WWE & Vince McMahon: WWE verbietet Mitarbeitern Aktienhandel - Woher kam das Schweigegeld? - Jahresbilanzen werden überarbeitet! - Was kommt noch ans Licht?

ZackAttack

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Die Woche war in Bezug auf WWE und Vince McMahon schon verdammt ereignisreich. Nun ist sie um ein weiteres Kapitel reicher.

Bekanntlich hat die US-Börsenaufsicht vor einigen Tagen die Ermittlungen gegen WWE aufgenommen, wegen verdächtiger Aktienverkäufe kurz vor größeren Meldungen wird auch schon seit Wochen über einen möglichen Insiderhandel spekuliert. Nichtsdestotrotz konnte der Aktienkurs des Unternehmens durch geschickte strategische Manöver und das Einsetzen einer neuen Führung in den letzten Tagen deutlich zulegen und befindet sich derzeit schon fast auf einer Rally.

Nun reagiert die Company intern auf die Geschehnisse und versucht weiteren Schaden schon im Vorfeld vom Unternehmen abzuwenden.

Und wie? Einfach. Derzeit ist es keinem WWE Mitarbeiter erlaubt, Aktien des Unternehmens zu verkaufen und sich damit am momentanen Höhenflug des Wertpapiers zu bereichern. Laut Wrestlenomics ging schon am vergangenen Freitag ein Memo herum, dass das kaufen und verkaufen von WWE Aktien für unbestimmte Zeit verbietet. Innerhalb der Nachricht wurde den Mitarbeitern auch deutlich gemacht, dass man mit Niemandem über diese Nachricht sprechen soll. Die Nachricht kam direkt von WWEs höchstem Anwalt James Langham und steht in direktem Zusammenhang mit WWEs „Insider Trading Policy“, die eben verhindern soll, dass sich Leute mit Insiderinformationen einen strategischen Vorteil gegenüber normalen Aktionären verschaffen können. Dies wird auch in zahlreichen anderen großen Börsennotierten Unternehmen so gehandhabt, bekommt aber durch die Gerüchte über größere Verkäufe vor den ersten Anschuldigungen gegen Vince McMahon besondere Bedeutung.

Was Vince angeht, so hat er diese Woche übrigens Aktien im Wert von rund 2,6 Millionen US-Dollar an die Company übertragen, ohne dafür jedoch einen Cent erhalten zu haben. So veräußerte er im Zuge seines Rückzugs 38.519 WWE Aktien für 0 Dollar pro Aktie aus „Tabelle 1“. In welchem Zusammenhang dies steht ist nicht ganz klar, allerdings kann man hier durchaus über einen Zusammenhang mit anderen Geldern spekulieren. Aber keine Sorge, der ehemalige Chef wird nun nicht am Hungertuch nagen, denn auch wenn sich knapp 40.000 Aktien nach viel anhören, McMahon besitzt weiterhin knapp 28,7 Millionen Aktien und ist damit immer noch der Mann mit den meisten Stimmanteilen des Unternehmens. Die abgegebenen Wertpapiere stellen damit gerade mal rund 0,1 Prozent seiner Anteile dar.

Die Situation rund um die ominösen 14,6 Millionen an nicht deklarierten Ausgaben wird auch immer undurchsichtiger. So nahm sich nun auch der Wrestling Observer dem Thema an und bestätigte die Meldungen, nach denen McMahon diese Gelder zurückzahlen wird oder bereits gezahlt hat. Dabei geht es einmal um die 12 Millionen, die schon zuvor durch das Wall Street Journal bekannt waren und an insgesamt drei Frauen geflossen sein sollen, sowie weitere 2,6 Millionen, deren Verwendungszweck derzeit noch ungeklärt ist. Das wirklich merkwürdige kommt aber noch. Denn laut Aussagen von WWE Offiziellen sollen diese 14,6 Millionen aus dem Privatvermögen von Vince McMahon stammen.

Das wirft dann aber natürlich die Frage auf, warum das Geld überhaupt Teil des WWE Business bzw. der Unternehmensbilanzen war und gleichzeitig nicht als WWE Business deklariert wurde. Denn damit war das Geld auch Teil der Finanzberichte des Unternehmens und nicht Teil eines privaten Deals. Dazu kommt nun die Geschichte, dass WWE in den vergangenen Tagen angekündigt hat, die Jahresberichte aus den vergangenen drei Jahren (Also 2019, 2020 und 2021) nochmal genau unter die Lupe zu nehmen und zu überarbeiten. Diese korrigierten Jahresendberichte sollen dann am 9. August offiziell vorgestellt werden, wenn auch die Ergebnisse des zweiten Quartals detailliert vorgestellt werden.

Aber warum muss man Jahresberichte überarbeiten oder korrigieren, wenn die Zahlen doch aus dem Privatvermögen des damaligen Chairmans stammen? Was haben die Unternehmensbilanzen mit dem Privatvermögen von Mr. McMahon zu tun? Hier liegt noch einiges im Dunkeln und wird wohl erst wirklich klar, wenn die gesamte Untersuchung und möglicherweise auch anhängende Gerichtsverfahren abgeschlossen sind.

Kommen wir zum Abschluss. Hat sich Vince McMahon wirklich komplett aus dem Geschäft zurückgezogen oder zieht er hinter den Kulissen weiter die Strippen? So wirklich an einen absoluten Rückzug glauben innerhalb der Szene nicht alle Leute, wie bspw. auch eine Aussage von Kurt Angle zeigt. Der olympische Goldmedaillengewinner ist fest davon überzeugt, dass Vince im Hintergrund immer noch für die Geschicke WWEs verantwortlich ist. Eine nicht genannte Person, die lange sehr eng mit McMahon zusammengearbeitet hat, sagte gegenüber dem Wrestling Observer zur Entwicklung, dass es wirklich faszinierend wird, wenn man innerhalb der Company Entscheidungen treffen wird, die absolut gegen den Willen des ehemaligen Chefs sind. Diese Erkenntnis, zwar der führende Aktionär zu sein, aber keinerlei Einfluss mehr zu haben, es könnte ein hartes Erwachen werden.

Quelle: Wrestling Observer Newsletter, Fightful Select, Wall Street Journal
 
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Wie wir spätestens seit dem Wirecard-Fall wissen, ist das mit der Bilanzprüfung so eine Sache. Das Problem ist wohl, dass das zu prüfende Unternehmen ein Prüfungsunternehmen beauftragt diese Prüfung durchzuführen und bezahlt. Der zu Prüfende ist also Kunde beim Prüfer. Die Geschäftsbeziehungen können sehr lang und vertraulich sein. Wenn ich mich echt erinnere, kann das Prüfunternehmen und/oder der Prüfer legal Anteile ihres Kunden besitzen. In so einem Fall ist das mit der Neutalität dann so eine Sache. Ich habe keine Ahnung wie so eine Prüfung in der Realität abläuft. Ob zum Beispiel jede einzelne Buchung nach den dazu behörigen Belegen unter die Lupe genommen ("Keine Buchung ohne Beleg") wird oder nur Stichproben gemacht werden. Jedenfalls kann es passieren, dass nicht jede komische Buchung hinterfragt wird, solange der Rest einigermaßen schlüssig aussieht.
 
McMahon besitzt weiterhin knapp 28,7 Millionen Aktien und ist damit immer noch der Mehrheitseigentümer des Unternehmens.​
Das ist falsch. Vince McMahon ist bereits seit Jahren nicht mehr der Mehrheitseigentümer von WWE, sondern "nur noch" der größte Minderheitseigentümer (mit 38,X % der Anteile), der zudem über die Stimmrechtsmehrheit (81,X %) verfügt aufgrund seiner "Class B"-Aktien die ihm jeweils 10 Stimmen bringen, während eine "Class A"-Aktie 1 Stimme bringt.​
 
Kommen wir zum Abschluss. Hat sich Vince McMahon wirklich komplett aus dem Geschäft zurückgezogen oder zieht er hinter den Kulissen weiter die Strippen? So wirklich an einen absoluten Rückzug glauben innerhalb der Szene nicht alle Leute, wie bspw. auch eine Aussage von Kurt Angle zeigt. Der olympische Goldmedaillengewinner ist fest davon überzeugt, dass Vince im Hintergrund immer noch für die Geschicke WWEs verantwortlich ist.
und genau das glaube ich auch

alles geht immernoch nach vince er segnet es ab
aber offiziell ist er nicht mehr ceo
 
Das ist falsch. Vince McMahon ist bereits seit Jahren nicht mehr der Mehrheitseigentümer von WWE, sondern "nur noch" der größte Minderheitseigentümer (mit 38,X % der Anteile), der zudem über die Stimmrechtsmehrheit (81,X %) verfügt aufgrund seiner "Class B"-Aktien die ihm jeweils 10 Stimmen bringen, während eine "Class A"-Aktie 1 Stimme bringt.​
Danke, dann hab ich das falsch interpretiert.
 
alles geht immernoch nach vince er segnet es ab
Da bin ich mir nicht so sicher. Das setzt in meinen Augen voraus, dass zwischen Triple H/Steph und VKM noch eitel Sonnenschein herrscht, und da habe ich Zweifel und das nicht erst seit diesem Skandal. Die Seitenhiebe neulich bei RAW fand ich schon deutlich, kann ich mir aber auch als Gag von Vince noch vorstellen. Die Rückkehr von Dupri sehe ich als deutlicheres Zeichen einer möglichen Absetzbewegung.

Insgesamt glaube ich, das wir gerade Zeugen eines schon länger schwelenden innerfamiliären Machtkampf sind.
 
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