Nun ist sie da, langerwartet, die ultimative Match Of The Year-Kolumne. Doch diesmal bin ich nicht alleine, sondern ich habe Unterstützung bekommen, der User FrozenIce hat einen hervorragenden Beitrag abgeliefert und diese Kolumne um seine zehn Matches des Jahres ergänzt, wofür ihm an dieser Stelle doch sehr gedankt sei. Doch nun will ich euch nicht weitere auf die Folter spannen, hier sind sie, die Matches, die 2011 die besten waren:
Platz 10
FrozenIce: Austin Aries vs YAMATO (Dragon Gate USA Mercury Rising)
Auf meinem Platz 10 landet das vorletzte Dragon Gate USA Match meines absoluten Lieblingswrestlers, Austin Aries. Sollte er dieses Match nicht gewinnen, so kündigte er es an, würde er die Promotion verlassen. Nachdem er gleich zu Beginn seinen Brainbuster und den 450 Splash auspackte, konnte YAMATO im Laufe des Matches immer mehr die Kontrolle gewinnen und schließlich nach zwei Gallaria die DGUSA Karriere von Aries beenden. Doch auch Austin lies sich während des Matches nicht lumpen und packte praktisch alle seine Parademanöver aus, inklusive der Suicide Dive übers unterste Seil, einer meiner Lieblingsmoves überhaupt. Alles in Allem ein ziemliches geiles Match und deshalb meine Nummer 10 der besten Matches des Jahres.
MaxCady: Davey Richards vs. Eddie Edwards (Ring Of Honor Best In The World 2011)
Nur Platz 10 werden sich jetzt einige sicher fragen, nur Platz 10? Darauf muss ich dann antworten, dass dieses Match nur ganz knapp in den Top Ten gelandet ist. Es lief auf einen Zweikampf zwischen diesem Match und dem Generico/Claudio-Match von der Battle Of Los Angeles hinaus, den die American Wolves doch noch für sich entschieden konnten. Mein größter Kritikpunkt an diesem Match ist der absolute Overkill, der in etwa bei der Mitte einsetzt. Die beiden töten sich irgendwann nur noch mit Highspots, was eine Zeit lang auch gut geht, irgendwann aber nur noch effektheischend und lieblos wirkt. Das Finish gefiel mir eigentlich ziemlich gut, aber alles in allem war es zu viel und die Dragon Screw-Szene, die ich schon in meinem damaligen Review kritisiert habe, nervt mich noch heute. Nichtdestotrotz haben die beiden hier natürlich ein sehr methodisches Match abgeliefert, welches schon Spaß macht und die Highspots sind, obschon es zu viele sind, perfekt inszeniert und auch sehr sauber umgesetzt. Insgesamt bekommt das Match eine klare Empfehlung, es war nur leider nicht so gut, wie es hätte sein können.
Platz 9:
FrozenIce: Triple H vs The Undertaker (WWE Wrestlemania XXVII)
Platz 9 bildet eines der meiner Meinung nach am meisten überbewerteten Matches des Jahres. Zwar war es nicht schlecht und mit Sicherheit das Highlight von Wrestlemania, was allerdings in 2011 nicht allzu viel bedeutet. Mir fehlte die Psychologie in diesem Match, es wurde einfach ein Finisher nach dem anderen rausgehauen und nicht wirklich viel Spannung aufgebaut. Dennoch kann man den beiden Veteranen nicht genug Respekt für ihre Leistung zollen, vor allem der Undertaker ist trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustandes Jahr für Jahr wieder in der Lage, das beste Match der Wrestlemania Show zu bieten. Deshalb erreicht dieses Match noch den neunten Platz.
MaxCady: Kenny Omega vs. KAI (All Japan Pro Wrestling Love In Ryogoku Vol. 13)
Kommen wir zum ersten Überraschunghit des Jahres. Kenny Omega ist so viel besser, wenn er sich auf seine wrestlerischen und seine Qualitäten als Heel verlässt, als wenn er nur seinen DDT-Stil geht. Hier ist er ein grandioser Heel, beginnt direkt mit einer Verarsche des größten AJPW-Stars, Keji Muto, dessen Signature-Pose er direkt imitiert und damit beginnt die All Japan-Crowd ihn endgültig zu hassen. Das Match passt sich an diesen grandiosen Beginn auch niveautechnisch an und ist das mit Abstand beste Junior-Match aus Japan in diesem Jahr. Die beiden beginnen sofort sehr schnell, haben dann aber ein nicht nur schnelles, sondern auch sehr hartes und intensives Match. Der Höhepunkt ist ein Brainbuster von KAI vom Apron auf den Hallenboden, ein echter Holy-Shit-Move. Omega kann das Match letzlich für sich entscheiden, die Fans rasten aus und hassen es, dass der Outsider den Titel gewinnt, er sollte ja nicht der einzige an diesem Abend bleiben.
Platz 8:
FrozenIce: James Storm vs Bobby Roode (TNA Impact Wrestling #382)
Das beste Wochenshowmatch in diesem Jahr bestritten die ehemaligen Tag Team Champions Bobby Roode und James Storm. Storm war kurz zuvor World Champion geworden während Roode bei Bound for Glory noch gescheitert war. Das Match an sich war schon außerordentlich gut doch das Finish war einfach nur genial. Die Kameraeinstellung, der Gesichtsausdruck von Roode, wie er langsam in Richtung der Flasche robbte und diese schließlich wirklich einsetzte, einfach nur genial. Zudem war dieses Match auch der Wendepunkt in der Karriere von Bobby Roode, der nun als Heel noch mehr überzeugt als zuvor schon als Face. Dieses Match macht vor allem Lust auf die Fehde der beiden, die demnächst anstehen sollte. Ich bin mir sicher, dass noch etwas Luft nach oben da ist. Für dieses Match gibt es immerhin Platz 8.
MaxCady: Triple H vs. The Undertaker (WWE Wrestlemania XXVII)
Das war eins der Matches schlechthin in diesem Jahr. The Undertaker ist vielleicht bei 30 Prozent, Triple H bei 60 und doch haben diese beiden Veteranen das beste Match des Abends gehabt und auch das zweitbeste Match des gesamten WWE-Jahres. Ein kleines Meisterstück, mit wenigen Moves wird hier mehr Story erzählt als am ganzen Rest des Abends. Mit diesen beiden Männer, ihren Geschichte und ihrem Können hat die WWE wieder einmal einen dieser großen Momente geschaffen, die für die Ewigkeiten bleiben werden. Nicht ganz so gut wie die Taker-Michaels Klassiker, trotzdem aber ein grandioses Match, welches zurecht seinen Platz in den Match Of The Year-Listen findet. Auf eine mögliche Wiederholung in diesem Jahr würde ich mich extrem freuen.
Platz 7:
FrozenIce: El Generico vs Roderick Strong (Ring Of Honor No Escape)
Hierbei handelt es sich um das erste Cage Match, dass ich jemals im Indy Bereich gesehen habe. Und ich war wirklich begeistert, denn dieses Match war um Längen besser als jedes Match mit dieser Stipulation bei WWE oder TNA. Strong und Generico haben hier wirklich jede Menge ausgepackt und den Käfig außerordentlich gut in Szene gesetzt und damit meine ich nicht das übliche gegenwerfen oder reiben sondern richtige Spots mithilfe der Konstruktion. Auch wenn es sicherlich bessere Indy Matches gab in diesem Jahr, blieb mir dieses besonders in Erinnerung und bekommt deshalb Platz 7 verliehen.
MaxCady: Go Shiozaki vs. Takashi Suguira (Pro Wrestling NOAH Great Voyage In Tokyo Vol. 3)
An diesem Match sieht man, was mir an japanischem Wrestling so gut gefällt. Zwei Wrestler, die einfach alles geben um den Titel zu holen. Die beiden töten sich und geben ihr aller bestes und ziehen dabei null Reaktionen vom Publikum. Bewundernswert, dass die beiden trotz des offenkundigen Desinteresses der Crowd nicht einen Deut zurückstecken, Go möchte beweisen, dass er ein würdiger Champion ist und Suguira möchte sich mit einem Knall verabschieden, was beiden hervorragend gelingt. Ein klasse Main Event im NOAH-Stil, der noch wesentlich reineres Heavyweight-Wrestling bietet als es die Kollegen von New Japan tun. Das kann nahezu unglaublich langweilig sein, doch wenn beide motiviert sind, beide keine Rücksicht auf ihre Gesundheit nehmen und noch dazu mit Go Shiozaki einer meiner Lieblingswrestler dabei ist, dann haben wir hier einen grandiosen Match Of The Year-Kandidaten, der mir das Vertrauen in den NOAH Main Event zurückgegeben hat.
Platz 6:
FrozenIce: Kings of Wrestling vs WGTT (Ring Of Honor Honor Takes Center Stage)
Wer sagt, dass das Tag Team Wrestling tot ist? Im Ring of Honor noch lange nicht, das haben diese beiden großartigen Teams an diesem Tag unter Beweis gestellt. Das waren nicht die Nexus Jobber gegen Santino und Kozlov, das waren die Kings of Wrestling gegen The World's Greatest Tag Team. Und es war ein geiles Match, das Erinnerungen an die Zeiten geweckt hat, als es noch Edge & Christian, The Hardy Boyz und Team 3D in der WWE gab. Nun gibts es diese Ausnahmeteams bei RoH zu bestaunen. Zudem gelang es Haas und Benajmin an diesem Abend, die mehr als einjährige Regentschaft der Kings zu beenden. Wirklich schade, dass die beiden Kings nun offenbar getrennt wurden und Hero nun wieder alleine unterwegs ist. Für das beste Tag Team Match des Jahres vergebe ich Rang 6.
MaxCady: Seth Rollins vs. Dean Ambrose 30 Minute Iron Man Match (FCW FCW TV)
Der Überraschungshit des Jahres und für mich der Beweis, dass die WWE im Moment ganz, ganz viel falsch macht, wenn sie solche Riesentalente wie diese beiden Wrestler im Development-System versauern lässt und Gurken wie Zack Ryder in den Himmel pusht. In diesem Match steckt so viel cleveres Storytelling, dass es eine wahre Freude ist. Die Falls machen alle Sinn, was in Iron Man Matches eher die Ausnahme als die Regel ist. Ambrose ist ein grandioser Heel und auch Rollins verkauft seine Rolle als aufopferungsvoll kämpfender Ritter, der immer wieder an Ambrose' Heeltricks scheitert. Er schafft es in die Verlängerung und kann mit allem was er hat Ambrose schlussendlich doch noch in die Knie zwingen. Jeder, der wissen möchte, warum so viele Leute die WWE für ihre Matchqualität kritisiert, sollte sich dieses Match ansehen, denn genau hier wird deutlich, dass man mit einfachen Mitteln großartige Matches zaubern kann. Ein absolutes Must-See Match.
Platz 5:
FrozenIce: Christian vs Randy Orton (WWE Over the Limit 2011)
Diese Fehde zog sich praktisch von Extreme Rules bis zum SummerSlam, doch bei Over the Limit erreichte sie wrestlingtechnisch gesehen bereits ihren Höhepunkt. Randy Orton und Christian sind zwei der besten Performer, die die WWE zur Zeit zu bieten hat und zusammen setzten sie ein echtes Glanzlicht in einem sonst eher schwachen PPV. Das Match wurde richtig schön Stück für Stück aufgebaut und mit der Zeit packten beide immer schönere Moves aus, Orton zeigt unter anderem den Billy Goat's Curse, den Colt Cabana gerne als Finishing Move benutzt. Auch die Endsequenz und das Finish wussten sehr zu gefallen, auch wenn über das Booking der Fehde insgesamt natürlich gestritten werden kann. Nichtsdestotrotz kann man dem Match seine Qualität in keinster Weise absprechen, weswegen es für mich das zweitbeste WWE Singles Match des Jahres 2011 ist.
MaxCady: Go Shiozaki vs. KENTA (Pro Wrestling NOAH Great Voyage In Tokyo Vol. 4)
Zugegeben, dieses Match verdient sich die hohe Platzierung auch dadurch, dass hier zwei meiner absoluten Lieblinge am Werk sind und die meiner Meinung nach besten Wrestler, über die Pro Wrestling NOAH derzeit verfügt. Besonders bemerkenswert an diesem Match ist natürlich zunächst einmal, dass hier ein Heavyweight-Champion, Go Shiozaki, seinen Titel gegen einen Junior Heavyweight Wrestler, KENTA, aufs Spiel setzt. Die Matchstory war große Klasse, denn KENTA wird sich schnell der Tatsache bewusst, dass er in einem Kräftemessen keine Chance gegen den körperlich überlegenen Heavyweight hat und beginnt deswegen, sonst was auch Go rauszuprügeln, was dieser allerdings mit nicht minder hart zurückzahlt, doch irgendwann muss er einsehen, dass KENTA, der in diesem Match als Heel fungiert, der härtere und rücksichtlosere der beiden ist. Go versucht nun also, KENTA nicht mehr in dessen Königsdisziplin zu besiegen, sondern verlegt sich clevererweise auf Powermoves, um den No Mercy-Anführer in die Knie zu zwingen. Die Schlussphase ist sehr intensiv und im Gegensatz zur sonstigen NOAH-Tradition ist auch das Publikum voll drin und geht auf die Nearfalls ab. Es gibt Kick-Outs aus Go 2 Sleep und Go Flasher, doch am Ende kann Shiozaki triumphieren und verteidigt seinen Titel in einem grandiosen Match.
Platz 4:
FrozenIce: Smackdown Money in the Bank Ladder Match (Money in the Bank)
Money in the Bank 2011 war für mich mit Abstand der beste PPV des Jahres. Nicht ein schlechtes Match befand sich auf der Card und beide Ladder Matches waren äußerst gut besetzt, vom Main Event ganz zu schweigen. Im Vergleich zum Raw Ladder Match war jenes vom Smackdown Brand jedoch nochmal einen ganzen Tick besser. Eine Menge späktaulärer Aktionen wie beispielsweise die Powerbomb von Sheamus gegen Sin Cara auf eine Leiter oder dem 450 Splash von einer Leiter von Gabriel, gepaart mit einem totalen Mark Out beim Sieg von Daniel Bryan machten dieses Match zu einem echten Erlebnis. Mir wurde zu keiner Sekunde langweilig und mir blieb desöfteren der Mund offen stehen, was bei der WWE nur selten der Fall ist. Wie fast jedes Money in the Bank Ladder Match war auch dieses wieder eines der besten Matches des Jahres, für mich landet es auf Platz 4 in der Rangliste.
MaxCady: Hiroshi Tanahashi vs. Yuji Nagata (New Japan Pro Wrestling ~Pray Hope Power~)
Zu diesem Match werde ich mich etwas kürzer fassen, wer gerne ein ausführliches Review lesen möchte, der möge sich die erste Ausgabe dieser Kolumne durchlesen, in dieser ist das Match ausführlich besprochen. Nur noch einmal so viel: Dieses Match zeigt eindeutig, warum Hiroshi Tanahashi zurzeit der beste Wrestler der Welt ist. Dieser Typ ist einfach das wahre Total Package, er ist ein grandioser Wrestler, hat einen großartigen Look und noch dazu eine ganz außergewöhnliche Ausstrahlung und Superstar-Aura. 35 Minuten lang bekämpfen sich Nagata und Tanahashi mit allem was sie haben, der Altmeister kann den arroganten Tanahashi an den Rand einer Niederlage bringen, doch der Champ kann noch einmal kontern und schafft es tatsächlich, seinen Titel in einem großen Match zu behalten. Seht es euch an, es ist große Klasse.
Platz 3:
FrozenIce: Austin Aries vs Low-Ki vs Zema Ion vs Jack Evans (TNA Destination X 2011)
Der etwas andere TNA PPV des Jahres war Destination X, denn dort trat ausschließlich die X-Division an. Doch dieses Match war nochmal etwas anderes, denn hier traten vier geniale Wrestler an, die nichtmal unter festem TNA Vertrag standen. Das Ziel war, sich mit einem Sieg einen Vertrag zu sichern. Bereits in den Vorwochen qualifizierten sich die vier in Matches bei Impact Wrestling, die bereits zu den Highlights der jeweiligen Show zählten. Doch dieses Match toppte nochmal alles, denn es wurde geflogen und gewrestlet was das Zeug hielt. Ein "Oh my god"-Moment jagte den nächsten un am Ende war es "The Greatest Man That Ever Lived" der sich nach einem absolut geilen Match den Sieg sicherte. Mittlerweile ist Aries auch X-Division Champion und mein Hauptgrund, sich jede Woche Impact Wrestling anzuschauen. Somit hat TNA also zumindest für eine Nacht alles richtig gemacht. Platz 3 für diese vier Ausnahmekönner.
MaxCady: Eddie Edwards vs. Roderick Strong (Ring Of Honor Manhattan Mayhem IV)
Auch wenn viele das anders sehen werden, dieses Match ist das Nonplusultra unter den vielen Edwards/Strong/Richards-Matches. Denn im Gegensatz zu vielen dieser Matches übertreiben es Strong und Eddie hier nicht vollkommen, sondern sie bemühen sich, ein absolut glaubwürdiges American Strong Style-Match zu haben, was ihnen mit Bravour gelingt. Edwards hat zwar Survival Of The Fittest gewonnen, ist aber trotzdem der Außenseiter im Vergleich zum relativ dominanten World Champion Roderick Strong, der bei Final Battle Davey Richards, der immer als stärkerer Part der American Wolves galt, auseinandergenommen. Strong ist topmotiviert, seine Regentschaft mit einem Knaller zu beenden und auch Edwards ist natürlich heiß wie Frittenfett, schließlich gewinnt er den wichtigsten amerikanischen Titel vor einer New Yorker Crowd, wie sie besser nicht sein könnte. Zu Beginn gibt es schöne Striking Duelle und viele Submission-Moves, doch langsam, aber sicher, wird das Match intensiver, Big Moves werden effektvoll in Szene gesetzt. Niemand glaubt zu Beginn an einen ROH World Champion Eddie Edwards, während des Matches scheint er sich jedoch Schritt für Schritt zu einem glaubwürdigen Herausforderer zu mausern, bis er schlussendlich den überraschenden Sieg einfahren kann. Nach dem Match kommt dann Davey Richards zum Ring und beglückwünscht Edwards, was ein wirklich schöner Moment war. Auf jeden Fall haben wir hier einen klaren Anwärter auf das Match Of The Year, welcher sich vor den Klassikern um diesen Titel eindeutig nicht verstecken muss.
Platz 2:
FrozenIce: Davey Richards vs Eddie Edwards (Ring Of Honor Best in the World 2011)
Hier musste ich etwas überlegen, welches Match zwischen den beiden ich wählen soll, doch letztenendes gefiel mir das bei Best in the World doch am besten. Die beiden Freunde gaben sich ordentlich Zunder und lieferten sich ein hammerhartes Match mit mehr geilen Spots als man zählen kann. Dies war mein erstes Indy Event welches ich je sah und ich war begeistert. Dass Richards ein genialer Wrestler ist, war mir schon vorher bekannt, doch von Eddie Edwards hatte ich bisher noch relativ wenig gehört. Nun wusste ich, dass auch dieser junge Mann ein unglaublich guter Wrestler ist und dass es sich definitiv lohnen sollte, die Indy Szene weiter zu verfolgen. Mittlerweile bin ich ein großer Fan von RoH, PWG, Dragon Gate USA und wie sie nicht alle heißen und das verdanke ich größtenteils diesem Match. Dennoch reicht es nur für Platz 2, denn auf dem Siegerpodest steht ein Match, das wohl auf Jahre unschlagbar sein wird.
MaxCady: Hirooki Goto vs. Hiroshi Tanahashi (New Japan Pro Wrestling Dominion 6.18)
Bei diesem Match weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Dieses Match ist eins der besten Puro-Matches, dass ich in meinem Leben gesehen habe. Es ist als Einstieg in die japanische Heavyweight-Szene ideal, denn die beiden schaffen es, beinahe ein Junior-Match zu wrestlen, so schnell und spannend sind die Aktionen und Nearfalls. Die fünfundzwanzig Minuten verfliegen gerade zu, dass Match endet auf dem Höhepunkt, die Crowd rastet aus, doch trotzdem stimmt mich dieses Match etwas traurig. Denn wenn dieser Klassiker eins beweist, dann, dass Goto es nie ganz nach oben schaffen wird. Er ist so gut in allem was er tut, doch irgendjemand im New Japan-Booking Team scheint ihn nicht zu mögen. Die Fans lieben ihn genauso wie Tanahashi, er hat alle Anlagen, auf einem Level mit ihm zu stehen, es gibt eigentlich keinen Kritikpunkt an ihm und trotzdem muss er sich mit Leuten wie Masato Tanaka um zweitrangige Titel prügeln. Irgendwo kann ich dann auch seine blutleere Leistung bei Wrestle Kingdom verstehen. Doch zurück zum Match: Hier sieht man eindeutig, warum New Japan die erfolgreichste Promotion in Japan ist. Ihr Stil ist einfach zugänglicher, explosiver und spannender als die häufig sehr schwerfällig und dadurch auch langwierig wirkenden NOAH-Main Events und somit für das breite Publikum wesentlich interessanter, zumal das gebotene In-Ring-Produkt sogar noch deutlich über dem von NOAH steht, besonders in der Undercard. Tanahashi ist auch in diesem Match das Nonplusultra im Wrestling 2011, Goto zeigt alles, auch kann Tanahashi fast vom Thron stoßen, scheitert allerdings auch an dem unbändigen Willen Tanahashis seinen Titel zu behalten. Auf jeden Fall haben wir hier einen Klassiker, der es im Normalfall wohl auch auf Platz 1 der Liste geschafft hätte. Doch irgendwas war diese Jahr nicht so wie sonst...
Platz 1:
FrozenIce: John Cena vs CM Punk (WWE Money in the Bank 2011)
Es mag keine große Überraschung sein, dieses Match auf Platz 1 zu sehen, doch eine andere Entscheidung kann es einfach nicht geben. Bei diesem Match stimmte einfach alles. Die Atmosphäre war so großtartig wie seit Hogan vs Rock nicht mehr, John Cena hat eines seiner besten Matches seit Jahren abgeliefert, CM Punk wurde endgültig zum neuen Star der WWE, das Finish war richtig genial gemacht und man schaffte sich so ein Riesenpotential für eine zukünftige Fehde, das zwar leider verschwendet wurde, doch dies tut dem Match nichts ab. Ich könnte jetzt noch ewig weiterschreiben, wie geil dieses Match war, doch dessen ist sich denke ich sowieso jeder User in diesem Board bewusst. Meiner Meinung nach kann es in diesem Jahr kein anderes Match des Jahres geben. Period.
MaxCady: John Cena vs CM Punk (WWE Money in the Bank 2011)
Es gab nämlich einen großen Unterschied zu sonstigen Jahren, denn im Sommer 2011 war die WWE für ein paar Wochen wieder die beste Liga der Welt. Die großartige Storyline rund um den kolportierten Abgang CM Punks führte zum besten Match des Jahres, zu einem der besten Matches aller Zeiten. CM Punk, der Indy-Gott, Internetliebling und Weltklasse-Wrestler traf in seiner Heimatstadt Chicago auf den vielgescholtenen John Cena, der alles überstrahlenden Figur in der WWE. Man erwartete von den beiden nicht weniger als einen Klassiker, eine tolle Weiterführung der Storyline und vor allen Dingen ein sinnvolles, nicht WWE-typisches Ende. Und diese Erwartungen wurden schon bei den Einzügen der beiden torpediert. Unglaubliche Zuschauerreaktionen, die beiden ehemaligen Second City Saints Colt Cabana und Ace Steel am Ring, ein John Cena der grußlos zum Ring marschiert und eine absolute gigantische Lautstärke verstärkten das Gefühl, dass uns hier der größte WWE-Moment seit langem bevorstand. Und die beiden setzten noch einen drauf, sie zauberten ein unglaubliches Match, es war spannend wie kaum ein Match vor ihm, die Finishphase war die heißeste, die ich je erlebt habe. Die WWE spielte mit den Erwartungen der Zuschauer, als Vince McMahon in die Arena kommt, ein Screwjob-Finish angeteast wird, doch an diesem Abend war alles möglich und am Ende verlässt CM Punk die Halle mit der WWE Championship. Ein derartig gut durchchoreographiertes Meisterwerk, in dem allen Protagonisten und Antagonisten so perfekt miteinander harmonieren habe ich noch nie gesehen und werde ich wohl auch in absehbarer Zeit nicht. Diese Liebe, dieser Hass, diese Fülle von Emotionen, dieses Match und auch dieses Publikum machen diese Demonstration des Könnens zu einem zeitlosen *****-Klassiker, der in die Annalen des Wrestling eingehen wird.
Nun möchte ich noch eure Meinungen hören: Welche Matches fehlen in den Listen? Welche gehören auf keinen Fall rein? Welches ist euer Match Of The Year?
Schreibt es in den Thread und euch allen ein schönes neues Jahr 2011!