Rygel
World Champion
Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie habe ich gerade Lust, hier mal einen der unzähligen Blogs zu veröffentlichen, die ich für meine "Kritiker" geschrieben habe.
"Grote, wir wissen, wo dein Auto steht
Meine Texte werden nicht die Welt verändern. Kann sich jemand auch nur annähernd meine Verzweiflung vorstellen, als ich diese Mitteilung gestern in meinem Facebook-Posteingang vorfand, da ein unbekannter Gönner sich genötigt sah, mir diesen Sachverhalt schriftlich mitzuteilen? Ich konnte bestimmt 4 Sekunden lang nichts essen, in dieser Zeit war es sogar absolut utopisch, an einen Trinkvorgang zu denken, ich litt während dieser ewig erscheinenden Spanne unter akuter Schlaflosigkeit und hatte obendrauf keinerlei Stuhlgang mehr. Nach 5 Sekunden war ich dann bereit, meinem elenden Leben den Gnadenstoß zu versetzen, da in diesem Moment alles so sinnlos erschien. Glücklicherweise ist mir dann aber auf dem Weg zur Fensterbank eingefallen, dass ich erstens im Erdgeschoss lebe, was einen entsprechenden Freitod per Absturz zu einer echten Herausforderung machen würde, und dass ich zweitens eigentlich ja sowieso gar nicht davon ausgegangen bin, diese Welt mit meinen kreativen Amokläufen entscheidend verändern zu können, so dass sich meine Überraschung ob dieser im ersten Schock voreilig als sensationell wahrgenommenen Enthüllung nüchtern betrachtet dann doch in Grenzen hielt.
Der Absender dieser Mitteilung hat sich sogar die Mühe gemacht, mir seine Überlegungen zu diesem Thema näher zu erläutern. Zwar wurde das Ganze im ziemlich gebrochenen Deutsch und unter Vergewaltigung jeder bekannten Komma- und Großschreibungsregel in die Tastatur gehackt, aber trotzdem kann das Erstellen so eines ultimativen Manifests bei einem augenscheinlichen Legastheniker sicher nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, also dachte ich mir spontan, aus Respekt vor dieser Leistung etwas näher auf seinen Kontaktversuch einzugehen.
Zumal die unterschwellige Legasthenie-Unterstellung von mir total in den blauen Dunst hinein formuliert wurde. Da mir mein möglicher Demnächst-Kumpel nicht sein Alter mitgeteilt hat, mag es auch durchaus sein, dass ich es mit einem Erstklässler zu tun habe, der mich zu seinem ersten schriftlichen Kontakt auserkoren hat, wer bin ich, in diesem Fall dann nicht milde über seine ca. 14 Beleidigungen komprimiert in fünf Sätzen hinwegzusehen und nicht einfach 4 dieser 5 Sätze selber so zu interpretieren, dass sie wenigstens einen rudimentären Sinn ergeben? Hinterher entgeht der Welt eine große Karriere als Reporter der BILD-Zeitung, die komplette Großschreibung jedes dritten Wortes und das Beenden der Sätze mit einer Armee von Ausrufezeichen lässt da tatsächlich ein beachtliches Grundtalent zur Überdramatik erahnen. Ich mag gar nicht daran denken, dass das möglicherweise gekränkt nicht zur vollständigen Entfaltung kommt, nur weil ich mir zu schade für eine Reaktion war.
Gleich als erstes möchte ich zu einem Punkt mein Unverständnis formulieren, überhaupt könnte sich das im Folgetext zu einer Routine entwickeln, da ich in dem ganzen Schriftstück trotz aller rhetorischen Grabbeltisch-Brillianz mehr Nachhakbedarf als Zustimmungspotential sehe. Zum Anführer meiner wahrscheinlich sehr naiven Frageparade habe ich folgendes Exemplar ernannt: Warum kommt die Unterstellung zur Weltverbesserung immer nur bei veganen Themen auf? Es ist nämlich auf keinen Fall so, dass der aktuelle Laber-Bimbo dahingehend ein Monopol bei mir besetzen würde. Im Gegenteil fühlten sich schon einige Leute bemüßigt, mich darauf hinzuweisen, dass ich aufgrund von entsprechenden Texten trotzdem morgen nicht in einer veganen Welt aufwachen werde.
Ganz unbescheiden kann ich aber durchaus zu Protokoll geben, dass ich in meinen Kommentaren inzwischen ein ziemlich breites Themenspektrum abdecke, trotzdem hatte anscheinend noch kein Leser das dringende Bedürfnis mir mitzuteilen, dass durch meinen Blogeintrag die Amerikaner auf keinen Fall ihre Kriegstreiberei einstellen werden oder dass trotz meine Satire der Atomausstieg erst stattfindet, wenn sowieso alles zu spät ist. Diese unnötigen Hinweise tauchen nur auf, wenn ich mich über Gerechtigkeit gegenüber anderen Tieren auslasse. In diesen Fällen stehen die Ätschi-Bätschi-Dumpfbacken sofort inflationär Spalier und gröhlen mir schriftlich entgegen, dass diese Texte auf keinen Fall gerade die Erdbevölkerung zur Besinnung bringen und unerwartete Denkprozesse auf Gehirnfeldern in Gang setzen, bei denen ich persönlich sowieso davon ausgehe, dass sie komplett brandgerodet brach liegen und keinen Grund zu irgendeiner Hoffnung mehr darstellen.
Man muss mir sowas wirklich nicht übermitteln, denn darum geht es mir primär auch überhaupt nicht. Ich weiß gar nicht, wie ich die folgende Erklärung dem menschlichen Anlass dieses Blogs plausibel machen soll. Jemand, der augenscheinlich der menschlichen Sprache den Krieg erklärt hat und den auch noch bei jeder neuen Schlacht aufs Neue verliert, hat natürlich keinen Hauch von Verständnis, wenn ich ihn damit konfrontiere, dass ich diese Kämpfe liebe und für kein Geld der Welt mehr missen möchte.
Wenn tatsächlich jemand davon ausgeht, dass ich Texte verfasse, um diese zu veröffentlichen und dadurch Revolutionen in Gang zu setzen, dann muss ich ihn leider enttäuschen. In meinem Dokumenten-Ordner tummeln sich Beschwerden über das Versagen von Waschmaschinen, die ich gar nicht besitze, ich habe meiner Freundin schon sage und schreibe 9 Liebesbriefe in den letzten Jahren geschrieben, obwohl diese Frau noch nicht mal am Horizont erschienen ist und ich darüber sogar froh bin, wenn ich mir in ruhigen Momenten die gefühlte Endlosigkeit meiner bisherigen Rudelbildungsversuche vor Augen halte, als Krönung führe ich sogar ein inzwischen 103 Officeseiten langes Tagebuch, in dem ich mein Leben Revue passieren lasse, wie ich es geführt hätte, wenn ich eine Maus wäre. Ja, das klingt irgendwie gruselig, deshalb werden in diesen Ergüssen auch nur meine Augen baden ("In Geisteskrankheit?" "In Grote-Texten, die einzigen ohne lästige Beschränkungen durch zuviel Intelligenz oder andere Rhetorik-Spaßbremsen!"), aber diese Hinweise eignen sich hervorragend zur Klarstellung, warum ich schreibe und was ich damit bezwecke. Im Zweifelsfall kann das auch durchaus darauf hinauslaufen, eine Idee von der Leine zu lassen und zu Papier bzw. in die Office-Datei zu bringen, an irgendwelchen Verbreitungen und daraus resultierenden Reaktionen bin ich oft nicht die Bohne interessiert.
Was mich dann aber doch zur Frage bringt, wie man sich darüber sicher sein kann, dass diese Reaktionen bei einer Veröffentlichung tatsächlich nicht stattfinden? Ich habe nämlich das Gefühl, die Ansage meines anonymen Fans "Glaubst du ernst damit MICH zu erreichen oder ANDERE SOGAR du SPAST??????? hahahaha, NEVER -gröhl-!!!!!!!!!!!!!!" scheint mir genau das implizieren zu wollen. Gut, sicher kann man da nicht sein, es war spät und er könnte auch unglücklich mit dem Kopf auf die Tastatur geknallt sein, denn einen richtigen Sinn ergeben diese Wortzusammenstellungen ja nicht unbedingt. Allerdings wurde ich auch dieses Thema betreffend schon öfters angesprochen, deshalb möchte ich meine Frage vom Anfang dieses Absatzes durchaus behandelt wissen, auch wenn vielleicht mein mysteriöser PN-Peinlichkeitsjünger eigentlich mit der Aussage nur eine Pizza bestellen wollte und jetzt auf eine entsprechende Weiterleitung von mir wartet.
Schriftliche Reaktionen auf meine Blog-Einträge kann ich tatsächlich an einer Hand abzählen und wäre sogar noch nach einem tragischen Unfall in einem Sägewerk inklusive Einbüßung aller Finger dazu in der Lage, aber was genau sagt das darüber aus, dass sich tatsächlich niemand mit manchen Texten von mir beschäftigt und darüber nachdenklich wird? Sicher kann ich das nicht als Tatsache in die Weltgeschichte hinausposaunen, aber das gilt definitiv auch für eine diesbezügliche Contradarstellung. Ich glaube nicht, dass da irgendwelche geheime Umfragen über die Wirkung von Grote-Texten auf unschuldige Leser stattfinden, solange das nicht passiert, kann doch wohl im Endeffekt nur der Mann mit Rauschebart und Nachthemd diesbezügliche Wirkungen realistisch einschätzen. Und der hielt sich zum Thema ja bisher unverständlicherweise mehr als bedeckt oder habe ich ein entsprechendes 11. Gebot verpasst?
An dieser Stelle möchte ich auch kurz auf eine ältere Kritik eingehen, die mir unterstellte, dass meine Texte nur in veganen Kreisen abgefeiert werden. Wo genau soll da für mich das Gruselpotential liegen? Als ich es das letzte Mal gecheckt habe, lief ich für die Restwelt unter fanatischer Gutmensch und notorischer Weltverbesserer, warum sollte ich mich mit diesem Status über Zustimmung aus dieser Bevölkerungsschicht ärgern? Ehrlich gesagt kann ich diese Aussage sogar dramatisieren, indem ich hiermit veröffentliche, dass dieser vegane Menschenschlag bei mir eine Exklusivität bezüglich nicht kompletter Am-Arsch-Vorbei-Geherei besitzt.
Sollten sich also nur vegane Menschen für meine Texte begeistern, dann wäre dieses "nur" die Fehlbesetzung des Jahrtausends und hätte eigentlich von der Idiotie her Hausrecht bei der PN besitzen müssen, die gestern die Saat für diesen Blog gelegt hat. Denn ich definiere meine komplette Weltanschauung und somit auch das Interesse an sozialen Kontakten über den Veganismus, diese Menschen laufen also nicht unbedingt unter peinlicher Ballast im grot´schen Lebensentwurf. Und diese Aussagen sind sowieso nur akut, wenn die Kritik überhaupt Berechtigung besitzt, da noch immer die bereits erwähnten Umfragen fehlen, läuft sie aber ebenfalls unter unbewiesen und entsprechend hinfällig.
Hoffentlich konnte ich mit diesem Blog etwas verdeutlichen, dass ich zwar durchaus an Kritik interessiert bin, aber Hinweise auf die Nutzlosigkeit meiner Ergüsse eine vegane Massenbewegung betreffend völlig unnötig sind. Wie gesagt gehe ich sowieso weder davon aus noch können es andere beurteilen, also spart euch die Zeit. Das gilt vor allem für Leute, die mit Formulierungen jenseits von "jetz esse ich ein SCHNITZEL und du willst es NIE verhindern du SPAST!!!!!!!" überfordert sind.
Zwar habe ich durchaus gelacht, aber das Fremdschämen überwiegt da doch meistens. Hey, strengt euch im Zweifelsfall wenigstens bei den Beleidigungen an, ich habe schon beim ersten Mal verstanden, dass ich unbekannterweise für einen Spast gehalten werde, was auch immer das sein mag, sowas muss man dann nicht 3 Mal wiederholen. Das hat mich auch ein bißchen gekränkt, weil ich (zu?) eitel davon ausgehe, mich für eine Legion von Schimpfwörtern zu eignen. Das können doch nicht nur unerfüllbare Luftschlösser von mir sein."
"Grote, wir wissen, wo dein Auto steht
Meine Texte werden nicht die Welt verändern. Kann sich jemand auch nur annähernd meine Verzweiflung vorstellen, als ich diese Mitteilung gestern in meinem Facebook-Posteingang vorfand, da ein unbekannter Gönner sich genötigt sah, mir diesen Sachverhalt schriftlich mitzuteilen? Ich konnte bestimmt 4 Sekunden lang nichts essen, in dieser Zeit war es sogar absolut utopisch, an einen Trinkvorgang zu denken, ich litt während dieser ewig erscheinenden Spanne unter akuter Schlaflosigkeit und hatte obendrauf keinerlei Stuhlgang mehr. Nach 5 Sekunden war ich dann bereit, meinem elenden Leben den Gnadenstoß zu versetzen, da in diesem Moment alles so sinnlos erschien. Glücklicherweise ist mir dann aber auf dem Weg zur Fensterbank eingefallen, dass ich erstens im Erdgeschoss lebe, was einen entsprechenden Freitod per Absturz zu einer echten Herausforderung machen würde, und dass ich zweitens eigentlich ja sowieso gar nicht davon ausgegangen bin, diese Welt mit meinen kreativen Amokläufen entscheidend verändern zu können, so dass sich meine Überraschung ob dieser im ersten Schock voreilig als sensationell wahrgenommenen Enthüllung nüchtern betrachtet dann doch in Grenzen hielt.
Der Absender dieser Mitteilung hat sich sogar die Mühe gemacht, mir seine Überlegungen zu diesem Thema näher zu erläutern. Zwar wurde das Ganze im ziemlich gebrochenen Deutsch und unter Vergewaltigung jeder bekannten Komma- und Großschreibungsregel in die Tastatur gehackt, aber trotzdem kann das Erstellen so eines ultimativen Manifests bei einem augenscheinlichen Legastheniker sicher nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden, also dachte ich mir spontan, aus Respekt vor dieser Leistung etwas näher auf seinen Kontaktversuch einzugehen.
Zumal die unterschwellige Legasthenie-Unterstellung von mir total in den blauen Dunst hinein formuliert wurde. Da mir mein möglicher Demnächst-Kumpel nicht sein Alter mitgeteilt hat, mag es auch durchaus sein, dass ich es mit einem Erstklässler zu tun habe, der mich zu seinem ersten schriftlichen Kontakt auserkoren hat, wer bin ich, in diesem Fall dann nicht milde über seine ca. 14 Beleidigungen komprimiert in fünf Sätzen hinwegzusehen und nicht einfach 4 dieser 5 Sätze selber so zu interpretieren, dass sie wenigstens einen rudimentären Sinn ergeben? Hinterher entgeht der Welt eine große Karriere als Reporter der BILD-Zeitung, die komplette Großschreibung jedes dritten Wortes und das Beenden der Sätze mit einer Armee von Ausrufezeichen lässt da tatsächlich ein beachtliches Grundtalent zur Überdramatik erahnen. Ich mag gar nicht daran denken, dass das möglicherweise gekränkt nicht zur vollständigen Entfaltung kommt, nur weil ich mir zu schade für eine Reaktion war.
Gleich als erstes möchte ich zu einem Punkt mein Unverständnis formulieren, überhaupt könnte sich das im Folgetext zu einer Routine entwickeln, da ich in dem ganzen Schriftstück trotz aller rhetorischen Grabbeltisch-Brillianz mehr Nachhakbedarf als Zustimmungspotential sehe. Zum Anführer meiner wahrscheinlich sehr naiven Frageparade habe ich folgendes Exemplar ernannt: Warum kommt die Unterstellung zur Weltverbesserung immer nur bei veganen Themen auf? Es ist nämlich auf keinen Fall so, dass der aktuelle Laber-Bimbo dahingehend ein Monopol bei mir besetzen würde. Im Gegenteil fühlten sich schon einige Leute bemüßigt, mich darauf hinzuweisen, dass ich aufgrund von entsprechenden Texten trotzdem morgen nicht in einer veganen Welt aufwachen werde.
Ganz unbescheiden kann ich aber durchaus zu Protokoll geben, dass ich in meinen Kommentaren inzwischen ein ziemlich breites Themenspektrum abdecke, trotzdem hatte anscheinend noch kein Leser das dringende Bedürfnis mir mitzuteilen, dass durch meinen Blogeintrag die Amerikaner auf keinen Fall ihre Kriegstreiberei einstellen werden oder dass trotz meine Satire der Atomausstieg erst stattfindet, wenn sowieso alles zu spät ist. Diese unnötigen Hinweise tauchen nur auf, wenn ich mich über Gerechtigkeit gegenüber anderen Tieren auslasse. In diesen Fällen stehen die Ätschi-Bätschi-Dumpfbacken sofort inflationär Spalier und gröhlen mir schriftlich entgegen, dass diese Texte auf keinen Fall gerade die Erdbevölkerung zur Besinnung bringen und unerwartete Denkprozesse auf Gehirnfeldern in Gang setzen, bei denen ich persönlich sowieso davon ausgehe, dass sie komplett brandgerodet brach liegen und keinen Grund zu irgendeiner Hoffnung mehr darstellen.
Man muss mir sowas wirklich nicht übermitteln, denn darum geht es mir primär auch überhaupt nicht. Ich weiß gar nicht, wie ich die folgende Erklärung dem menschlichen Anlass dieses Blogs plausibel machen soll. Jemand, der augenscheinlich der menschlichen Sprache den Krieg erklärt hat und den auch noch bei jeder neuen Schlacht aufs Neue verliert, hat natürlich keinen Hauch von Verständnis, wenn ich ihn damit konfrontiere, dass ich diese Kämpfe liebe und für kein Geld der Welt mehr missen möchte.
Wenn tatsächlich jemand davon ausgeht, dass ich Texte verfasse, um diese zu veröffentlichen und dadurch Revolutionen in Gang zu setzen, dann muss ich ihn leider enttäuschen. In meinem Dokumenten-Ordner tummeln sich Beschwerden über das Versagen von Waschmaschinen, die ich gar nicht besitze, ich habe meiner Freundin schon sage und schreibe 9 Liebesbriefe in den letzten Jahren geschrieben, obwohl diese Frau noch nicht mal am Horizont erschienen ist und ich darüber sogar froh bin, wenn ich mir in ruhigen Momenten die gefühlte Endlosigkeit meiner bisherigen Rudelbildungsversuche vor Augen halte, als Krönung führe ich sogar ein inzwischen 103 Officeseiten langes Tagebuch, in dem ich mein Leben Revue passieren lasse, wie ich es geführt hätte, wenn ich eine Maus wäre. Ja, das klingt irgendwie gruselig, deshalb werden in diesen Ergüssen auch nur meine Augen baden ("In Geisteskrankheit?" "In Grote-Texten, die einzigen ohne lästige Beschränkungen durch zuviel Intelligenz oder andere Rhetorik-Spaßbremsen!"), aber diese Hinweise eignen sich hervorragend zur Klarstellung, warum ich schreibe und was ich damit bezwecke. Im Zweifelsfall kann das auch durchaus darauf hinauslaufen, eine Idee von der Leine zu lassen und zu Papier bzw. in die Office-Datei zu bringen, an irgendwelchen Verbreitungen und daraus resultierenden Reaktionen bin ich oft nicht die Bohne interessiert.
Was mich dann aber doch zur Frage bringt, wie man sich darüber sicher sein kann, dass diese Reaktionen bei einer Veröffentlichung tatsächlich nicht stattfinden? Ich habe nämlich das Gefühl, die Ansage meines anonymen Fans "Glaubst du ernst damit MICH zu erreichen oder ANDERE SOGAR du SPAST??????? hahahaha, NEVER -gröhl-!!!!!!!!!!!!!!" scheint mir genau das implizieren zu wollen. Gut, sicher kann man da nicht sein, es war spät und er könnte auch unglücklich mit dem Kopf auf die Tastatur geknallt sein, denn einen richtigen Sinn ergeben diese Wortzusammenstellungen ja nicht unbedingt. Allerdings wurde ich auch dieses Thema betreffend schon öfters angesprochen, deshalb möchte ich meine Frage vom Anfang dieses Absatzes durchaus behandelt wissen, auch wenn vielleicht mein mysteriöser PN-Peinlichkeitsjünger eigentlich mit der Aussage nur eine Pizza bestellen wollte und jetzt auf eine entsprechende Weiterleitung von mir wartet.
Schriftliche Reaktionen auf meine Blog-Einträge kann ich tatsächlich an einer Hand abzählen und wäre sogar noch nach einem tragischen Unfall in einem Sägewerk inklusive Einbüßung aller Finger dazu in der Lage, aber was genau sagt das darüber aus, dass sich tatsächlich niemand mit manchen Texten von mir beschäftigt und darüber nachdenklich wird? Sicher kann ich das nicht als Tatsache in die Weltgeschichte hinausposaunen, aber das gilt definitiv auch für eine diesbezügliche Contradarstellung. Ich glaube nicht, dass da irgendwelche geheime Umfragen über die Wirkung von Grote-Texten auf unschuldige Leser stattfinden, solange das nicht passiert, kann doch wohl im Endeffekt nur der Mann mit Rauschebart und Nachthemd diesbezügliche Wirkungen realistisch einschätzen. Und der hielt sich zum Thema ja bisher unverständlicherweise mehr als bedeckt oder habe ich ein entsprechendes 11. Gebot verpasst?
An dieser Stelle möchte ich auch kurz auf eine ältere Kritik eingehen, die mir unterstellte, dass meine Texte nur in veganen Kreisen abgefeiert werden. Wo genau soll da für mich das Gruselpotential liegen? Als ich es das letzte Mal gecheckt habe, lief ich für die Restwelt unter fanatischer Gutmensch und notorischer Weltverbesserer, warum sollte ich mich mit diesem Status über Zustimmung aus dieser Bevölkerungsschicht ärgern? Ehrlich gesagt kann ich diese Aussage sogar dramatisieren, indem ich hiermit veröffentliche, dass dieser vegane Menschenschlag bei mir eine Exklusivität bezüglich nicht kompletter Am-Arsch-Vorbei-Geherei besitzt.
Sollten sich also nur vegane Menschen für meine Texte begeistern, dann wäre dieses "nur" die Fehlbesetzung des Jahrtausends und hätte eigentlich von der Idiotie her Hausrecht bei der PN besitzen müssen, die gestern die Saat für diesen Blog gelegt hat. Denn ich definiere meine komplette Weltanschauung und somit auch das Interesse an sozialen Kontakten über den Veganismus, diese Menschen laufen also nicht unbedingt unter peinlicher Ballast im grot´schen Lebensentwurf. Und diese Aussagen sind sowieso nur akut, wenn die Kritik überhaupt Berechtigung besitzt, da noch immer die bereits erwähnten Umfragen fehlen, läuft sie aber ebenfalls unter unbewiesen und entsprechend hinfällig.
Hoffentlich konnte ich mit diesem Blog etwas verdeutlichen, dass ich zwar durchaus an Kritik interessiert bin, aber Hinweise auf die Nutzlosigkeit meiner Ergüsse eine vegane Massenbewegung betreffend völlig unnötig sind. Wie gesagt gehe ich sowieso weder davon aus noch können es andere beurteilen, also spart euch die Zeit. Das gilt vor allem für Leute, die mit Formulierungen jenseits von "jetz esse ich ein SCHNITZEL und du willst es NIE verhindern du SPAST!!!!!!!" überfordert sind.
Zwar habe ich durchaus gelacht, aber das Fremdschämen überwiegt da doch meistens. Hey, strengt euch im Zweifelsfall wenigstens bei den Beleidigungen an, ich habe schon beim ersten Mal verstanden, dass ich unbekannterweise für einen Spast gehalten werde, was auch immer das sein mag, sowas muss man dann nicht 3 Mal wiederholen. Das hat mich auch ein bißchen gekränkt, weil ich (zu?) eitel davon ausgehe, mich für eine Legion von Schimpfwörtern zu eignen. Das können doch nicht nur unerfüllbare Luftschlösser von mir sein."