Monday Night RAW- Über eine solide Show mit Charakterzügen von Horst Fuchs
Ich will es mir für die Zukunft mal sparen jedes Segment in Weeklys einzeln auseinander zu nehmen, dafür gibt es erstens die RAW-Review und zweitens ist das bei Weeklys auch nicht so spannend.
Die Show war solide. Sie gefiel mir im Großen und Ganzen sogar besser als die in der letzten Woche, denn man verzichtete auf Logiklücken wie das Endsegment in der letzten Woche und die Matchqualität war insgesamt auch etwas höher.
Besonders hervorzuheben wären hier sowohl das Match Roman Reigns vs. Kane, welches mir überraschenderweise gut gefiel und das Match Ambrose vs. Del Rio. Bei Roman Reigns fiel mir jedoch einmal mehr auf wie schwach er im Ring ist. Beispielsweise zieht er sich eine Platzwunde an der Stirn zu, weil er einen Schlag mit der Treppe von Kane nicht richtig blockt. Dabei traf Kane keine Schuld. Und auch ansonsten zeigt er im Ring nicht mehr als Corner Splashes und Clotheslines, von seinen Signature Moves natürlich mal abgesehen. Ich schätze mal, dass Kane jetzt nach dieser Folge erstmal in eine Pause gehen wird, dazu passt die Nummer mit der Maske und ich hoffe das, wenn er zurückkommt, er in einer anderen Rolle eingesetzt wird als in letzter Zeit, wo er als Unmasked Kane jedes Match verlor, dann als Masked Kane Daniel Bryan bloßstellen durfte und danach doch wieder nur den Jobber für Roman Reigns spielte.
Besonders gefiel mir in dieser Show die Rollins/Ambrose-Storyline, die sehr konsequent vorangetrieben wurde. Die Bet the Clock-Challenge war eine nette Idee, wenngleich ich auf ein Match ohne Stipualtion gehofft hätte. Del Rio vs. Ambrose war wie erwähnt sehr ordentlich, Del Rio ging sehr schön die komplette Zeit auf Ambroses Arm und die Story wurde auch im Finish gut erzählt, als Ambrose den Headlock Driver mit dem rechten, statt mit dem verletzten linken Arm ausführte. Auch das Segment mit dem Koffer gefiel mir ausnehmend gut, vor allen Dingen Ambroses Gesichtsausdruck dabei war wieder einmal phänomenal, aber auch die Geschichte mit Slater und Rollins gefiel mir, wenngleich ich mich nicht so sehr über den Sieg eines Jobbers freuen kann wie der Großteil hier, aber es hat in die Story gepasst und war deswegen absolut in Ordnung. Das war also sehr stark, konnte mich überzeugen.
Auch die Interviews mit Lesnar und Cena waren gut gemacht, Lesnar ohne Skript in diesen aufgezeichneten Interviews ist einfach großartig, da man ihm jedes einzelne Wort abkauft, dass er erzählt, aber auch Cena war ganz ordentlich. Doch auch ich muss sein "Come get some" kritisieren, was nicht in den Rahmen dieses Interviews passte. Obgleich die Interviews gut waren ist es natürlich schade, dass man ausgerechnet für den drittgrößten PPV des Jahres die beteiligten Wrestler des Main Events nicht bei allen Shows präsent halten kann, aber gut so ist das nun einmal, wenn man sich einen Brock Lesnar verpflichtet. Dass nun auch noch John Cena fehlen muss ist meines Erachtens nach einfach auf unglückliche Planung seitens WWE Movies zurückzuführen.
Auch annehmbar war darüber hinaus die Jericho vs. Wyatt Fehde, die mit dem Match Harper vs. Y2J vorangeführt wurde. Dort hat man sich einen guten Grund einfallen lassen, warum Wyatt wirklich in einem Singles Match gegen Jericho beim SummerSlam antritt und kann Wyatt so mit einem Sieg noch konsequenter pushen, als dies mit einem Match mit Harper und Rowan ringside der Fall gewesen wäre. Darüber hinaus bin ich im Match Harper vs. Jericho (welches ruhig hätte länger gehen können, dann wäre es ein MotN Kandidat gewesen)leicht ausgemarkt, als Michael Cole tatsächlich einen Michinoku Driver von Luke Harper callte, der Kerl kennt ja doch Wrestlingmoves
Unlogisch war es dann aber meines Erachtens, dass sich Bray Wyatt in das Match einmischte, somit, auch wenn sich Luke Harper in den Walls befand, willentlich eine Disqualifikation Harpers in Kauf nahm und sich somit bewusst um eine helfende Hand beim SummerSlam gebracht hat. Leider war dann auch der Codebreaker gegen Luke Harper leicht verbotcht, aber gut, man kann auch keine Wunder von Chris Jericho erwarten, kommt er ja doch nur einmal im Jahr dazu für einige Wochen in den Ring zu steigen.
Außerdem mochte ich das Abschlusssgement. Mir gefiel die schauspielerische Leistung von Steph und Brie gleichermaßen, wenngleich Steph doch etwas überzeugender wirkte. Dennoch ist Brie sehr gut über die CM Punk-Chants hinweggeangen, da hatten routiniertere Mic-Worker schon größere Probleme mit. Der Beatdown am Ende gefiel mir auch, lässt er die Fehde doch sehr physisch wirken und baut somit neben der emotionalen auch auf der körperlichen Ebene Spannung auf.
Am Rande zu erwähnen wäre auch das Interview mit Paige, in ihrer Heelrolle gefällt sie mir am Mic sehr gut.
In die Grauzone würde ich die Lana/Colter-Promo schreiben. Sie war prinzipiell nicht schlecht, aber da ich alles bin, nur kein Freund der USA (dem meiner Meinung nach größten Parasiten der Welt) und mich auch nicht als Freund Vladimir Putins bezeichnen kann, steh ich den Hintergründen der Fehde eher rational statt emotional gegenüber. Somit kann ich auch mental für keine der beiden Seiten Partei ergreifen und werde deswegen mit der Fehde nicht wirklich warm. Was mir aber gefällt ist der Fokus, den Rusev und Swagger zeigen. Sie lassen sich vom gesprochenen Wort kaum beeindrucken und mustern sich bei jedem Staredown aufmerksam. Während Swagger stocksteif dasteht wie ein Beute witternder Jagdhund ist Rusev unruhig wie ein eingesperrter Tiger.
Negativ fielen mir dann einige Dinge auf. Zum einen die immer wieder auftretenden Lückenfüller. Dallas gegen Truth ist eine Fehde welche zu Main Event, beziehungsweise zu SmackDown! gehört, Fandango gegen Diego hat überhaupt keine Daseinsberechtigung in der dargeboteten Form. Denn dabei handelt es sich um eine kaum zu überbietende Peinlichkeit, die sich in keinster Weise mit irgendetwas rechtfertigen ließe, da sie weder in Ansätzen lustig, noch auf sonst irgendeiner emotionalen oder rationalen Ebene zu rechtfertigen ist. Von den optischen Beschränkungen die es mit sich bringt Hornswoggle oberkörperfrei in einem blassrosa Ensemble zu sehen mal ganz zu schweigen.
Doch auch Ziggler vs. Cesaro in der dargebotenen Form ist eine Farce. Cesaro dominiert Ziggler drei Minuten mit absoluten Powerhouse Aktionen, nur damit Ziggler dann nach drei Mintuen den John Cena mimt und in mit einem einzigen Move besiegt. Ziggler mache ich dabei keinen Vorwurf, der muss auch nur die vorgegebenen Abläufe erfüllen, doch man stellt so Ziggler schwach da, lässt eigentlich Cesaro stark aussehen und dann aber dennoch unfähig, da es ihm nicht gelingen mag den finalen Schlag zu setzen. Mit den darauffolgenden Szenen wurde auch noch The Miz schwach dargestellt also handelte es sich dabei im Prinzip um ein nicht rechtzufertigendes Segment, welches allen Beteiligten im Nachhinein Schaden zufügte.
Damit bleibt nur noch ein einzelner Aspekt übrig: Die Werbung für das WWE Network. Nicht, dass es verwerflich wäre in der eigenen Sendung Werbung für eine selbstproduzierte Dienstleistung zu machen, um Himmels Willen, aber in der Form, in der dies geschah ist es einfach indiskutabel. Diese Penetranz, diese Dreistigkeit, mit der die Penetranz vollführt wird und die Hutspe die es braucht dies über drei volle Stunden zur Schau zu stellen sind Alleinstellungsmerkmale, die nicht dabei helfen werden das Produkt zu verkaufen, sondern viel eher zu einem Umkehreffekt führen, da die Leute nun zu einem Großteil denken mögen, dass mit dem dargebotenen Produkt etwas nicht stimmen müsse, so wie es angeboten wird. Mal ganz abgesehen davon, dass es einfach nur nervt. Dies hat leider zu einer eher negativen Sicht auf die Show geführt, wie ich es hier schon gelesen habe. Ich habe das eher entspannt aufgenommen und mich ob der Unverfrorenheit amüsiert. Mag auch daran liegen, dass ich nebenbei das wohltemperierte Klavier von Johann Sebastian Bach hörte.
Und noch ein Nachtrag: Ein Match einfach auf der WWE App starten und enden zu lassen geht meiner Meinung nach gar nicht. Denn damit nötigt man den Zuschauer fast schon sich dieses vermaledeite Produkt herunterzuladen, was ich nach wie vor nicht vorhabe.
Qualität der Show: 6 Punkte
Match des Abends: Dean Ambrose vs. Alberto Del Rio
Segment des Abends: Dean Ambrose und der Money in the Bank Koffer
Performer des Abends: Dean Ambrose