Oh Gott, wo fange ich nur an...
1. Pro Wrestling - Echter Sport, kein Entertainment!
So sehr WWE auch eine Entertainment Promotion sein möchte, sind sie es einfach nicht. Pro Wrestling ist und bleibt ein Sport. Klar, es ist alles abgesprochen (wie ich diesen Ausdruck hasse
), aber Pro Wrestling soll ja trotzdem einen "echten" Wettkampf inszenieren. Man will vorspielen, dass zwei Wrestler darum kämpfen, der bessere zu sein. Zwar geht es für uns Smart Marks nicht nur darum, aber für die Marks ist es letztendlich ein echter Sport. Und darauf sollte ein Produkt ja auch ausgelegt sein. WWE bookt allerdings nicht so, wie es in einem Sport eigentlich sein sollte. Bei WWE bedeuten Siege und Niederlagen rein gar nichts. Das ist fatal. Damit nimmst du nämlich dem Pro Wrestling selbst schon jegliche Bedeutung. Gerade deshalb interessiert mich WWE auch nicht mehr sonderlich. Warum sollte ich mir ein Match anschauen, bei dem es völlig egal ist, wer gewinnt. Im Sport heißt es ja immer noch: Möge der bessere von uns gewinnen! Und darum sollte es auch gehen. Der World Champion sollte der "beste" Wrestler der Welt sein, der jedes Match dominiert und gewinnt. Jetzt denken wir natürlich alle sofort an Cena, aber aus Mark Sicht ist er wirklich der beste Wrestler der Welt, immerhin gewinnt er immer. Daher wäre er eigentlich auch der legitime World Champion. Dass man auch Leute wie Kevin Owens, Seth Rollins, Daniel Bryan, etc. so darstellen könnte, ist mir auch bewusst, nur macht man das nicht. Und damit komme ich zum zweiten Punkt.
2. Generationenwechsel - Alt ist wohl das neue Jung!
Den SummerSlam headlinen Brock Lesnar und der Undertaker, bei Night of Champions steht Sting im Main Event, jetzt bekommen wir ernsthaft Kane im Titelrennen zu sehen. Zudem gibt es ein weiteres Lesnar vs. Taker Match ... haben wir das Jahr 2003 oder was ist los? WWE versteht einfach nicht, dass die Zuschauer nach einer gewissen Zeit von bestimmten Charakteren die Schnauze voll haben. Ich stelle mal ein Argument in den Raum, welches viele Fans vielleicht gar nicht sehen. Steve Austin war letztendlich nur so beliebt, weil er eben keine 10 Jahre an der Spitze stand. Austin startete 1997 so richtig durch. Er stand 1998 und 1999 zwei Jahre lang an der Spitze, dann fiel er ein Jahr lang verletzt aus und stand 2001 nochmal ein Jahr lang an der Spitze. 2002 und 2003 trat er nur noch sporadisch auf und das war's. Also, letztendlich stand er nur 3 Jahre lang an der Spitze, sogar mit einem Jahr Pause dazwischen. Deshalb blieb er stets frisch und es gab keine Übersättigung. Gleiches gilt auch für einen The Rock, einen Goldberg, einen Sting oder auch einen Batista. Diese Leute standen alle nicht länger als 5 Jahre an der Spitze. Cena steht nun seit 10 Jahren OHNE EINEN TURN an der Spitze. Orton hatte 2004 seinen Durchbruch. Bis 2009 war er absolut Awesome, seitdem ist er nur noch ein Schatten seiner selbst. Es ist völlig normal, dass man jemanden irgendwann nicht mehr sehen kann. WWE hat hier einfach den Generationenwechsel verpasst. Man hätte ihn 2011 mit CM Punk und Daniel Bryan einleiten können. 2016 wären dann die Shield Jungs, Owens und Co. an die Spitze gekommen. Jetzt ist es fast schon zu spät, denn auch Rollins, Ambrose, Owens und Co. sind nur noch Loser. Und bist du einmal ein Loser, bist du immer ein Loser.
3. TV-Overkill - Weniger ist manchmal Mehr!
Auch der TV-Overkill ist ein ganz wichtiger Punkt. Lucha Underground, ROH on SBG und NXT bekommen regelmäßig herausragende Kritiken, was allerdings nicht nur an der reinen Qualität liegt. Mit einer Stunde pro Woche hält man das Produkt stets frisch. Da wirken selbst schlechte Shows schon deutlich besser. Als Fan will man zudem mehr sehen. Und deshalb holt man sich dann auch die PPVs/Specials. Warum sollte ich bei WWE mehr wollen? Ich bekomme doch schon 7 Stunden pro Woche (5 davon sind irrelevant), da brauche ich keinen PPV mehr. Auch das ist sehr wichtig. WWE versteht die Denkweise des Zuschauers nicht. WWE denkt, die Fans wollen am liebsten 24 Stunden am Tag WWE schauen. Das ist aber völlig falsch. 2-3 Stunden TV-Zeit wären optimal. Dann schafft man es auch, dass die Fans wieder mehr wollen. Vor allem weil es dann auch mal etwas besonderes ist, wenn ein Topstar auftritt. Ein Topstar/Champion muss nicht jede Woche eine 20 Minuten Promo, sowie ein 15 Minuten Match haben. Rollins ist das beste Beispiel für Überpräsenz. Es gibt keine frischen Matches mehr, es gibt keine frischen Auftritte mehr, es gibt jede Woche nur den gleichen Mist.
So, ich mache hier mal einen Punkt, um nicht schon alles vorweg zu nehmen, aber so könnte ich noch mit mindestens 10 Stichpunkten weitermachen. Wie gesagt, WWE macht ALLES falsch, was im Pro Wrestling von Bedeutung ist.