Ist halt die Frage was man unter "toughness" versteht. Ist es: ich klettere auf das obere Seil und springe nach draußen auf zwei dort stehende Leute, kann man dass als tough bezeichnen, weil sich dass nicht jeder zutraut. Da ist es natürlich egal ob man 45 oder 90 kg wiegt, oder welches Outfit man an hat.
Ich spreche aber dann schon eher von einem toughen Auftreten, wie es z.B. ein Eddie Kingston, John Moxley oder Santana und Ortiz, haben, die einfach Bad MF sind, und denen man nicht im falschen Moment begegnen will. Die vielleicht auch mal im Wrestlingkampf lieber einen echten Schlag einstecken, wenn es gut aussieht, als einen schlechten Fake-Schlag. Ein Kip Sabian hat aktuell eher das auftreten eines Boytoys. Den würde ich von der Darstellung auch nicht als tough bezeichnen. Genauso hat ein Miz mit seinem Feigling-Gimmick kein toughes Auftreten.
Genauso gibt es Frauen die ein toughes Auftreten haben wie Rousey, Bazler oder Becky mit ihrem "The Man" Gimmick.
Um deine Frage zu beantworten: Natürlich muss man nicht "toughness" ausstrahlen um erfolgreich Kampfsport betreiben zu können, es kann aber eben Teil des Gimmicks sein. Bei Männern ist dies auch meist eine Eigenschaft die genutzt wird, bei Frauen weniger.
Fähigkeiten sind dann nochmal ein ganz anderes Thema. Natürlich kann man auch ein gutes Wrestling-Match im Schulmädchen-Kostüm abliefern. Riho, Yuka oder Maki würde ich aber dennoch nicht mit der Eigenschaft tough in Verbindung bringen. Tough heißt für mich hart, rau, robust und nicht quitschfidel und bunt.
Genau wie
@Tapout verbindest du mMn Tougness und Talent falsch. Das sind für mich zwei unterschiedliche Sachen. Talent habe ich niemanden abgesprochen. Zumindet habe ich da von den "Joshis" zu wenig gesehen, da ich nur die Sample-Size von AEW habe.
Tougness geht schon sehr über Ausstrahlung und Handeln. Das habe ich bei Riho und Itoh bisher noch nicht gesehen. Yukas Match in der zweiten Runde vs Sakura fande ich ganz ansehnlich, ihre Ausstrahlung jedoch trotzdem nicht "tough".
Und hier kommt dann der Punkt den wir auch hatten: Der Realismus. Natürlich ist es ein ganzes Stück unrealistisch dass eine Riho, eine Nyla Rose umhaut. Selbst ein Schlag mit voller Wucht von Riho, könnte eine Nyla wahrscheinlich ganz gut einstecken, während es andersherum wohl ein direkter K.O. wäre. Hier kann dann aber Wrestling seine Stärken ausspielen, nämlich dass man das Märchen von David gegen Goliath erzählen kann, wenn man es will. Und dann kann auch so "ein kleines Schulmädchen" tough wirken, wenn sie sich dem deutlich überlegenem Gegner stellt. Da gehört dann aber eben schon viel Arbeit von beiden dazu, dass doch realistisch zu verkaufen. Daher ist es dann, nennen wir es "unpraktisch", wenn die Schläge einer körperlich "schwach" aussehenden Person dann auch sichtbar Fake aussehen.
Vermarktung ist dann ja nochmal eine andere Sache. Du kannst jemanden eben als tough vermarkten oder mit anderen Eigenschaften. Das Tougness im Kampfsport mehr ankommt, liegt vielleicht auch in der Natur der Sache. Wobei es hier auch Unterschiede in den verschiedenen Märkten gibt.