Grapplings Finest - by The Prophet

Wenn das beim atuellen Stand bleibt (Jacare vs. Romero / Werdum vs. Cain), würde ich es in etwa so machen, wobei ich mich bei Werdum-Cain nur bedingt der Ansetzung widmen würde. Da sind zu viele "wenn"s und "falls" im Spiel. :D Eventuell könnte man da noch etwas zu Weidman vs. Rockhold schweifen, schließlich hat die UFC selber bisher 0$ für die Vermarktung ausgegeben.
 
Vom besten seines Fachs

So, heute beschränken wir uns mal wieder ein wenig auf einen einzigen Kämpfer, dabei schneiden wir aber auch einige andere an, allen voran seinen kommenden Gegner. An manchen Stellen habe ich kleine Abstriche gemacht, da es sonst den Rahmen sprengen würde.

Allerdings kann ich versichern, dass das, was ich weggelassen hab, wahrscheinlich zu irgendeinem Anlass doch noch Wege in eine Ausgabe finden wird, gemessen daran, wie bedeutend und großartig es ist.

Vom besten seines Fachs

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Starke Fäuste und gute Takedownabwehr - solche Champs liebt man, ob Robbie Lawler oder Chuck Liddell, schön im Stand-Up bleiben und die Fäuste schwingen lassen.

Wenn man einem Kämpfer, der für etwas vollkommen anderes steht, einen Titelkampf wünscht und ihn gerne siegen sieht, dann muss dieser Kämpfer wirklich etwas richtig machen. Wenige schaffen es, die Menschen mit Grapplingvom Hocker zu reißen.

Schauen wir uns Demian Maia an. Er gilt in der UFC seit langem als einer der besten Grappler aller Zeiten, allerdings verpasste er es, wie Royce Gracie in guten alten Tagen die Menschen mit der Magie des Groundgames in seinen Bann zu ziehen. Tatsächlich ist er wie Jake Shields die Art Fighter, der kaum Risiko eingeht, keine Position opfert, sich nicht auf einen Scramble einlässt.

Als Maia seinen Titelkampf gegen Anderson Silva bestritt, schlug ein ebenso ausgezeichneter und erfolgreicher BJJ Wizard sich seinen Weg durch das Strikeforce-Roster, das viele Menschen zu jener Zeit schwer unterbewertet haben. In der Tat stellt Strikeforce heute nicht nur haufenweise Champs und Herausforderer, im ganzen UFC Roster findet man ehemalige Strikeforce-Fighter, einige sogar erfolgreicher als damals.

Die meisten werden nun wissen, von wem die Rede ist: Jacare Souza, ein Mann dessen Aufstieg stets übersehen wurde.

Sein Strikeforce-Debüt gab er beim Evolution-Event, eine der ersten Shows von Strikeforce als legitime #2 des Sports. Sein Gegner niemand geringeres als Matt Lindland, einem der einlussreichster und erfahrensten Ringern des Sports, der eine stilistischer Herausforderung für den Brasilianer herausstellen sollte. Trotz zweier Niederlagen konnte Lindland auf solide Performances in der Vergangenheit gegen Fedor und Bustamante zurückblicken, zwei ebenso starke Grappler.

Wie viele körperbetonte Grappler mit Hintergrund als Ringer versuchte Lindland, den Kampf aus dem Clinch heraus auf den Boden zu bringen und sich dabei den Rücken des Gegners zu sichern. Diese Taktik wurde auch von GSP angewandt als dieser gegen Diaz antrat und sowohl im Schlagabtausch als auch im Submission-Scramble den kürzeren ziehen würde. Zwar schaffte der Kanadier es weder seinen Gegner zu verletzen noch ihn nachhaltig zu schwächen, aber konnte erneut eine Punktentscheidung gewinnen (hätte der Kampf kein Ende, wäre wohl Diaz der Sieger gewesen, da GSP sich irgendwann müde gepuncht hätte).

Die Side Back Mount (ich weiß nicht, wie man diese Position offiziell nennt) ist eine der Positionen, die es dem oben liegenden leichter ermöglichen, den Gegner mit Kraft zu dominieren, ohne dabei technische Meisterleistungen zu vollbringen.

Vor allem Fighter, die auf eine jugendliche Laufbahn als Ringer zurückblicken können, fühlen sich in dieser Grundposition zu Hause, haben ein gutes Gefühl für die Kontrolle des Gegners. Dies ersetzt jedoch wie im Kampf zwischen dem Ringer-Weltmeister und olympischen Silbermedallisten Matt Lindland und Jacare Souza kein Gefühl für die Möglichkeit, dass der Gegner den fließenden Bewegungsstrom zum eigenen Zweck nutzen könnte.

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Die Armbar stellte noch nicht das Ende dar, von hier aus ging es erstmal in einen Omoplata und in zahlreiche weitere Submissions, die am Ende zu viel für den Ringer und Mentor von Chael Sonnen werden sollten.

Diese Slams haben alle das Problem, trotz großen Schadens beim Gegner ein wenig unberechenbar zu sein. Es gibt keine Garantie, nach einem Slam in einer besseren Position zu sein und erst Recht gegen Leute mit gutem Game vom Rücken aus, machen sie nicht immer Sinn. Leider wäre die Alternative ein schwieriger TD oder eine Feger- oder Knicktechnik, die gegen einen Judoka wie den Brasilianer auch kaum möglich sind.

Lindland ist alles andere als eine Flasche, hat gegen Fedor trotz einer Niederlage eine vergleichbar gutes Game aus der Rückenlage bewiesen. Ein sehr interessanter, kurzer Kampf, der zum einen Fedors Genialität zeigt, zum anderen beweist aber auch Lindland, dass er als Mittelgewicht auf diesem Level mithalten kann, Fedor soll ja sicher nicht der Maßstab sein.


Es gibt noch einen zweiten Kampf zwischen Lindland und Jacare, allerdings im reinen Grappling, also no-gi BJJ. Bei Interesse zieht ihn euch rein.

Jacare gehört zu den Leuten, die DREAM zu einer ganz besonderen Promotion gemacht haben. Sie war nicht nur der letzte Lichtblick der asiatischen MMA Szene, die Qualität der Fighter war zu jenem Zeitpunkt nicht wirklich offensichtlich, wenn nicht grade ein Overeem oder Barnett im Line-Up war. Niemand sollte ahnen, dass Jacare als Grappler im MW bald ganz oben in der Nahrungskette stehen sollte.

Dass Jacare kein Witz ist und es mit dem MMA wirklich ernst meint, zeigte sich bereits in seinem ersten Kampf gegen einen richtig starken Gegner; Mayhem Miller, der Typ von Bully Beatdown, der nach zwei Niederlagen in der UFC mitlerweile ein mentales Wrack ist. Wie schwer es ist, diesen zu subben, hat sich nicht nur gegen Jacare gezeigt.

Auch dies war einer der Kämpfe, wegen denen DREAM ein tolles Erlebnis war.

Wirklich interessant wird es bei Jacare, wenn die Schwelle zwischen Grappling und Striking schmal ist. Sein Skill im Judo wird da erheblich reinspielen, im Clinch ist dieser Mann nämlich ebenso gefährlich, vor allem sein Ko-Uchi-Gari (kleine Innensichel) sind im MMA kaum benutzte Waffen.

Würfe und Trips kann der Kerl.
Und da gibt es wirklich eine unglaublich lange Liste an Techniken.

Zwar konnte er sich mit gutem Headmovement und seiner geliebten rechten Overhand immer wieder gute Konter erzielen, gehört allerdings wie viele erfolgreiche Grappler mit "mäßigem" Striking zu denen, die gerne selber den Druck machen, Winkel schneiden und durch ihre Punches den Takedown ansetzen. Souzas Druck macht es seinem Gegner schwer, den eigenen Kampf zu gestalten, erst Recht bei der Takedown-Gefahr. Wenn Jacare seinen Stil in eine Richtung zu entwickeln versucht, dann wird er ein Fighter, den man nur mit frühen Konter-Punches besiegt, auf den Boden kriegt er jeden und da profitiert er von seiner Vielseitigkeit, den Kampf in den Boden bringen zu können.

Sobald der Kampf auf die Matte geht, dauert es nur den Bruchteil einer Sekunde bis Jacare seine Position - bevorzugt ist nach dem TD oft die Side Control - stabilisiert hat und anfängt, den Gegner für jeden Fehler zu bestrafen. Dabei verlässt er sich auf eine simple Gleichung:

Macht der Gegner nichts und verteidigt sich korrekt, wechsle ich die Position oder nutze wenn möglich Ground and Pound.

Bewegt er sich dann, nutze ich die Bewegung gegen ihn oder attackier die Stellen, die sein Gegner aus Notwendigkeit anderweitiger Verteidigung nicht schützen kann.

Durch seine absolute Überzeugung in seine Technik, vernachlässigt er eher seine Position als z.B. ein Maia, er geht immer direkt aufs Ganze, in dem Wissen, Positionen schnell wieder zu erlangen. Das macht seine Kämpfe so spektakulär und nicht langweilig. Wie das z.B. gegen Robbie Lawler aussah, sehr ihr hier:

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Gegen einen ähnlich guten Grappler hat man ihm in der UFC Probleme prophezien, er habe sich noch nicht beweisen können. Nun, spätestens nachdem er Gegard Mousasi zur Aufgabe brachte, dürfen wir wohl von einem Grappler sprechen, der absolut zur Weltspitze gehört. Mit dem Sieg revanchierte er eine frühe Niederlage, in der er noch nicht mit allen neuen Faktoren im Groundgame des MMAs so recht vertraut war und mit einem Upkick ausgeknockt wurde. In späteren Kämpfen hat er den Upkicks des Gegners durchaus mehr Respekt gezollt.

Bei seinen Takedowns erkennt man, dass Jacare kein reiner Guardfighter ist, er setzt sie auf verschiedenste Weisen an, wo er natürlich auch von seinem Judo und seinen Switch-Takedowns profitiert. Vielseitigkeit ist wichtig, das wird sogar GSP nach seinem Kampf gegen Hendricks gemerkt haben und auch Ronda Rousey wird die Erfahrung machen, wenn sie weiterhin in Kauf nimmt, für eine Clinchposition durch die Schläge ihrer Gegner zu rennen, die für ihr Glück nicht so hart sind wie die von Floyd Mayweather oder Cain Velasquez. Dass das NOCH gut geht, sagt mehr über ihre Division als über sie als Kämpfer.

Jeder Grappler, dessen Takedowns elementarer Teil des Gameplans ist, muss Wege finden, den Kampf auf verschiedenste Arten auf den Boden zu kriegen. Da reicht es in der Regel nicht, sich auf das zu beschränken, was eine Disziplin einem beibringt, mindestens zwei oder drei muss man im Hybrid beherschen.

Wer würde nicht denken, hier wäre grad ein Ringer a la Hendricks am Werk?


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Wie viele Möglichkeiten es gibt, einen Takedown anzusetzen, sieht man natürlich beim Ringen.

Und siehe da: So oder so finden die Techniken alle ihren Weg in den Käfig.

Das bezeugt Souza persönlich.

Neben Jacare hat natürlich auch der letzte Kerl, der ihn besiegen konnte, einen soliden Hypetrain hinter sich, nachdem dieser zuletzt "erstmals" Machida am Boden zerstören konnte (anders kann man es nicht ausdrücken).

Und auch Jacare konnte Rockhold ein wenig zum Verzweifeln bringen. Trotz Kontrolle und guten Treffern aus dem Wallstall gelang es ihm nicht, den sehr passiv agierenden Grappler richtig zu mounten, obwohl er ihn am Käfig besser auf den Boden bekam als man hätte meinen sollen. Ja, es gab nicht viel Grappling im Kampf, aber einige wenige Szenen sollten zeigen, dass auch der damals ert 26-jährige Rockhold schon einen ganz hohen Skill und hohe mentale Fähigkeiten für den Käfig besaß. Hier eine davon:


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Ohne mich für Jacares Niederlage rechtferitgen zu wollen, war es die taktische Einseitigkeit, die es Rockhold ermöglichte, durch gute Konter und sichtlicher Vorbereitung bezüglich Jacares Overhands und Kicks, den Kampf durch sein Striking zu entscheiden. Wir sprechen hier nicht von einem klaren Kampf, er war knapp, aber Rockhold hat einfach zu gut gelandet und dabei Takedowns verteidigt.

Heute sind beide Kämpfer, Rockhold vielleicht sogar mehr, noch einmal auf einem höheren Level als gesamte Fighter.

Chris Weidman, Jacare Souza und Luke Rockhold sind drei Grappler vom feinsten und für alles gut, obendrein sehr fähige Striker, meiner Meinung nach ist Weidman jedoch der bessere in diesem Fach. Wer es von den drei macht ist eine Glaubensfrage und wie es so oft ist, kann sich auf lange Basis nochmal alles ändern. Das MW strahlt im Moment von hochklassigen Fightern der Extraklasse, bildet mit dem LW das wohl geskillteste Titelrennen (im WW ist die Spitze in den letzten Jahren GSP's langsam auch breit geworden).

Das Middleweight Titelrennen verdient große Aufmerksamkeit im sportlichsten Sinne. Und wenn es am Ende Weidman macht, er in einigen Jahren auch noch Jacare, Rockhold, Romero und Gastelum auf seinem Run besiegt hat, wäre das ebenso beeindruckend.

Jacare ist wie Weidman ein toller Allrounder, kein Purist.

Diese gibt es allerdings auch noch im großen Stil, man muss sich nur die Gracies ansehen, die damals wie heute ihre Kämpfe haben, in denen sie im Kampf der Disziplinen ihre Gegner mit einem Guard-Pull und einer Submission besiegen. So auch Kron Gracie, dem aktuellen Wunderkind der Familie, jüngster Sohn des legendären Rickson, der sowohl innerhalb als auch außerhalb seiner Familie als bester seines Schlags gefeiert wurde.

Hier sein Debüt gegen den ebenso 0-0 stehenden Ringer aus Korea Hyung Soo Kim:


Nicht grad ein Purist, aber da fällt mir einer ein, der irgendwie nur den kompliziertesten BJJ Stuff kann, aber nicht im geringsten Judo, Ringen oder so zu beherrschen scheint. Joe Lauzon, der König der Bonus Awards, ob Sieg oder Niederlage.

Auch Lauzon kann die Menschen vom Hocker reißen, da er so auf seine Erfahrung und Sicherheit setzt und auch mal das Risiko eingeht, selber gesubbt zu werden.

Was ich so respektiere an ihm: Er scheint weniger zu trainieren, um seine Kämpfe zu gewinnen, sondern macht seine Kämpfe, um das trainierte auszutesten, seine Grenzen zu erkunden. Das spiegelt sich in seinen Kämpfen auch wider.

Ohne dabei die großen Wellen zu schlagen, zeigt er häufig eine unglaubliche Technik und scheut sich nicht vor den Stärken seines Gegners. Noch sehr gut in Erinnerung bleibt sein Sieg über Michael Chiesa. In der Back Mount seines Gegners gefangen, die laut Rogan dessen größte Waffe ist, drehte er sich in einer unglaublichen Bewegung auf seinen Gegner, als dieser grad ein Bein nicht um Lauzons Hüfte hakte, um selber in eine Backmount oder Full Mount zu kommen.

Jacare ist in seiner Karriere sicherlich ergebnisorientierter und ermöglichte es bislang keinem Gegner, ihn am Boden handeln zu können, dabei blickt er auf Gegner wie Miller, Lindland, Mousasi, Okami und Rockhold zurück.

Weidman und Romero werden für ihn nochmal ganz andere Kaliber und ich freue mich auf mögliche Kämpfe. Ich hoffe, ihr auch.

Mit Romero hat er eine zentrale Sache gemeinsam: Die große Gefahr eines Takedowns ermöglicht es ihnen, ihr Striking besser entfalten zu können. Aus Bewegungsabläufen, die auf einen kommenden TD schließen lassen, überraschen sie ihre Gegner oft mit Kicks und Punches, was den Gegner leicht dazu treiben kann, etwas zu machen, das nicht unbestraft bleibt. Dies ist ein zentraler Grund, weshalb die Grundlage am Boden wichtiger ist als die im Striking; man kann seinen ganzen Stil nach der TD-Gefahr ausrichten, was andersrum sicher schwieriger ist.

Bei seinem Debüt bei Strikeforce merkte man Romero noch große Unsicherheiten an und dennoch konnte er damit überraschen, seinen Gegner trotz begrenzter Technik in solide Schlagabtäusche zu verwickeln.

Es war sicher nicht das beste, seine MMA Karriere in Deutschland zu beginnen, zu seinem Glück hat er sich beim ATT nach ersten Erfahrungen in Europa unglaublich entwickeln können

Er gehört wie Cormier zu den Leuten, die ihre Lieblingswaffen erfolgreich mit in den MMA Sport gebracht haben, in seinem Fall wäre das der Ankle Pick, der bei seiner Power kaum abzuwenden ist.


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Schon in seinen ersten Kämpfen deutete sich dies an, was nicht verwunderlich ist, in Anbetracht seiner Sicherheit dieser Technik auf höchstem Freistil-Niveau.

In seinen Kämpfen lässt er seinen Kopf viel schwingen, täuscht Takedowns an und verunsichert den Gegner damit enorm. Man kann behaupten, dass er mit jedem Kampf sicherer in seinem Game wurde, was nicht nur gegen Tim Kennedy viele Türen geöffnet hat. Kennedy hatte keinen Grund, Romeros Attacke zu neutralisieren, indem er clincht oder gar einen Takedown fährt. Das ist schon in die Hose gegangen, wie man hier deutlich sieht:


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Genau das ist eine Szene, weshalb der kommende Kampf gegen Jacare so interessant ist. Jacare ruht sich als Striker darauf aus, dass der Gegner Respekt vor dem Takedown hat. Die Frage, ob Romero den Respekt hat, ist berechtigt und ich würde sie verneinen. Romero wäre dumm, wenn er nicht einfach zu pushen versucht und den Kampf an den Käfig bringt. Dort ist Jacare wie man gegen Souza sehen konnte zwar enorm kreativ, Romeros Kombination aus Technik und Kraft ist jedoch eine Konstante, mit der er noch nie konfrontiert wurde.

Es gibt viele Fighter, die in ihrem Game absolut elitär sind und dennoch unterlaufen ihnen manchmal die dümmsten Fehler. Ich rechne diese beiden nicht mehr dazu, vor allem die Takedowns sind absolute Perfektion.

Es ist unmöglich zu analysieren, was passieren würde, wenn der Kampf auf den Boden geht, da Jacare unberechenbar ist, der Mann bringt Dinge, an die niemand denken würde, weshalb ich glaube, dasser im Zweifelsfall gewinnen würde, falls es echt auf den Boden geht. Es ist mehr als interessant, den Ablauf dieses Kampfes sehen zu dürfen.

Romero agiert gegen Machida häufig mit Leg Kicks, der Grund dafür ist offensichtlich: Bei einem versuchten Konter kann er ihn blitzschnell auf den Boden reißen oder aus der Vorwärtsbewegung mit schweren Schlägen landen. Seine Takedowngefahr war in den letzten Kämpfen fundamental, diesmal ist sie wie bei Souza nur relativ, falls er dies für einen Takedown nutzt, halte ich seinen Stil für zu aggressiv, um nicht von Souza gesweept o.ä. zu werden, Souza ist einfach zu kreativ und dynamisch aus jeder Position, mit reiner Hand- und Posture-Control wird er da nicht viel machen können - und zum stallen ist Souza zu kreativ, den Gegner in Bewegungen zu zwingen, die er schneller durchdenken kann als sein Gegner und da gibt es genug Beispiele für.

Lyoto ist ein guter Grappler, aber die Guard ist nicht im gerinsten mit der von Jacare vergleichbar, in jeder Hinsicht. Leider gibt es sehr wenige Beispiele von ihm, wie er in der UFC aus der Rückenlage aus agiert, warum sollte man ihn schon auf den Rücken werfen. Da kann man ja direkt Mark Hunt den Kopf hinhalten.

Ich bezweifle, dass Romero diesen Weg wählt und Souza deswege "befreiter" auftritt. Ob es reicht, wird sich natürlich allen voran im Skillevel auszeichnen, dies ist der wohl aussagekräftigste Kampf, den beide in ihrer bisherigen Karriere bestritten haben werden.

Wer noch am Groundgame Souzas zweifelt, darf sich ja mal ansehen, mit welcher Leichtigkeit er im Jahre 2008 den Schwergewichts-Champion Randy Couture in einem Grappling-Kampf toyte, welcher die ganze Zeit nur am stallen und verteidigen war, womit er sich zu einem Draw retten konnte, da es anscheinend keine Punktentscheidung bei diesem Kampf gab.

Auch gegen Couture sehen wir einen Jacare, der absolut in seine Technik vertraut und sich von dem Testosteron-Bär auf ihm nicht einschüchtern lässt, obwohl Couture nicht nur wesentlich schwerer ist, sondern auch ein toller Grappler, den erst Nog so richtig in seinem Game besiegen konnte.

Wenn entweder Souza oder Romero durch ihr Striking halbwegs dominant gewinnen, sollten sie eine gute Herausforderung für Weidman darstellen, da auch er ein guter Striker ist, der sich auf gutes Grappling ausruhen kann.

Dies ist ein Kampf, wo man wohl jeder UFC Propaganda zustimmen muss, dass er hier um den Titel des wahrhaften Herausforderer auf den Sieger des Rockhold/Weidman Fights geht.​
 
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