Wrestling-Infos.de UFC 192: Cormier vs. Gustafsson Roundtable

blackCatchello

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blackDRagon: Ich freue mich, dass ich euch zu einem weiteren Wrestling-Infos.de Roundtable begrüßen kann. Heute findet mit UFC 192: Cormier vs. Gustafsson der elfte Pay Per View des Jahres 2015 statt. Ich danke allen Writer, die ihre Meinung kundgegeben haben. Nun wünsche ich euch allen viel Spaß beim Lesen.
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Inhaltsverzeichnis

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Wrestling-Infos.de UFC 192: Cormier vs. Gustafsson Roundtable
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Women’s Bantamweight bout
Jessica Eye vs. Julianna Peña


StableGuy: Dieser Fight ähnelt in meiner Einschätzung ein bisschen dem Heavyweight Fight zwischen Jordan und Magomedov. Der Kampf für sich gesehen ist voll und ganz in Ordnung und ich werde ihn mir auch gerne anschauen, aber im Vergleich zur restlichen Card und gerade den Prelims fällt er doch ganz schön ab.
Jessica Eye musste zuletzt mehrere Niederlage gegen höher gerankte Gegnerinnen einstecken, darunter eine im vermeintlichen Title Eliminator gegen Miesha Tate. Es wäre vielleicht zu früh, um vom absteigenden Ast zu reden, aber es ist doch sehr klar, dass sie hier dringend einen Sieg benötigt, um in den vordersten Card-Regionen der Women’s Bantamweight Division zu bleiben. Julianna Pena steht hingegen noch am Anfang ihrer UFC-Karriere und konnte in ihren ersten beiden Fights einige gute Ansätze zeigen und ihre Duelle jeweils per Knockout für sich entscheiden. Mit einem Sieg gegen Eye würde sie sich wohl in die Rankings katapultieren und würde sie zu einem ernsthaften Competitor in der Division machen. Fraglich ist aber, ob sie schon so weit ist oder ob dieser Fight doch ein bisschen zu früh kommt. Ich glaube eher an letzteres und gehe von daher mit Jessica Eye, die Pena vorzeitig finishen kann.
Tipp: Jessica Eye

Buwistick: Eye konnte mich bisher nicht so wirklich überzeugen. Ihr Stand Up ist durchaus solide, aber auch nicht mehr. Selbst Miesha Tate war in der Lage, ihr im Stand Parolie zu bieten. Zudem ist sie am Boden nicht gerade gut ausgebildet. Ihre Takedowndefense ist noch relativ in Ordnung, aber gerade in der Rückenlage sehe ich sie nicht sonderlich gut. Insgesamt kann man sie also höchstens als eine solide Fighterin einstufen. Peña ist dagegen schon deutlich talentierter. Klar, die lange Verletzungspause hat sie enorm zurückgeworfen, aber dennoch hatte sie auch in ihrem letzten Kampf richtig gute Ansätze. Sie besitzt ein gefährliches Kickboxen und ein gutes BJJ. Sie kann also im Stand sehr aggressiv zu Werke gehen und im Falle eines Takedowns trotzdem noch reagieren. Deshalb sehe ich sie in diesem Fight auch als Favoritin, da sie in jeder Lage überlegen sein sollte. Ich glaube sogar, dass es für ein Finish reichen wird. Immerhin war selbst Tate kurz davor.
Tipp: Julianna Peña via (T)KO in der zweiten Runde.

thatdamngood: Sehr interessanter Fight direkt zu Beginn der Main Card.
Auf der einen Seite haben wir Jessica Eye, bei der bis Mitte 2013 einfach alles rund lief. Sie kam mit einem Record von 10-1 zur UFC und konnte sogar Sarah Kaufmann per Split Decision besiegen. Dieser Sieg wurde ihr jedoch auf Grund von Cannabis Konsums aberkannt und in einen NC umgewandelt. Danach folgten Niederlagen gegen Alexis Davis und Miesha Tate. Insgesamt kann sie mit ihrer Zeit in der UFC nicht zufrieden sein und das, obwohl ihr Striking absolut grandios ist und sie auch sonst alles hat um eine erfolgreiche Kämpferin zu sein.
Auf der anderen Seite haben wir Juliana Peña, die es in der letzten Zeit auch nicht wirklich leicht hatte, denn eine schwere Knieverletzung zwang die TUF 18 Gewinnerin das komplette Jahr 2014 auszusetzen. Zurückgemeldet hat sie sich mit einem überzeugenden Sieg gegen Milana Dudieva, die sie noch in der ersten Runde per TKO besiegen konnte. Peña kann ebenso mit einem starken Striking überzeugen und auch ihre Submission Fähigkeiten sind nicht zu unterschätzen. Genau wie Eye, würde auch ihr ein Sieg richtig gut tun.
Insgesamt ist Julianna Peña die komplettere Fighterin, die sich trotz geringerer Erfahrung hier den Sieg holen wird.
Tipp: Julianna Peña

blackDRagon: Hier erwartet uns ein interessanter Kampf in der „Ronda Rousey Division“. Klar, hinter Rousey sind mit Tate, Zingano, Nunes und ein paar weiteren Kandidaten zwar gute Contender vorhanden, aber Rousey nimmt sie alles auseinander bzw. hat dies bereits mehrfach getan. Dennoch schauen wir hier auf einen wichtigen Fight. Eye konnte zuletzt Tate, die eigentlich No. 1 Contender ist und nicht Holm, nicht schlagen und will nun wieder auf die Erfolgsspur.
Pena ist nach ihrer schweren Verletzung wieder in der Spur und mit einem Sieg gegen eine hohe gerankte Eye würde sich Pena in Schlagdistanz zu Title Eliminator Fights begehen. Interessant wird es, ob Eye es schafft, die aggressive Pena aufzuhalten und über die Runden zu gewinnen oder Pena den Sieg vorzeitig packt.
Ich tippe mal auf einen Decision Sieg für Pena, die Eye nicht die erste KO Niederlage ihrer Karriere verpassen wird, aber durch ihre Reichweite wird sie den Sieg holen.
Tipp: Julianna Peña
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Flyweight bout
Joseph Benavidez vs. Ali Bagautinov


StableGuy: Ich sage ganz klar wie es ist. Über diesen Kampf will ich beim besten Willen nicht schreiben, aber das liegt weder an den beiden Fightern noch an der Ansetzung selbst. Lediglich die Tatsache, dass dieser Fight für Woodley vs. Hendricks auf die Card gerutscht ist, regt mich so sehr auf, denn dieser Kampf war das eigentliche Highlight der Card und dafür bekommen wir jetzt einen guten, aber lange nicht sehr guten Flyweight bout. Mit Benavidez steht hier der designierte Champion hinter dem Champion, der jeden besiegen kann außer einem amtierenden Titelträger. Bagautinov kommt hingegen aus einer einjährigen Dopingsperre, die ihn in seiner durchaus vielversprechenden Entwicklung um einiges zurückgeworfen hat. Aber nicht nur deswegen ist Benavidez der klare Favorit für mich und sollte in einem grapplingbasierten Fight das Rennen machen und kann Bagautinov auch durchaus finishen.
Tipp: Joseph Benavidez

Buwistick: Benavidez besitzt das typische Team Alpha Male Match Up. Er agiert im Stand sehr vielseitig und sauber und zudem kann er auch am Boden mit nahezu jeder Position etwas anfangen. Auf ihn trifft also in der Tat der Begriff „well-rounded“ zu. Bagautinov besitzt hingegen das typische Osteuropäer Match Up. Er verfügt im Stand über sehr viel Power und ist am Boden vor allem in der Top Position mit seinem Wrestling richtig gut. Vom Rücken aus hat er Probleme. Benavidez muss also darauf aus sein, denn Takedown durchzubringen. Im Stand ist das eine 50/50 Angelegenheit. Benavidez ist etwas sauberer, Bagautinov hat etwas mehr Power, aber dennoch ist das sehr ausgeglichen. Am Boden ist aber die Rückenlage der Knackpunkt. Benavidez traue ich es durchaus zu, vom Rücken aus Erfolg zu haben, oder aber zurück auf die Beine zu kommen. Sollte Bagautinov jedoch einen Takedown kassieren, sehe ich schwarz. Deshalb tippe ich mal auf Benavidez, allerdings basiert der Tipp auf meiner Theorie des Kampfverlaufs. Sollte der Kampf ausschließlich im Stand verlaufen, dann ist alles möglich.
Tipp: Joseph Benavidez via Split Decision.

thatdamngood: Kurzfristig ist also noch der Fight zwischen Benavidez und Bagautinov auf die Card gerutscht, was ich sehr schade finde. Nicht dass dieser Kampf nicht unterhaltsam werden dürfte, aber ich hätte wirklich gerne Hendricks gegen Woodley gesehen.
Naja was solls,der Ersatz auf der Main Card ist auch nicht schlecht. Ich denke, dass man diese Paarung angesetzt hat, damit man Benavidez für ein weiteres Aufeinanderreffen gegen Johnson aufbauen will, Alternativen gibt es ja sonst keine. Genau diese Funktion wird der Kampf auch erfüllen, denn ich rechne fest mit einem Sieg des an #1 gerankten Benavidez. Bagautinov ist nicht schlecht, denn er hat sicher nicht ohne Grund in seinem letzten Fight eine Chance gegen Johnson erhalten, aber meiner Meinung nach ist Benavidez in allen Belangen überlegen und wird sich so in Stellung für einen weiteren Kampf um den Titel bringen.
Tipp: Joseph Benavidez

blackDRagon: Wie man den anderen Kollegen oder dem Event Countdown entnehmen kann, sollte dieser Fight eigentlich bei den Prelims stattfinden, doch Johnny Hendricks hat einen falschen Weight Cut betrieben. Schade, denn Hendricks vs. Woodley wäre ein sehr guter Fight gewesen. Nichts desto trotz muss ich mich nun umstellen und den Flyweight bout werten.
Mit Benavidez haben wir den nächsten Herausforderer für Demetrious Johnson. Nach diesem Fight muss es eigentlich zu Johnson vs. Benavidez III kommen, aber bei Rousey vs. Tate III haben Dana White und seine Matchmaker bereits gezeigt, dass zwei klare Niederlagen gegen den Champions keinen dritten Fight befürworten, obwohl man No. 1 Contender bzw. die gesamte Division besiegt hat.
Bagautinov wird nach seiner Niederlage gegen Johnson und der anschließenden Dopingsperre wegen EPO sein Comeback geben und will gewinnen.
Ich bleibe dabei, Benavidez wird den Fight vorzeitig beenden.
Tipp: Joseph Benavidez
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Heavyweight bout
Shawn Jordan vs. Ruslan Magomedov

StableGuy: Zu diesem Kampf möchte ich eigentlich gar nicht sagen. Man hat eine so starke PPV-Card, womit ich auch schon auf mein Fazit vorgreife und dann setzt man so einen Kampf auf die Main Card. Selbst der Großteil der Prelims verspricht mehr als dieser sinnlose Heavyweight Fight. Es geht hier um nichts, es wird nicht gut, es ist einfach nur sinnlos diesen Kampf auf dieser Card zu präsentieren. Natürlich hat Magomedov aktuell eine kleine Siegesserie am Laufen und konnte auch weitestgehend überzeugen, aber seine Gegner sprechen für sich. Jordan hat zuletzt zwar zwei gute Knockouts gezeigt und seine Striking-Power unter Beweis gestellt, aber auch hier waren seine Gegner niemand, die diesen Spot auf der Card rechtfertigen. In den Prelims hätte ich mir das vermutlich angeschaut, auf der Main Card muss ich es mir anschauen, aber Interesse oder gar Vorfreude verspüre ich hier nicht.
Tipp: Ruslan Magomedov

Buwistick: Brutaler Knockout oder langweilige Decision? Eins von beiden werden wir hier sehen. Jordan ist ein Typ, der für brutale Knockouts steht, allerdings auch schon nach einer Runde konditionell am Ende ist. Magomedov ist von der Fitness her deutlich besser. Zudem ist sein Striking auch sauberer als das von Jordan. Jordan lebt von seiner KO Power und seiner Takedowndefense. Sollte Magomedov den Highlight Reel Punch meiden und den Kampf vielleicht sogar auf den Boden bekommen, wird er hier gewinnen. Ansonsten ist ein krasses Finish durchaus im Bereich des möglichen. Dennoch tippe ich auf einen dominanten und wahrscheinlich relativ langweiligen Decision Sieg von Magomedov.
Tipp: Ruslan Magomedov via Unanimous Decision.

thatdamngood: Diese Ansetzung ist jetzt nicht ganz so interessant, aber sehr typisch, für die ehr unterbesetzte Heavyweight Division. Shawn Jordan ist sicher nicht schlecht, aber technisch auch kein Weltklasse Fighter, während Magomedov ein sehr taktischer Kämpfer ist, der für einen Heavyweight äußerst wenige KO Siege zu verbuchen hat.
Jordan kann immer einen KO landen, ist aber ansonsten dem schnelleren und technisch versierteren Magomedov unterlegen, sodass ich mit einem Sieg des Russen rechne.
Tipp: Ruslan Magomedov

blackDRagon: Ich mache es hier kurz und schmerzlos: Dieser Fight hat nichts auf der Main Card eines PPVs zu suchen! Möglicher Slugfest hin oder her, beide Fighter zählen nicht zur Elite der Division und die einizige Hoffnung hier ist ein KO.
Tipp: Shawn Jordan
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Light Heavyweight bout
Ryan Bader vs. Rashad Evans


StableGuy: Dieser Title Eliminator ist für mich ganz schwer einzuschätzen. Ryan Bader ist für mich der Prototyp des Fighters, der von einer schwachen Division profitiert und wenn ich ehrlich bin, dann möchte ich jeden außer ihm in einem Titelkampf sehen. Natürlich steht bei ihm zuletzt eine ganz nette Siegesserie, aber wirklich berauschend waren auch diese Kämpfe nie und von seinen Skills her ist er wahrlich kein Guter. Hinter seinen Schlägen steckt immer eine gewisse Power, aber von der Technik her finde ich ihn im Striking katastrophal und auch in der Defense ist er eher schwach als gut. Dazu kommt noch ein relativ schwaches Kinn, sodass in meinen Augen viel gegen ihn spricht. Ihm gegenüber steht Rashad Evans und damit ein wirklich interessanter Fighter, der in die Top 4 der aktuellen Light Heavyweight Division eindringen kann. Dennoch ist er die große Unbekannte hier, da seine letzten Kämpfe knappe zwei Jahre zurückliegen und sich sein letzter Gegner Chael Sonnen nennt. Machen wir es kurz. Wenn Rashad Evans in Form ist, dann wird er Bader zerstören und einen relativ ungefährdeten Sieg einfahren.
Tipp: Rashad Evans

Buwistick: Bader ist eine Bitch! Bader ist ein Gatekeeper! Punkt, Aus, Ende! Ich halte von ihm nicht sonderlich viel. Im Stand verfügt er über eine ziemlich gute Punching Power, aber vom technischen Level her ist das schon sehr mies. Am Boden ist er durchaus gut. Vor allem in der Top Position besitzt er ein gutes Ground & Pound. Vom Rücken aus kann er sich zumindest über sein BJJ verteidigen. Allerdings sollte es gegen einen Weltklasse Wrestler wie Evans sehr problematisch werden. Evans ist vom Rücken aus auch keine Granate, aber in der Top Control ist er dafür nochmal tödlicher als Bader. Jetzt stellt sich halt die Frage, ob Evans noch explosiv genug ist, um gegen Bader zu shooten. Bader kann es auf jeden Fall. Im Stand sehe ich Evans ähnlich wie Bader. Technisch kein Gott, allerdings reicht ein Punch, um einen Fight zu finishen, vor allem bei Bader’s doch recht schwachem Kinn. Letztendlich ist das Match Up also recht ähnlich, sodass der Dominanz-Aspekt eine große Rolle spielt. Wer kann wen dominieren? Im Stand werden sie beide passiv agieren und auf einzelne Power Punches setzen, sodass dort keiner der beiden dominieren wird. Der Takedown bzw. die Top Control danach ist hier der Knackpunkt. Wer am Boden oben ist, wird diesen Kampf gewinnen. Wie gesagt, beide haben eine gute Top Control mit brutalem Ground & Pound. Bei Bader würde ich eher noch auf eine Decision tippen, aber sollte Evans dominieren, könnte er Bader mit Sicherheit über sein Ground & Pound finishen. Ein finaler Tipp ist schwierig, aber ich gehe mal mit Evans mit, weil ich Bader einfach nicht mag.
Tipp: Rashad Evans via TKO in der dritten Runde.

thatdamngood: Jetzt wird es richtig interessant, denn der erste Title Eliminator des Abends steht an. Mit Ryan Bader und Rashad Evans treffen zwei sehr erfahrene Kämpfer aufeinander, die beide vielseitig veranlagt sind und die beide schon TUF gewinnen konnten.
Dieser Kampf wird der erste von Evans seit dem TKO Sieg über Chael Sonnen im November 2013 sein, nachdem sich seine Rückkehr ins Octagon auf Grund von Verletzungen, Operationen und Ausfällen seiner Gegner mehrmals verzögerte.
In dieser Zeit konnte Ryan Bader alle seine vier Fights gewinnen, muss sich aber vorwerfen lassen, dass er diese vier nur durch Decision gewinnen konnte und sein Sieg gegen Phil Davis durchaus kanpp war.
Insgesamt ist Evans der bessere Fighter mit mehr Power, mehr Erfahrung und dem technisch besseren Striking. Deshalb denke ich dass er aus diesem Fight als neuer Herausforderer auf den Light Heavyweight Title hervorgehen wird.
Tipp: Rashad Evans

blackDRagon: Wie wird sich Evans nach zwei Jahren Pause anstellen? Dies wird hier die entscheidene Frage sein. Eine solange Auszeit verändert den Stil des Fighters und obwohl es den „Ringrost“ im MMA nicht gibt, es ist dennoch eine neue Situation, auf die man sich einstellen muss.
Das Aufeinandertreffen der TUF Sieger von Season 2 und 8 wird den nächsten Herausforderer für Cormier/Gustafsson bestimmen, sollte Jon Jones nicht ein plötzliches Comeback feiern.
Beide Fighter neigen bei den wichtigen Fights die Nerven zu verlieren und nicht die beste Leistung abzurufen. Da zählt auch der Titelgewinn von Evans nicht. Mit Bader werde ich einfach nicht warm. Für mich war Bader der Gate Keeper der Top 5 – wenn man ihn besiegt, dann zählt man zu den Top 5 der Division. Bei einer Niederlage ist man noch nicht bereit für die Elite der Division. Durch den Wegfall von Jones ist natürlich die Division ein Stück weniger eintöniger geworden, aber mit Gustafsson, Cormier und Rumble Johnson hat man nur 3, mit Jones 4 Fighter, die sich um den Titel streiten. Die anderen Fighter werden vor einem Title Shot gegen einen von ihnen scheitern und die Titelchance ist dahin.
Ich erwarte hier kein sonderlich interessanten Fight, da einfach die Nerven eine Rolle spielen werden und wie Evans sich nach der Pause fühlen wird.
Tipp: Rashad Evans
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Light Heavyweight bout
UFC Light Heavyweight Championship
Daniel Cormier (c) vs. Alexander Gustafsson


StableGuy: Schon am Main Event scheiden sich die Geister. Einerseits haben wir hier einen wirklich interessanten Fight mit zwei sehr unterschiedlichen, aber jeder auf seine Weise sehr starken Fightern. Andererseits verspüre ich überhaupt keinen Hype bei diesem Fight und das obwohl ich beide Jungs wirklich mag, aber letztendlich weckt lediglich die Tatsache, dass es um einen Titel geht bei mir wirklich das ganz große Interesse. Vielleicht liegt es daran, dass Cormier die ewige Nummer 2 für mich ist und Gustafsson noch der ganz große Sieg fehlt und er aus einer Niederlage, aber so ganz springt der Funke einfach nicht über.
Der Fight selbst wird ohne Zweifel gut. Gustafsson sollte im Stand aufgrund seines Größenvorteils und seines guten Boxens der dominantere Mann sein, aber sollte er am Boden gegen den dort so starken Cormier gewaltige Probleme bekommen. Zwar hat sich seine Takedown-Defense durchaus verbessert, aber dennoch wird er im Laufe des Kampfes auf dem Rücken landen und das kann für ihn böse enden.Letztendlich muss er versuchen Cormier auf Distanz zu halten und immer wieder Nadelstiche zu setzen und am Ende auf den Knockout hoffen, denn auch dazu besitzt er die Power. So wirklich kommen sehe ich das aber nicht, sodass Cormier ihn einige Male auf den Boden bekommt und selbst wenn er ihn dort nicht finisht, den Fight aber dennoch via Decision gewinnt.
Tipp: Daniel Cormier

Buwistick: Bevor wir uns den Skills der beiden widmen, sollten wir uns erstmal die körperlichen Voraussetzungen vor Augen führen, denn diese verändern unabhängig von den Stärken und Schwächen den Game Plan beider Fighter. Gustafsson ist deutlich größer und länger als Cormier. Somit hat Gustafsson im Distanzkampf zwangsläufig die Vorteile. Cormier kann sich also nicht auf einen kontrollierten Distanzkampf mit Gustafsson einlassen, denn da wird er höchstwahrscheinlich den kürzeren ziehen. Gustafsson könnte ihn dann mit seiner Länge kontrollieren und ihn gar nicht an sich herankommen lassen. Cormier muss daher versuchen, das Tempo des Fights hochzuhalten. Er muss Gustafsson stets unter Druck setzen, sodass dieser gar nicht erst eine Range für sein Striking entwickeln kann. Sollte Cormier das schaffen, würde er Gustafsson schon mal einen ganz wichtigen Vorteil wegnehmen. Zudem ist Cormier mit seiner Power im Dirty Boxing brandgefährlich für Gustafsson, auch wenn dieser über ein gutes Kinn verfügt. Letztendlich weiß man aber nicht, ob Cormier dieses Tempo fünf Runden lang durchhalten kann. Sein Trainingspartner Cain Velasquez konnte es, nur weiß ich nicht, ob er Cormier in der kurzen Zeit zu einem Konditionswunder drillen konnte. Wenn ja, dann hat Cormier im Stand durchaus Vorteile, denn er ist in der Lage, das Match Up von Gustafsson zu sabotieren. Andersherum wird es schwierig, denn Gustafsson ist im Stand einfach ein „langsamer“ Fighter, der eher über die Kontrolle, als über das wilde Striking kommt. Selbst gegen Jon Jones sahen wir im Stand keinen besonders schnellen Fight. Dort waren lediglich die Treffer ziemlich brutal. Somit muss sich Gustafsson Cormier irgendwie vom Leib halten. Zumal Cormier nicht nur mit Dirty Boxing arbeiten wird. Natürlich wird er auch auf Takedowns gehen, um sein Wrestling ins Spiel zu bringen. Gustafsson hat gegen Jones gezeigt, dass seine Takedowndefense durchaus akzeptabel ist, allerdings ist Cormier in diesem Bereich nochmal ein deutlich besserer Grappler als Jones. Es wird also für Gustafsson enorm schwer werden, Cormier im Stand zu halten. Cormier wird am Boden mit Sicherheit auf Dominanz aus sein, während Gustafsson entweder eine verrückte Submission out of nowhere anbringen muss, oder aber möglichst schnell zurück auf die Beine kommen muss. Je länger der Kampf am Boden ist, desto größer werden die Siegchancen von Cormier. Dass Gustafsson gegen Cormier shooten wird, sehe ich nicht. Vielleicht probiert er es mal zur Abwechslung, aber damit sollte er keinen großen Erfolg haben. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Chancen von Gustafsson echt nicht so groß sind, wie man denkt. Gustafsson hat eigentlich nur im Stand Chancen, indem er den Kampf mit seiner Reichweite dominiert. Im Clinch könnte er Cormier noch mit Kniestößen die Luft rauben, aber ansonsten sehe ich Cormier im Clinch stärker. Er kann auf sein Dirty Boxing setzen und zudem auf den Takedown shooten. Und am Boden hat Cormier eh alle Vorteile auf seiner Seite. Von daher muss ich, so leid es mir auch tut, weil ich Gustafsson wirklich mag, auf Cormier tippen.
Tipp: Daniel Cormier via Unanimous Decision.

thatdamngood: Ich werde mich hier mal als großer DC Fan zu erkennen geben, wodurch ich sicherlich einer geschützten Minderheit angehöre, aber ich mag ihn einfach sehr. Umso mehr habe ich mich gefreut, als er sich nach seiner Niederlage gegen Jones doch noch den Title holen konnnte.
Gustaffson ist für Cormier ein wirklich würdiger Herausforderer. Klar er hat gegen Johnson verloren, aber manchmal kommt es halt nicht nur darauf an, ob man verliert, sondern auch wie man verliert und da man wirklich nicht unglücklicher verlieren kann, als Gustafsson in diesem Kampf, habe ich kein Problem mit ihm al Herausforderer auf den Titel.
Titelverteidiger Daniel Cormier ist meiner Meinung nach, einer der besten Wrestler, die die UFC jemals gesehen hat und sein Record steht nicht ohne Grund bei 16-1. Die Art und Weise wie er so Leute wie Dan Henderson und Anthony Johnson durch das Octagon geworfen hat, war wirklich beeindruckend. Auch kann er ordentlich einstecken und am Boden ist er einfach brutal. Wenn Daniel Cormier auf dem Gegner liegt, dann ist es für die meisten Fighter vorbei, denn durch sein absolutes Weltklasse Wrestling, kann er selbst herausragende Athleten so ermüden, dass sie wie Anthony Johnson nach nicht allzu langer Zeit keine Kraft mehr haben, um sich gegen sein starkes Submission Game zu verteidigen.
Sicherlich besitzt Gustafsson die Reichweitenvorteile, aber Cormier hat nicht nur mehrfach bewiesen, dass das für ihn kein Problem ist, er hat es auch geschafft Big Foot, der eine noch größere Reichweite hat, oder Lucas Browne, der ein Weltklasse Boxer ist auszuknocken. Daher denke ich, dass wir einen klaren Sieg von Cormier sehen werden, der einfach ein extrem unangenehmer Gegner ist und Gustafsson an seine Grenzen bringen wird.
Tipp: Daniel Cormier

blackDRagon: Eigentlich ist die Ansetzung zwischen DC und Gus eine Frechheit. Bevor DC den Titel gewonnen hat, verlor er den Titlefight gegen Jones – Gus ging in seiner Heimat Schweden gegen Rumble Johnson KO und erhält nun eine Titelchance. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dies ist zum ersten Mal, dass wir einen Champion und Herausforderer haben, die vorher eine Niederlage kassierten.
Ich bin gespannt, wie Gustafsson die Takedowns von Cormier verteidigen wird. Mit seiner Größe hat er schon mal einen Vorteil, da er nicht nur DC auf Distanz halten kann, sondern auch die Takedowns besser verteidigen. Sollte Gus, die Takedown Defense in der selben Art und Weise wie gegen Jones schaffen, sehen wir hier einen Titelwechsel.
Cormier scheint auch zu viele Wrestling Promos gesehen zu haben, da sein Trash Talk gegen Gustafsson eher nervig war, als profitabel für den Fight. Trotzdem sollte man Cormier auf dem Zettel haben, da im MMA alles passieren kann.
Ich tippe auf einen Decision Sieg von Gustafsson und einem Titelwechsel.
Tipp: Alexander Gustafsson
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Fazit

StableGuy: Europäischer Zeit hat man mir Freitagabend Nierensteine in den Weg zu einer richtig starken Card gelegt. Mit Woodley vs. Hendricks fehlt natürlich der technisch beste und auch spannendste Fight auf der Card, aber dennoch erwartet uns ein vermutlich guter PPV. Man hat einen interessanten Main Event, bei dem mir aber das gewisse Etwas fehlt. Darüber hinaus hat man eine solide bis interessante Main Card, die aber doch nach unten hin nachlässt. Die Prelims hingegen sind immer noch richtig stark besetzt und man fährt hier mit Cariaso vs. Pettis, Namajunas vs. Hill und Rodriguez vs. Hooker so einiges auf. Ich freu mich jedenfalls auf diesen PPV und das trotz der Absage des Co-Main Events und das sollte auch jeder andere MMA-Fan tun.

Buwistick: Es ist natürlich sehr schade, dass der Kampf zwischen Johny Hendricks und Tyron Woodley abgesagt werden musste, denn der hätte das Event mit Sicherheit nochmal enorm aufgewertet. So haben wir anstatt eines großartigen Events lediglich ein gutes Event. Vor allem die Undercard ist hier pervers. Eigentlich interessiert mich nahezu jeder Prelim Kampf, und das gibt es nicht oft. Die Main Card ist dann durchaus gut, aber eben nicht mehr sehr gut. Dennoch kann man sich das Event als ganzes durchaus geben, denn in der Breite wird es zu überzeugen wissen und der Main Event ist und bleibt sowieso eine hochinteressante Ansetzung.

thatdamngood: UFC 192 weist seit UFC 189 die stärkste Card auf. Dementsprechend habe ich richtig Lust auf den Event und freue mich auf gleich zwei Title Eliminator und einen Titelkampf die jeweils alle drei richtig viel Action versprechen. Zudem haben wir ein sehr interessantes Aufeinandertreffen in der Womens Bantam Divsion und noch einen Heavyweight Fight, der zugegebenermaßen mich nicht wirklich interessiert, aber immer für einen überraschenden KO gut ist. Wenn es jetzt noch den einen oder anderen vorzeitigen Sieg gibt, dann steht uns ein äußerst unterhaltsamer PPV bevor.

blackDRagon: Nicht die beste PPV Card der UFC, aber mit UFC 193 und UFC 194 hat man zwei Big Cards parat, die definitiv besser sind, als dieser PPV. Dennoch wird der Main Event und der Co-Main Event, aufgrund des nächsten Herausforderers, interessant. Wenn sich die Prelims schon besser lesen als die Main Card, dann kann und darf was nicht stimmen…
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blackDRagon: Ich hoffe, euch hat der Roundtable gefallen. Wir von Wrestling-Infos.de wünschen euch viel Spaß beim Event und hoffen natürlich, dass wir auf eure Meinung nach dem PPV zählen können. Ein Dank geht noch mal an die Writer StableGuy, thatdamngood und Buwistick.
 
Sehr schöner Roundtable und man merkt mir irgendwie an, dass ich Teile gefrustet nach der Nachricht von der Kampfabsage zwischen Woodley und Hendricks geschrieben habe. :D
Und danke nochmal für deine Fleißarbeit, [MENTION=3830]blackDRagon[/MENTION]. ;)
 
Interessanter Roundtable, vor allem weil ich einige Sachen anders sehe als ich, aber es ist immer spannend auch andere Meinungen zu lesen. :D Jedoch überrascht es mich sehr, dass ihr von Woodley vs. Hendricks ein Spektakel erwartet habt, denn beide sind eher langweiligere Fighter und beide verdanken ihre einzigen interessanten Fights ihrem Gegner. Wie auch, immer, alleine wegen der Undercard und dem Main Event ein Must-See für mich, hoffentlich seid ihr heute Abend auch Live dabei! :)
 
Interessanter Roundtable, vor allem weil ich einige Sachen anders sehe als ich, aber es ist immer spannend auch andere Meinungen zu lesen. :D Jedoch überrascht es mich sehr, dass ihr von Woodley vs. Hendricks ein Spektakel erwartet habt, denn beide sind eher langweiligere Fighter und beide verdanken ihre einzigen interessanten Fights ihrem Gegner. Wie auch, immer, alleine wegen der Undercard und dem Main Event ein Must-See für mich, hoffentlich seid ihr heute Abend auch Live dabei! :)

Wundert mich auch! :D

Irgendwie bin ich der einzige, der einen echten Breakdown der Skills gemacht hat. Die anderen haben alle eher allgemeinere Sachen geschrieben. Dadurch stimmt aber die Mischung in diesem Roundtable. Liest sich auf jeden Fall sehr rund! :)
 
Wundert mich auch! :D

Irgendwie bin ich der einzige, der einen echten Breakdown der Skills gemacht hat. Die anderen haben alle eher allgemeinere Sachen geschrieben. Dadurch stimmt aber die Mischung in diesem Roundtable. Liest sich auf jeden Fall sehr rund! :)

Du hast da halt einfach noch ein viel breiteres Wissen im MMA-Sport als es zum Beispiel bei mir der Fall ist. Ich bin erst seit einem Jahr wirklich in der Sportart drin und habe von vielen Kämpfern dadurch noch relativ wenige Fights gesehen. Natürlich holt man den ein oder anderen Fight nach, liest sich ein bisschen rein, aber regelrechte Skill-Analysen wie du es eben machst, fallen mir persönlich noch schwer. Von daher halte ich mich da auch eher allgemein und bleibe bei dem Wissen, das ich mir inzwischen angeeignet habe, und behandle die Skills auch eher oberflächlich. :)
 
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