Ich fange mal mit meinem Erlebnisbericht beim Fanfest an. Die eigentliche Show folgt dann in einem zweiten Post.
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Fanfest - Meet-and-Greets
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Auf dem "Fansfest" im Foyer der Halle waren 5 Tische aufgebaut, an denen abwechselnd die angekündigten Gaststars zu sehen waren. Wer einen Meet-and-Greet-Pass für einen der Wrestler erworben hatte, konnte zu seiner ihm zugewiesenen Zeit kurz seinen Star treffen. Für viel mehr als Hand schütteln, Foto machen, Autogrammkarte abholen und eventuell noch ein T-Shirt erwerben war dan aber auch nicht die Zeit in den gut durchgetimeten Meet-and-Greet-Slots. Ein paar Worte konnte man natürlich trotzdem mit den Wrestlern wechseln.
Mein erstes Meet-and-Greet hatte ich mit Fenix. Erstmal war ich ziemlich erstaunt, wie klein der eigentlich ist. Gleiches gilt im Übrigen für seinen Bruder Pentagon. Das fällt finde ich im TV gar nicht mal so groß auf, vermutlich weil einfach viele der Mexikaner relativ klein gewachsen sind. Außerdem hab ich bei den amerikanischen Größenangaben (in feet und inches) einfach nie direkt ne Vorstellung davon, wie groß das jetzt wirklich ist. Wenn der deutsche Ringsprecher mir dann was von 1,70 Meter erzählt, dann kann ich das gleich viel besser einordnen.
Nun aber zurück zum eigentlichen Meet-and-Greet. Fenix ist ein super sympatischer Bursche. Er spricht dazu sehr gutes Englisch, wovon ich ein wenig überrascht war, weil ich mich nicht daran erinnern kann, dass er mal eine englische Promo gehalten hätte. Vor lauter Aufregung habe ich dann sogar mein Autogramm von Fenix liegen lassen. Aber was solls, immerhin hab ich mein Foto mit ihm gemacht und ein awesome Luch Brothers Shirt erworben.
Als nächstes habe ich Pentagon Jr. getroffen. War irgendwie ein lustiger Anblick, wie er da in seiner Skinny-Jeans mit weißen Turnschuhen dastand, schließlich kennt man aus dem TV eigentlich nur den ernsten Pentagon in seiner In-Ring-Gear.
Pentagon hat übrigens deutlich schlechter Englisch gesprochen wie sein Bruder. Man konnte sich schon mit ihm verständigen, aber auf längere Gespräche hat er sich kaum eingelassen.
Mein letztes Meet-and-Greet hatte ich mit Angelico. Auch der machte einen sehr sympatischen Eindruck. Und beim Foto mit ihm musste ich mich nicht einmal herunterlehnen, denn er ist tatsächlich genauso groß wie ich
Paar Worte mit ihm gewechselt, ihm ein gutes Match gewünscht und dann auch schon in die Halle, denn dieses Meet-and-Greet lag im letzten Slot direkt vor dem Show-Beginn, bzw. Hallen-Einlass.
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Fanfest - Q&As
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Für Q&As waren Angelico, Hurricane Helms, Vampiro, Buff Bagwell und Matt Riddle angekündigt. Q&A, das hieß der Wrestler stellte sich auf eine kleine Bühne im Foryer, die Leute konnten Fragen stellen und diese wurden dann beantwortet. Kamen gerade mal keine Fragen aus dem Publikum, hat der Moderator seinerseits welche gestellt oder der Wrestler einfach so einen Schwenk aus seinem Leben erzählt. Das was ich von den Q&As mitbekommen habe, war sehr interessant und unterhaltsam. Leider habe ich jedoch nicht alles mitbekommen. Angelico ist z.B. entweder überhaupt nicht aufgetreten, oder völlig an mir vorbei gegangen. Von den anderen habe ich dann zwecks Meet-and-Greets und Vesperpausen etc. jeweils nur einen Teil mitbekommen, trotzdem möchte ich meine Eindrücke gerne teilen.
Hurricane hat viel aus der alten Zeit erzählt. Von Storylines in denen er damals steckte. Bspw. war eine Frage aus dem Publikum, ob er als Superhelden-Gimmick nicht einen Erzfeind bräuchte wie Batman den Joker hat. Er meinte, dass sowas mal versucht worden sei, sich aber nicht so richtig durchgesetzt habe. Dann hat er noch erzählt, wie es war, als Hulk Hogan auch mehr oder weniger ein Superhelden-Gimmick bekommen hat und wie das zu manch einer lustigen Situation On-Air verbaut wurde. War alles ganz nett, da ich aber zu der Zeit noch kein Wrestling-Fan war, haben mir diese Geschichten jetzt nicht so viel gegeben.
Vampiro dagegen hat mich mit seinen Worten total gepackt. Während seinem Q&A hatte ich Gänsehaut. Er hat eine flammende Rede darüber gehalten, wie wichtig die Fans fürs Wrestling und für die Wrestler seinen. Ohne uns Fans würde es diese Bühne nicht geben, würde es diese Veranstaltung nicht geben, würde es Vampiro nicht geben. Dafür dankt er den Fans.
Er zählte die Verletzungen auf, die er im Laufe seiner Karriere schon hatte und dabei konnte es einem echt kalt den Rücken runter laufen. Trotzdem trete er weiter an, weil es den Fans gefalle und dafür mache er das ganze.
Dann legt er noch den Fokus auf die aktuelle Generation. Er meint, dass er nun alt sei und es ihm gar nicht mehr ums wrestlen gehe, es würde ihm eigentlich reichen heute mit uns Fans im Publikum zu sitzen und die junge Talente im Ring anzuschauen. Sehr emotionale Rede und durch die Art wie Vampiro das Gesagte rüberbringt (da ist dann schon das ein oder andere f-Wort gefallen) einfach nur mitreißend.
Buff Bagwell hat wieder viel aus den vergangenen Tagen erzählt. Bspw. dass er mit 5 verschiedenen Leuten 6 Tag-Team-Titel gewinnen konnte und wie schwierig es gewesen sei, mit so vielen verschiedenen Partnern zu wrestlen. Jedoch habe er von seinen Tag-Team-Partnern auch immer viel gelernt und sei so zu einem kompletteren Wrestler geworden. Als seinen lieblings Tag-Team-Partnern nennt er übrigens Scott Steiner.
Ein Fan hat ihn darauf angesprochen, wie er damals gefeuert wurde (man erzählt sich wohl, dass es wegen eines schlechten Matches war (war es gegen Bookt T?), so genau hab ich es nicht verstanden und wie gesagt, damals habe ich noch kein Wrestling verfolgt). Er meint, dass das nicht der wahre Grund war. Eher denkt er, dass man die Entscheidung ihn zu feuern schon vorher getroffen hatte und dann die Umstände dieses Matches so gewählt hatte, dass beide Wrestler auf jeden Fall ausgebuht wurden. Denn wegen eines einzigen schlechten Matches würde niemand einen Buff Bagwell entlassen.
Dann erzählt er noch bisschen was über irgendeine Reality-Show bei der er mitmacht. War alles ganz ok, nur kann ich mit Bagwell an sich nicht viel anfangen.
Zu guter letzt war das Q&A von Matt Riddle. Der wurde viel zu seiner MMA-Vergangenheit gefragt. Ob er denn je zur UFC zurückkehren würde, wenn er das Angebot erhalten würde. Dies verneinte er, da dort viele "Arschlöcher" arbeiten würden. Falls er aber nochmal für einen einzigen Kampf zurückkehren würde und sich seinen Gegner aussuchen dürfe, würde er gegen Jon Jones antreten. Angesprochen auf ein mögliches Engagement bei WWE und den Konflikt, den deren Wellness-Policy mit seinem Konsum von Marihuana hätte, meint er, dass er in den Indys sehr glücklich ist. Dort könne er so leben, wie er es möchte. Dass er vor 5 Jahren aus der UFC entlassen wurde wegen seinem Drogenkonsum spreche nur dafür, dass er seiner Zeit voraus war (da der Konsum von Marihuana in Teilen von Amerika mittlerweile ja legal ist).
Dann wurde ihm noch die Frage gestellt, warum er barfüßig in seinen Matches antrete. Dies beantwortet er sehr amüsant mit den immens hohen Preisen für Wrestling-Gear. 500-1000$ für Wrestling-Schuhe seien ihm einfach viel zu viel. Deshalb und weil es ihm ein besseres Gefühl gebe, trete er einfach in seiner alten MMA-Short und ohne Schuhe an.
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Fanfest - Die kleinen Geschichten am Rande
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- Folgende amüsante Szene spielte sich vor meinen Augen ab: Matt Riddle duckt sich unter einer Absperrung hinweg und will in den Bereich, der nur vom Personal betreten werden darf. Dafür ernet er die kritischen Blicke zweier Sicherheitsleute, die die Absperrung bewachen. "I'm a wrestler" meint Riddle. Er ist sich wohl nicht sicher, ob die Sicherheitsleute Englisch sprechen, denn die schauen ihn immer noch verwundert an. "Wrestler" wiederholt er und macht eine Ringer-Geste um die Sprachbarriere zu überbrücken. Schließlich lupft er sein T-Shirt ein Stück an und zeigt seine Bauchmuskulatur. Das scheint den Sicherheitsleuten nun als Beweis genug und sie lassen Riddle passieren.
- Dank des Verkaufs von Meet-and-Greet-Pässen, ohne die man während des Fanfests gar nicht erst an die Gaststars herankam, waren die Autogramm- und Foto-Sessions gut durchgetimet. Vielleicht zu gut, denn so waren am Ende keine Fans mehr da, alle waren abgearbeitet. Und so musste sich ein Pentagon die Zeit halt mit Handy-Daddelei vertreiben. Herrliches Bild