Review zu den Prelims - Teil 2
> Lando Vannata vs. Bobby Green im Lightweight: Das war ein Kampf, auf den ich zuvor schon sehr gehypted! Glücklicherweise bleiben die beiden auch im Stand stehen, was uns gute Treffer und einen schönen Kampf bringt. Lando startet gut, erzielt einen guten Knockdown, bearbeitet Green danach gut weiter und macht einen blöden Fehler: Er trifft Green mit einem Kniestoß im Gesicht, als dieser noch ein groundet Fighter war. Ich denke sonst hätte er den Kampf gut innerhalb der nächsten Runde beenden können. Zum Glück hat er Green nicht hart getroffen. Punktabzug finde ich hier die richtige Entscheidung. Dann kommt ein Takedown-Versuch von Green, Vannata konntert mit einem Guillotine Choke. Auch danach ist Lando besser. Also ist Runde 1 ein 9-9. In Runde zwei landen beide im Stand gute Strikes, aber die von Green richten sichtbar mehr Schaden an. Dann kommt aber der Takedown und Lando übernimmt am Boden die Kontrolle, doch Green entkommt schnell. Im Stand gibt es noch einige weitere sehr geile Treffer. 10-9 für Green, er hatte die wirkungsvollsten Treffer in Runde 2. Auch in der dritten Runde gibt es viele gute Treffer von beiden. Vannata hat meiner Meinung nach die etwas bessere Ausdauer und kann deshalb in Runde 3 etwas besser landen. Ganz knappes 10-9 Vannata. Also auch ein 28-28 Draw. Geht absolut in Ordnung. Geiler Kampf. SEHENSWERT!
> Tom Duquesnoy vs. Cody Stamann im Bantamweight
Bevor ich zum Kampf komme möchte ich sagen, dass mit hier die Kommentatoren gar nicht gut gefallen haben. Wir alle wissen dass DC ein kleiner Wrestling-Fanboy ist, wen wundert das auch, aber er hat hier die Leistung des amerikanischen Wrestlers deutlich besser geredet als sie objektiv gesehen war. Und Joe Rogan hat sich ihm dann auch noch angeschlossen. Vielleicht denkt DC dass Takedown-Versuch und Top-Control ohne irgendwelche Positionsverbesserungen oder Ground and Pound einen Kampf gewinnen, aber ich sehe das nicht so. Der erste Punkt in der Bewertung des effektiven Strikings und Grapplings. Wenn du einen Takedown stoppst, dann war der abwehrende Kämpfer hier der erfolgreiche und man muss ihm das anrechenen, nicht demjenigen der den Takedown versucht und dabei scheitert. Gleiches gilt wenn der verteidigende Kämpfer nach sehr kurzer Zeit wieder aufstehen kann. "It shall be noted that a successful takedown is not merely a changing of position, but the establishment of an attack from the use of the takedown." (Regeltext der ABC)
Auch eine Top-Position kann als nur dann für den jenigen der sich in der Top-Position befindet gewertet werden, wenn er diese nutzt. Also wenn er Submissions versucht, Ground and Pound landet oder zum Beispiel in eine bessere Position (z.B. die Kruzifix-Position übergeht). Macht er nichts dergleichen und kann der Kämpfer in der Bottom Position derweile aber selbst solide Punches landen, dann kann man das entweder untschieden bewerten (der eine ist in Top-Position, der andere landet Treffer) oder könnte es abhängig von den Treffer auch für den Kerl in der Bottom Position werten, der andere macht ja schließlich nichts aus seiner Position. "Top and bottom position fighters are assessed more on the impactful/effective result of their actions,more so than their position" (Regeltext der ABC) Das scheint DC aber hier kaum zu interessierten und er lobt Stamann für eben genau diese Sachen, die man ihm eigentlich garnicht positiv anrechnen sollte. Leider sehen das auch zwei Judges so. Also lasst euch hier nicht von DC und Joe Rogan belabern, denn eigentlich hätte Stamann hier nach den Regeln die wir nun mal haben und nutzen nicht gewinnen dürfen. Für manche wirkt die Entscheidung beim ersten Schauen (unter dem Einfluss der Kommentatoren) also auf keinen Fall kontrovers, ist sie aber durchaus - aus meinen Augen dann auch einfach falsch.
Jetzt aber zu dem Kampf.
Runde 1: Im Stand sind beide Kämpfer zunächst auf seinem ähnlichen Level, landen vereinzelte Treffer, aber konnten die meisten Angriffe abwehren oder diesen ausweichen. Wichtig ist aber noch zu sagen, dass Duquesnoy den Druck macht und die größte Zeit vorwärts geht, was im Falle dass das Striking ansich ausgeglichen ist, der entscheidende Punkt für die Wertung sein sollte. Dann passiert der erste Sachverhalt, den ich oben erklärt habe. Stamann landet den Takedown, doch Duquesnoy ist nach 3 Sekunden wieder auf den Beinen. Wer war hier also effektiver? Duquesnoy, also ein weiterer Vorteil für ihn. Danach noch ein guter Treffer von Duquesoy und ein komplett gestoppter Takedown. Danach zum ersten Mal der zweite von mit oben beschriebene Sachverhalt. Takedown Stamann ist erfolgreich, aber er macht rein garnichts draus und Tom kann sogar wieder aufstehen. Gibt also eigentlich keine Diskussion darüber, wer die erste Runde gewonnen hat: 10-9 Duquesnoy (schon hier ist die 30-27 Scorecard eine absolute Frechheit).
Runde 2: Auch zum Start der zweiten Runde ist der Franzose im Stand leicht überlegen und landet besser (vor allem der Headkick), außerdem macht er wieder den Druck und geht Vorwärts. Das geht die erste Hälfte von Runde 2 so, damit ist Duquesnoy also wieder vorne in der Wertung dieser Runde. Fast genau nach der halben Runde landet Stamann den Takedown. Duquesnoy versucht gleich einen Triangle und als dieser nicht funktioniert startet er leichte aber konstante Punches. Dann fangen Cormier und Rogan wie oben beschrieben an zu labern und stellen in Frage, dass Duquesnoy im Stand besser war und damit auch in der bewertung vorne liegt. Dass Stamann dagegen am Boden fast nichts macht, dass irgendeine Auswirkung hat, ignorieren sie einfach. Duquesnoy kann Stamann dann sehr gut mit den Beinen wegschieben und somit aufstehen. Dies Aktion kann man also wie oben beschrieben unentschieden werten oder sogar für Duquesnoy (er war effektiver, da er entkommen ist und er hat Punches gelandet). Egal wie man diese Aktion sieht ist nun Duquesnoy immer noch in der Wertung vorne oder sogar noch etwas deutlicher. Im Stand ist es wieder relativ gleich und der Druck geht von Duquesnoy aus. Dann landet Stamann 67 Sekunden vor dem Ende der zweiten Runde einen weiteren Takedown. Und was macht er daraus? Garnichts! Es ist kein Lay and Pray, aber es sind auch keine großartigen offensiven Aktionen. Er versucht die Position zu verbessern, das kann Duquesnoy aber abwehren und landet auch kein flüssiges Ground and Pound. Diese 4 oder 5 guten Ground and Pound Punches können ihm aber nicht die Runde gewinnen, weil Duquesnoy zuvor viel mehr geleistet hat, was für ihn gewertet wird (Druck und Kontrolle im Stiking, bessere Treffer (siehe Headkick am Anfang, oder der Punch nach dem Stamann gegen den Käfig wirft), den ersten Takedown komplett neutralisiert). Natürlcih ist es knapp, aber wer die Regeln liest und konsequent anwendet kann auch hier nur eine Wertung geben: 10-9 Duquesnoy
Runde 3: Jetzt wird Stamann im Stand aktiver, wohl auch weil Duquesnoy nicht in den Takedown laufen will. Diese kommen dann aber auch noch und ich glaube hierzu muss ich wirklich nicht viel sagen, da sind sich wohl alle einig, dass es ein klares 10-9 für Stamann ist.
Aber der Kampf geht mit 29-28 an Duquesnoy, wenn man ihn so bewertet wie man es machen sollte und sich nicht von mehreren erfolglosen Takedowns, Top Control ohne Aktionen und dem Gelaber der Kommentatoren blenden lässt. Wahrlich war es eng und keine deutlicher Sieg für Duquesnoy, aber trotzdem ist die Entscheidung der Judges hier schlichtweg flasch, wie ich ja gerade sehr genau und ausführlich beschrieben habe.