Recht viel mehr gibt es da auch einfach nicht. Sie spielt eben Piratin, weil sie diese Verbindung zum Wasser hat und ist ansonsten eben einfach eine verdammt gute Wrestlerin. Mir persönlich reicht das voll und ganz, da sehr selten mal ein Wrestler mehr ist, als eben "irgendetwas" + Wrestler. Bei The Miz ist es "Filmstar" + Wrestler. Bei Matt Hardy ist es "mental gebrochen" + Wrestler, bei Shinsuke ist es "zappelnder Japaner/Rockstar" + Wrestler. Da es letztlich eh kaum mehr Gimmicks alà Undertaker, Boogeyman etc. gibt reicht sowas in der heutigen Zeit m.M.n. aus.
Da würde ich eben eindeutig widersprechen. Es reicht eben nicht mehr aus. Die fehlende Tiefe der Charaktere ist mMn auch ein Grund dafür, warum kaum jemand richtig over kommt. Und diese Tiefe entsteht durch Storylines und wie die Wrestler agieren. Zugegeben, so lange ist Sane noch nicht bei WWE, aber nach einem halben Jahr sollte man doch schon etwas mehr wissen. Wenn man es nur darauf runterbricht, wer eben ein guter Wrestler ist, würde man doch dem, was die Smart-Marks angeblich fordern, zu 100% zustimmen.
Matt Hardys Charakter war bei TNA viel mehr, weil es dort eine lang erzählte Geschichte gab, die zu "Broken" Matt Hardy führte. Gleiches bei Shinsuke etc. Und genau liegt auch das Problem, man legt sich bei WWE auf was drauf, was woanders passiert ist, sieht sich aber nicht bemüßigt, die Charaktere auch dem eigenen Publikum zu erklären. Genau deshalb ist es mittlerweile ein Produkt für Hardcore-Fans. Bei Bayley oder auch The Shield hat man es ja getan, aber erfolgreiche Wrestler von anderswo einzukaufen, um dann einfach nahtlos da anzusetzen, wo andere aufgehört haben, wird bei Nicht-Hardcore-Fans nicht ziehen.
Hingegen hatte der Boogeyman sogesehen gar keine Geschichte. Es geht weniger um das Gimmick, als um die Charaktere und deren Tiefe die wichtig sind. Und die erzählt man durch Storylines und Promos. Übertriebene Gimmicks a la Bray Wyatt oder The Undertaker braucht heute keiner mehr (wobei Wyatt eigentlich unheimliches Potential hatte, bevor man eben mit der üblichen Hokuspokus Scheiße anfangen musste), aber man braucht Charaktere mit denen einen etwas verbindert oder die man hassen kann. Hier versagt WWE immer wieder, bspw. wenn es generell darum geht Babyfaces zu kreieren. Bei "natürlichen" Sympathieträgern wie Bryan, Gargano, Zayn und Bayley (bei den letzten 3 interessanterweise bei NXT) klappt das, aber ansonsten? Kurt Angle, Jason Jordan, Roman Reigns, Shane McMahon, Alberto Del Rio, Seth Rollins...was da in den letzten Jahren als Publikumsliebling versucht wurde zu pushen, bzw. wie man es versuchte, ist echt nicht mehr feierlich.
Bryan, Gargano, Zayn und Bayley sind over gekommen, weil sie natürlich wirken und das vermittelt den Eindruck von "Tiefe". Wenn etwas gekünstelt wirkt, dann ist es problematisch. Um den Bogen zu Sane zu spannen: Sie nennt sich also eine Piratenprinzessin aus dem genannten Grund. Aha. Keine lange und spannende Geschichte, keine Tiefe, schluck es einfach. Was bleibt ist eine sehr gute Wrestlerin, aber eben niemand mit dem ich mitfiebern kann. Einen Vorteil haben nur die, die sie bei STARDOM lange verfolgt haben. Die wissen vermutlich mehr.
Exakt. Den Rumble würde ich auch als "Wendepunkt" sehen. Ich habe gedacht du meinst mit "Im Grunde war es der Anfang vom Ende für Roman Reigns als umjubeltes Babyface, als man ihn als großes Babyface über Daniel Bryan pushen wollte." den Moment als man ihn eben tatsächlich mit einem Sieg über Daniel Bryan pushen wollte und das war eben das Match bei Fastlane 2015 und damit NACH dem Royal Rumble. Daher meine Aussage, das zu dem Zeitpunkt, als man ihn über Bryan pushen wollte, es schon zu spät war.
Jup. Genau bei diesen Rumble haben aber sehr viele auf Bryan gehofft, nach der Enttäuschung im Vorjahr. Das war im Grunde der Knackpunkt. Viele haben da gesehen, dass man mit Bryan den letzten Schritt nicht mehr gehen wird und sie nun Reigns als Top-Babyface toll finden sollten. Genau dazu gibt Reigns aber rundum nicht sonderlich viel Anlass. Außer eben bei bestimmten Zielgruppen (seine weiblichen Fans, die Kinder, die einen Superman feiern wollen), die aber nicht die Mehrheit des Publikums ausmachen.