Genauso habe ich mich beim Schauen auch gefühlt. Frustriert und gelangweilt, weil man einfach wieder in ein altes Muster verfallen ist bzw. das alte Muster nie abgeben hat. Vor allem in Anbetracht der phänomenalen Takeover-Show, da war auch nicht alles perfekt, aber es steckten Emotionen, Liebe und Herzblut dahinter. Nicht, dass die Show grottig war, aber es war einfach VIEL zu VIEL. Die Show begann um 23 Uhr und ging bis 5 Uhr. Eine vollgepackte Card, deren Großteil nur sehr spärlich aufgebaut wurde. Das macht einfach müde. Müde, weil man so viel Potenzial verschenkt und für einen Wrestler wie fucking Sami Zayn keine Pläne hat. Und die Show war streckenweise einfach langweilig, du hast zum richtigen Zeitpunkt aufgehört, wie angesprochen. Die Crowd war nach dem Match absolut tot, selbst das Match Balor vs. Rollins wurde extrem heruntergezogen und darauf hatte ich mich eigentlich sehr gefreut. Und wenn du dann noch Ankündigungen wie "19 PPV's im Monat hast, dann magst mir verzeihen, wenn dies alles sehr demotivierend ist. Wie will man denn diese ganzen Shows vernünftig aufbauen, interessant gestalten, wenn man noch nicht mal eines der Big Four relevant gestaltet?
2. Punkt: Finn Balór. Ich bleibe weiterhin der Meinung, dass der NXT-Charakter zerstört bzw. massiv geschadet wurde. Der Fokus wird auf den Aussehen seines "Dämonen" gelegt, keinerlei Charaktertiefe oder Vielfalt. Das macht mich wütend. Bei NXT war es ein klassicher Aufbau, ein klassischer Charakter mit Aufbau. Er war derjenige, der einen Traum verfolgte in Irland und den dort recht unbekannten Sport unterstützte, hart arbeitete und schließlich europaweit und dann auch in Japan akzeptiert wurde. Er ist durch die harte Schule in Japan gegangen, hat sich hochgearbeitet und war der fucking Anführer des Bullet Club. Er feierte dort große Erfolge, kam dann nach NXT und bezeichnete dies als sein großes Ziel. Er machte NXT groß, indem er NXT zu etwas Wertvollem aufbaute (was natürlich nicht nur seine Leistung ist). Und dann kam der Titel, der durch ihn unglaublichen Wert gewann. Er kämpfte hart, überzeugte die Fans. All die Erfolge, die er bereits feiern durfte, gipfelten eben in seinem Titelgewinn. Nach meiner Beschreibung gleicht er eher vllt. einem "Supercena", doch deshalb hat der Charakter "Balor" eben eine dunkle Seite bekommen, die "dämonische" Seite. Im Leben klappt nämlich nicht immer alles, all die Erfolge und Ziele, die man im Laufe seines Lebens erreichen möchte, können nicht einfach "eingesammelt" werden. Daher die dämonische, kämpferische Seite. Er "geht über Leichen", ist bereit, Leute zu verletzten. Und diese Seite, die "böse" Seite, illustrierte er eben mit der dämonischen Verkleidung. Und bei RAW? 1000mal Demon King gesagt, ein wenig auf seinen "Fake Namen" angespielt und ihn dann mit seiner Dämonenverkleidung auftreten lassen, ohne jegliches Impact und Erklärung. Warum, weil es cool aussieht. Und da sind für mich dann doch Unterschiede zum NXT-Charakter zu erkennen. Nichtsdestotrotz hat es mich enorm gefreut, ihn sofort im Main Event zu sehen. Verstehe mich nicht falsch. Aber durch die eindimensionalen Charaktere besteht einfach die Gefahr, das Leute wie Balor oder Zayn an Beliebtheit und "Anziehungskraft" verlieren. Und das ist enorm schade.
Und nun der dritte Punkt SmackDown: Stimme dir grundsätzlich zu, RAW schlägt sich nach den bisher gezeigten Episoden deutlich schlechte, da sie einfach vieeeeeel mehr Starpower besitzen. Ich fand die Show und Storylines bisher einfach gar nicht packen, vor allem die Main-Fehde zwischen Ambrose und Ziggler nicht. Man hat hier einfach kaum Leute, die Herausforderungen sind, daher das Problem. Die Fehde als "erste Fehde" nach dem Split zu wählen, war einfach unklug. Ziggler ist ein Paradebeispiel für das 50/50 Booking und Opfer der vielen Fehlbookings. Vor 1/2 PPV's kämpfte er noch in der Pre-Show gegen Baron Corbin. Die Fehde zwischen Ambrose und Styles wird hingegen bestimmt episch, darauf freue ich mich auch. Aber das Roster ist im Ganzen einfach vieeel zu dünn und wird jetzt noch mit Titeln aufgepeppt, die überhaupt keine Relevanz besitzen. Das ist schade. Man hat keine Divisions, nur ein paar markante Charaktere, die den Brand tragen sollen. Aber die aktuelle "Talking Smack" Ausgabe macht ja Hoffnung, dass in Zukunft mehr Wrestler "Profil" erhalten.
Freue mich übrigens über Kritik, so kann man immer anregende Diskussionen führen. =)