Die groteske Weltanschauung

Wenn er sich nicht schon mehrmals theatralisch verabschiedet hätte, dann würde ich ihm das sogar glauben. ^^

Keine Sorge, auf deinen Mist den Du hier von dir gibst gehe ich nicht mehr ein, das interessiert vielleicht das halbe Dutzend Leutchen.

Nicht ein einziges Mal habe ich mich abgemeldet, Spinner !
 
Keine Sorge, auf deinen Mist den Du hier von dir gibst gehe ich nicht mehr ein, das interessiert vielleicht das halbe Dutzend Leutchen.

Nicht ein einziges Mal habe ich mich abgemeldet, Spinner !

Du gehst also nicht auf ihn ein, obwohl du grade auf ihn eingehst?!
:confused::confused::confused:
Wie wäre es, wenn wir uns einfach nicht mehr dazu äußern, es sei denn es hat etwas mit dieser Kolumne zu tun. Und damit meine ich nicht nur Paul, sondern jeden. Lasst es uns doch einfach mit diesem einen Kommentar von mir beenden. Führt doch zu nichts. :)
 
[MENTION=31695]TheUnknown[/MENTION]: Wollte ich auch nicht, wenn man aber lügen verbreitet, dann sehe ich mich genötigt zu reagieren.
[MENTION=2344]Spear[/MENTION]: Sehr gerne.
 
Darf man an der Diskussion noch teilnehmen oder Gegenfragen stellen :confused:

Aber immer, Diskussionen sind nie verkehrt. ;)

Warum wird man direkt in die rechte Ecke gestellt, wenn man nicht jubelt und alles gut heißt, was Frau Merkel gerade abzieht oder wenn man kritisch ggü. gewissen Aktionen ist?

Ich bin merkelkritisch bis zum Anschlag, ich weiß also nicht, was du meinst. Ich stelle Leute in die rechte Ecke, die die "Ich bin kein Nazi, aber ..."-Rhetorik benutzen, die pauschal gegen Flüchtlinge hetzen oder die Zitate von verstorbenen Bundeskanzlern aus dem Zusammenhang reißen, um ihren persönlichen Ausländerhass zu legitimieren. Dich würde ich zum Beispiel nicht in die rechte Ecke stellen, weil von dir nur Fragen kommen, ohne direkt zu verurteilen. Ich gehe sogar davon aus, dass noch immer bei PEGIDA durchaus unpolitische Menschen mit leichter Begriffsstutzigkeit oder in absoluter Hilflosigkeit mitmarschieren. Auf Facebook diskutiere ich gerade sehr heftig darüber, dass es absolut nichts bringt, Menschen gegen ihren Willen in die rechte Ecke zu treten und dort nicht mehr herauszulassen.

Meine Meinung ist aber, dass wir die Aufnahmegrenze, zumindest momentan, erreicht haben.

Und was heisst das? Werden mit dem Hinweis nun Menschen wieder in ein Kriegsland abgeschoben, damit sie hier in Deutschland nicht erfrieren? Halte ich als Begründung für sehr makaber. Die Amerikaner befeuern gerade den Syrien-Krieg massiv mit Waffen, ohne das die deutsche Regierung dazu etwas sagt, Russland rüstet die Gegenseite auf. Deutschland selber hat gerade einen milliardenschweren Waffenauftrag nach Oman und in die Vereinigten Arabischen Emirate ausgeliefert. Es werden also gerade massiv und gezielt neue Flüchtlingswellen herangezüchtet. Darüber mache ich mir Sorgen. Und mit dem Hintergrundwissen halte ich es sogar für deplatziert bis zynisch, dann auf fehlende Aufnahmekapazitäten hinzuweisen.

Die (freiwilligen) Helfer kommen mit der Erfassung der Asylanten kaum noch nach, müssen Spenden sortieren und kategorisieren und diese natürlich auch verteilen. Es sind kaum vernünftige Unterkünfte frei und der Winter steht bald bevor. Momentan sind die Temperaturen vielleicht noch tragbar, aber spätestens im Dezember reichen die Zeltstädte nicht mehr aus. Wenn weiterhin mehr und mehr Asylanten aufgenommen werden, landen auch mehr und mehr in diesen Unterkünften und sind aufeinander gepfercht (Stichwort: Gewalt unter den div. Asylanten/Religionen).

Auch hier die Frage: Was ist deine Alternative? Es steht außer Frage, dass die Flüchtlingskontingente anders in Europa verteilt werden müssen, da bin ich ganz bei dir. Aber das löst man doch nicht damit, indem man jetzt die eigenen Grenzen dichtmacht. Auch hier steht die Regierung in der Pflicht. Erstens müssen jetzt mehr Beamtenstellen geschaffen werden, damit die ganze Flüchtlingshilfe eben nicht nur auf Ehrenamtlichen beruht, sondern auch von Staatsdienern getragen wird, zweitens müssen jetzt die gleichen deutschen Muckis gezeigt werden, die an anderer Stelle Länder in die EU-Zone zurückpeitschen oder sogar in die Privatinsolvenz zwingen, nur eben in Sachen Aufnahmekapazitäten. Übrigens ist da Deutschland gar nicht so alleine, wie es immer transportiert wird. Schweden, die Niederlande, Norwegen und andere EU-Länder gehen da auch an ihre Grenzen. Natürlich kann es trotzdem nicht sein, dass sich 22 Länder verweigern. Aber ich weiß wirklich nicht, warum man diese Verweigerung Kriegsflüchtlingen anhängen sollte. Auch sehe ich keinen Grund für einen moralischen "Dann machen wir auch dicht"-Offenbarungseid.

Auch wenn es (bisher) nur Einzelfälle waren, aber es wurde bereits öffentlich, dass geldgeile Vermieter ihre bisherigen Mieter an die Luft setzen, um die Kohle vom Staat zu kassieren, wenn sie Flüchtlinge bei sich wohnen lassen.

Für mich ein Grund, um gegen diese Vermieter auf die Straße zu gehen, Gesetze zu fordern, vielleicht sogar diese Leute verbal zu attackieren. Warum das den Spruch "Das Boot ist voll" erklären sollte, kapiere ich allerdings nicht.

Viele Sportvereine und Schulklassen können momentan kein Sport machen, da die Hallen als Notunterkünfte genutzt werden

Oh Gott, da können Leute echt keinen Sport machen, nur weil Menschen nicht in einem Krieg sterben wollen? Wie egoistisch von den Flüchtlingen, das ist natürlich echt kein Zustand. ^^

oder es werden Leute gezwungen (so zumindest die Idee) Flüchtlinge bei sich aufzunehmen, etc.

Und das ist reine rechtsradikale Propaganda, sorry. Darauf darf man nicht hereinfallen, sonst gilt man natürlich schnell als rechtsaffin, wenn man den Quatsch ungeprüft nachplappert und verbreitet.

Warum setzen sich unsere hochbezahlten Politiker nicht mal mit anderen Staatschefs an einen Tisch und arbeiten einen zentral geltenden Plan (zumindest für Europa) aus? Dieser sollte dann die Probleme der Erfassung von Personen, deren Unterkunft, Betreuung und weitere Ausbildung (Sprache, Schule, Ausbildung, Job, etc.) regeln.

Genau. Und warum schiessen sich die Leute dann nicht exakt gegen diese Politiker ein? Warum marschieren sie durch Dresden statt durch Berlin? Warum lungern sie vor Asylbewerberheimen herum und nicht vor dem Bundestag? Warum schlucken sie den Sündenbock Asylbewerber und machen nicht Front gegen die deutsche Asylpolitik? Und zwar nicht mit der Forderung, Menschen nicht mehr zu helfen, sondern mit einem Sturm der Empörung, dass diesen Leuten so wenig geholfen wird. Schäuble rubbelt sich noch immer einen auf seine schwarze Null ab, die stimmt noch nicht mal, weil der CSU-Generalsekretär unlängst im Bericht aus Berlin herausposaunt hat, dass der deutsche Haushalt 2015 einen Gewinn erzielt hat. Und trotzdem ist kein Geld für ein vernünftiges Sozialwesen inklusive Flüchtlingshilfe da? Warum lasst ihr euch verarschen und schiesst gegen die komplett falschen Buhmänner?

Was hilft es den Flüchtlingen, wenn sie in Deutschland oder einem anderen europäischen Land ankommen, sich in Sicherheit wägen und dann menschenunwürdig leben oder, im schlimmsten Fall, den Winter nicht überleben?

Und wieder die Gegenfrage: Was hilft es den Flüchtlingen, wenn sie zurück in ein Kriegsland geschickt und dort zerbombt werden? Überschreibst du das dann tatsächlich mit "Wenigstens nicht in Deutschland erfroren"?

Neben den Übergriffen von rechts sind es die Unstimmigkeiten der Flüchtlinge untereinander, die ebenfalls kein gutes Bild abgeben. Sie flüchten aus ihrer Heimat, wollen Frieden und einfach nur leben, gehen sich untereinander aber an die Gurgel und tolerieren andere Religionen nicht.

Und genau das ist ein rechter Spruch, für den man dich in diese Ecke stellen kann, wenn nicht sogar muss. Sorry. Wie kannst du es wagen zu schreiben, dass "die" Flüchtlinge kein gutes Bild abgeben, sich gegenseitig an die Gurgel gehen und andere Religionen nicht akzeptieren? Wie kannst du so etwas tatsächlich verallgemeinern? Es gibt zurzeit zig Deutsche, die besoffen und mit zugestrullter Hose vor Asylantenheimen stehen und "Ausländer raus" brüllen. Trotzdem verwahre ich mich dagegen, dass "die" Deutschen armselige Evolutionsunfälle mit der Lizenz zum Fremdschämen sind. Wer andere Religionen nicht akzeptiert und dagegen vorgeht, hat in Deutschland nichts zu suchen. Gilt für alle Muslime, Katholiken, Evangelen und Anhänger der rosa Erbsensuppe. Wer die öffentliche Ordnung stört und überall randaliert, hat in Deutschland nichts zu suchen. Gilt für alle Asylheimaufmischer und rechten Straßenkämpfer. So etwas unterstellt man aber nicht pauschal ganzen Volksgruppen, nur weil man über mehrere Einzeltäter was in der Zeitung gelesen hat.

Klar, dass dies nicht bei allen so ist, aber wann hört man in den Medien mal die Meldung "Flüchtlinge leben friedlich zusammen", anstatt der Meldung "Gewalt in Flüchtlingsunterkunft - Religion führt zum Disput"?

Lese ich andauernd. Erst kürzlich habe ich mitbekommen, dass syrische Flüchtlinge bei einem Nachbarn spontan die Gartenarbeit übernommen haben. Vielleicht liest du die falschen Krawallmedien. Ändere das einfach.

Ich finde, wenn man die Flüchtlinge akzeptieren kann, dann sollte man auch seine Mitbürger akzeptieren, die der ganzen Sache (aus unterschiedlichen Gründen) kritisch gegenüber stehen und sie nicht direkt ins rechte Lager abschieben (wobei es natürlich auch ganz klar das rechte Gegenlager gibt).

Das tue ich. Aber ich lasse es halt nicht durchgehen, dass das Boot hier voll ist und man deshalb Menschen zurück in den Tod schicken muss. Dagegen werde ich immer argumentieren.
 
Es geht nicht darum die Flüchtlinge dann in ihre Heimat zurück zu schicken, sondern ihnen zu helfen in Europa (zumindest vorerst) eine alternative Bleibe zu finden. Daher sollten die Länder untereinander auch mehr/besser miteinander kommunizieren. Wenn es hier momentan keinen Platz gibt, dann sollte Hilfestellung gegeben werden und die Flüchtlinge in Stadt oder Land x "weitergleitet" werden und, wenn sie noch wollen, zurück kommen, wenn wir den Anlauf bei uns abgearbeitet/abgebaut haben. Da ich kein hochbezahlter und kompetenter *hust* Politiker bin, ist es aber auch nicht meine Aufgabe mir meinen Kopf zu zerbrechen, da auf die Bürger meistens eh nicht gehört wird.

Zu den Übergriffen untereinander gibt es genug Beweise, dass dies u.a. aufgrund Unstimmigkeiten bezüglich der Religion passiert ist. Natürlich kann man das nicht auf alle pauschalisieren, aber ignorieren darf man es auch nicht. Es geht auch nicht darum, dass sie ihre eigene Religion ablegen und jetzt nur westlich leben und glauben, etc. Es geht eher darum zu akzeptieren, dass man in den westlichen Ländern auch andere Religionen und Lebensweisen zu akzeptieren hat, ohne diese anzugreifen (und das gilt nicht nur für Flüchtlinge, das gilt für alle!).
 
Es geht nicht darum die Flüchtlinge dann in ihre Heimat zurück zu schicken, sondern ihnen zu helfen in Europa (zumindest vorerst) eine alternative Bleibe zu finden. Daher sollten die Länder untereinander auch mehr/besser miteinander kommunizieren. Wenn es hier momentan keinen Platz gibt, dann sollte Hilfestellung gegeben werden und die Flüchtlinge in Stadt oder Land x "weitergleitet" werden und, wenn sie noch wollen, zurück kommen, wenn wir den Anlauf bei uns abgearbeitet/abgebaut haben. Da ich kein hochbezahlter und kompetenter *hust* Politiker bin, ist es aber auch nicht meine Aufgabe mir meinen Kopf zu zerbrechen, da auf die Bürger meistens eh nicht gehört wird.

Da bin ich ganz bei dir, aber dann schreib so etwas nicht, wenn du deine Sorgen über Flüchtlinge transportieren willst. Das ist eine Politikerkrise, in der gerade die komplette EU zu Grabe getragen wird. Wir haben kein Flüchtlingsproblem, das ist nur das Ergebnis unseres Politikerproblems. Über eben diese Politiker sollte man sich Sorgen machen, diese Typen sollte man aus dem Amt herausprotestieren, von mir aus kann man diese Leute auch verachten. Ich verstehe nicht, warum sich Menschen noch immer auf die Flüchtlinge stürzen. Die Kriegsvariante kommt, weil sie unter anderem durch deutsche Waffen aus ihrer Heimat gebombt wurde, die Wirtschaftsvariante steht vor der Tür, weil unter anderem deutsche Großkonzerne ihnen die Meere leerfischt, viele folgen auch einfach nur ihren Bodenschätzen oder finden keine Arbeit, weil ihr Land als Abstellfläche für das westliche Vieh benutzt und leergefressen wird. Wir können auch gerne von einem Deutschen- oder "Westliche Luxusmade"-Problem sprechen, denn jeder fliehende Mensch ist nur das logische Fazit unseres Lebensstil auf dem Rücken der Dritten Welt. Vielleicht fassen wir es einfach als Babylon-Problem zusammen. Und guess what: Es wird noch viel, viel schlimmer werden. Aber nicht, weil die Flüchtlinge immer dreister werden, sondern weil wir nicht mal etwas unseren Lebensstandard zurückschrauben wollen, weiter ungebremst auf Kaperfahrt geben und als Lösung Mauern errichten. Das wird hier noch richtig heftig werden, weil absolut nichts gegen Fluchtursachen getan wird, dafür aber alles, um neue Feindbilder zu züchten. Wenn die sich endlich anfangen zu wehren, dann wird sich jeder nach der aktuellen Gegenwart zurücksehnen, versprochen.

Zu den Übergriffen untereinander gibt es genug Beweise, dass dies u.a. aufgrund Unstimmigkeiten bezüglich der Religion passiert ist. Natürlich kann man das nicht auf alle pauschalisieren, aber ignorieren darf man es auch nicht. Es geht auch nicht darum, dass sie ihre eigene Religion ablegen und jetzt nur westlich leben und glauben, etc. Es geht eher darum zu akzeptieren, dass man in den westlichen Ländern auch andere Religionen und Lebensweisen zu akzeptieren hat, ohne diese anzugreifen (und das gilt nicht nur für Flüchtlinge, das gilt für alle!).

Die Übergriffe passieren hauptsächlich, weil Menschen jeder Religion und Nationalität nicht gut über Wochen auf engsten Raum funktionieren. Deshalb ist es widerlich, da pauschal von "den" Asylbewerbern zu sprechen. Genauso widerlich, wie die Attentate von Paris jetzt "den" Muslimen in die Schuhe zu schieben. Und das Thema "Westliche Werte" ist fast schon amüsant, denn diese Werte tritt jeder mit Füssen, der pöbelnd vor Asylbewerberheimen steht, Hassparolen krakeelend durch die Straßen zieht, Hetze im Internet absondert oder Häuser anzündet. Diese Aktionen kommen erstens regelmäßiger als jede Klopperei im Asylheim, sie sind zweitens gewalttätiger, und sie werden ausschließlich von Deutschen begangen. Schmeißen wir das Gesocks also auch raus, weil es sich nicht der Gesellschaft anpassen und unsere Werte nicht leben will? Wenn ja, sollten wir damit dringend anfangen, denn diese Schwemme an Asozialen nimmt langsam überhand.
 
Es geht nicht darum die Flüchtlinge dann in ihre Heimat zurück zu schicken, sondern ihnen zu helfen in Europa (zumindest vorerst) eine alternative Bleibe zu finden. Daher sollten die Länder untereinander auch mehr/besser miteinander kommunizieren. Wenn es hier momentan keinen Platz gibt, dann sollte Hilfestellung gegeben werden und die Flüchtlinge in Stadt oder Land x "weitergleitet" werden und, wenn sie noch wollen, zurück kommen, wenn wir den Anlauf bei uns abgearbeitet/abgebaut haben. Da ich kein hochbezahlter und kompetenter *hust* Politiker bin, ist es aber auch nicht meine Aufgabe mir meinen Kopf zu zerbrechen, da auf die Bürger meistens eh nicht gehört wird.

Das tut man doch. Das Problem ist, dass viele Länder sich quer stellen. Das Problem wäre kleiner, wenn es einen Verteilungsschlüssel geben würde. Dafür müsste Europa aber an einem Strang ziehen. Das wäre also übrigens ein Argument Pro-Merkel.

Zu den Übergriffen untereinander gibt es genug Beweise, dass dies u.a. aufgrund Unstimmigkeiten bezüglich der Religion passiert ist. Natürlich kann man das nicht auf alle pauschalisieren, aber ignorieren darf man es auch nicht. Es geht auch nicht darum, dass sie ihre eigene Religion ablegen und jetzt nur westlich leben und glauben, etc. Es geht eher darum zu akzeptieren, dass man in den westlichen Ländern auch andere Religionen und Lebensweisen zu akzeptieren hat, ohne diese anzugreifen (und das gilt nicht nur für Flüchtlinge, das gilt für alle!).

Aktuelle Studien des BKA (letzte Woche) zeigen, dass die Flüchtlinge aus Kriegsgebieten (Irak, Syrien, Lybien) kaum an Straftaten beteiligt sind. Weil die alle froh sind dass sie hier sein dürfen. (Und die flüchten vor dem IS) Die meisten der von Flüchtlingen begangenen Straftaten sind Bagatelldelikte, begangen durch Flüchtlinge aus den Balkan-Staaten. Also von Flüchtlingen, die zu 99% wieder abgeschoben werden. (Nur 1% aus diesen Ländern kommen mit ihrem Asylantrag durch) Aber auch diese Anzahl der Strafdaten ist NICHT höher, als in früheren Jahren. Hingegen sind die fremdenfeindlichen Strafdaten immens angestiegen, bis hin zu Anklagen wegen versuchter Tötung.

Das sind die offiziellen Zahlen. Nun könnte man behaupten dass das BKA diese Zahlen schönt, aber wenn man eines behaupten kann, dann dass unsere Polizei nicht auf diesem Auge blind ist.
 
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Die Übergriffe passieren hauptsächlich, weil Menschen jeder Religion und Nationalität nicht gut über Wochen auf engsten Raum funktionieren. Deshalb ist es widerlich, da pauschal von "den" Asylbewerbern zu sprechen. Genauso widerlich, wie die Attentate von Paris jetzt "den" Muslimen in die Schuhe zu schieben. Und das Thema "Westliche Werte" ist fast schon amüsant, denn diese Werte tritt jeder mit Füssen, der pöbelnd vor Asylbewerberheimen steht, Hassparolen krakeelend durch die Straßen zieht, Hetze im Internet absondert oder Häuser anzündet. Diese Aktionen kommen erstens regelmäßiger als jede Klopperei im Asylheim, sie sind zweitens gewalttätiger, und sie werden ausschließlich von Deutschen begangen. Schmeißen wir das Gesocks also auch raus, weil es sich nicht der Gesellschaft anpassen und unsere Werte nicht leben will? Wenn ja, sollten wir damit dringend anfangen, denn diese Schwemme an Asozialen nimmt langsam überhand.

Das sehe ich genauso. Für jeden gelten hier die gleichen Rechte, Pflichten, Regeln und Gesetze. Von mir aus kann man diese Asozialen (oder die mit asozialem Verhalten) aus dem Land werfen und hat wieder Raum für Leute, die gerne hier leben (wollen) und sich an Gesetze halten. Meine Aussage(n) war(en) auch nicht pauschal auf alle Flüchtlinge bezogen. Wie bei jeder anderen Gruppierung gibt es hier die schwarzen Schafe, die, warum auch immer, austicken oder sich eine gewisse Situation nicht mehr gefallen lassen. Ich will nicht abstreiten, dass ich nicht evtl. auch so reagieren würde, wenn ich auf so engen Raum mit mir unbekannten Leuten leben müsste.

JME meinte:
Das tut man doch. Das Problem ist, dass viele Länder sich quer stellen. Das Problem wäre kleiner, wenn es einen Verteilungsschlüssel geben würde. Dafür müsste Europa aber an einem Strang ziehen. Das wäre also übrigens ein Argument Pro-Merkel.

Wenn Merkel von diesem Kurs überzeugt ist, dann soll sie auch einen klaren Kurs fahren, für den sie sich auch über unsere Landesgrenzen hinweg einsetzt. Mir macht es den Anschein, dass es ihr allein um das deutsche Ansehen geht und wie wir und sie international dargestellt werden. Mir ist da nur ein Pressetermin im Gedächtnis geblieben, wo sie einem Mädchen über den Kopf tätschelt, ansonsten aber hilflos gewirkt hat. Sie sollte klar international Stellung beziehen und an die anderen Länder, Politiker, Regierungschefs, etc. appellieren. Das ist mir bei der internationalen Wirkung alles noch zu sehr wischi-waschi was sie da abzieht oder in die Wege leitet.
 
Das sehe ich genauso. Für jeden gelten hier die gleichen Rechte, Pflichten, Regeln und Gesetze. Von mir aus kann man diese Asozialen (oder die mit asozialem Verhalten) aus dem Land werfen und hat wieder Raum für Leute, die gerne hier leben (wollen) und sich an Gesetze halten. Meine Aussage(n) war(en) auch nicht pauschal auf alle Flüchtlinge bezogen. Wie bei jeder anderen Gruppierung gibt es hier die schwarzen Schafe, die, warum auch immer, austicken oder sich eine gewisse Situation nicht mehr gefallen lassen. Ich will nicht abstreiten, dass ich nicht evtl. auch so reagieren würde, wenn ich auf so engen Raum mit mir unbekannten Leuten leben müsste.



Wenn Merkel von diesem Kurs überzeugt ist, dann soll sie auch einen klaren Kurs fahren, für den sie sich auch über unsere Landesgrenzen hinweg einsetzt. Mir macht es den Anschein, dass es ihr allein um das deutsche Ansehen geht und wie wir und sie international dargestellt werden. Mir ist da nur ein Pressetermin im Gedächtnis geblieben, wo sie einem Mädchen über den Kopf tätschelt, ansonsten aber hilflos gewirkt hat. Sie sollte klar international Stellung beziehen und an die anderen Länder, Politiker, Regierungschefs, etc. appellieren. Das ist mir bei der internationalen Wirkung alles noch zu sehr wischi-waschi was sie da abzieht oder in die Wege leitet.

Das Problem ist nur: Merkel (so sehr ich diese Frau verabscheue, weil falsche Partei) macht momentan eigentlich vieles richtig. Nur funktioniert das eben nicht, wenn sich Deutschland alleine um das Problem kümmern muss. Wie JME schon richtig gesagt hat, das Problem ist kein deutsches, sondern ein europäisches, eigentlich sogar noch viel eher ein globales. Europa zieht aber nicht an einem Strang. Was mich nur in meiner Ansicht bestärkt, das die EU zu schnell gewachsen ist. Es wäre viel sinnvoller gewesen, man hätte es bei den Anfangsstaaten belassen (vielleicht ausgenommen England, die machen sowieso was sie wollen). Dann eine gemeinsame Währung, keine Landesgrenzen mehr und eine gemeinsame Regierung. Wenn das dann funktioniert hätte, hätte man nach und nach weitere Staaten (Griechenland, Portugal, Balkan-Länder, nordische Länder) hinzu nehmen können. Dann wäre das alles jetzt einfacher zu handhaben, denn es gäbe keine hitzigen Disskussionen darüber wer was macht, weil es EINE Regierung gegeben hätte, die alles regelt. Nun steht Europa vor dem Problem, wie man die ganze Flüchtlingssituation hand habt. Denn dies war nur der Anfang. In ein paar Jahren wird es noch deutlich mehr Flüchtlinge geben, weil die Menschen in Afrika einfach am verhungern sind. Auch hier trägt Europa die Hauptschuld. Durch die Kolonialisierung wurden auf dem Kontinent Afrika einfach willkürlich Grenzen gezogen, ohne Rücksicht auf Familien oder Stammeszugehörigkeit. Danach wurde der Kontinent ausgebeutet (hält bis heute an).

Europa gehört mit zu den Hauptschuldigen dieser ganzen Krisen, will sie aber nicht gemeinsam als Europa tragen.
Und solche geistigen tiefflieger wie Söder gehören hinter Schloss und Riegel wegen Volksverhetzung.
 
Bei der Diskussion um den Verteilungsschlüssel darf man aber ein paar Zahlen auf keinen Fall vergessen. Das wäre zuerst mal die Zahl 2,4 %. Das ist die Anzahl der sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge aus Oktober. Guckst du hier: http://www1.wdr.de/themen/politik/fluechtlinge-kraft-transitzonen-100.html

Heisst umgerechnet, dass 97,6 % der Menschen inzwischen Kriegsflüchtlinge sind. Das muss man unbedingt in Verbindung mit einer anderen Tabelle bringen, nämlich die Top 10 der Waffenexporte. Die lautet wie folgt:

1. USA
2. Russland
3. China
4. Deutschland
5. Frankreich
6. Großbritannien
7. Spanien
8. Italien
9. Ukraine
10. Israel

Hier nachzulesen: http://www.manager-magazin.de/fotos...en-die-meisten-waffen-fotostrecke-124783.html

Wenn man sich dann vor Augen hält, dass sich manche europäische Staaten mit skrupellosen Waffengeschäften schon traditionell eine goldene Nase verdienen und Flüchtlinge dabei bewusst in Kauf nehmen, während andere nicht mal Wasserpistolen für Kindergeburtstage herstellen, dann würde ich mir an Stelle von Ungarn, Österreich, Portugal und anderen Ländern auch durchaus verarscht verkommen, wenn dann das Thema Flüchtlingsaufnahme auf die Tagesordnung rückt.

Es kommen fast nur noch Kriegsflüchtlinge, wenn wir die fair verteilen wollen, werden diese Leute bevorzugt in Ländern hineingepresst, die den Krieg durch freundliche Bereitstellung des Materials gegen Cash zu verantworten haben. Es ist ein Skandal, dass Kriegsverbrecher wie Großbritannien, Frankreich, Russland und die USA sich weigern, ihr Päckchen zu tragen, aber die Berechnung eines wirklich gerechten Verteilungsschlüssel kann nur darüber erfolgen, wer wieviele Waffen verschifft hat und weiterhin fleißig verschifft. Und als Ergebnis kann dabei nur herauskommen, dass gerade in Europa Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien locker 2/3 des Flüchtlingsstroms zu schultern haben. Einfach weil diese Länder ihn verursacht haben.
 
Bei der Diskussion um den Verteilungsschlüssel darf man aber ein paar Zahlen auf keinen Fall vergessen. Das wäre zuerst mal die Zahl 2,4 %. Das ist die Anzahl der sogenannten Wirtschaftsflüchtlinge aus Oktober. Guckst du hier: http://www1.wdr.de/themen/politik/fluechtlinge-kraft-transitzonen-100.html

Heisst umgerechnet, dass 97,6 % der Menschen inzwischen Kriegsflüchtlinge sind. Das muss man unbedingt in Verbindung mit einer anderen Tabelle bringen, nämlich die Top 10 der Waffenexporte. Die lautet wie folgt:

1. USA
2. Russland
3. China
4. Deutschland
5. Frankreich
6. Großbritannien
7. Spanien
8. Italien
9. Ukraine
10. Israel

Hier nachzulesen: http://www.manager-magazin.de/fotos...en-die-meisten-waffen-fotostrecke-124783.html

Wenn man sich dann vor Augen hält, dass sich manche europäische Staaten mit skrupellosen Waffengeschäften schon traditionell eine goldene Nase verdienen und Flüchtlinge dabei bewusst in Kauf nehmen, während andere nicht mal Wasserpistolen für Kindergeburtstage herstellen, dann würde ich mir an Stelle von Ungarn, Österreich, Portugal und anderen Ländern auch durchaus verarscht verkommen, wenn dann das Thema Flüchtlingsaufnahme auf die Tagesordnung rückt.

Es kommen fast nur noch Kriegsflüchtlinge, wenn wir die fair verteilen wollen, werden diese Leute bevorzugt in Ländern hineingepresst, die den Krieg durch freundliche Bereitstellung des Materials gegen Cash zu verantworten haben. Es ist ein Skandal, dass Kriegsverbrecher wie Großbritannien, Frankreich, Russland und die USA sich weigern, ihr Päckchen zu tragen, aber die Berechnung eines wirklich gerechten Verteilungsschlüssel kann nur darüber erfolgen, wer wieviele Waffen verschifft hat und weiterhin fleißig verschifft. Und als Ergebnis kann dabei nur herauskommen, dass gerade in Europa Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien locker 2/3 des Flüchtlingsstroms zu schultern haben. Einfach weil diese Länder ihn verursacht haben.

Und das perverseste ist das die die zu uns kommen Menschen aus der Mittel- und Oberschicht sind. Sprich die die noch etwas Geld haben. Das Geld schützt natürlich vor Kugeln nicht und deswegen ist eine Flucht vollkommen berechtigt! Diese Menschen vom Tod getrieben machen also ihre Konten leer und machen sich auf den Weg, bezahlen Schleuserbanden und Menschenschmugglern und kommen dann hier in Deutschland mit "guten" Klamotten und Handy an und alle denken, "was will er denn hier, dem geht es doch gut". Während die armen Menschen in den Kriegsgebieten weiterhin kostengünstig im Mittelmeer absaufen!!! Aber auch das ist von Mutte geplant, die dumme XXXXXX.
 
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Und das perverseste ist das die die zu uns kommen Menschen aus der Mittel- und Oberschicht sind. Sprich die die noch etwas Geld haben. Das Geld schützt natürlich vor Kugeln nicht und deswegen ist eine Flucht vollkommen berechtigt! Diese Menschen vom Tod getrieben machen also ihre Konten leer und machen sich auf den Weg, bezahlen Schleuserbanden und Menschenschmugglern und kommen dann hier in Deutschland mit "guten" Klamotten und Handy an und alle denken, "was will er denn hier, dem geht es doch gut". Während die armen Menschen in den Kriegsgebieten weiterhin kostengünstig im Mittelmeer absaufen!!! Aber auch das ist von Mitte geplant, die dumme XXXXXX.

"Die gehn halt noch selber ein Paar Ausländer töten, anstatt jemand zu bezahlen um sie vom Schlauchboot zu treten!" - mann muss ja nicht jedesmal das Lied posten, die Line passt nähmlich sehr gut!
 
Ich liebe Oi-Musik, ich pilgere regelmäßig zu Konzerten diesbezüglicher Krachkapellen und ich sauge sogar aus so manchen Texten eine unglaubliche Motivation für mein Leben ab. Da diese Smashhits aber zum großen Teil von Skinheads aufgeführt werden, bin ich auch ständig mit dummen Leuten konfrontiert, die aus einer Haarfrisur verbindliche politische Richtungen ableiten wollen.


Deshalb kenne ich mich sehr gut mit diesbezüglicher Hetze und falschen Anschuldigungen aus, immer vorgebracht von Kleingeistern, die sich keine 5 Minuten mit dem Thema beschäftigt haben und einfach nur ein Opfer durch ihr Dorf jagen wollen. Exakt diese Erfahrung treibt mich aber auch weiter dazu, Xavier Naidoo kritisch zu sehen und ihm trotz gerade in Massen eintrudelnder Rückendeckung von Kollegen weiter die Dinge zu unterstellen, die zurzeit regelmäßig durch die Presse und andere Medien geistern.


Wenn irgendeiner unpolitischen Oi-Band unterstellt wird, das sie rechts ist, dann wird diese Band ein sehr öffentliches Gegenstatement bringen. Sie wird nach Textstellen fragen, die der Kritiker entweder nicht benennen kann oder entsprechende Textstellen werden erläutert und in das Licht gerückt, in dem sie ursprünglich geschrieben wurden. Da würde niemand still halten und lächelnd den Shitstorm über sich ergehen lassen. Gerade nicht, wenn die zitierten Texte auch aus Hitlers "Mein Kampf" stammen könnten.


Mich interessiert es Null, dass Rea Garvey sich nicht vorstellen kann, dass Naidoo ein Rassist ist. Ich halte es für bedenklich, wenn Grönemeyer Textstellen wie "Warum liebst du keine Möse, weil jeder Mensch doch aus einer ist?", in denen zusätzlich nach einem starken Führer geschrieen wird, als Meinungsfreiheit durchdrücken will. Ich finde es fast schon witzig, wenn Mittermeier nur 5 bedenkliche Zitate vorliegen hat und deshalb aufgrund der puren Anzahl keinen Grund zur Besorgnis sieht, frei nach dem Motto "Hasspropaganda zählt erst ab 6 Beiträgen".


Warum äußert sich Naidoo nicht selber zu diesen Vorwürfen? Wieso sollte ich ihn damit durchkommen lassen, dass er über den Baron Totschild singt und mit dem Schmock Begriffe benutzt, die ganz klar antisemitisch sind und worüber es nicht mal eine Diskussion gibt? Nur weil Künstlerkollegen mit ihm schon öfters ein Bierchen getrunken haben und dabei echt Spaß hatten?


Ich bin der Allerletzte, der Menschen gegen ihren Willen in Ecken drängen will, aber ich bin garantiert auch der Allerallerallerletzte, der akut homophobe, gewaltverherrlichende und antisemitische Texte als harmlos durchwinkt, nur weil Ernie und Bert mit dem Künstler befreundet sind und den echt nett finden.


Zumal ich glaube, dass sich Naidoo nicht meldet, einfach weil es da keine Interpretationsmöglichkeiten gibt. Übrigens zählt auch nicht, dass die Ausfälle uralt und verjährt sind. Das Interview im Musikexpress ist zugeben von 19annotuck, allerdings ist die CD mit dem Mösen-Austicker von 2009, und dass Deutschland keine eigene Verfassung besitzt und von den USA besetzt ist, also praktisch eine Kolonie darstellt, hat Herr Naidoo erst im letzten Jahr festgestellt. In dem Zeitraum fand auch sein umjubelter Auftritt vor den Reichsbürgern statt. Ich habe ebenfalls damit Probleme, wenn man von so einem Publikum abgefeiert wird, einfach weil jeder linke Redner dort verbindlich von der Bühne geprügelt wird. So eine völkerverbindende Jahrhundertrede wird Xavier also auch da nicht abgeliefert haben, denn sonst hätte der zuhörende Stall nicht so ekstatisch gegrunzt.


Übrigens muss sich niemand die Mühe machen und diesen Beitrag mit dem Posten einer Textstelle entkräften, in der Naidoo von Liebe singt. Denn ich habe sowieso nicht verstanden, was das mit dem Thema zu tun hat, ebenfalls ist mir schleierhaft, welcher Vorwurf dadurch entkräftet werden soll. Es gibt da keine Verrechnungsmöglichkeit ala "Ein schmalziges Liebeslied ohne politische Botschaft egalisiert zwei Aufrufe zur Lynchjustiz und Folterung". Zumindest nicht in meinem Gemüt. Und nein, ich halte solche Hasstiraden auch nicht für Meinungsfreiheit und bunte Vielfalt.
 
Ich wünsche niemandem eine frohe Weihnacht, das ist mir viel zu abstrakt.


Lieber wünsche ich allen Sozialhilfeempfängern, dass sie irgendwie durch diese besinnliche Zeit kommen, ohne über ihre Perspektiven nachzudenken und daraus dann die tödlichen Konsequenzen zu ziehen.


Gerne wünsche ich auch allen zukünftigen Rentnern ein Wunder bei ihrer Monatsauszahlung, das ihren Sturz in die Altersarmut verhindert.


Allen Asylbewerbern wünsche ich, dass sie irgendwie erfolgreich durch den deutschen Bürokratiedschungel kommen und danach nicht von rechten Terroristen um ihre Existenz gebracht werden.


Den Tieren weltweit wünsche ich, dass sie zufällig zu der Art gehören, die in ihrem jeweiligen Herkunftsland nicht moralisch pervertiert zum Quälen und Ermorden frei gegeben wurde.


Allen hungernden Menschen in Europa wünsche ich, dass sie über die Tage fette Beute in den Mülltonnen der Wegwerfgesellschaft machen und sich so eine Handvoll weitere Tage im Elend sichern können.


Ihrem Pendant in Afrika und der übrigen Dritten Welt wünsche ich möglichst viele, jahreszeitlich bedingte Almosenheucheleien, mit denen sich vollgefressene Maden im Speck aus den Industriegesellschaften persönlich ihre Schmarotzerexistenz ethisch schön spenden.


Allen Profiteuren von Wirtschaftsinteressen wünsche ich weiterhin eine schlafende Restmenschheit, die sich falsche Sündenböcke aufschwatzen lässt und deshalb keinen einzigen echten Verantwortlichen geteert und gefedert aus dem Land jagt.


Und mir wünsche ich endlich eine schmerzfreie schnelle Todesart, eine Entführung von Außerirdischen oder irgendeinen anderen dringend benötigten Notausgang, der mich weit weg von der menschlichen Gesellschaft bringt. Diesen Zielort sollte auch ruhig jeder im Hinterkopf behalten, der mir in einer Woche unbedingt wünschen möchte, "gut rüber zu kommen".
 
In München gab es in der Silvesternacht eine Terrorwarnung. Diverse Medien kochen das Thema auch heute noch künstlich hoch. Die heute-Nachrichten schiessen dabei definitiv den Vogel ab, denn diesem Magazin sind dermaßen die Schwerpunkte ausgegangen, dass es gleich im zweiten Thema darüber berichtet. Also darüber, dass in München nichts passiert ist, und niemand Bescheid weiß, wer eigentlich was genau wieso angekündigt hat.


Aber das muss ja niemanden davon abhalten, nochmal schöne Panoramaaufnahmen von der bayrischen Landeshauptstadt zu zeigen, und eine Stimme aus dem Off dazu erzählen zu lassen, dass noch immer absolut nichts geschehen ist. Früher hat man so etwas nach Sendeschluß geschaltet, heutzutage gibt es allerdings nonstop Programm, logisch, dass diese teuer produzierten Bilder woanders eingesetzt werden müssen, warum also nicht in den Hauptnachrichten?


Ich bin gespannt, ob die Tage auch nochmal die alte Nachtfilmdauerschleife über die schönsten Bahnstrecken während einer öffentlich-rechtlichen Nachrichtenparodie wiederholt wird, unterlegt von der Original-James-Bond-Stimme, die jeden Bahnhof mit "Und auch hier ist alles ruhig geblieben" kommentiert. Das wird groß.


Die heute-Redaktion ist jedenfalls auf Nummer Sicher gegangen und hat im Beitrag direkt nochmal darüber eine Umfrage gestartet, ob die bayrischen Ureinwohner denn jetzt wenigstens maximal verunsichert werden konnten. Diese Erkundigung ist aber total enttäuschend verlaufen, denn nicht ein Bürger wollte vor der Kamera zugeben, dass er panische Angst hat. Da wartet wohl noch viel Arbeit auf die deutschen Medien, bisher konnten sie noch nicht mal leichte Aufregung verursachen, vom geplanten Szenario "Aufgeschreckter Hühnerstall mit Fuchssilhouette vor der Außenklappe" ist man sogar noch meilenweit entfernt.


Die einzigen Leute, die sich bereits im Katastrophenmodus befinden, sind anscheinend CSU-Politiker. Da forderte ein Exemplar im Schlußakkord der Füllerminuten bereits Fussfesseln für alle ... hm, ja, für wen eigentlich? Ein direktes Feindbild konnte der verwirrt wirkende Patient leider nicht angeben, er sprach da nur diffus von "Gefährdern". Vielleicht meint er alle Bartträger oder Nicht-Christen, ich weiß es nicht, aber zum Glück ist es ja auch egal.


Denn wie doof muss man sein, wenn man den xgsten vereitelten Anschlag zum Anlass nimmt, um stärkere Kontrollen zu fordern? Terror geht im aktuellen Krieg nur von deutschen Tornados auf syrischen Boden aus, hierzulande wird nur viel aufgebauscht, aber passiert ist bisher rein gar nichts. Das spricht meiner Meinung nach sehr für unsere Sicherheitsbehörden, warum also nach Verschärfung von hervorragend greifenden Massnahmen krakelen? Bei den eingesetzten scheint es doch in Sachen Effizienz kaum Luft nach oben zu geben.


Wenn in Deutschland noch ein paar Fußfesseln ungenutzt herumliegen und die Dinger jetzt eingesetzt werden müssen, da sie echt teuer waren, dann schlage ich vor, damit rechte Straftäter auszustatten. In den letzten Monaten wurden aus diesem Milieu ja schon einige Kinderschänder, Brandstifter und Schläger festgenommen, nur um dann wieder gegen Kaution oder mit einem halbherzigen "Du-Du" auf die Menschheit losgelassen zu werden. Da wäre ich tatsächlich beruhigt, wenn diese Verbrecher gerne auf Lebenszeit oder bis zur Entwicklung einer ersten Gehirnzelle überwacht würden.


So eine Observation gestaltet sich wahrscheinlich auch leichter als bei unsichtbaren Terroristen, die erstens nur von CSU-Politikern gesehen werden können, und die zweitens anscheinend sowieso nur telefonieren, drohen und dann weiter zuhause das neue "Fall Out" zocken. Über so einen Schlag gegen Rechts kann mich dann auch gerne der deutsche Rundfunk informieren. Ich mag einfach eine Berichterstattung über konkrete Bedrohungen, ihre Fantasyalternativen geniesse ich nur in amerikanischen Gruselserien, künstlich in der Realität hochstilisiert finde ich diese Aufhänger sogar ziemlich pervers.
 
Lustig an der neuen rechten Mitte ist definitiv ihr Selbstverständnis, zumindest wenn man schwarzen Humor bevorzugt. Egal, welchen Anhänger man fragt, er wird für sich selber erstmal rechtes Gedankengut kategorisch ausschliessen, weil er irgendwann mal aufgeschnappt hat, dass so etwas gesellschaftlich eher verpönt ist.


Also redet er von der "angeblichen" oder "sogenannten" Rechten, deren Ideen er gut findet. Fragt man diese Leute, was das denn für eine politische Richtung ist, wenn sie nicht unter rechts eingeordnet werden kann, dann wird es richtig dämlich. Entweder verweist der Angesprochene auf irgendwelche linken Straftaten von anno tuck, obwohl die nun gar nichts mit dem Thema zu tun haben. Gerne fällt da der Satz "Die RAF hat auch Leute umgebracht", wahrscheinlich weil die RAF für diese Stromsparhirne das Synonym für links ist, ich weiß es nicht. Oder sie ordnen sich politisch neutral ein, was fast noch witziger ist, kann man doch nicht neutral bleiben, sobald man sich politisch in irgendeiner Form äußert, und vor allem nicht, indem man rechtsradikales Gedankengut nachplappert.


Eruiert man weiter, was diese politisch neutralen, alles nur nicht linken, besorgten Leute denn an den Thesen des rechten Rands so super finden, kommt die nächste Bematschteneinstellung zu Tage. Den Vogel hat definitiv gestern eine Tante abgeschossen, die tatsächlich in einem Kommentarbereich wissen wollte, ob man denn schon Nazi wäre, nur weil man aus Sorge die KZs wiedereröffnen möchte. Und diese Frage meinte sie anscheinend sogar rhetorisch, was sie natürlich auch ist, nur kommt Eva Bräunchen wohl nicht auf das korrekte "Selbstverständlich" als Antwort, sondern auf das direkte Gegenteil.


Und die "Auf keinen Fall links, höchstens ein bisschen rechts, aber hauptsächlich geradeaus"-Sympathisanten, denen solche Aussagen zu weit gehen, wirken dadurch auch nicht eloquenter, denn die fordern eine massive Abschiebung zurück in Kriegsgebiete, möchten also nur die Vollstreckungsmethode des garantierten Todesurteils ändern, weil ihnen eine Vergasung als übertrieben, eine Sprengung oder ein Fangschuss auf offener Straße aber angemessen erscheint.


Was sie aber auch wieder vehement abstreiten, wenn man sie damit konfrontiert, dann wird schnell auf das Gebiet ausgewichen, dass nur Kriegsflüchtlinge aufgenommen werden sollte. Dass das sowieso bereits geschieht und unter vielen Asylanträgen als Absagegrund erscheint, ist ihnen aber auch wieder entgangen oder wurde bewusst ignoriert.


Darauf angesprochen wirken sie fast schon verzweifelt, rudern mit den Ärmchen und schnappen dann kurzatmig eine empörte "Aber momentan kommen einfach zu viele Flüchtlinge"-Nullsumme heraus. Keine Ahnung, was sie damit andeuten wollen, sollte es darauf hinauslaufen, dass auf der Erde zu viel Krieg geführt wird, dann bin ich sogar bei ihnen. Trotzdem ist das natürlich kein Grund, um Menschen in Not nach penibler Prüfung ihrer Situation eine Aufnahme zu verweigern.


Richtig amüsant wird es wieder, wenn man diese Leute fragt, woher sie überhaupt wissen, dass zu viele Flüchtlinge angereist sind. Das haben sie nämlich nicht herausgefunden, weil ihre Nachbarschaft überquillt, da gibt es eigentlich nur Probleme, wenn urdeutsche Randalierer schon im Vorfeld gegen Aufnahmeeinrichtungen demonstrieren. Die Problematik, dass das Land total überläuft, haben sie in den RTL2-Nachrichten durch einen CSU/CDU-Politiker aufgeschnappt, der das sehr genau von seinem Bonzenviertel aus, in das sich nie eine Aufnahmeeinrichtung verirren wird, verfolgt hat, und jetzt damit populistisch auf Stimmenfang geht.


Als letzten Anker im Verteidigungsschlussspurt wählen viele auch gerne das Hervorheben ihrer eigenen Situation. Nach dem Motto "Mir geht es echt dreckig, deshalb dürfen wir keine Menschen mehr aufnehmen, denen es noch dreckiger geht". Und weil es einem eben dreckig geht, ist man auch nicht rechts, wenn man gegen Minderheiten hetzt. Das läuft in diesen Köpfen unter berechtigter Existenzkampf und sie ahnen noch nicht mal, dass sie sich dabei an den völlig falschen Gegner wenden, der darüberhinaus eigentlich ihr Verbündeter sein müsste.


Das alles führt dazu, dass sich in diesem Land nie etwas ändern wird. Denn selbst wenn es einen Rechtsruck bei der nächsten Wahl gibt, weil die ach so neutralen Teilnehmer einen "Alles, Hauptsache nicht links"-Kurs favorisiert haben, wird das nichts an Vermögensverhältnissen und Lebensstandards ändern. Unterdrückt werden diese Idioten nämlich nicht von Asylbewerbern, die selber nichts mehr haben, sondern von einer Elite, die laut Spiegel 1 % der Weltbevölkerung ausmacht, aber trotzdem mehr als die übrigen 99 % hat. Kann man sich gerne nochmal hier durchlesen, wenn es die Kopfschmerzen von den vielen, teilweise echt komplizierten Wörtern an dieser Stelle noch mitmachen: http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...ehr-als-die-anderen-99-prozent-a-1013655.html


Aber gegen diese Leute wird natürlich nicht mobil gemacht, die sind zwar tatsächlich verantwortlich für Sozialhilfekrümel, Hartz4-Menschenrechtsverstöße, Obdachlosig- und Perspektivenlosigkeit, aber die können sich im Gegensatz zu Flüchtlingen auch wehren. Also eignen sie sich nicht als Feindbild, denn gerade als besorgter Bürger drischt man prinzipiell nur auf absolut hilflose Sündenböcke, alles andere ist nicht so befriedigend. Denn man ist zwar kein Nazi, dafür aber ein feiges, orientierungsloses und hetzbereites Schaf, das jedem Führer hinterherläuft, solange der ihm nur das Blaue vom Himmel lügt und dabei hübsche Seifenblasen benutzt.
 
Heute morgen musste mir ein besorgter Bürger unbedingt mitteilen, dass 70 % aller Marokkaner, die in Deutschland Asyl beantragen, straffällig werden. Gleichzeitig konnte er sich auch nicht die Frage verkneifen, warum Gutmenschen wie ich solche Zahlen ständig ignorieren.

Das kann ich gerne mal an dieser Stelle auflösen, denn mein thematisches Desinteresse hat gleich mehrere Gründe. Erst mal habe ich andere Zahlen als die angebotenen 70 % im Kopf, aber darauf will ich gar nicht näher eingehen. Muss ich auch nicht, denn auf meiner Agenda würde sich selbst dann nichts ändern, wenn 99 % aller Asylsuchenden reflexartig bei Ankunft auf deutschem Boden zu Panzerknackern mutieren würden. Da man auch in diesem glücklicherweise völlig utopischen Szenario die verbleibenden anständigen 1 % nicht optisch bei der Ankunft heraussieben könnte, würde ein begeisterter Fan der Zivilisation wie ich nichts an seiner grundsätzlichen Aufnahmebereitschaft korrigieren.

Aber für mich sind solche Zahlen sowieso höchstens ein Grund, die Polizei aufzustocken, damit Täter überführt werden können. Denn ich rechne so etwas noch immer nach Verbrechen und nicht in Nationen, deshalb ist mir völlig egal, welche Hautfarbe und Herkunft der Protagonist sein Eigen nennt. Allerdings scheint selbst diese Aufstockung im angesprochenen Fall nicht nötig zu sein, denn auf irgendwelche Zahlen kommt man ja nur, wenn Verbrecher erfolgreich geschnappt und dementsprechend in Statistiken aufgenommen werden können. Ist das nicht der Fall, bewegen wir uns auf dem Gebiet der Schätzungen, das für mich schon immer uninteressant besetzt war und auch nur von verzweifelten Diskussionsteilnehmern als aussagekräftige Argumentationsbasis verwendet wird.

Ganz nebenbei könnten wir diese Zahl auch unglaublich drücken, indem wir endlich weiche Drogen wie Marihuana und Haschisch legalisieren. Wir sprechen hier in Sachen Straffälligkeit ja nicht von Uranschmuggel, Mord, Technokonsum oder anderen Kapitalverbrechen. Aber schon bei der nur geistigen Ausformulierung dieser These höre ich direkt Millionen brave Deutsche aufröhren, denen man zwar nur mit Waffengewalt den Konsum ihrer harten Alltagsdroge Alkohol untersagen könnte, die aber strikt gegen die Legalisierung der Konkurrenz sind, auch wenn man allein mit diesen Steuereinnahmen ein Grundgehalt für alle finanziell fast komplett gewuppt kriegen würde.

Gleichzeitig könnte ich herausstreichen, dass in dieser Aufstellung auch eher semi-schreckliche Straftaten wie Schwarzfahren, Verkehrsdelikte oder andere Vergehen eingerechnet werden, die in jedem Vorabendkrimi eher als langweilige Gähngarantie eingeordnet würden. Aber das will kein besorgter Bürger hören oder lesen, für diesen beinhalten die präsentierten 70 % verbindlich unkorrigierbare Anschläge auf die Menschlichkeit und das öffentliche Leben, ohne diesen Hang zur Extremdramatik würde er sie ja erstens gar nicht anmahnen, noch um gut 30 % nach oben hin anpassen. Also vermerken wir unter diesem Punkt lieber nur neutral, dass eine realistische Überprüfung dieser Verbrechen inklusive Abwägung ihres Erzschurkenmaterialstatus das Bild der Täter ebenfalls stark verharmlosen würde.

Und wo wir schon mal dabei sind, kann ich auch zum Abschluss die nächste Bombe im Lager der empörten Angstbürger platzen lassen: Für mich muss Justitia im Idealfall auch immer blind sein. Das heißt übersetzt, dass wir Verbrechen einheitlich bestrafen und nicht nach individueller Schmerzgrenze. Was wiederum bedeutet, dass wir keinem auffällig gewordenen Rentner sein Gebiss auf Lebenszeit abnehmen, keinem Wutbürger, der es übertrieben hat, bis zur Bahre den RTL-Konsum untersagen, und auch keinem Asylbewerber das Aufenthaltsrecht entziehen, wenn er in flagranti erwischt wird.

Entweder wandern diese Leute alle für XY Jahre hinter Gittern, zahlen Geldstrafen oder kommen auf Bewährung raus, oder wir führen tatsächlich das Strafmaß Ausweisung im deutschen Polizeikatalog verbindlich ein. In dem Fall müssen wir dann aber auch jeden deutschen Möchtegern-Semmelrogge über den Stränden dieser Welt abwerfen und ihm die Wiedereinreise streng untersagen. Alles andere ist rassistisch, auch wenn ich das „so nicht sagen kann“.

Der ganze Themenbereich läuft jetzt jedenfalls garantiert nicht mehr unter „böswillig in dieser Kolumne verschwiegen“, also kann ich meine Morgenpost als beantwortet betrachten. Zwar ist mir klar, dass kein besorgter, unpolitischer Neo-Nazi-Bürger Reaktionen auf seine Hetze liest oder auch nur wahrnimmt, aber trotzdem ist es mir irgendwie ein Bedürfnis, die richtig dämlichen Spitzen wenigstens für mich auseinanderzunehmen. Auch wenn das Ganze dann wie immer nur von Leuten wahrgenommen wird, die den jeweiligen Sachverhalt sowieso schon begriffen haben.
 
Da soeben wieder eine etwas unzufriedenere Kundenmeinung in meinem Postfach gelandet ist, beantworte ich ein paar Fragen aus diesem Werk mal wieder öffentlich, sozusagen als allgemeine Verbraucherinformation. Sorry, dass sich dabei manche Wiederholungen nicht vermeiden lassen, aber ich habe eh den Eindruck, dass ich seit Monaten Eulen nach Athen trage, ohne dass sich irgendetwas spürbar am Unwissensstand der Gegenseite ändert. Aber vielleicht kann man es ja auch einfach nicht genug betonen, also here we go again:




Ich habe keine pauschalen Probleme damit, auf etwas stolz zu sein. Im Gegenteil entwickele ich dieses Gefühl recht inflationär in und über meinem Lebenslauf. Ich bin stolz darauf, nachwievor Essen für meine kleine Familie auf den Tisch zu zaubern, ich bin so stolz auf meine lückenlose "Ring of Honor"-DVD-Sammlung, dass diese Errungenschaft als einzige in diesem Raum ebay-tabu ist, ich bin sogar stolz auf den Episodenschlußstrich, mit dem ich sowohl mein Buch auf den Markt als auch mein Festgehalt mitsamt Langzeitperspektive über Bord geworfen habe.




Ich könnte aber niemals stolz auf ein Land sein. Einfach weil ich mit dessen Entstehung nichts zu tun hatte und auch keinerlei Einfluss auf das Gesamtkonzept habe. Da entwickele ich andere Gefühle, zum Beispiel Dankbarkeit darüber, dass ich zufällig hier aus meiner Mama geflutscht bin. Ich realisiere auch, dass dieses Glück keine Selbstverständlichkeit war und ich noch nicht mal etwas dafür geleistet habe.




Wie könnte ich unter diesen Umständen zum einen stolz auf mein Land sein und zum anderen fremden Menschen dieses zufällige Glück vorenthalten wollen, zumal diese Leute auch noch härter an ihrer persönlichen Version gearbeitet haben als jeder Einheimische? So etwas würde mich zum einen als egoistisches Arschloch outen, zum anderen aber auch als Dummkopf, da kein Flüchtling der Welt Einfluss auf meinen persönlichen Wohlstand hat. Den verweigern mir ganz andere Leute. Wie blöd müsste ich also sein, um nicht gegen diese Typen vorzugehen, sondern mir von ihnen höchstpersönlich billige Sündenböcke und falsche Platzhalter als Hassadresse aufschwatzen zu lassen?




Ich habe auch keine Angst davor, dass der Deutsche ausstirbt. Ist sich jeder darüber bewusst, wie die ganze PEGIDA-Scheiße angefangen hat? Das war damals im sogenannten Fußball-Sommermärchen, als der Deutsche seinen miefigen Patriotismus vom Dachboden geholt hat und seine eigene verkackte Existenz wieder hinter dem Stolz auf ein Land verstecken konnte. Plötzlich durfte man sich wieder als Deutscher bekennen und so tun, als wäre das etwas besonderes. Schon damals war mir klar, dass das in die Hose gehen wird, da nationale Gefühle grundsätzlich von denktechnisch eher unbegabten Leuten übertrieben werden.




Ausgelöst hat den ganzen Hype auf jeden Fall unsere Multi-Kulti-Nationalmannschaft um Klose, Podolski, Boateng, Özil und andere erfolgreich integrierte Ausländer, übrigens durchweg die Variante, die in Dunkeldeutschland verächtlich als Wirtschaftsflüchtling gebrandtmarkt wird. Es ist wirklich so unglaublich, gegen was sich PEGIDA überhaupt stark macht. Denn wenn ich über schlechte Integration von Ausländern diskutieren will, dann rede ich als erstes über die Typen, die mit ulkigen Namensendungen bei dieser Trümmertruppe mitmarschieren, weil ihre Integration bereits auf Jahrzehntebasis täglich scheitert und sie mittlerweile nur noch Hass durch die Straßen gröhlen können.




Dieser Abschaum ist nicht das Volk und wird es auch nie sein. Dort wird nur repräsentiert, was passieren kann, wenn ein gewaltbereiter Mob sich nicht in die Gesellschaft integrieren will, lieber Kinder in Bussen zum Weinen bringt oder Menschen durch die Nacht jagt. Das Volk werden die Boatengs, die Grotes, die Müllers, die Patschinskis, die Millers, die Al Sayeds und mit ein bisschen Glück auch noch ein paar klingonische Versionen sein. Und die werden dann unter "Deutschland" firmieren und niemand wird die Hitlers, Bachmanns und Dschingis Khäne vermissen. Jeder PEGIDA-Jünger sollte mal kritisch seine urdeutschen Idealvorstellungen auf die eigene Bewegung und danach auch gleich auf die Partei seines Vertrauens anwenden, dann wird er mit Erstaunen bemerkt, dass sich danach seine ganze braune Scheibenwelt in Luft aufgelöst hat.




Ich habe auch überhaupt nichts gegen Protestwähler und bin sogar froh über jeden, der überhaupt noch wählen geht und sich so nicht aus dem politischen Prozess verabschiedet. Mir ist aber schleierhaft, warum man für diesen Stunt unbedingt braune Scheiße ankreuzen muss. Ich habe Wahlzettel gesehen, auf denen man zwischen 90 Kandidaten entscheiden durfte, wieso um Picards Willen muss man seinen Protest ausdrücken, indem man Menschenfeinde hofiert? Wer den großen Parteien ans Bein pinkeln und ihnen einen Denkzettel verpassen will, der kann das genauso effektiv tun, wenn er die Autofreunde oder irgendeine belanglose Öko-Partei wählt. Es gibt da keinen Zwang beim Protestwählen, der verbindlich gebietet, den Faschismus zu unterstützen.




Überhaupt könnte man sich vor einer Protestwahl informieren, wo man genau sein Kreuzchen setzt. Es ist so unglaublich, dass ausgerechnet die AfD zum großen Höhenflug ansetzt. Diese Partei muss dem kleinen Mann gar nicht nach dem Mund reden und irgendwelche Versprechungen machen. Die Typen können sich rotzfrech und hochoffiziell in ihrem Parteiprogramm gegen eine Besteuerung von Reichen aussprechen, sie können ein Wahlverbot für Arbeitslose fordern, sie dürfen sich die Abschaffung des Mindestlohns auf die Fahnen schreiben, sie können sogar Zwangsarbeit ansetzen und Hartz4 ausdrücklich als gelungenes Projekt loben, es gibt trotzdem Idioten aus der Unterschicht, die brav ihre Stimme für den Mist opfern.




Diese Leute wollen also der CDU etwas beweisen, indem sie eine CDU wählen, die lediglich ein härteres Abschiebeprogramm fährt und selbst das nur sehr marginal in den jeweiligen Spitzen. Davon erwarten sie sich dann Signale für soziale Gerechtigkeit, obwohl die Heilsbringer sämtliche Punkte via eigenem Parteiprogramm bereits ausgeschlossen haben. Die größte persönliche Herausforderung für mich ist es, diese Leute dann nicht als dumm zu klassifizieren, eine Herausforderung, an der ich leider täglich scheitere und das wohl auch in Zukunft tun werde.
 
Mein Leben als Protestwähler – Ein 24-Stunden-Selbstversuch


9 Uhr: Mein Wecker klingelt. Da mich dieses Ding aber schon immer genervt hat, ignoriere ich es völlig und unterstütze lieber das Kopfkissen, indem ich mich gegen den Lärm unter ihm vergrabe.


11 Uhr: Unglaublich, wie lange die Batterien des Weckers durchgehalten haben. Trotzdem bin ich etwas stolz, das erste Zeichen gesetzt und diesen Kampf für mich entschieden zu haben, dafür nehme ich die bohrenden Kopfschmerzen, die das zweistündige Getüte ausgelöst hat, gerne in Kauf. Außerdem kann ich da ja auch Abhilfe schaffen, indem ich eine Tablette einnehme. Dem arroganten Aspirin, das mich kulinarisch noch nie ansprechen konnte, verpasse ich dabei den nächsten Denkzettel und löse stattdessen ein Geschirrspültabs in einem Glas Wasser auf. Beim Herunterspülen werde ich sofort mit einer neuen Geschmackskomponente belohnt und in meinem überfälligen Protest bestätigt.


11.30 Uhr: Ich habe mich zum dritten Mal übergeben und die Kopfschmerzen sind auch noch da. Ich bin wohl Opfer einer Verschwörung. Trotzdem muss ich jetzt mal langsam los, denn ich will noch einkaufen. Da meine Haustür aber seit Jahren unten nicht richtig schließt und so für unangenehmen Durchzug sorgt, benutze ich das Fenster im ersten Stock, um das Haus zu verlassen. Das wird der Tür hoffentlich eine Lehre sein.


12.30 Uhr: Endlich habe ich den Supermarkt erreicht. Unglaublich, wie sehr ein verstauchter Fuß auf die Geschwindigkeit geht. Das verdammte Fenster, aus dem ich abgestürzt bin, kann sich bei meiner Rückkehr warm anziehen. Aber jetzt ist erstmal Nahrungsbeschaffung angesagt. Um dem wirklich widerlichen Grünkohl vom letzten Mal zu verdeutlichen, dass er bei mir in Sachen Bäh echt an der falschen Stelle war, kaufe ich diesmal eine andere Marke. Eigentlich mag ich gar keinen Grünkohl, aber da muss ich jetzt durch, anders erziele ich keinen Lerneffekt bei dem renitenten Gemüse.


13.30 Uhr: Ich bin wieder zuhause. Mein Knöchel pocht, meine Kopfschmerzen werden langsam unerträglich und ich muss mich eigentlich auch schon wieder übergeben. Ich will auch gar nicht daran denken, dass ich schon wieder Grünkohl essen muss. Trotzdem muss ich die Schmerzen kurz ignorieren, da ich mich diesmal vom Nachbarhaus abseilen will, immerhin habe ich noch eine Rechnung mit dem Fenster offen und die Alternativen sind anders leider nicht zu erreichen.


16 Uhr: Der Notarzt konnte meine Blutungen letztendlich doch erfolgreich stoppen und auch der Glaser hat ein optisch sogar sehr schönes Provisorium in das Fensterloch einsetzen können, durch das ich ungebremst gerasselt bin. Schon jetzt schwöre ich allen versammelten Hausöffnungen, dass ich morgen früh zu Sprengungen übergehen werde, um ihnen meinen Protest gegen diese unfassbare Behandlung adäquat zu vermitteln. Jetzt ist aber erstmal kochen angesagt. Dabei zeige ich es dem arroganten Herd, der schon mehrere meiner Rezepte hat anbrennen lassen, indem ich den Grünkohl aus der Packung hole, kurz auftauen lasse und dann lutschend zu mir nehme.


18 Uhr: Grünkohl und ich werden wohl niemals Freunde werden. Das Zeug hat noch widerlicher geschmeckt als der Vorgänger und inzwischen komme ich vom Klo gar nicht mehr runter. Bei meiner letzten Trockenwürgattacke sind auch meine Schnittstellen vom Fenstersturz wieder aufgebrochen, schöne Scheiße. Trotzdem ziehe ich mich nun zum Fernsehabend zurück. Dort will ich meinen Protest darüber ausdrücken, dass meiner Meinung nach viel zu wenig Mystery- und Sci-Fi-Serien im deutschen Fernsehen laufen. Deshalb gucke ich den kompletten Abend QVC. Das haben sich die Programmmacher selber zuzuschreiben. Die doch aufkommende Langeweile überspiele ich mit der Gewissheit, dass durch meinen beispiellosen Racheakt wahrscheinlich schon nächste Woche völlig neue Traumprogramme verfügbar sein werden, außerdem pendele ich noch immer viertelstündlich zur Toilette.


22 Uhr: Endlich schlafen, dieser Tag hat mich doch etwas erschöpft zurückgelassen. Als letzte Rebellion lege ich mich allerdings nicht ins Bett, da ich stehend vor meinem Bücherregal die Nacht verbringen werde. Natürlich in Sichtweite des Bettes, damit dieses Möbel sich mal Gedanken macht, ob es abends tatsächlich immer zu kalt und morgens regelmäßig zu warm sein muss. Vielleicht nehme ich doch lieber noch etwas Katzenstreu ein, schon allein um den Schlaftabletten zu zeigen, dass ich nicht mal ansatzweise auf ihre Marotten angewiesen bin.
 
Zu dem 24h Selbstversuch als Protestwähler kann ich nur sagen, dass du mich mal wieder wirklich zum Lachen gebracht hast. Vor allem die "Lektionen" für Fenster, Tür, Möbel etc. sind einfach wirklich amüsant zu lesen und sorgen für Lacher.
Das oben von dir verlinkte Bild schon wieder ist vllt. zum einen Teil auch etwas zum Schmunzeln, aber hat mich nach dem zweiten Mal durchlesen - beim ersten Mal war ich kurzzeitig verwirrt, ich schiebe es mal auf das Wochenende - wirklich auch zum Nachdenken angeregt..
 
[MENTION=3962]Rygel[/MENTION]
Übrigens - sorry für den Doppelpost :D - finde ich es doch immer wieder erschreckend überraschend, wie naiv manche Politiker doch sind, sich sogar in Talkshows setzen um dort zu erklären, die Flüchtlingskrise sei beendet. In solch einer Situation weiß ich dann nicht, ob man über diese Naivität und zu Teilen auch Dummheit lachen oder eher weinen soll. Nach wie vor sind knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht; was denken denn die Damen und Herren was die machen? Eine Reise nach Jerusalem? Aus meiner Sicht ist dann auch unser Innenminister Thomas de Maiziere eine Granate, der Flüchtlinge abschieben oder ihnen Leistungen kürzen will, sollten sie einen angebotenen Arbeitsplatz oder die Teilnahme an einem Integrationskurs ablehnen. Vor allem interessant: Er selbst, hat 2 Wochen zuvor noch vor laufenden Kameras eine "Botschaft" an die Flüchtlinge gesandt mit dem Inhalt, dass es zu wenig Integrationskurse gibt um die vielen, die mittlerweile in Deutschland sind, überhaupt zu integrieren.

Was mich aber noch interessieren würde: Wie stehst du eigentlich zu dem momentanen Thema rund um Jan Böhmermann? Hat er aus deiner Sicht mit seiner Schmähkritik gegen Erdogan übertrieben oder wie siehst du das?
 
Kurz zum ersten Absatz: Dem stimme ich absolut zu, allerdings haben wir keine Flüchtlingskrise, sondern eine Neo-Nazi-Krise, eine Waffenschieberkrise oder gerne auch eine allgemeine Krise in der Hochpolitik. Ich finde es mittlerweile echt unanständig, dass ausgerechnet die Leute, die am meisten ausgebeutet und über den Tisch gezogen werden, auch noch dem Szenario den negativen Titel geben müssen.

@Rygel
Was mich aber noch interessieren würde: Wie stehst du eigentlich zu dem momentanen Thema rund um Jan Böhmermann? Hat er aus deiner Sicht mit seiner Schmähkritik gegen Erdogan übertrieben oder wie siehst du das?

Das ist ein schwieriges Thema. Zum einen halte ich die Schmähkritik für einen kreativen Offenbarungseid, weil es einfach nur eine sinnlose Aneinanderrreihung von Beleidigungen war. Sehr ungewöhnlich für Böhmermann, da bin ich anderes und vor allem besseres von seinem Team gewohnt. Allerdings halte ich das Strafmaß für sehr übertrieben, gerade weil es sich auch auf Diplomaten konzentriert. Für Beleidigungen sollte es im allerhöchsten Fall eine Geldstrafe geben, und das völlig neutral nach Härte der Pöbelei, egal wer gegen wen gestänkert hat. Dass man dafür in den Knast wandern kann, ist mal wieder total übertrieben.
 
Kurz zum ersten Absatz: Dem stimme ich absolut zu, allerdings haben wir keine Flüchtlingskrise, sondern eine Neo-Nazi-Krise, eine Waffenschieberkrise oder gerne auch eine allgemeine Krise in der Hochpolitik. Ich finde es mittlerweile echt unanständig, dass ausgerechnet die Leute, die am meisten ausgebeutet und über den Tisch gezogen werden, auch noch dem Szenario den negativen Titel geben müssen.


Das ist ein schwieriges Thema. Zum einen halte ich die Schmähkritik für einen kreativen Offenbarungseid, weil es einfach nur eine sinnlose Aneinanderrreihung von Beleidigungen war. Sehr ungewöhnlich für Böhmermann, da bin ich anderes und vor allem besseres von seinem Team gewohnt. Allerdings halte ich das Strafmaß für sehr übertrieben, gerade weil es sich auch auf Diplomaten konzentriert. Für Beleidigungen sollte es im allerhöchsten Fall eine Geldstrafe geben, und das völlig neutral nach Härte der Pöbelei, egal wer gegen wen gestänkert hat. Dass man dafür in den Knast wandern kann, ist mal wieder total übertrieben.

Stimmt natürlich, da gebe ich dir Recht. Dann vielleicht eine allgemeine Krise in vielen Sektoren mit der Konsequenz der Armut, Verelendung und Flucht. Das ist nur den Medien als Schlagwort bzw. Überschrift zu lang. Dementsprechend muss für die auch etwas, was sofort im Gedächtnis bleibt und "Eindruck" macht.

Wegen Böhmermann: Wir haben die Thematik auch am Dienstag in unserem Sozialkunde Leistungskurs diskutiert und ich war da überrascht, dass ich der einzige war, der Böhmermanns Ausdrucksweise bzw. die Schmähkritik für unnötig und übertrieben hielt. Was ich gerade wieder interessant finde ist, dass "Mutti" sich nach der Schmähkritik von Böhmermann zu Wort meldet und ihn kritisiert, aber nach der Einbestellung des Botschafters in der Türkei, selbst kein Wort gesagt hat und es stattdessen an unserem Außenminister Steinmeier und Herrn Schulz lag, unsere Werte wie Presse - und Satirefreiheit gegenüber Erdogan zu schützen/verteidigen bzw. zu rechtfertigen.
Ich frage mich einfach nur, wieso man an dieser Stelle wieder an eine Klage mit, wie du ja schon erwähnt hast, einer möglicherweise härteren Strafe als lediglich einer Strafzahlung, denkt. Ich denke man könnte mit Böhmermann auch insofern reden, dass er vielleicht eine "freiwillige Strafe" ohne Klage zahlt an eine wohltätige Organisation z.B. und das Thema ist gegessen. Nur spielen damit beide aus meiner Sicht Erdogan in die Karten, der somit in seinem Land dies als Beispiel anführen kann um zu zeigen, dass Presse bzw. Satire, wenn sie nicht überwacht oder gesteuert wird, zu nichts Gutem führt und v.a. für Ärger sorgt.
 
Mal kurz etwas in eigener Sache: Ja, mir geht es gut. Eigentlich durchlebe ich seit 2 Jahren sogar die beste Zeit meines Lebens und es wird sehr schwierig für die kommenden 100 Jahre (ihr wisst schon, praktisch unsterblicher Veganer ;) ), das noch zu toppen. Das muss ich an dieser Stelle wohl einfach mal betonen, denn seit einer Woche trudeln täglich mehrere PNs mit Durchhalteparolen in meinem Postfach ein, die wohl suggerieren sollen, dass ich irgendeinen Grund zur Verzweifelung in der eigenen Vita fahrlässig verpasst habe.


Mein erstes Buch ist mehr oder weniger gefloppt, und ich bekomme kein ALG I, da ich falsch beraten und so gezielt in falsche Termine getrieben wurde. Wenn das der Aufhänger für die nächste Staffel "Game of Thrones" wäre, würde sich meine aktuell unüberschaubare Vorfreude in deutlich limitierteren Grenzen halten. Einfach weil das nichts ist, was nach Megaplan eines Erzschurken, potentielle Zerstörung der Welt oder Grund für Massensuizide schreit. Es reicht noch nicht mal dafür, dass ich meinen eigenen Einzelhintern so spontan wie zukünftig in jenseitige Sphären verordne. Warum auch?


Wenn ich mich damals im Himmel beim Zielen nicht so sehr konzentriert und zusätzlich so eine Extraportion Glück gehabt hätte, dann könnte ich jetzt auch vor der mazedonischen Grenze campieren, mit Verantwortung für drei Kinder und eine schwangere Frau, mit nichts in der Hinterhand außer meiner Kleidung, und Auge in Auge mit einer Front von modernen Sturmtruppen, die mich mit Gummigeschossen, Wasserwerfern und anderen Waffen ins Elend zurücktreiben will. Ich könnte auch in Afrika sitzen, ohne zu wissen, was und ob ich überhaupt morgen bzw. die nächste Woche esse. Möglich wäre es auch, dass ich in einem Überschwemmungsgebiet in Indien vor mich hin vegetiere, in Peking aufgrund meiner Meinung oder in Russland aufgrund meiner Sexualität politisch verfolgt werde. Der Gruselkatalog ist da noch unendlicher als die westeuropäische dekadente Ignoranz des eigenen, völlig zufälligen Glücks, entstanden durch die bloße Gnade des Geburtsorts.


Gestern Nacht hatte ich auch wieder mehrere Atemstillstände. Die kommen jetzt wieder regelmäßig durch die Jahreszeit, weil die Nachwehen meiner Lungenembolie mit diversen Allergien kollidieren. Deshalb weiß ich auch, wie sehr ich es schätzen kann, tagsüber frei atmen zu können, solange ich mich in der Senkrechten halte. Gestern auf dem Weg zum Amt kam mir eine Oma entgegen, die mit ihrem Rollator 2 Schritte voran kam, dann eine Pause machen musste, um danach die nächsten zwei Schritte aka ihre tägliche persönliche Weltreise anzutreten. Letztes Jahr ist mein Cousin bei einer Bergtour aus heiterem Himmel und ohne Vorzeichen weit vor seiner eigentlichen Zeit an einem Schlaganfall gestorben. Bei der persönlichen Definition von Glück hat mir sehr die Einsicht geholfen, dass kein einziger Tag, an dem man schmerzfrei aufwacht, selbstverständlich ist, und dass eigentlich schon das Öffnen der Augen Grund genug für eine spontane Feier, zumindest Dankbarkeit gegenüber Gott, des fliegenden Spaghettimonsters oder in meinem Fall Kevin Steen und Captain Picard ist.


Überhaupt verstehe ich auch nicht, warum man sich jetzt erst Sorgen um mich macht. In meiner Zeit als Anlagenbuchhalter gab es dafür viel mehr Grund. Denn damals habe ich mich täglich gegen meinen Willen auf eine Arbeitsstelle geschleppt, bei der ich schon am Montag nur auf Freitag gewartet habe, während der ich bereits gegen 11 Uhr (spätestens) keine Lust mehr auf die nächsten Stunden hatte, und vor der ich jeden verdammten Sonntag Abend geradezu panische Angst hatte. In dieser schier unendlich erscheinenden Lebensepisode hatte ich tatsächlich verschärfte Suizidgedanken, damals hatte ich kein Ziel im Leben, und deshalb erschien mir alles total zwecklos.


Ganz im Gegensatz zur aktuellen Situation, da verordne ich sogar den kleinsten Hartz4-Satz als Geige, die mit Artgenossen massenweise in meinem persönlichen Himmel hängt. Ganz davon abgesehen, dass ich mich tatsächlich frei fühle, und ganz aktuell ein sehr warmes Gefühl bekomme, wenn ich an eine Zukunft als Tierpfleger oder Alltagsbegleiter denke. Wie könnte ich unter diesen Umständen unglücklich sein? Und wie könntet ihr atmenden, denkenden und unbedrohten Wesen, die eine Wohnung zur Verfügung haben, vom nächsten Supermarkt nur einen Fußmarsch entfernt sind, und seit ihrer Geburt die Lizenz zur freien Entscheidung ausgestellt bekommen haben, unglücklich sein?


Lange Rede, kurzer Sinn: Hier ist alles gut, das Einzige, was etwas stört, sind Wasserstandsmeldungen, die mir meine Zukunft in den düstersten Farben einpinseln. So etwas brauche ich nicht, um so etwas auch nur ansatzweise anzunehmen, bin ich viel zu zufrieden und mittlerweile geradezu hochbegabt, was eine optimistische Lebensführung anbelangt. Das kann mir auch niemand ruinieren, dazu habe ich diese Lektion viel zu mühsam und dadurch viel zu intensiv gelernt. Mein Leben wird toll. Warum? Weil ich das sage, mehr braucht es dazu ja glücklicherweise nicht.
 
Mal kurz etwas in eigener Sache: Ja, mir geht es gut. Eigentlich durchlebe ich seit 2 Jahren sogar die beste Zeit meines Lebens und es wird sehr schwierig für die kommenden 100 Jahre (ihr wisst schon, praktisch unsterblicher Veganer ;) ), das noch zu toppen. Das muss ich an dieser Stelle wohl einfach mal betonen, denn seit einer Woche trudeln täglich mehrere PNs mit Durchhalteparolen in meinem Postfach ein, die wohl suggerieren sollen, dass ich irgendeinen Grund zur Verzweifelung in der eigenen Vita fahrlässig verpasst habe.


Mein erstes Buch ist mehr oder weniger gefloppt, und ich bekomme kein ALG I, da ich falsch beraten und so gezielt in falsche Termine getrieben wurde. Wenn das der Aufhänger für die nächste Staffel "Game of Thrones" wäre, würde sich meine aktuell unüberschaubare Vorfreude in deutlich limitierteren Grenzen halten. Einfach weil das nichts ist, was nach Megaplan eines Erzschurken, potentielle Zerstörung der Welt oder Grund für Massensuizide schreit. Es reicht noch nicht mal dafür, dass ich meinen eigenen Einzelhintern so spontan wie zukünftig in jenseitige Sphären verordne. Warum auch?


Wenn ich mich damals im Himmel beim Zielen nicht so sehr konzentriert und zusätzlich so eine Extraportion Glück gehabt hätte, dann könnte ich jetzt auch vor der mazedonischen Grenze campieren, mit Verantwortung für drei Kinder und eine schwangere Frau, mit nichts in der Hinterhand außer meiner Kleidung, und Auge in Auge mit einer Front von modernen Sturmtruppen, die mich mit Gummigeschossen, Wasserwerfern und anderen Waffen ins Elend zurücktreiben will. Ich könnte auch in Afrika sitzen, ohne zu wissen, was und ob ich überhaupt morgen bzw. die nächste Woche esse. Möglich wäre es auch, dass ich in einem Überschwemmungsgebiet in Indien vor mich hin vegetiere, in Peking aufgrund meiner Meinung oder in Russland aufgrund meiner Sexualität politisch verfolgt werde. Der Gruselkatalog ist da noch unendlicher als die westeuropäische dekadente Ignoranz des eigenen, völlig zufälligen Glücks, entstanden durch die bloße Gnade des Geburtsorts.


Gestern Nacht hatte ich auch wieder mehrere Atemstillstände. Die kommen jetzt wieder regelmäßig durch die Jahreszeit, weil die Nachwehen meiner Lungenembolie mit diversen Allergien kollidieren. Deshalb weiß ich auch, wie sehr ich es schätzen kann, tagsüber frei atmen zu können, solange ich mich in der Senkrechten halte. Gestern auf dem Weg zum Amt kam mir eine Oma entgegen, die mit ihrem Rollator 2 Schritte voran kam, dann eine Pause machen musste, um danach die nächsten zwei Schritte aka ihre tägliche persönliche Weltreise anzutreten. Letztes Jahr ist mein Cousin bei einer Bergtour aus heiterem Himmel und ohne Vorzeichen weit vor seiner eigentlichen Zeit an einem Schlaganfall gestorben. Bei der persönlichen Definition von Glück hat mir sehr die Einsicht geholfen, dass kein einziger Tag, an dem man schmerzfrei aufwacht, selbstverständlich ist, und dass eigentlich schon das Öffnen der Augen Grund genug für eine spontane Feier, zumindest Dankbarkeit gegenüber Gott, des fliegenden Spaghettimonsters oder in meinem Fall Kevin Steen und Captain Picard ist.


Überhaupt verstehe ich auch nicht, warum man sich jetzt erst Sorgen um mich macht. In meiner Zeit als Anlagenbuchhalter gab es dafür viel mehr Grund. Denn damals habe ich mich täglich gegen meinen Willen auf eine Arbeitsstelle geschleppt, bei der ich schon am Montag nur auf Freitag gewartet habe, während der ich bereits gegen 11 Uhr (spätestens) keine Lust mehr auf die nächsten Stunden hatte, und vor der ich jeden verdammten Sonntag Abend geradezu panische Angst hatte. In dieser schier unendlich erscheinenden Lebensepisode hatte ich tatsächlich verschärfte Suizidgedanken, damals hatte ich kein Ziel im Leben, und deshalb erschien mir alles total zwecklos.


Ganz im Gegensatz zur aktuellen Situation, da verordne ich sogar den kleinsten Hartz4-Satz als Geige, die mit Artgenossen massenweise in meinem persönlichen Himmel hängt. Ganz davon abgesehen, dass ich mich tatsächlich frei fühle, und ganz aktuell ein sehr warmes Gefühl bekomme, wenn ich an eine Zukunft als Tierpfleger oder Alltagsbegleiter denke. Wie könnte ich unter diesen Umständen unglücklich sein? Und wie könntet ihr atmenden, denkenden und unbedrohten Wesen, die eine Wohnung zur Verfügung haben, vom nächsten Supermarkt nur einen Fußmarsch entfernt sind, und seit ihrer Geburt die Lizenz zur freien Entscheidung ausgestellt bekommen haben, unglücklich sein?


Lange Rede, kurzer Sinn: Hier ist alles gut, das Einzige, was etwas stört, sind Wasserstandsmeldungen, die mir meine Zukunft in den düstersten Farben einpinseln. So etwas brauche ich nicht, um so etwas auch nur ansatzweise anzunehmen, bin ich viel zu zufrieden und mittlerweile geradezu hochbegabt, was eine optimistische Lebensführung anbelangt. Das kann mir auch niemand ruinieren, dazu habe ich diese Lektion viel zu mühsam und dadurch viel zu intensiv gelernt. Mein Leben wird toll. Warum? Weil ich das sage, mehr braucht es dazu ja glücklicherweise nicht.

Damit hast du absolut Recht!
Von deiner Einstellung können viele noch etwas lernen! Props!
 
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