-Dollar pro Jahr kosten würde (aktuell sind es ca. 67,5 Millionen US-Dollar pro Jahr), wäre dies, gemessen am Umfang (6 Stunden TV sowie Anteile an den PPV-Einnahmen) sowie an den Zuschauerzahlen in der Hauptzielgruppe P18-49, deutlich günstiger, als 400 Mio. US-Dollar pro Jahr für 3 Stunden "RAW".

Im „Media Scrum“ nach dem "ROH Final Battle 2023"-PPV wurde Tony Khan auf die Berichte, wonach WWE mit WBD verhandelt, angesprochen. Der AEW-Präsident zeigte sich zufrieden mit dem bald endenden Kalenderjahr und betonte dabei einmal mehr die starke Zusammenarbeit mit Warner Bros. Discovery.
Wir sind viele Jahre [bei Warner Bros. Discovery]. Wir waren mehrfach die Nummer 1-Show am Mittwochabend. Wir haben einen unglaublichen Lauf, reihen eine großartige Show an die nächste. AEW hat für Warner Bros. Discovery einige gigantische Ergebnisse eingefahren. Unsere Zusammenarbeit ist sehr, sehr eng. Ich denke, mit den Medienrechten und all den Dingen, die da kommen, muss jeder seine Sorgfaltspflicht erfüllen. Das ist nur ein Teil des TV-Geschäfts, aber ich denke, dass wir in einer Position sind, in der AEW im Jahr 2024 ein großes Wachstum haben wird. Es gibt eine Menge aufregender Dinge, die passieren, und ich weiß, dass Warner Brothers darüber sehr erfreut ist. Das war also ein großes Jahr für uns mit Warner Brothers Discovery. Sie kamen zu uns und baten uns, von drei Stunden TV pro Woche auf TBS und TNT auf fünf Stunden auszuweiten, und das war sehr erfolgreich. Es ist also eine großartige Beziehung, und sie läuft sehr gut für uns. Ich habe Erfahrung mit TV-Verhandlungen im Sport, ich bin Teil der Premier League und der NFL und glaube schon, dass wir uns in einer tollen Position befinden.

 
Wie naiv ist es von einem Fernsehsender Verhandlungen mehr oder weniger von einem Worker abhängig zu machen. Noch zumal der sehr verletzungsanfällig und anl Problemkind bekannt ist.

Ich meine wenn man Verhandeln will, ok. Aber nur wegen eines Workers... ich halte das für sehr Blauäugig selbst wenn es nicht um Punk ginge...
 
ich halte das für sehr Blauäugig selbst wenn es nicht um Punk ginge.
Das dachte ich mir auch als ich es gelesen habe. Selbst (oder gerade weil) der CEO Punk Fan ist, hat der doch das vergangene Theater mitbekommen. Da ist doch Punk ein viel zu ungewisser Faktor als dass man so viel Geld ausgibt. In der Position muss er doch da eine ganz andere Risikiobewertung für solch einen Deal vornehmen der weit über sein Fan dasein hinausgeht.
 
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