Ich zitiere mich hier mal selbst aus einem früheren Beitrag zum Einstieg:
Wenn man sich die letzten Jahre und die Titelregentschaften mal ansieht wird klar, eigentlich ein logischer Schritt. Die Regentschaften wurden immer kürzer, die Fehden um gewisse Titel völlig ideenlos gebooked und 1 Wrestler wurde teilweise 3 mal im Jahr World Champion.
Allerdings ist so ein Plan nicht ohne weiteres Umzusetzen. Wenn man wirklich nur jeweisl 1nen Titel haben möchte, muss man sein Showkonzept umorientieren. Das ganze müsste dann sehr deutlich in Richtung A-Show und B-Show gehen. Bei der A Show beispielsweise der World Title und die Tag Titles und bei der B-Show der Midcard Title und ja vieleicht wieder ein Crusierweighttitle.
Bei der aktuellen Struktur der Roster ist dies aber nicht umsetzbar. Athleten die von Smackdown zu Raw wechseln haben jetzt schon Probleme, sich in der Uppercard von Raw zu etablieren, selbst wenn sie bei Smackdown bereits einen World Title gehalten haben. Midcarder gehen sogar teilweise gänzlich runter in die Undercard. Sollte es also nur noch einen World Title geben (Raw?), dürfte es große Probleme geben, Wrestler von Smackdown nach einem Wechsel zu etablieren.
Ein Weiterer Punkt ist, dass das Roster für so wenige Title einfach zu groß ist. Sieht man sich den Kreis der aktuellen Main-Event Kandidaten an, kommt man problemlos auf 10. Da bleiben zwangsweise einige auf der Strecke. Und weiter unten in der Card sieht das ganze ja noch dramatischer aus.
Weiterhin dürfte es für die WWE so sehr schwer sein, alle ihre Topstars zufireden zu stellen. Es gibt genügend, die jedes Jahr obligatorisch ihren Title bekommen. Das wäre hier nicht mehr möglich, es sei denn der Titel wechselt dann wieder alle 2 Monate, dann war das ganze aber für die Katz.
Auch die Etablierung neuer Leute fällt somit deutlich schwerer. Aktuell ist es recht einfach, einem Neuling nach kurzer Zeit einen kleinen Titel zu geben um ihn zu testen und ein wenig zu pushen.
Ich bin der Meinung, dass das Prestige eines Titels nichts mit der Anzahl der Titel in einer Company zu tun hat. Es geht doch vielmehr darum, dass es gute und spannende Storys um den Titel gibt und dass der Champion den Titel angemessen repräsentiert. Und genau da sollte die WWE ansetzen.
Die Titel wurden in den letzten Jahren einfach zu inflationär behandelt. Jeder durfte mal einen halten, und sei es nur bis zum nächsten PPV. So haben wir jetzt bspw. Cena und Edge, die mit Anfang-Mitte 30 bereits 9 World Title gewonnen haben.
Auch die Tatsache, dass die Champions, und hierbei gerade die Heels, in den letzten Jahren praktisch nur noch feige dargestellt werden und den Titel unter keinen Umständen mehr clean verteidigen dürfen schadet dem Prestige der Titel ungemein.
Größter Kritikpunkt ist aber das fehlen oder die mangelnde Umsetzung von Storylines. Z.B. in der Fehde zwischen The Rock und Mankind ist der Titel auch öfters mal hin und her gewechselt, dem Prestige hat es aber nicht geschadet, weil die Story es rausgehauen hat. So etwas gibts es aber heutzutage kaum noch.
Aftermath hat da zudem noch einen sehr interessanten Aspekt in den Raum geworfen. Den der Ratings. Auch ich kann mir kaum vorstellen, dass die Ratings bei einem zusammenliegenden Roster steigen werden. Man hat fü soetwas heutzutage einfach nicht mehr die Basis an Fans, wie das nor vor ca. 10 Jahren der Fall war. Wrestling ist heutzutage in den weiten Teilen der Bevölkerung "Out", Kampfsport wie MMA ist in. Viele Leute sehen sich Wrestling gar nicht mehr an. Und wenn dann sind es zu einem großen Teil auch die Familien.
Jetzt kann man natürlich wieder die Frage in den Raum werfen, ob die PG daran Schuld ist. Nunja, auch. Man hat bewusst auf Kinder als Zielgruppe gesetzt und damit in Kauf genommen, vor allem Kinderlose Erwachsene zu verlieren. Dies wird mit Sicherheit einige Zuschauer gekostet haben, allerdings scheint dies ein verschwindend geringer Teil zu sein im Verhältnis zu den höheren Einnahmen, die durch die Kinder im Merchandise erzielt werden.
Wie schon in meinem zitierten Teil angesprochen holt man sich die Zuschauer nicht durch weniger Titel sondern durch ein interessantes Programm. Und hier spielt ganz klar eine Rolle, was man den Zuschauern bietet. Wenn man sich mal etwas mehr Mühe geben würde, neben 1-2 Hauptfehden auch dem Rest mal eine Beschäftigung zu geben und wenn man die Titelträger auch mal etwas besser darstellen würde (vor allem die Heels), hätte man die Problematik der schwachen Champions gar nicht.
Hier ist in gewisser Weise die Inflation an Money in the Bank Koffern mitschuld, aber auch andere Storys, in denen der Titel Mittel zu Zweck war. Wenn man z.B. an den Zeitraum um die letzte WM zurückdenkt hat Batista den Titel mal eben schnell bekommen, nur um eine Fehde mit Cena zu beginnen, bei der er den Titel einen Monat später wieder verlor. Und das nachdem Cena den Titel an diesem Abend erst gewonnen hatte.
Die Idee, einmal im Jahr einen Kampf der beiden World Champions zu machen finde ich aber gar nicht mal schlecht. Hier würde sich natürlich Bragging Rights wunderbar anbieten und eigentlich dachte ich bei der Einführung dieses Konzeptes auch, dass man so etwas auch geplant hatte.
Aber auch bei so etwas muss natürlich der Aufbau stimmen. Ich finde es gar nicht verwerflich, wenn man junge Leute so aufbauen will, aber dies muss dann auch in anderer Weise geschehen wie es aktuell passiert. Wenn man jemandem einen World Titel gibt, dann muss man das auch durchziehen. Man kann ihn nicht eine Woche vor dem Gewinn stark darstellen, ihn dann demontieren, den Titel verlieren lassen und ihn anschließend nochmal kurz aufbauen bevor es wieder deutlich bergab geht. Aber hier hat die WWE ja allgemein große Probleme.
Also abschließend: Eine Titelvereinigung würde sowohl Vorteile wie auch Nachteile mit sich bringen. Möglich wäre dies aber lediglich bei einer Rosterfusion und einer Umstrukturierung des Programms. Um den Titel zu stärken bedarf es aber weniger nur einem Titel als vielmehr besseren Storys und starken Champions.