W-IPin Wrestling Weekly #181 - Podcast vom 09.06.2022 (Rückblick auf WWE "Hell in a Cell": Agierte Cody Rhodes unverantwortlich oder macht ihn sein Auftritt nun zum übermenschlichen Symbol? - Darum ist Becky Lynch überragend)

zwei Dinge: beim Thema Becky sagst du @Silentpfluecker, dass Becky als The Man schon wieder am Abflachen war und ihr die gebrochene Nase das Gimmick gerettet hat. War es nicht eher so, dass erst mit den blutverschmierten Bildern "The Man" erst richtig fahrt aufgenommen hat. Zumindest in meiner Erinnerung, wurde sie erst dadurch überhaupt richtig zu "The Man" (was man dann aber natürlich viel zu lang und breit ausgeschachtet hat)...
Wie gesagt, für sehr viele Fans nahm das The-Man-Gimmick erst nach der blutigen Nase an Fahrt auf, das stimmt. WWE hat es danach auch noch mehr ausgeschlachtet und (stellenweise sehr gut, stellenweise erbärmlich) inszeniert. Das ändert aber ja nichts an meiner Wahrnehmung, dass "künsterlisch" das des Besondere von "The Man" zumindest für mich schon weg war. Ich meine, ich habe das damals sogar in der "Rumble 2019 Review" so angesprochen. Aber es ist ja oft so: Das Besondere einer Sache faded langsam, wenn es im Mainstream angekommen ist und breitgetreten wird. So habe zumindest ich es bei Becky damals empfunden. Geschmäcker sind ja aber zum Glück verschieden. :)
und bezüglich Sternewertungen: ich finds ja eigentlich sehr spannend, wie hoch inzwischen die Anforderungen und Erwartungen sind. Weil die wenigstens Matches kommen gut weg, unterm Strich ist trotzdem kaum eines unter 3,5 Sterne.
Das ist tatsächlich was dran. Ein gutes Match fängt nach Meltzer bei drei Sternen an. Danach sind alle 3,5-Sterne-Matches richtig gut. Die vergeben wir ja auch gerne mal. Dennoch hauen mich viele solcher Matches nicht mehr um bei WWE. Denn sie sind qualitativ gut, aber eben zu oft "Schema F".
An was liegt das, dass richtig gut geführte und sauber Matches kaum mehr positiv aufallen, sondern vielmehr als "Einheitsbrei" wahrgenommen werden?
Genau das, ja.
Das soll auch die Worker nicht schlecht machen, gar nicht. Die können auch nur das umsetzen, was sie umsetzen sollen. Und der Matchablauf ist ja zum Großteil von WWE vorgegeben. Da können die Worker nix für. Und wer diese WWE-Matches mag, bekommt Wrestling auf hohem Niveau.
Was ich sehr liebe: Die "alten NXT-TakeOver-Tag-Team-Matches" und die "Multi-Tag-Team-Matches" bei AEW. Bei letzteren zücke ich auch sehr gerne und nicht selten 5 Sterne. Ansonsten nahezu alles von Ishii. Und was Omega und Okada 2017/2018 und Ospreay 2019 bei NJPW gemacht haben, war stellenweise nicht mehr von dieser Welt...
 
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Wie gesagt, für sehr viele Fans nahm das The-Man-Gimmick erst nach der blutigen Nase an Fahrt auf, das stimmt. WWE hat es danach auch noch mehr ausgeschlachtet und (stellenweise sehr gut, stellenweise erbärmlich) inszeniert. Das ändert aber ja nichts an meiner Wahrnehmung, dass "künsterlisch" das des Besondere von "The Man" zumindest für mich schon weg war. Ich meine, ich habe das damals sogar in der "Rumble 2019 Review" so angesprochen. Aber es ist ja oft so: Das Besondere einer Sache faded langsam, wenn es im Mainstream angekommen ist und breitgetreten wird. So habe zumindest ich es bei Becky damals empfunden. Geschmäcker sind ja aber zum Glück verschieden. :)

Das ist tatsächlich was dran. Ein gutes Match fängt nach Meltzer bei drei Sternen an. Danach sind alle 3,5-Sterne-Matches richtig gut. Die vergeben wir ja auch gerne mal. Dennoch hauen mich viele solcher Matches nicht mehr um bei WWE. Denn sie sind qualitativ gut, aber eben zu oft "Schema F".

Genau das, ja.
Das soll auch die Worker nicht schlecht machen, gar nicht. Die können auch nur das umsetzen, was sie umsetzen sollen. Und der Matchablauf ist ja zum Großteil von WWE vorgegeben. Da könne die Worker nix für. Und wer dieses WWE-Matches mag, bekommt Wrestling auf hohem Niveau.
Was ich sehr liebe: Die "alten NXT-TakeOver-Tag-Team-Matches" und die "Multi-Tag-Team-Matches" bei AEW. Bei letzteren zücke ich auch sehr gerne und nicht selten 5 Sterne. Ansonsten nahezu alles von Ishii. Und was Omega und Okada 2017/2018 und Ospreay 2019 bei NJPW gemacht haben, war stellenweise nicht mehr von dieser Welt...
da kann ich überall gut mit.
Insbesondere was das alte NXT betrifft, für mich die stärkste Promotion, auch besser als AEW
 
Man schaue sich nur z.B. ein Lucha Brothers Match gegen einen etwas weniger erfahrenen Gegner an. Tolle Move Quote, lauter Hingucker - aber es fehlt oft die Dynamik bzw. eine Matchstory. Was das angeht, legt man bei WWE mehr Wert darauf - allerdings wiederum zu Ungunsten des sportlichen Aspekts.
Also zumindest was Matchstory angeht, würde ich dir bei WWE grossteils widersprechen. Ja, bei dieser Match Serie hatten wir wieder etwas, was auf Storys setzt. Ich sehe aber zum Beispiel keine Match Story, die davor aufgebaut wurde. Oder bei Theory gegen Ali.

Hingegen bei AEW sehe ich sehr häufig Match Storys und das auch nur in Weekly-Matches. Um ein Beispiel zu nennen, Rey Fenix gegen Kyle O'Reilly. O'Reilly hat fast das ganze Match durch alles dafür gegen, dass Fenix keine Flugaktionen zeigen konnte und damit Fenix an einer seiner grössten Stärken gehindert. Oder Darby Allin vs. MJF, wo dieser im Vorfeld ankündigt, Darby mit einem Side Headlock Takedown zu besiegen, dies immer wieder im Match versucht und am Ende sogar schafft. Oder Adam Page gegen CM Punk, wo es darum ging zu sehen, ob Page seine Prinzipien über Bord wirft, nur um Punk besiegen zu können. Sind jetzt drei Matches, die mir gerade so spontan eingefallen sind. Bei WWE zum Beispiel habe ich deutlich mehr mühe, mich in der jüngsten Vergangenheit an irgendwelche Matchstorys zu erinnern. Ja, jetzt Cody gegen Rollins hatte beim zweiten das Ding, dass Rollins besser vorbereitet war und nun Aufgrund der Verletzung. Zumal die erste davon nichts ist, wo ich mich in einem halben Jahr wahrscheinlich noch dran erinnern werde.

Ja, WWE legt viel Wert auf Präsentation. Aber hast du wirklich das Gefühl, die Matches werden besser, wenn du weisst was in den Shows davor war? Da ist auch das Beispiel. Für Cody gegen Seth Rollins brauche ich kein Vorwissen. Das Ding mit dem gerissenen Brustmuskel hat er sich ausserhalb der Shows zugezogen. Ich hätte für keines der Matches ein Vorwissen gebraucht um zu verstehen. Ich könnte mir fast jeden WWE PPV anschauen, hätte meist gutes Wrestling, aber wenig Storys in Matches.
 
Das Ding mit dem gerissenen Brustmuskel hat er sich ausserhalb der Shows zugezogen.
Und das ist sogar DER Punkt bei WWE: Wenn etwas Großes passiert, dann liegt das nie am Booking, sondern an Ereignissen, die sich im Real Life (Codys Muskelriss) oder durch Botches (Beckys gebrochene Nase) ereignen, die WWE dann meisterhaft verwendet, dabei aber eben letztlich streng genommen nur reagiert. Das zugegebenermaßen oft sehr gut...
 
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Wieder eine kurzweilige Sendung. Meinen Dank dafür. :)

Eigentlich wollte ich etwas ausführlicher über ein von mir vermutetes Vaterproblem bei Cody schreiben, aber das nahm epische Formen an. :D Kurz geschrieben, glaube ich, dass er berühmter als sein Vater werden möchte und dafür sich auch noch mit einer schweren Verletzung in den Ring stellt.

Bei Becky fand ich ihr "The Man"-Gimmick erst recht erfrischend, auch wenn ich nie verstanden habe, wieso sie sich ausgerechnet "The Man" nennen musste. Vielleicht habe ich da einen kulturellen blinden Fleck. Jedenfalls verlor das Gimmick bald an Authenzität und wirkte erzwungen.
Aber hast du wirklich das Gefühl, die Matches werden besser, wenn du weisst was in den Shows davor war?

Die Story oder die Show kann aber Salz in der Suppe sein. Das Match von Hogan vs UW bei WM VI war von wrestlerischen Qualitäten der beiden...naja...übersichtlich. Aber die Storyline davor und die Matchstory brachten Dramatik in den Kampf. Man kann die Suppe aber auch versalzen.
 
Die Story oder die Show kann aber Salz in der Suppe sein. Das Match von Hogan vs UW bei WM VI war von wrestlerischen Qualitäten der beiden...naja...übersichtlich. Aber die Storyline davor und die Matchstory brachten Dramatik in den Kampf. Man kann die Suppe aber auch versalzen.
Die Frage war darauf bezogen, ob British Steel dies bei WWE aktuell so sieht, nicht ob das generell so sein soll. Ich selbst finde Storys in Matches sehr gut und vor allem wichtig. Wie das Beispiel, welches du genommen hast. Mit einer guten Story/Matchgeschichte, kann man auch aus zwei durchschnittlichen oder limitierten Wrestlern ein gutes Match herausholen. Aktuell macht WWE das kaum noch. Beim PPV, wie wichtig war das Vorwissen von Raw oder SmackDown? Ich hätte keines gebraucht. Es war komplett egal, was in den Wochen davor passiert ist. Und wir sind jetzt etwas mehr als eine Woche über dem PPV und es ist wieder egal. Judgment Day ist für mich ein gutes Beispiel. Man baut ein Stable um Edge auf. Diese gewinnen so gut wie jedes Match. Das einzige Match, dass sie in der Zeit verloren haben war das, wo Edge an diesem Abend nicht da war. Und nun wirft man letzte Woche Edge aus der Gruppierung, weil er sie zurückhalten würde, obwohl man eher argumentieren könnte, dass er der Grund für deren Erfolg ist? Dafür ist nun Finn Balor dabei, der einen Tag davor noch gegen sie gekämpft hat und ihr Feind war. Oder um ein Beispiel vor dem PPV zu nennen. Man bookt sich einen Main Event aus Asuka gegen Becky Lynch zusammen, weil da ja Sasha Banks und Naomi gegangen sind (statt einfach ein Four Way daraus zu machen). Dieses gewinnt Asuka. Die Woche darauf trifft aber Asuka direkt noch mal auf Becky Lynch, wo bereits feststand, wenn Lynch gewinnt, würde sie dem Match hinzugefügt werden.

Bezogen war das ganze darauf, weil British Steel davon spricht, dass er bei AEW viele tolle Moves sieht aber keine Matchstorys, dafür WWE mehr wert drauf liegt. Und, das kann persönliche Ansicht sein, ich weiss nicht wie das andere sehen, aber ich sehe es ehrlich gesagt komplett gegenteilig. Bei WWE ist eine Match Story etwas seltenes. Und ich würde wetten, hätte Cody nicht dieses Match geworkt, wie er es durch die Verletzung worken musste, wäre dieses Match nie so gut geworden und hätte von Dave Meltzer keine 5 Sterne bekommen. Alleine weil man keine Match Story in der Art aufgebaut hätte. Bei AEW hingegen sehe ich Matchgeschichten. Sicherlich nicht bei jedem Match, das ist klar. Nicht jedes Weekly Match kann und muss ein solches haben. Aufbaumatches braucht es halt auch. Aber eben wie vor als Beispiel aufgeführt das Match zwischen O'Reilly und Fenix vor einigen Wochen ist so ein Beispiel. Kyle O'Reilly hat dieses Match lediglich auf seinen Gegner abgestimmt geworkt. Das ist jetzt nichts weltbewegendes, aber eine simple Methode um dem Match etwas eigenes zu geben. WWE hat einige Baustellen, die man ändern müsste und das ist eines davon. Wie häufig spricht man von einem typischen WWE Match? Das liegt daran, weil man bei WWE eine Art von Matches worken kann/darf und das einen in den Möglichkeiten der Matches limitiert. Wieso eben wird, trotz der Kritik, das Match von HiaC so hoch gelobt? Weil man eben nicht auf die typische Standardformel setzen konnte, weil es eben durch die Verletzung nicht anders ging.
 
glaube ich, dass er berühmter als sein Vater werden möchte und dafür sich auch noch mit einer schweren Verletzung in den Ring stellt.
Es wirkt echt immer wieder so. Auch, dass er so oft Bezug auf ihn nimmt. Einerseits will er als Cody wahrgenommen werden, andererseits bezieht er sich immer wieder auf seinen Vater und seine Familie allgemein. Das ist schon interessant.
 
Es wirkt echt immer wieder so. Auch, dass er so oft Bezug auf ihn nimmt. Einerseits will er als Cody wahrgenommen werden, andererseits bezieht er sich immer wieder auf seinen Vater und seine Familie allgemein. Das ist schon interessant.
ist das aber nicht bei allen Stars der second und third generation der fall (insbesondere wenn der Vater ganz berühmt ist)? Bei Lotte schneit auch ständig Ric ins Programm und schwängert sogar die Herausforderin. Bei den Guerreros. Bei den Harts. Curtis Axel und MR. Perfect. Die ganze Rock und Reigns Familie. selbst bei Orton, der seinen Vater bei weitem überstrahlt, wird Cowoby Bob Orten immer mal wieder hervorgezaubert...
 
ist das aber nicht bei allen Stars der second und third generation der fall (insbesondere wenn der Vater ganz berühmt ist)? Bei Lotte schneit auch ständig Ric ins Programm und schwängert sogar die Herausforderin. Bei den Guerreros. Bei den Harts. Curtis Axel und MR. Perfect. Die ganze Rock und Reigns Familie. selbst bei Orton, der seinen Vater bei weitem überstrahlt, wird Cowoby Bob Orten immer mal wieder hervorgezaubert...
Stimmt schon. Aber gerade bei einigen von dir genannten Workern merkt man auch, dass die Leute auf eigenen Füßen stehen. Z.B. bei Randy Orton. Der wird als er selbst wahrgenommen, nicht als Sohn des Cowboys (auch wenn sehr vereinzelt mal Bezüge da sind; aber eben echt nur selten).
Auch bei Roman Reigns nimnt man ab und zu Bezug zu The Rock. Aber eben auch nicht so oft, wie man das machen könnte. Das mit dem Head of the Table-Dingens nimmt zwar auch die Familie mit rein, dient aber eher dem Zweck, Roman selbst stark aussehen zu lassen.
Lotte ist m.E. in der Tat grenzwertig.
Aber da ist sicher auch viel persönliche Sichtweise bei.
Bei Cody ist es mir eben wie Günter besonders deutlich aufgefallen.
 
Wobei sich bei Cody erst zeigen muss, ob das ein Dauerzustand ist, oder eben die aktuelle Storyline die ihn in Richtung Titel führt. Einzelne Storylines mit Bezug auf die (mehr oder weniger) berühmte Familie hat eigentlich jeder. Die Frage ist, ob es ein ständiger Begleiter ist (Lotte) oder tatsächlich nur in Einzelnen Storys und der Nachwuchs es irgendwann aus dem Schatten raus schafft - und vielleicht selber sogar größer wird (Orton).

Dementsprechend ist es für mich noch zu früh über Cody zu urteilen. Wenn der in 2-3 Jahren immer noch nichts anderes bringt als seinen Vater, dann darf man zu Recht kritisieren. Aktuell finde ich das noch in einem vertretbaren Rahmen und es leitet eben die Story ein.
 
Also zumindest was Matchstory angeht, würde ich dir bei WWE grossteils widersprechen. Ja, bei dieser Match Serie hatten wir wieder etwas, was auf Storys setzt. Ich sehe aber zum Beispiel keine Match Story, die davor aufgebaut wurde. Oder bei Theory gegen Ali.
Ja. Stimmt schon. Ein Match gut zu erzählen, ist bei WWE auch sehr selten geworden. Deshalb ist der Cody Run ja auch so erfrischend. War er schon beim ersten Match gegen Rollins bei Wrestlemania. Das war wieder ein WWE Match im positiven Sinne. Im Vergleich zu AEW: Langsameres Tempo - aber mehr Dynamik. Getragen wurde da auch viel durch die Darstellung der Gegner Rhodes/ Rollins. An die Theatralik musste ich mich nach viel AEW erst mal wieder gewöhnen. Was mir auch gefallen hatte, war, dass da jeder Wurf, jeder Bump, Impact hatte. Gut, ich vermute, dass WWE da auch mit einer entsprechenden Mikrofonierung am Ringboden nachhilft. Aber das kam schon gut. Aber klar - das WÄRE halt das, was WWE imho ausmacht. Aktuell ist bei den meisten Matches, bei denen ich mich zwinge, sie zu verfolgen halt leider eher "low Story" UND "low workrate" der Fall. Mit den Lesnars und Reigns im Main Event hatte man es einfach zu sehr mit dem theatralischen Aspekt auf die Spitze getrieben und das eigentlich Wrestling zu sehr in den Hintergrund verlegt. NUR: Reigns ist halt auch als Darsteller stark eingeschränkt. Immer derselbe lahme Quatsch. Das hatte, mit der Zeit auf die Qualität der restlichen Card abgefärbt. Seit Cody geht da gefühlt wieder etwas mehr. Aber immer noch viel zu wenig. Edge als Heel haben sie jetzt wohl auch wieder abgeschossen. Tendenziell schaut's wieder nicht so prickelnd aus...
Hingegen bei AEW sehe ich sehr häufig Match Storys und das auch nur in Weekly-Matches. Um ein Beispiel zu nennen, Rey Fenix gegen Kyle O'Reilly. O'Reilly hat fast das ganze Match durch alles dafür gegen, dass Fenix keine Flugaktionen zeigen konnte und damit Fenix an einer seiner grössten Stärken gehindert. Oder Darby Allin vs. MJF, wo dieser im Vorfeld ankündigt, Darby mit einem Side Headlock Takedown zu besiegen, dies immer wieder im Match versucht und am Ende sogar schafft. Oder Adam Page gegen CM Punk, wo es darum ging zu sehen, ob Page seine Prinzipien über Bord wirft, nur um Punk besiegen zu können.
Ja, da wurde wenigstens ansatzweise ein Detail erzählt bzw. ein Aufhänger war vorhanden. Aber Matchstory? Was für mein Verständnis noch eher in die Richtung geht, ist die Rivalität zwischen Page und Punk. Wobei die auch keinen Aufbau hatte und daher wie ein Schnellschuss wirkt. Wie aus dem nichts hatte Page da Hass auf Punk geschoben. Wirkte sehr erzwungen, eventuell wohl, um dem langweiligen Page noch etwas mehr Kontur zu verleihen. Punk - MJF Fehde mit dem Dog-Collar-Match als Auflösung war dagegen cool und deckt sich mit dem, was ich meine. Da hatte auch das Match eine starke Story und war gut gespielt!
Aber hast du wirklich das Gefühl, die Matches werden besser, wenn du weisst was in den Shows davor war?
Definitv nicht. Daran störe ich mich auch garnicht großartig. Allerdings sorgt eine vernünftige Fehde für die nötige Spannung im Vorfeld und man erwartet einen ordentlichen Wumms im Payoff. Und eine gute Fehde gibt auch Futter für das Match, weil man im Ring mit Details aus der Fehdenstory spielen kann. Aber an sich ist das für die Gestaltung eines Matches, was In-Ring-Story/ Psychologie angeht, m.M.n. nicht zwingend notwendig.

Mir geht es also eher um die Art, ein Match im Ring zu erzählen. Und das sehe ich (unterm Strich) deutliche Unterschiede zwischen AEW und WWE (an guten Tagen, derer wir ja nicht soviel erleben dürfen aber früher erleben konnten ;)).
 
Die Qualität eines Matchs resultiert nicht nur aus dem Kampf an sich, sondern natürlich besonders auch aus den vorherigen Ereignissen, Kampfrekorden und Darstellungen. Dadurch wird doch die Brisanz aufgebaut bzw. gesteigert.
 
Bezogen war das ganze darauf, weil British Steel davon spricht, dass er bei AEW viele tolle Moves sieht aber keine Matchstorys, dafür WWE mehr wert drauf liegt. Und, das kann persönliche Ansicht sein, ich weiss nicht wie das andere sehen, aber ich sehe es ehrlich gesagt komplett gegenteilig. eil man eben nicht auf die typische Standardformel setzen konnte, weil es eben durch die Verletzung nicht anders ging.
Ein Großteil der WWE-Matches ist nach ein und dem selben Muster aufgebaut. Hier ist Cody vs. Seth eher die Ausnahme von der Regel, aber eben aufgrund der Verletzung, nicht weil es vorher so geplant war. Gerade bei AEW-PPVs sieht man derweil, dass dort quasi jedes Match eine andere Story und einen anderen Stil hat. Dass man bei WWE mehr Matchstory habe, ist halt eine Mär, die sich hartnäckig hält, weil man sie bei WWE verbreitet. Bei WWE pflegen im Grunde alle den selben Stil, haben ein festgelegtes Repertoire und dann geht es los nach Schema "Beginn - Heat - Comeback - Heat - Finish". Je nachdem wer gewinnt, ändert sich die Reihenfolge.
 
Was ich finde ist, das Matchabläufe wie JME in wechselnder Reihenfolge ja fast überall so laufen, aber solche Sachen wie Körperteile mit einbeziehen einfach stark nachgelassen hat und so oft Story fehlt. Im guten alten "früher" hat man sich beim verfehlten elbowdrop den Arm verletzt und das hat dann zu einer Arm Submission geführt, oder dazu das ein move nicht durchgeführt werden konnte, oder das angeschlagene Bein, was die Stabilität auf dem Turnbuckel minderte. Das fehlt. Was mir aber besonders quer aufstößt sind die Menge an nosells um ein Match mit spektakulären moves voll zupumpen und es trotzdem in 10 min durchzuhaben. Richtig ätzend.
 
Achja. Zum Thema Ringpsychologie noch eine Sache. Ringpsychologie ist es nicht, wenn ein Wrestler in seinem Repertoire irgendeinen Rest-Move hat und den dann in jedem Match auspackt (*hust* Corbin *hust*). Wenn du in jedem Match einen Chinlock ansetzt, ganz egal wie lang das Match ist, dann ist das eher ein Zeichen dafür, dass die Wrestler und Producer nicht so ganz geblickt haben, was Ringpsychologie ist. So ein Match hat dann nicht mehr Psychologie wie ein Spotfest, es ist einfach nur viel langweiliger für die Fans (aber einfacher für die Wrestler).
 
Achja. Zum Thema Ringpsychologie noch eine Sache. Ringpsychologie ist es nicht, wenn ein Wrestler in seinem Repertoire irgendeinen Rest-Move hat und den dann in jedem Match auspackt (*hust* Corbin *hust*). Wenn du in jedem Match einen Chinlock ansetzt, ganz egal wie lang das Match ist, dann ist das eher ein Zeichen dafür, dass die Wrestler und Producer nicht so ganz geblickt haben, was Ringpsychologie ist. So ein Match hat dann nicht mehr Psychologie wie ein Spotfest, es ist einfach nur viel langweiliger für die Fans (aber einfacher für die Wrestler).
Nix gegen den Chinlock, ist ein schöner Move. Aber 2 min Chinlock in 5 min Match ist natürlich dämlich. Vor allem wenn zuvor das Bein bearbeitet wurde. Und ein Sportfest muß nicht schlecht sein, aber feiern kann ich die selten.
 
Danke für die persönliche Spoiler-Warnung, ihr seid die Besten. Aber ich habe euch schon knallhart bis heute auf Halde geknallt, als in der Anfangsmoderation erwähnt wurde, dass kurz auf die AEW-Battle-Royale eingegangen wird. ;) Dass Moxley bei Forbidden Door gegen Tanahashi antritt, war ja klar, aber ich wollte nicht den Sieger der BR wissen. Trotzdem war ich auch enttäuscht von dem Ding. Allerdings muss man zu AEWs Ehrenrettung sagen, dass diesmal viele Wrestler entschuldigt gefehlt haben. Danielson, Punk und Cole sind verletzt, Wardlow hat sogar laut Storyline extra nicht teilgenommen, weil er auf den TBS-Title gehen will, Miro, Pac, Penta, Malakai und noch 4 andere gehen auf den neuen (unnötigen) internationalen Titel, Moxley stand schon im Halbfinale und Jericho fehlt in keinem Ring mehr. War also nicht ganz so schlimm wie in der Vergangenheit. Und O`Reilly hat es doch etwas weiter gebracht, was soll´s also? Außerdem war sie sehr kurz, das sollte sie doch für euch jedem Royal Rumble überlegen machen, oder nicht? :D Aber wirkte schon sehr unnötig, stimmt schon. Das war wohl dem Panikmodus nach Punks Verletzung geschuldet.
 
Wobei sich bei Cody erst zeigen muss, ob das ein Dauerzustand ist, oder eben die aktuelle Storyline die ihn in Richtung Titel führt.
Kann natürlich sein, dass ich komplett auf dem Holzweg bin, aber ich betrachte nicht nur das Jetzt, sondern auch die mir bekannte Vergangenheit. Sein erster Run in der WWE als Stardust und so lief ja nicht so, wie gewünscht. Wenn ich mich recht entsinne, war er ja damals mit seiner Darstellung nicht so zufrieden. Dann geht er erst auf Ochsentour, bis das mit AEW losgeht und erst steht voll im Rampenlicht. Er nennt sich auch noch "American Nightmare". Eigentlich voll der Heelname. Ich habe jetzt seine Karriere dort nicht verfolgt, aber er wurde immer weniger und weniger der Star, erst Recht nachdem Größen wie Danielsen und Punk dort aufschlugen.

Also zurück zu Vince, der ihm das Blaue vom Himmel versprochen haben mag, allein um der AEW eins auszuwischen. Die Verletzung kam natürlich ungünstig, aber er hat das aus seiner Sicht Beste daraus gemacht.

Bei WWE pflegen im Grunde alle den selben Stil, haben ein festgelegtes Repertoire

Das ist aber auch nicht neu. Als ich nach mehrjähriger Abstinenz mal wieder ein Tag Team Match sah und den üblichen Ablauf sah wie Heels separieren einen Face, hindern ihn am Tag, wenn der Face Partner eingreifen will, hält ihm der Ringrichter einen Regelvortrag, bei den Heels ist er voll nachsichtig, die Heels nutzen das aus zu illegalen Aktionen usw usw, und ich dachte, "Mein Gott, machen die das immer noch so?"

Auch ein früher waren die Aktionen der Akteure im Ring begrenzt. Auch als Bret Hart Fan muss ich sagen, dass man bei einem Standart-Match immer die gleichen Aktionen in einer bestimmten Abfolge zeigte. Aber bei bei PPV's packte er schon mal was aus, was er in den Weekly's so nicht zeigte.
 
noch ein kleiner Einschub...früher haben die Wrestler bei Schlägen mit dem Fuß aufgestampft für den Bud Spencer Effekt
Stimmt, war mal fester WWE Standard im Moveset. Fand ich schon damals etwas strange - eben weil's so offensichtlich war. Aber einen gewissen Impact hatte es nichtsdestotrotz 😁 Hatte auch immer ein bisschen was von Popeye. Und die Leute haben's immer gefeiert.
 
Uh, da fällt mir noch was ein: Was ist eigentlich mit dem guten, alten in die Hände klatschen vor Moves passiert? Kam meistens aus nem Irish Whip heraus. Früher gerne und oft gemacht, um dem Seller zu sagen: Jetzt kommt's! Auch komplett aus der Mode...
 
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Daran kann ich mich jetzt nicht erinnern. Müsste ich noch mal sehen.

Was heute dezenter abläuft ist z. B. das Bereit-Klopfsignal an den Werfer vor einem Suplex. Oder bei einer Splash o. ä. von der Ringecke, wenn der "Reglose" am Boden vor dem Impact so eine Art Situp macht, um ihn abzufedern.
 
Uh, da fällt mir noch was ein: Was ist eigentlich mit dem guten, alten in die Hände klatschen vor Moves passiert? Kam meistens aus nem Irish Whip heraus. Früher gerne und oft gemacht, um dem Seller zu sagen: Jetzt kommt's! Auch komplett aus der Mode...
ich meine irgendwann vor ein paar Jahren ne News auf WI gelesen zu haben, dass das (Bei WWE) den Workern verboten wurde und nur noch ausgewählte Stars das bei ausgewählten Moves machen dürfen. War (wenn ich es richtig im Kopf habe) eine Reaktion darauf, dass es gerade im Nachwuchsbereich völlig inflationär verwendet wurde
 
ich meine irgendwann vor ein paar Jahren ne News auf WI gelesen zu haben, dass das (Bei WWE) den Workern verboten wurde und nur noch ausgewählte Stars das bei ausgewählten Moves machen dürfen. War (wenn ich es richtig im Kopf habe) eine Reaktion darauf, dass es gerade im Nachwuchsbereich völlig inflationär verwendet wurde
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jup, das dürfte es gewesen sein (y)
 
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