Die groteske Weltanschauung

Die Gerechtigkeitsfrage ist immer wichtig, ohne Zweifel, aber meiner Meinung nach lehnen sich einige Leute immer ein Stückchen zu weit aus dem Fenster, wenn es um ihre Forderung zur Lösung der Probleme geht. Nehmen wir den Mindestlohn - klar, die kleine Gruppe von Leuten, die vorher weniger verdient hat, profitiert jetzt davon, dass Sie den Mindestlohn bekommt, aber die Mehrheit von diesen Leuten wird bald auf der Straße sitzen. Wer ein einfachen Angebots- und Nachfrage- Modell zum Arbeitsmarkt zeichnen kann, der weiß, dass durch den höheren Lohn das Angebot an Arbeitskraft steigt, weil mehr Leute bereit sind für den neuen Lohn arbeiten zu gehen, während die Nachfrage nach Arbeitskraft sinkt, weil gerade kleinere Unternehmer keinen Anreiz mehr haben, für den neuen Lohn noch Leute einzustellen bzw. sich überhaupt selbstständig zu machen. Am Ende hat man also das Ergebnis, dass mehr Leute arbeiten wollen als vorher, aber auch gleichzeitig weniger arbeiten können als Vorher (auch die, die für weniger Lohn weiter gearbeitet hätten), weil die Unternehmen Mindestlohn zahlen müssten, dies aber nicht können/wollen; das führt dann wieder zu Schwarzarbeit, weil einige Leute eben doch lieber wenig verdienen, als gar nichts. Was man versuchen könnte, ist nur die Multi-Millionen-Unternehmen zu Mindestlöhnen zu zwingen, aber auch hier würde ja dann wieder Ungerechtigkeit entstehen, wenn die Arbeitnehmer für die selbe Arbeit und die selbe Qualifikation komplett unterschiedliche Löhne bekommen würden. Grundsätzlich ist der Gleichgewichtspreis, also der Preis, ohne Staatseingriffe auf einem Wettbewerbsmarkt immer der effizienteste und das gilt nun mal auch für den Arbeitsmarkt, weil an dem Punkt alle die Arbeit suchen, auch eine Arbeit finden - ob der Lohn den sie dafür bekommen dann gerecht ist, ist natürlich eine andere Sache, aber die Suche nach einem Arbeitsplatz wird dafür für niemanden, der bereit ist für diesen Lohn zu arbeiten, erschwert. Und wenn man das jetzt mal in Zusammenhang mit der Verfassung betrachtet, ist dieser unregulierte Markt, auf dem jeder der Arbeit sucht auch eine findet, der also eine freie Berufswahl ermöglicht, der Einzige, der mit Artikel 12 I GG konform geht. Gerade diese Pegida-Dumpfbacken werden doch durch den Mindestlohn erst Recht keine Beschäftigung mehr finden und wahrscheinlich noch den Rest ihres Lebens durch die Straßen gurken, um die Lebensweisheiten, die ihre Matschbirnen sich so zusammenreimen, durch die Gegend zu gröhlen.

Allgemein gebe ich dir aber Recht, dass nur etwas mehr Gerechtigkeit mal wieder ein bisschen Frieden auf der Welt bringen würde, aber letztendlich hat eben auch jeder seine eigene Vorstellung davon, was gerecht ist. Viele sagen ja auch, das wir die dritte Welt komplett ausbeuten, weil wir mit Firmen arbeiten, die Menschen für Hungerlöhne arbeiten lassen, aber letztendlich ergeben sich auch aus Handel immer Gewinne für beide Seiten, egal wie wirtschaftlich schwach die eine Seite ist, deshalb wären die Menschen dort am Ende noch schlechter dran, wenn sie nicht mit uns handeln würden. Natürlich ist das System an dieser Stelle aus unserer Sicht eher ungerecht für die Menschen, aber dennoch profitieren wir sehr davon und auch die andere Seite profitiert ein bisschen davon. Ich muss natürlich zugeben, dass ich nicht weiß, wie die Lohnregelungen in diesen omninösen Drittstaaten aussehen, aber sollten die Löhne dort unter dem Gleichgewicht liegen, müsste einfach nur mal ein intelligenter Ökonom dort auftauchen und den Arbeitgebern dort sagen, dass sie ebenfalls von einem Lohn, der dem Gleichgewichtspreis entspricht, profitieren würden.

Um nochmal auf Pegida zu sprechen zu kommen: Die meisten Anhänger sind ja schon fleißig dabei, immer gegen die Regierung zu schießen und das sicher auch zu Recht, aber wie du ja schon richtig festgestellt hast, hat die Regierung nichts mit einer Islamisierung zutun, deswegen kann ich diesen Pöbel auch weiter nicht verstehen. Was mich ärgert, ist, dass die Regierung es gar nicht mehr versucht, irgendwie noch eine gerechtere Verteilung des Vermögens zu erreichen. An der Stelle, muss ich aber auch wieder einräumen, dass das eben wirklich ein schwer zu lösendes Problem ist, wobei ich mir sicher bin, dass das zu lösen wär, wenn wir einmal eine Regierung hätten, die sich z.B. aus Gregor Gysi sowie einem richtigen erfahrendem Ökonom zusammensetzt, dem es auch darum geht, das die Wirtschaft allen hilft und nicht nur den Superreichen, aber dazu wird es ja leider nie kommen. Das System der Marktwirtschaft und des Kapitalismus an sich verteufle ich aber nicht so, wie manch anderer, weil dadurch eben auch sehr hoher Wohlstand erreicht werden könnte, wenn man den Markt sich genrell selbstständig regulieren lassen würde und nur an entscheidenen Stellen, z.B. bei Umwelt- und Gerechtigkeitsfragen eingreifen würde.
 
Da ich gerade zum zweiten Mal gehört habe, dass man mir keine vegan-kritischen Texte zugetraut hätte, hier mal ein entsprechender Auszug aus dem ... demnächst ... :D erscheinenden Bestseller von mir. Ich weiß gar nicht, ob ich ihn hier schon verbraten habe, hat mir auf jeden Fall damals einiges an veganer Creditibility genommen. ^^ Auf die ich zum Glück aber als überzeugter Lone Gunman eh keinen Wert lege ... ;)

"Dawn of the Muh

Ich versuche seit über 7 Jahren mehr oder weniger erfolgreich zu verhindern, dass unter meinem Lebenswandel andere leiden müssen. Natürlich ist so etwas niemals zu 100 % möglich, diese Erkenntnis war und ist für mich aber kein Freifahrtschein, um nicht wenigstens nach dieser utopischen Perfektion zu streben. Das heißt übersetzt, dass ich immer bereit bin, meine Einstellung zu korrigieren, wenn mich jemand auf durch mich angerichtetes Leid aufmerksam macht und mir gleichzeitig Alternativen benennt, mit deren Wahrnehmung ich diese Ungerechtigkeiten künftig umgehen kann.



So bin ich bisher eigentlich sehr gut gefahren, habe mich nie auf einem vermeintlich befriedigenden Status ausgeruht und leide deshalb auch kaum unter Gewissensbissen, wenn ich mit anderen meine Bemühungen diskutiere. Aber keine Angst, dieser Blog wird keine peinliche Selbstbeweihräucherung. Denn nun kommen wir zur überraschenden Punchline des heiteren Schwanks, der gestern mal wieder im großen Facebook-Vielsorgtheater aufgeführt wurde. Trotz der beschriebenen Umstände wurde ich nämlich damit konfrontiert, dass ich gar kein Veganer bin.



Bevor ich näher auf die Beweislage eingehe, die den zugedröhnten Hippie-Derrick zu dieser doch sehr unerwarteten Überführung veranlasst hat, möchte ich unbedingt darauf hinweisen, dass ich es absolut grandios finden würde, wenn ich tatsächlich kein Veganer wäre. Es gibt nur wenige Dinge auf dieser Welt, mit denen man mich effektiver abschrecken kann als mit einer in Aussicht gestellten Szenezugehörigkeit. Egal ob Oi-Punk, Antifaschismus oder auch Wrestling, wenn irgendwelche Möchtegern-Päpste anfangen, ihre selbst ausgetüftelten und demzufolge völlig uninteressanten Maßstäbe öffentlich zu definieren und einem Kollektiv als verbindliche und für den Eintritt unerlässliche Verhaltensregel vorzuschreiben, bin ich direkt am Horizont verschwunden. Das ist auch der Grund, warum ich keinen Wert auf meinen Status als veganer Tierrechtler lege.



Unglücklicherweise wird mir diese Schublade aber von der Gesellschaft vorgeschrieben. Ich versuche nun mal so konsequent wie möglich kein Tierleid zu verursachen. Diese gewählte Einstellung wird von der Masse leider als vegan besetzt, da habe ich noch nicht mal ein Veto-Recht. Wenn ich diese Bezeichnung verweigern und mich stattdessen als Grote ausweisen würde, wäre das zwar definitiv korrekter, aber gleichzeitig würde ich auch auf breites Unverständnis stoßen, da mein Lebenslauf (noch?) nicht als Allgemeinwissen durchgeht und mich deshalb niemand anhand dieser Namensangabe automatisch einer bestimmten Lebensweise zuordnen kann.



Gibt es also möglicherweise einen Hoffnungsschimmer für mich, da mir gestern offiziell die vegane Daseinsberechtigung entzogen wurde? Nein, tragischerweise nicht, und glauben Sie mir, über dieses Ergebnis ist niemand enttäuschter als ich selbst. Aber meine Ausreisegenehmigung aus Veganistan ist einfach so unbeholfen zusammengestümpert, darauf wird kein gesellschaftlicher Grenzposten hereinfallen. Sie besteht nämlich nur aus dem Hinweis, dass ich einen 20 Jahre alten Gürtel besitze, mit dessen Beschaffenheit ich mich nicht eingehend beschäftigt habe und der deshalb aus Leder bestehen könnte, ich aber dennoch eine Entsorgung aufgrund nachgewiesener Funktionalität bockig verweigere.



Das humanoide Wesen, das mich nach dem mutigen Comingout dazu aufgefordert hat, ihm sofort meine veganen Papiere auszuhändigen, hat nämlich schon vor Urzeiten (bitte wörtlich nehmen, es handelt sich nicht um eine rhetorische Floskel, sondern tatsächlich um die von Experten geschätzte Zeitangabe des im Folgesatz erwähnten Ereignisses) all seine Haushaltsgegenstände, die unter akutem Lederverdacht standen, feierlich beerdigt. Ja, das klingt ziemlich gruselig. Immerhin liegt der Grund meines potentiellen Lederbesitzes in der Tatsache begründet, dass dieses Material ziemlich unverwüstlich daher kommt, was aber nur ein Pluspunkt ist, solange es um die Verwendung geht.



Aus der Perspektive des Errichtens wilder Müllkippen wird jedoch das XXL-Mindesthaltbarkeitsdatum dieser Gebrauchsgegenstände recht schnell zu einem schmerzhaften Umweltverschmutzungsbumerang. Da kann man wirklich erstens nur hoffen, dass so etwas nicht zu einem Trend wird, durch den rund um den Erdball Wahnsinnige ihren zersetzungsresistenten Zivilisationsabfall im Erdboden verscharren, und zweitens sollte man auch beten, dass niemand Hein Blöd über die Hintergründe von Plastiktüten, Atombrennstäben und anderen tickenden Zeitbomben aufklärt. Denn wenn er auszieht, um auch diese Dinge mit veganem Knallkichererbsenehrensalut im Naturschutzgebiet seiner Wahl zu bestatten, hat das betroffene Biotop mal so richtig die Arschkarte gezogen.



War die Beschreibung des durchgeknallten Friedhofsrituals für Teilnehmer an Denkprozessen schon recht gewöhnungsbedürftig, so wurde dieser primitive Hokuspokus noch durch den Hinweis getoppt, mit dem Mr. Vegan mein thematisches Unverständnis als verpönenswert etablieren wollte. Dafür verglich er nämlich meinen Besitz eines 20 Jahre alten Vielleicht-Ledergürtels mit dem Erwerb eines Steaks in der Gegenwart. Die Schnittmenge dieser zwei doch recht unterschiedlichen Vorgänge hatte seine Gehirnzelle im toten Status der jeweiligen Hauptdarsteller eruiert.



Als ich ihm daraufhin erklärte, dass ich mit einem aktuellen Verzicht durchaus Leben retten kann, da ich so aktiv meine Unterstützung einer Tierausbeutung verweigere, dieser Zug aber abgefahren ist, wenn es auf das Gebiet der in meiner prä-veganen Zeit erworbenen Tierprodukte geht, weil dort der Konsum bereits erfolgt ist und durch ein Wegschmeißen weder dieser Vorgang rückgängig, noch das Tieropfer wieder lebendig gemacht werden kann, wurde es richtig unheimlich.



Denn diese Ausführung hat er nicht eingesehen. Es mag also sein, dass ich hier erstmalig mit einer Art von Voodoo konfrontiert wurde, bei dem durch das Begraben von Kuhhäuten untote Rinderzombies erschaffen werden, die daraufhin ruhelos und mit total berechtigtem Menschenhass auf Erden wandeln und sich furchtbar an unserer Rasse rächen wollen. Dawn oft the Muh - Wenn auf der Höllenwiese kein Platz mehr ist, kehren die Euterträger zurück in ihre Ställe. Sicherlich theoretisch ein schöner persönlicher Triumph für den ollen George A. Romero, allerdings zweifele ich stark an der Glaubwürdigkeit des verkündenden Tofu-Totenpriesters, nicht nur weil er sich mit seinen hoffentlich frei erfundenen Zombie-Bataillonen den hirntoten Status teilt.



Nach dieser Episode wurde der Vegan oft the Universe dann etwas pampig, denn nun wollte er von mir wissen, ob ich den Ledergürtel auch tragen würde, während ich meine Kolumne in dem Magazin „Tierbefreiung“ schreibe. Na gut, weshalb er so erpicht auf diese Auskunft war, geht sicherlich nicht als Geheimnis durch, dazu war sein Ziel zu offensichtlich. Wahrscheinlich spekulierte er darauf, dass meine recht flüssige Schreibe irgendwas mit diesem Kleidungsstück zu tun hat und er sich dementsprechend auch dieses Talent ergaunern kann, indem er den Hanfstrick, der seine Hose aus Naturgräsern und regionalem Buschwerk unterhalb der fast skelettierten Brust fixiert, einfach mit diesem Tierprodukt austauscht.



Diese Hoffnung musste ich ihm aber direkt rauben. Denn natürlich ist Ledererwerb ein absolutes No-Go, das ich inzwischen niemals mehr selbst betreiben und auch niemanden dazu auffordern würde. Insgeheim ärgere ich mich auch schwarz, dass sein verbrämter Totenzauber aus dem Absatz weiter oben nur seiner porösen Gehirnwelt entsprungen ist. Ich würde alles dafür geben, um das Verbrechen an dem für den Gürtel getöteten Tier ungeschehen zu machen, was aber leider nun mal absolute Science-Fiction ist.



Nun bekam er endlich Beistand, dazu noch von einem intelligenten Menschen, der richtigerweise darauf hinwies, dass das Tragen von Leder immer eine Außenwirkung hat. Dieser Vorwurf ließ mich allerdings trotz aller Korrektheit auch ziemlich kalt. Ich bin durchaus selbstbewusst genug, um fest davon auszugehen, dass ich jedem nachhakenden Gesprächspartner sowohl meine Überlegung des abgefahrenen Zuges als auch die Leiden in der Lederindustrie glaubhaft vermitteln kann. Und dass die Leute vor meiner Verurteilung nachhaken müssen, ist verbindlich, denn heutzutage kann kaum jemand vegane Gürtel von nicht-veganen Vertretern unterscheiden.

Diese Überlegung beherbergt sogar noch ein weiteres Minenfeld. Während einer „Köln pelzfrei“-Demo wurde ich Zeuge eines Gesprächs, in der ein Omnivorer trotzig die ausgelobte Veganität der Schuhe seines Gesprächspartners anzweifelte. Wie genau reagiert man darauf als kompromissloser Segler unter der Flagge „Außenwirkung“? Nimmt man an der nächsten Demo dann sicherheitshalber barfuß teil?



Nun ist das Vertrauen in meine Rhetorik aber nur der Hauptgrund, warum ich diese Außenwirkungskritik trotz aller Berechtigung locker sehe. Im Fall des Super-Veganers kommt noch dazu, dass er selber diese Außenwirkung nun wirklich nicht per Morgenmüsli zu sich genommen hat.



Das erste Mal stolperte ich über ihn, als er einem Neuzugang in einer veganen Facebook-Gruppe versicherte, dass der Veganismus eine einzige außerirdische Verschwörung ist und es gar keine Veganer gibt. Das fand er brüllend komisch, nur hat er seinen „Spaß“ erst aufgeklärt, nachdem der User irritiert die Gruppe wieder verlassen hatte.



Außerdem postete er damals noch unter einem Profilbild, auf dem er sich durchaus so präsentierte, als wäre er selber gerade frisch aus der Area 51 ausgebrochen. So etwas hat dann natürlich eine Außenwirkung ohne Ende, denn auf diese Weise wird das sowieso recht eingefahrene Feindbild zementiert, dass alle Veganer abgespacte Alt-Hippies sind, die rund um die Uhr Verschwörungstheorien und anderes dummes Zeug von sich geben. Dieser Cocktail hat garantiert eine verheerendere Wirkung als der breiteste Ledergürtel dieser Welt.



Nur weil man ein Mose-Lookalike ist, wird man von anderen Menschen nicht automatisch als Hüter der Abfahrtszeit des Linienbusses ins gelobte Land besetzt. Das hat John Lennon 2.0 definitiv nicht verstanden, denn seine letzten Worte in der Gruppe vor seinem Rauswurf waren „Leder ist vegan, Leder ist vegan, singt alle mit: Leder ist vegan, yippie-yippie“. Und so etwas ärgert und beunruhigt mich, denn ich weiß ja aus beschriebener Erfahrung, dass dieser Mann seine Witzversuche nicht vermitteln kann. So besteht durchaus die Gefahr, dass er in anderen Gruppen jetzt genau diesen Einzeiler loslässt, das selber für brüllend komisch hält und durch eine fehlende Aufklärung deshalb neutrale Menschen entweder verstört oder in ihren Vorurteilen gegenüber Veganern bestätigt.



Wenn er dann noch seinen Standardspruch „Früher war alles besser“ loslässt, steht die vegane Bewegung vollends zumindest im Dunstkreis dieses Kommentars als abgedrehte Gemeinde da, die im Sommer der Liebe des Jahres 1968 zu viel Toilettenreiniger im Koks untergemischt bekam und deshalb geistig die letzten 47 Jahre nicht mitgemacht hat. Und das ist schlimmer als jedes Lederaccessoire der Welt, denn dass nicht nur verkrachte Existenzen, sondern durchaus auch vernünftige Leute vegan leben, will die Masse schon aus Selbstschutz nicht verstehen, da sie sonst ihre reflexartige Skepsis verlieren könnte und eine Verteidigung ihres barbarischen Lebensstils weniger zur Verfügung hätte.



Nun sehe ich aber gerade, dass ich mir zu Unrecht Sorgen gemacht habe, denn Lattenjupp 2015 konzentriert sich heute mehr darauf, in Gruppen zu verbreiten, dass ich Leder trage und das für vegan halte. Das kann er tatsächlich ruhig machen, denn wer dem Rübezahl aus der Schauma-Werbung tatsächlich Glauben schenkt, hat definitiv auf meiner Freundesliste nichts zu suchen. Und wenn er sich darauf beschränkt, nur mich per Rufmord anzugehen, leidet wenigstens nicht der Veganismus an sich. Denn im Gegensatz zu ihm sehe ich mich nicht als Sprecher dieser Bewegung, der bindende 10 Gebote an sein Volk herausgeben kann. Im Gegenteil kann ich eintreffende Steinhagel von leichtgläubigen Vollidioten, die mir damit die Freundschaft kündigen wollen, kaum erwarten.



Richtig beunruhigend ist die ganze Situation sowieso nur wegen 2 Überlegungen. Da wäre zum einen die bereits erwähnte Garantie, dass Vorstöße solcher Denkallergiker gerne von der Gegenseite aufgenommen werden. Gerade wenn die veganen Plattformschreier sich optisch präsentieren wie aus einem veganen Witzbuch entsprungen, so jeder dummen Vorverurteilung entsprechen und dabei noch was von Außerirdischen, Lederbegräbnissen, schreienden Kleidungsstücken und anderen Inhalten eines senil werdenden Geistes vor sich hin brabbeln, ist das an Brisanz kaum zu toppen.

Das wird nur noch dadurch geschlagen, wenn diese Jesus-Imitate in der "Dreimal vom Balken gerutscht und mit dem Kopf aufgeschlagen"-Version dann auch noch anfangen, Menschen ihren Veganismus abzusprechen, obwohl sie seit Jahren kein Tierleid mehr unterstützt haben. Mich lässt das ziemlich unberührt, ich freue mich sogar auf einen netten Blog zur Gegendarstellung, aber was passiert mit Leuten, die nicht so gefestigt sind?



In dem Moment, in dem diese Leute ernüchtert ihren Lebensstil abbrechen, kann man den Scheinheiligen nicht fest genug ans Kreuz nageln und sollte auch auf keinen Fall die Pflaster für die Fäkalienöffnung in seinem Arschgesicht vergessen. Auch die Kandidaten, die den veganen Weg nicht in Erwägung ziehen, da Herr Mümmelgreis ihnen versichert hat, dass sie dafür erst ihren bestehenden Haushalt anstecken oder beerdigen müssen, darf man nicht unter den Tisch fallen lassen.



Die zweite Erkenntnis ist fast noch deprimierender, denn ich warte schon förmlich darauf, dass mir dieser Blog hier irgendwann um die Ohren geschlagen wird. Immerhin bietet er sich geradezu dafür an, dass man auf ihn hinweist und dabei Formulierungen wie "Aber hier hast du doch auch Toleranz gefordert" benutzt. Sobald man den verbalen Durchfall nämlich detaillierter durchkaut und kommentiert, nimmt das die betroffene Masse gerne tatsächlich als Aufruf zu mehr Verständnis gegenüber Tierquälerei auf. Eben nach dem Motto "Du bist doch bei altem Leder so tolerant, warum nicht auch bei meinen Eiern?"



Ich lebe seit Jahren vegan, weil ich seit Jahren keinem Tier mehr bewusst Schaden zugefügt habe. Darauf bin ich stolz, aber leider kann ich gerade von der grauen Masse nicht erwarten, dass sie die Faustregel „Erlaubt ist, woran niemand in der Gegenwart oder Zukunft leidet" versteht bzw. verstehen will. Dazu lechzt das schlechte Gewissen viel zu sehr danach, um diese zugegeben für neutrale Menschen komplizierte Thematik nicht beliebig auf die persönliche Situation zu spiegeln und so vermeidbares Tierleid zu bagatellisieren. Und dafür hasse ich den veganen Messias sogar ein bisschen, denn dadurch wird sein eigentlich normal nerviges Verhalten eines Rentners, dessen Gehirnfunktionen naturgemäß langsam nachlassen, mehr als gefährlich. "
 
Mit Impfungen halte ich es wie mit Versicherungen. Wer sich dort alles aufschwatzen lässt, der hat zu viel Geld, wer allerdings konsequent sogar die Haftpflichtvariante umgeht, könnte irgendwann vor den Scherben seiner Existenz stehen. Da heißt es halt genauestens überprüfen und von Fall zu Fall entscheiden. Deshalb bin ich beim Clash zwischen Impfgegnern und Impfbefürwortern in so einer Art neutralen Position, sozusagen besetze ich völlig groteunartgerecht die goldene Mitte.



Ich bin zum Beispiel sehr skeptisch, was eine Impfung gegen Peniskrebs anbelangt. Da geistert zurzeit ein Artikel über diverse Online-Plattformen, der diesbezüglich sogar eine Impfpflicht in den Raum stellt. Da kann nicht annähernd ein Bedrohungsszenario vermittelt werden, noch wird erklärt, warum die normalen Verhütungsmethoden nicht ausreichen sollen, um sich vor so einem doch unangenehmen Untermieter zu schützen. Für mich ist das deshalb ein Fall von Impfhysterie, um im Versicherungsbeispiel zu bleiben sozusagen der Schutz gegen Überschwemmungen im tiefsten Hinterland mit noch nicht mal einem Bachlauf in der näheren Umgebung. Oder anders ausgedrückt: Kann man vorbeugend machen, zwingend erforderlich ist das aber sicher nicht, solange man nicht ans Meer zieht.



Allerdings regen mich die Impfkritikern schon etwas mehr auf, einfach weil ihre Gespräche immer nach Schema F ablaufen. Das habe ich erst gestern wieder mitgemacht, als eine an sich nette FB-Bekanntschaft mal den Knüppel herausgeholt und damit alles weggedroschen hat, was thematisch als Pro-Impfung durchgehen könnte. Und es ist wirklich fast schon ulkig, dass ich den Ablauf aus reichhaltiger Erfahrung mit Impfgegnern nicht nur geahnt habe, sondern sogar garantiert hätte voraussagen können.



Das geht immer los, indem man Impfstoffen direkt im Eingangsthread pauschal Killereigenschaften unterstellt. Je nach Zurechnungsfähigkeit des Gesprächspartners wird das dann noch als Teil einer Regierungsverschwörung herausgestrichen, mit denen Politiker/Illuminaten/Nazis von der dunklen Seite des Mondes gezielt ein Volk ausrotten/verdummen/unter Mind-Control stellen wollen.



Die vernünftigere, aber nicht weniger bizarre Version lautet, dass Trägerstoffe wie Aluminium nun mal per se tödlich sind. Seltsamerweise haben Impfgegner aber nur Probleme damit, solange es im Impfstoff vorkommt. Niemand geht gegen Muttermilch vor, überhaupt kommt gerade aus dem veganen Lager erstaunlich wenig Entrüstung darüber, dass dieses Zeug nun mal ziemlich reichhaltig direkt in der Erdkruste vorkommt, und deshalb praktisch jede Erdfrucht für diese Warner und Mahner tabu sein müsste.



Nach diesem Hinweis ziehen sich die Kämpfer gegen die Impfapokalypse ruckzuck auf die Verteidigung zurück, dass das Aluminium in ihrer Kartoffel von der Dosierung her für den Menschen nicht schädlich sein kann. Das gilt zwar auch für den Impfstoff, aber das sollte man nicht zu sehr unterstreichen, denn dann geht ja das schöne Hui-Buh-DIE-CIA-WILL-UNS-GEZIELT-MIT-IMPFUNGEN-UND-FLUORID-ZAHNPASTA-AUSROTTEN-Argument flöten.



Im Verlauf des Threads kommt dann auch verstärkt die Knalleransage schlechthin auf diesem Gebiet. Die lautet: "Warum haben geimpfte Leute Probleme mit ungeimpften, sie sind doch geschützt!" Das wird richtiggehend zelebriert, gerne gleich mehrmals in den Raum gestellt und einfach als selbsterklärendes Non Plus Ultra angebetet.



Allein in der vergangenen Woche musste ich zigmal lesen, dass Impfgegner den Tod des Babys, das in Berlin an Masern gestorben ist, triumphierend auf die Herzschwäche des Kindes geschoben haben, sich gegenseitig mit High-Fives abklatschen und dann genüßlich davon ausgegangen sind, dass sie mit diesem Einwurf den selbsterklärenden Hinweis des Jahrzehnts abgesondert haben.


Dabei haben sie nur unterstrichen, warum Impfungen wichtig sind und nur funktionieren, wenn sie einigermaßen flächendeckend sind. Wenn das nämlich gewährleistet ist, dann sind auch die Menschen besser geschützt, die nicht geimpft werden können. Eben Babys wegen ihrem Alter, gesundheitlich Gehandicapte wegen ihrem stotternden Immunsystem oder auch stinknormale Allergiker. Die könnten sich theoretisch einigermaßen beruhigt darauf verlassen, dass sie so ein Virus nicht erreicht, wenn sie in einer Gemeinschaft ohne Überträger bzw. mit deutlich verminderter Überträgerzahl leben würden.



In Berlin scheißen aber viele Leute auf Impfungen. Die stellen sich ihn, tönen etwas davon, dass IHR Kind wegen seinem intakten Immunsystem nicht an Masern stirbt und es ihnen deshalb vollkommen egal ist, ob sich ihre Brut diese Krankheit fängt und überträgt. Interessierte können sich da ruhig die entsprechenden Kommentare durchlesen, da geht es ständig nur um "Mein Kind", "Meine Entscheidung" und ganz viel "Ichichich!".



Wenn in so einem Szenario ein Kind mit einem Herzfehler auftaucht, ist es halt chancenlos. Die Masern werden übertragen, den Verantwortlichen ist das aber total latte, da ihr Kind nur ein paar Punkte im Gesicht bekommt und nach etwas Bettruhe wieder auf dem Damm ist. Im Gegenteil stellen sich die Leute, die diese Infektion freundlich zur Verfügung gestellt haben, sogar hin und verkünden, dass das fremde Balg nicht nur an den Masern krepiert ist, sondern weil es zusätzlich einen Herzfehler hatte und das ja nun wirklich unter "Eigene Schuld" läuft. Warum kommt es auch kaputt zur Welt?

Eigentlich muss man sich aber gar nicht die Mühe machen, auf so etwas hinzuweisen, denn an dieser Antwort ist kein wackerer Impfkritiker interessiert, also wird die totgeschwiegen bzw. übergegangen, und man holt lieber die letzte nicht zu verteidigende Superwaffe heraus, indem man einfach in den Thread brüllt, dass Impfen garantiert tödlich ist und außerdem völlig wirkungslos. Das Ganze untermauert man mit ein paar selbstgebastelten Memes, da die Dinger ja nun wirklich nicht lügen können und deshalb als ultimativer Endbeweis durchgehen.



Fragt ein Naivling/Regierungstreuer/Mitverschwörer/Endgegner im Metal-Gear-Solid-Format wie ich dann trotzdem frech nach Links, die diese doch gewagten Thesen untermauern, wird dieser entweder aufgefordert, doch selber im Internet zu forschen, da "die Wahrheit" echt massiv online gestellt wurde, zwar nicht unbedingt von Instituten oder anderen auch nur ansatzweise seriösen Quellen, dafür aber um so mehr von privaten Blogs und Internetseiten, deren Betreiber sich sogar vereinzelt einen Doktortitel ins Impressum gesemmelt haben und deshalb definitiv Recht haben müssen.



Oder es setzt direkt ein Regen aus Link-Verweisen ein, bevorzugt vom Zentrum der Gesundheit, dem Kopp-Verlag, den deutschen Wirtschaftsnachrichten, dem Bibi-Blocksberg-Memorial und anderen Vereinigungen/Veröffentlichungen mit der massiven Glaubwürdigkeit, die normale Menschen nur nach 3 Flaschen Absinth oder einem Haschischbrocken im Twix-Format auf Ex erreichen.



Wenn man sich damit dann frecherweise auch nicht zufrieden gibt, dann ist man ein hoffnungsloser Fall und wird wahrscheinlich nächste Woche sterben. Whatever... Ist eigentlich auch alles gar nicht so schlimm, wenn wir nicht in der bizarren Situation leben würden, dass diese Leute nur ihre wirren Überlegungen Gassi führen können, eben weil die großen Epidemien aufgrund von Impfstoffen ins tiefste Mittelalter gehören und da hoffentlich auch bleiben. Das macht die Sache dann zumindest bemerkenswert.



Für mich ist aber das wirklich Obszöne an dem ganzen Spektakel, dass sich in meinem Bekanntenkreis auch ungeheuer viele Leute daran beteiligen, die Fleischessern in Dauerschleife ihre unempathische und egoistische Lebensweise vorwerfen, für die andere sterben müssen. Das ist dann endgültig Meckern auf Niveau in Wadenhöhe und kann eigentlich nicht mehr ernst genommen werden.
 
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Ich bin in Sachen Texte für das 2. Buch gerade sehr fleißig, nicht dass sich jemand wundert. Die verbrate ich nur auf meiner Lieblingswrestlingseite und einer winzigen Online-Zeitung vorab exklusiv. Nein, ihr braucht mir nicht zu danken. ^^

" Wenn es ein Kolumnenthema gibt, das hochoffiziell als soziales Brennnesselfeld anerkannt ist, bei dem man sich jede Art von rhetorischer Arschbombe verkneifen sollte, dann ist das sicher ein Text über Pädophilie. Zumindest in einer Version, die nicht blind nach Blut schreit, Köpfe fordert und die Zeiten der Inquisition wiederauferstehen lässt. Zurzeit kommt man aber wegen dem Edathy-Fall kaum um eine Beschäftigung herum, also bitte ich den wütenden Mob nochmal kurz die Mistgabeln zu richten, den Teer und die Federn zu überprüfen und den Galgenstrick perfekt zu justieren. Ich bin dann nämlich so weit und werde meine Bewerbung zur öffentlichen Hinrichtung mit den folgenden Zeilen einreichen.


Gleich zu Anfang will ich allerdings darauf hinweisen, dass ich mit dem Edathy-Urteil nicht mal ansatzweise zufrieden bin. Ein Mann, der mit haufenweise Kinderpornographie auf dem privaten PC erwischt wurde, darf sich vor Gericht nicht freikaufen dürfen. Schon gar nicht, wenn die Sache förmlich nach Geschmäckle schreit, da es sich um einen Politiker mit der entsprechenden Vetternwirtschaft im Rücken handelt.


Kinderpornographie ist etwas Widerliches. Im schlimmsten Fall werden dabei Kinder schwer misshandelt, und selbst beim leichtesten Fall wurde einem Minderjährigen noch immer die Würde genommen, ohne dass er die Konsequenzen für seine Zukunft auch nur abschätzen kann. Zusammengefasst werden durch diese Verbrechen Kinderseelen nachhaltig zerstört, was sowohl für die betroffenen Opfer, als aber auch für ihr gegenwärtiges und zukünftiges Umfeld ein schwerwiegendes Problem darstellen kann, wenn nicht sogar muss.


Wer immer sich daran beteiligt, der darf sich von dieser Schuld sicher nicht freikaufen dürfen. Schon gar nicht darf er danach als nicht vorbestraft gelten. Solche Leuten gehören therapiert, wenn sie dazu nicht freiwillig bewegt werden können, dann muss man darauf sogar sehr nachdrücklich per Zwang bestehen. Sprich solche Menschen sollten erst wieder in eine Gesellschaft integriert werden, sobald sie gelernt haben, mit ihren Trieben umzugehen.


So ein Vorfall ist aber definitiv kein Grund, um wieder nach der Todesstrafe zu brüllen und sich beim Stammtisch, in sozialen Netzwerken und per Montagsdemo gegenseitig mit der Forderung nach hochperversen Folterungsmethoden zu überbieten.


Die Sache mit der Todesstrafe ist eine ziemlich klebrige Angelegenheit. Wenn ein Land so etwas in seiner Verfassung anbietet, dann zeigt es damit nur, dass es noch nicht vollständig in der Zivilisation angekommen ist. Immerhin hat der Gedanke seinen Ursprung im Alten Testament, hieß damals noch „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, und sollte gerade für intelligente Menschen nach über 2.000 Jahren doch mal langsam sein Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht haben.


Damit aber nicht genug, das wirklich Uncoole an der Todesstrafe ist, dass sich niemand darauf verlassen kann, dass sie nach den persönlich geltenden moralischen Maßstäben angesetzt wird. Da kann man mit ein bisschen Pech jederzeit selber vor dem Schafott stehen, wenn nur die falschen Leute die Richtlinien festgesetzt haben.


Wenn mich zum Beispiel jemand fragt, was das schlimmste Verbrechen ist, das ich mir vorstellen kann, dann würde ich immer den vorsätzlichen Mord an Menschen und anderen Tieren zu Protokoll geben. Gerade der Zusatz würde somit alle braven Tiertöter und -esser schwer in die Bredouille bringen. Eine Freundin von mir würde sehr wahrscheinlich bei dieser Befragung die Ausbeutung von Kindern als absolutes No-Go deklarieren. Dementsprechend würden in diesem Szenario alle Primark-Kunden und Nestle-Konsumenten vor den Toren der Stadt baumeln. Da kann ich echt nur einen unbeholfen Anglizismus herauskramen, indem ich sowohl mahnend als auch angeberisch „Be careful what you wish for“ gen Leser loslasse.


Die Todesstrafe ist also im Fazit nur etwas für Menschen, bei denen logische Denkprozesse nicht allzu en vogue sind, allerdings hält dieser ganze Komplex noch ein weiteres Minenfeld bereit. Das ist der Zusammenhang zwischen einem Kinderschänder und einem Pädophilen, den viele Leute als verbindlich ansehen.


Das ist aber ein noch größerer geistiger Offenbarungseid als ein „Gefällt mir“-Klick bei der Facebookgruppe „Todesstrafe jetzt!“. Jeder Mensch sollte einfach froh sein, wenn er auf die Welt gekommen ist und Menschen anziehend findet, bei denen das vom Massendenken her in Ordnung geht. So etwas sucht man sich nämlich nicht am Himmelsaltar aus, sondern man bekommt es einfach ins Gemüt gedrückt. Da gibt es keine Pläne ala "Jetzt schocke ich meine Eltern und werde schwul" oder "Ich will mal fies herüberkommen und hätte deshalb gerne den doppelten Kleine-Jungs-gut-find-Drink!" Und wenn man so etwas abgeräumt hat, muss man damit leben. Jeder Heterosexuelle kann mal gerne versuchen, auf Ansage homosexuelle Neigungen zu entwickeln. Das wird echt eine Mammutaufgabe, die bei den meisten Menschen wohl unter unmöglich fällt.


Die Pädophilie ist auch eine sexuelle Neigung, die ein Gott mit sehr krankem Humor seinem Schäfchen mit auf den Weg gegeben hat. Der Unterschied zu normalen Sexualitätsauslebungen wie bei einem Homo- oder Heterostatus ist nur, dass der Pädophile niemals seinen Drang ausleben darf, da seine Partner noch keine freie Entscheidung treffen können bzw. die Konsequenzen nicht einordnen können.


Allerdings ist ein Pädophiler, der sich trotzdem an einem Kind vergeht, gleichzusetzen mit einem Hetero- oder Homosexuellen, der einen anderen Menschen vergewaltigt. Natürlich gehört so etwas dann bestraft, sogar hart bestraft. Aber genausowenig wie alle Hetero- und Homosexuellen wegen der Existenz von Vergewaltigern selber pauschal Vergewaltiger sind, sind Pädophile aufgrund der Existenz von Kinderschändern selber Kinderschänder. Und dementsprechend ist ein Aufruf zum Lynchmob aufgrund eines Outings ziemlich widerlich. Und darum geht es hier doch. Edathy gehört bestraft, deutlich mehr als jetzt erfolgt, keine Frage. Aber er gehört nicht auf den Scheiterhaufen, noch ist er ein Kinderschänder.


Zumal die ganze Chose auch noch eine weitere Tatsache bereit hält: Nicht jeder Kinderschänder ist nämlich pädophil. Da gibt es durchaus Bewohner von Arschlochhausen, die einfach an einer Machtausübung interessiert sind und sich deshalb bevorzugt an den Schwächsten der Schwachen vergreifen. Wer jetzt also nach dem Motto „Pädophil = Kinderschänder“ lebt, der darf jetzt mal aufgrund der Existenz von heterosexuellen Kinderschändern sein Pauschalisierungsbuch überarbeiten. Da könnte es wohl Tränen geben, vielleicht rettet sich der Kandidat dann ja in die naheliegende Einsicht, dass ein Mensch erst zum Verbrecher wird, wenn er aktiv handelt, und vor allem dämmert es ihm hoffentlich, dass man Menschen nicht nach allzu groben Mustern eine Perversität und ihre Auslebung unterstellen sollte.


Das Schlimmste an dieser ganzen Denkweise ist nämlich der letzte Punkt, den ich zu bedenken geben möchte. Wenn in dieser Gesellschaft Pädophile nicht als Menschen besetzt sind, denen man helfen muss, sondern als Monster, die vor Ort standrechtlich erschossen gehören, wer rechnet dann ernsthaft damit, dass diese Leute sich trauen, irgendwo Hilfe zu suchen? Wer kommt schon zu der Einsicht, dass er mit seinen Trieben alleine überfordert ist und deshalb unbedingt den Kontakt zu anderen Leuten suchen muss, die ihm deswegen die gesamte Existenz ruinieren werden.


So gesehen könnte der aufgedrehte Mob in den Straßen sogar in letzter Konsequenz mitverantwortlich für jeden Fall von Kinderpornographie und sogar Kindesmisshandlung sein. Denn diese Leute sorgen mit ihrem unreflektierten Hass letztendlich dafür, dass sich mancher Pädophile alleine seiner kranken Veranlagung stellt, darüber dann die Kontrolle verliert und schließlich zum Täter wird.


Ich bin mir sicher, dass die Kinderpornographie und all ihre ekelhaften Ausläufer deutlich zurückgehen würde, wenn man Pädophilen ganz selbstverständlich andere, therapeutische Ventile zur Verfügung stellen und ihnen vor allem nach ihrem Outing nicht verbindlich das eigene Leben in der Scherbenversion vor die Füße schleudern würde. Das wäre definitiv auch um einiges nachhaltiger als der Ruf nach Blut, Folter und der Todesstrafe. Und vor allem zivilisierter."
 
Schön das du dieses Thema so sachlich angehen kannst, du würdest dich gut in der Justizwelt machen. Ich sehe da nu rot! Sicher würde ich im Fall Edathy nicht die Todesstrafe fordern, auch eine Folterung schließe ich generell aus - denn die die dann Foltern würden, die hätten nämlich nach 10 Jahren ihrer Tätigkeit einen psychischen Schaden und deren Therapie müsste ich armer Steuerzahler zahlen - aber der Typ gehört lange weg gesperrt! Aber genauso gehören (westliche) Firmenbosse die Kinderarbeit in Auftrag geben oder durch ihre schwammigen Firmenrichtlinien dulden lange Zeit hinter Gittern!
 
Gebt der Meute, was sie nicht braucht

Den letzten Samstag habe ich nur überlebt, weil ich noch nicht im Alter für Herzrhythmusstörungen bin und deshalb mein Organismus keine natürliche Ärgerschwelle besitzt. So konnte ich mich ungebremst über das Unterhaltungsattentat aufregen, das via ZDF mal wieder dem Zuschauer aufgedrängt wurde, der entweder über keine Fernbedienung oder über keinen Geschmack verfügt. Es gibt übrigens Leute, die mir unterstellen, zur zweiten Gruppe zu gehören, nichtsdestotrotz möchte ich dringend zu Protokoll geben, dass ich mir den Schwachsinn nur für 20 Minuten angeguckt habe, und das sehr plausibel auf eine Art Schockstarre zurückführen kann.


Aber vielleicht sollte ich wenigstens kurz anreißen, was für eine Frechheit da auf die unschuldigen Konsumenten losgelassen wurde. Es handelte sich um eine Sendung, die von Johannes B. Kerner moderiert wurde, was ich persönlich schon ungesehen als Affront durchgehen lassen würde. Verschärft wurde die Situation durch die Co-Moderation, die von Emma Schweiger übernommen wurde. Das ist das Kind von Till Schweiger, das aufgrund seiner Herkunft ständig durch die Kinofilme des Herrn Papa latschen und dabei jede dritte Silbe verschlucken darf. Kann ich auch verstehen und unter Elternstolz ablegen, warum dieses Mädchen neuerdings aber im öffentlich-rechtlichen Rundfunk Sätze vernuscheln darf und dafür dann mit meinen Gebührengeldern bezahlt wird, erschließt sich mir nicht so ganz. Obwohl ich das noch großzügig unter dem Motto „Hey, JBK führt durch den Abend, da kann es doch eh nicht schlimmer werden“ akzeptieren könnte.


Jede Art von Verständnis geht mir aber flöten, wenn ich sehe, was dann in diesem 2 ½ Stunden-Spektakel veranstaltet wird. O. k., ich habe wie erwähnt nicht alles gesehen und könnte deshalb theoretisch den unterhaltsamen Part verpasst haben. Aber der kann gar nicht so bombastisch gewesen sein, um den von mir konsultierten Programmteil auch nur annähernd zu egalisieren.


Dort spielte nämlich ein Team „Kinder“ gegen ein Team „Prominente“. Mich hat man ja schon immer verloren, wenn man nur dazu ansetzt, die Kinderkarte auszuspielen, nur weil es unter „gemein“ läuft, diese Pupsnasen realistisch mit ihren nicht vorhandenen Spannungswerten zu konfrontieren. Und Prominente gehen bei mir auch nicht automatisch als unterhaltsam durch, nur weil ich sie schon mal in einer Vorabendserie gesehen habe.


Das sind also sowieso schon schlechte Voraussetzungen, um bei mir auch nur annähernd Interesse zu wecken. Ganz schlimm wird es aber, wenn diese Teams dann ein Best of der angesagtesten Kindergeburtstagsbeschäftigungen auf dem Bildschirm zelebrieren, das Ganze auch noch eine gefühlte Ewigkeit lang. Und es wird auch nicht dadurch besser, dass sie danach in der nächsten Runde Fragen beantworten müssen, denn dieses Showkonzept ist mittlerweile so dermaßen durchgenudelt, dass jeder Verantwortliche praktisch fest auf die Senilität der Zuschauer setzen muss, weil jede Zielgruppe, die sich noch an ihr Frühstück erinnern kann, von dieser Uraltgurke angeödet sein muss.


Ich verstehe das einfach alles nicht. Fernsehschaffende zitieren als Verteidigung ja gerne das Spießer-Pin-Up Hans Rosenthal, der irgendwann wohl mal in die Presse gegeben hat, dass der Zuschauer immer mit Spielchen gelockt werden kann, die nicht allzu kompliziert sind, und Interviews, die niemandem weh tun. Zusammengefasst heißt das also, dass der Konsument doof und ihm sowieso nicht allzu viel zuzutrauen ist, was diese Zeilen eigentlich schon zu einem etwas unglücklichen Goldenen Kalb macht, um das die Programmdirektoren nichtsdestotrotz seit Jahrzehnten herumtanzen.


Aber zusätzlich muss man sich auch vor Augen halten, dass es aus einer Zeit stammt, in der es nur drei Programme gab und dementsprechend auch das Testbild noch die Einschaltquoten von heutigen Sendern wie VOX oder Tele 5 abgeräumt hat. Diese ganzen Unterhaltungsgötter von anno tuck würden heute sehr wahrscheinlich kein Bein mehr auf den Zielgruppenboden bekommen, unter diesen Voraussetzungen verstehe ich wirklich nicht, warum sie trotzdem noch als so eine Art Fernsehweise abgefeiert werden.


Mir ist natürlich durchaus klar, dass ich jederzeit abschalten kann, aber wer auf diese Art und Weise argumentiert, vergisst dabei fahrlässig, dass ich Zwangseintritt für diese ungenießbare Suppe bezahle. Wobei die Argumente, warum ich das tun muss, auch mehr als fadenscheinig sind.


Über die Werbefreiheit der öffentlich-rechtlichen Anstalten müssen wir uns gar nicht unterhalten, immerhin werden mittlerweile schon Spots 20 Sekunden vor der Tagesschau geschaltet. Da kann man sich auch nicht damit herausreden, dass Sendungen nicht unterbrochen werden und außerdem nach 20 Uhr und an Sonntagen nicht geworben werden darf. Es bleibt trotzdem eine Tatsache, dass sich die gierigen Verantwortlichen auch aus diesem Topf bedienen und somit der Werbeverzicht eine freche Lüge ist, mit der man ergo nicht argumentieren darf.


Die zweite Säule wäre dann der Bildungsauftrag, und den unterstütze ich sogar ausdrücklich. Es ist sicher immer vorteilhaft, wenn es ein neutrales Bildungsfernsehen geben würde. Nur ist das leider totale Utopie.


Von Neutralität können die öffentlich-rechtlichen Sendern nur träumen, und zwar so lange, bis in ihren Aufsichtsräten keine Politikerparade mehr aufgeführt wird. Beim ZDF sitzen sich zurzeit 44 % sogenannte „staatsnahe“ Personen die Hintern breit, bei der ARD werden es nicht weniger sein. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Bayrische Rundfunk da sogar auf die absolute Mehrheit zusegeln würde.


Da steht übrigens auch noch die Umsetzung eines hochinteressanten Urteils vom Bundesverfassungsgericht im Raum. Das hat nämlich vor einem Jahr entschieden, dass diese Zusammensetzung verfassungswidrig ist und hat gleichzeitig den Bundesländern bis zum 30.6.2015 Zeit gegeben, dort eine verfassungsgemäße Neuordnung vorzulegen. Ich bin jetzt schon gespannt, wie sich die Hintermänner da herauswinden, dass sie das nicht tun, glaube ich erst, wenn ich die neue Verteilung dieser Sitze vorliegen habe und dort tatsächlich kein politischer Einfluss mehr spürbar ist.


Wobei ich aber selbst dieses Urteil in Frage stelle, denn es drängt zum Beispiel das ZDF nur dazu, den Anteil der Politiker und Lobbyisten von 44 % auf ein Drittel zu senken. Das ist meiner Meinung nach noch immer genau ein Drittel zu viel, mich wird also erwartungsgemäß auch eine korrekte Umsetzung dieses Beschlusses nicht komplett zufrieden stellen.


Aber ich verstehe auch nicht, wie man triumphierend mit einem Bildungsauftrag wedeln kann, und dann so etwas wie den Sondermüll vom Samstag produzieren kann. Lässt man so etwas tatsächlich unter Bildung laufen, nur weil dort stotternd Wissensfragen gestellt wurden? Unter Bildungsauftrag verstehe ich die teilweise wirklich guten Reportagen und Politmagazine der öffentlich-rechtlichen Sender, die aber seltsamerweise nie zur besten Sendezeit ausgestrahlt werden. Wie wäre es mal mit „Earthlings“ am Samstagabend um 20.15 Uhr? Ne, lieber nicht, viel zu viel Bildung, und außerdem haben die Sender da noch das Granatenkonzept in der Schublade liegen, bei dem der Seriencast vom Landarzt eine Runde „Blinde Kuh“ spielt und dabei kniffelige Fragen beantworten muss.


Was kostet denn richtig Schotter und stellt garantiert die größten Ausgabeposten von ARD und ZDF? Das sind doch diese unsäglichen Formate der Marke „Bemüht, aber nicht gekonnt“, die jedes Wochenende auf den Zuschauer losgelassen werden. Ein Riesenposten sind auch die Rechte an der Bundesliga, die Produktionskosten für Länderspiele, Winterolympiaden und überhaupt alle Sportgroßveranstaltungen, die diese Sender in gefühlter Dauerschleife über den Äther kotzen.


Natürlich haben diese Events massive Einschaltquoten, aber trotzdem haben sie nicht mal ansatzweise etwas mit einem Bildungsauftrag zu tun. Es gibt somit nur zwei Möglichkeiten, aus dieser Situation herauszukommen, ohne dass es als Skandal durchgeht. Das wäre zum einen die Verminderung der GEZ-Gebühr auf 1, 2 Euro im Monat. Bei einer Kundschaft, deren Anzahl in die Millionen geht, könnte man damit ohne weiteres seinem Bildungsauftrag nachkommen und müsste eben nur auf die pompösen Geldverschwendungen und milliardenschweren Spartenprogramme verzichten.


Oder man wählt Tor B, legt die GEZ-Gebühr ganz ad acta, verschlüsselt das Programm und setzt voll darauf, dass Millionen Menschen auf Sportveranstaltungen und Samstagabendunterhaltung mit Johannes B. Kerner nicht verzichten wollen und deshalb dafür freiwillig zahlen. Aber genau das ist das Obszöne an dieser ganzen Chose, denn die Verantwortlichen wissen genau, dass sie mit ihrem Programm nur Randgruppen ziehen würden und deshalb eine Freiwilligkeit einen massiven Einbruch bedeuten würde.


Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass weder ARD noch ZDF mit ihrem Programm konkurrenzfähig sind und ohne Zwangsgebühr binnen weniger Jahre vom Markt verschwunden wären. So gesehen läuft diese Gebühr also sogar unter Artenschutz und Arbeitsplatzsicherung, aber selbst das stimmt mich im Fazit echt nicht milde.
 
Gebt der Meute, was sie nicht braucht

Ein Riesenposten sind auch die Rechte an der Bundesliga, die Produktionskosten für Länderspiele, Winterolympiaden und überhaupt alle Sportgroßveranstaltungen, die diese Sender in gefühlter Dauerschleife über den Äther kotz
Natürlich haben diese Events massive Einschaltquoten, aber trotzdem haben sie nicht mal ansatzweise etwas mit einem Bildungsauftrag zu tun.


Erstmal vielen Dank für diesen sehr gut geschriebenen Text. Du beleuchtest damit den Sinn bzw. Unsinn der GEZ, aber ich finde dass Sport als Kultur einen Bildungsauftrag mit sich bringt.
Vor allem Kindern und Jugendlichen, die sich solche Veranstaltungen anschauen, wird Toleranz vermittelt. Außerdem vermittelt es ihnen den Spaß am Sport und regt zur Eigeninitiative an. Ob im Verein oder zuhause, Bewegung ist etwas wichtiges und bringt die Entwicklung voran.
Zudem kann man im Vergleich sagen, dass solche Sportevents bildender sind als die Sendungen auf den anderen Privatsendern (RTL, Sat 1, ProSieben, etc.) zur selben Zeit

Natürlich gebe ich dir Recht wenn du schreibst, dass dich diese "Dauerschleife" nervt, ich persönlich freue mich aber auf jegliche Art von Sport.
 
Natürlich gebe ich dir Recht wenn du schreibst, dass dich diese "Dauerschleife" nervt, ich persönlich freue mich aber auf jegliche Art von Sport.

Ich freue mich auf jede Art von Serie, deshalb habe ich einen Sky-Decoder. ;) Sprich bei so etwas kann nicht der Sinn sein, dass alle dafür bezahlen. Mein Sport ist Wrestling, warum muss ich also per Zwang für Wintersport, Leichtathletik und Fußball bezahlen? Zumal Fussball bei weitem nicht der Mehrheitssport ist, als der er immer dargestellt wird. Wenn es zu Spitzenzeiten eine Einschaltquote von 15 Millionen Geräten gibt, dann heisst das übersetzt nichts anderes, als das rund 50 Millionen Geräte in Deutschland, im gesamten Empfangsgebiet noch weit mehr, kalt bleiben. Auf das ganze Sendegebiet übertragen interessiert sich definitiv die größte Minderheit für diesen Sport, es bleibt aber eine Minderheit. So oder so will ICH dafür jedenfalls nicht bezahlen. Und solange die ARD und ZDF kein Programm präsentieren, das exakt auf mich zugeschnitten ist, bleibt es obszön, dafür von mir Geld zu verlangen und das gegen meinen Willen einzuziehen.
 
Wenn es zu Spitzenzeiten eine Einschaltquote von 15 Millionen Geräten gibt, dann heisst das übersetzt nichts anderes, als das rund 50 Millionen Geräte in Deutschland, im gesamten Empfangsgebiet noch weit mehr, kalt bleiben. Auf das ganze Sendegebiet übertragen interessiert sich definitiv die größte Minderheit für diesen Sport, es bleibt aber eine Minderheit.

Sowas wird halt nie möglich sein, dass man ein Programm zusammenschustert das für 50 Millionen Menschen geeignet ist. Es gibt z.B. zu viele Menschen die sich nicht für Politik interessieren obwohl sie sollten, d.h. eine Politik-Talk-Show fällt schon mal weg. Aber auch irgendwelche Serien sind nur für einen bestimmten Teil der Bürger interessant - man kann sagen, dass das Angebot von TV-Unterhaltung einfach zu groß ist und die öffentlich-rechtlichen TV-Sender nicht mehr den Stellenwert von früher haben.

Die öffentlich-rechtlichen muss es weiterhin geben, jedoch könnte man überlegen ob das jetzige Programm noch mit der Grundidee des Bildungsfernsehens übereinstimmt.
Eine Reduzierung auf Nachrichten, Dokus und Reportagen würde nicht nur die GEZ senken, sondern auch die Qualität der Berichterstattung steigern.
 
Ich freue mich auf jede Art von Serie, deshalb habe ich einen Sky-Decoder. ;) Sprich bei so etwas kann nicht der Sinn sein, dass alle dafür bezahlen. Mein Sport ist Wrestling, warum muss ich also per Zwang für Wintersport, Leichtathletik und Fußball bezahlen? Zumal Fussball bei weitem nicht der Mehrheitssport ist, als der er immer dargestellt wird. Wenn es zu Spitzenzeiten eine Einschaltquote von 15 Millionen Geräten gibt, dann heisst das übersetzt nichts anderes, als das rund 50 Millionen Geräte in Deutschland, im gesamten Empfangsgebiet noch weit mehr, kalt bleiben. Auf das ganze Sendegebiet übertragen interessiert sich definitiv die größte Minderheit für diesen Sport, es bleibt aber eine Minderheit. So oder so will ICH dafür jedenfalls nicht bezahlen. Und solange die ARD und ZDF kein Programm präsentieren, das exakt auf mich zugeschnitten ist, bleibt es obszön, dafür von mir Geld zu verlangen und das gegen meinen Willen einzuziehen.

Natürlich ist Fußball die Sportart der absoluten Mehrheit.
Wir müssen uns auch immer den Quatsch von den Minderheiten der Vegetarier anhören.
 
Natürlich ist Fußball die Sportart der absoluten Mehrheit.
Wir müssen uns auch immer den Quatsch von den Minderheiten der Vegetarier anhören.

Ui, da versucht Klein-Paule mal wieder unbeholfen die Erwachsenen zu provozieren. Wie niedlich. :D Ich meine natürlich: Boah, jetzt bin ich aber böse, du bist echt so gemein. *aufstampf* ;)
 
Ui, da versucht Klein-Paule mal wieder unbeholfen die Erwachsenen zu provozieren. Wie niedlich. :D Ich meine natürlich: Boah, jetzt bin ich aber böse, du bist echt so gemein. *aufstampf* ;)

Süß ;)
Ich will nicht provozieren und ich brauche es auch nicht, denn wer gegen DEN Volkssport stichelt, der der Mehrheit gefällt, den nehmen ich nicht ernst, sorry.

Und Veganer kann man schon lange nicht ernst nehmen.
 
[MENTION=3962]Rygel[/MENTION] mal ein Kommentar von dir zu den gestrigen Ausschreitungen äh ich meinte zu der gestrigen Demonstration in Frankfurt.

Denn natürlich ist das der falsche Weg, also das mit den Autos anzünden usw, denn nun redet wieder niemand über die Botschaft der Demonstration sondern nur noch über die Taten! So auch die Regierung, die tut nun nämlich das ganze als Hooligan-Sache ab und fertig. Aber wenn du ohne Krawall demonstriertest, so wie vor ca. 4 Monaten in Berlin, als 50.000 Menschen gegen das neue Freihandelsabkommen friedlich demonstriert haben, wirst du nicht beachtet und schaffst es noch nicht einmal in die Nachrichten. Das wurde damals einfach tot geschwiegen! Also wie du es machst, machst du es falsch! Und die Medien sind dabei nicht unschuldig und fordern finde ich so noch die Gewalt.
 
Bei dem Thema verweise ich gerne nochmal auf den hervorragenden Blogeintrag von Konstantin Wecker:

http://hinter-den-schlagzeilen.de/2013/06/03/getreten-geprugelt-mit-giftgas-bekampft/

Ist zwar fast 2 Jahre alt, aber führt noch immer sehr schön die Leute ad absurdum, die ausschließlich von den bösen Demonstranten gegen die lieben Polizisten sprechen.

Wahrscheinlich werde ich mich aber auch nochmal selbst ausführlich äußern, mal sehen. Ich recherchiere gerade andere Themen als rasender Reporter für ein Lokalradio, voll der Stress, und leider bleibt dadurch viel liegen. Aber was tut man nicht alles für den Ruhm und den zukünftigen Bestseller ... ^^
 
Mit den nächsten Zeilen möchte ich ausdrücklich allen Usern viel Spaß bei der persönlichen Karfreitag-Party wünschen. ;)

Gerade durfte ich ihn wieder erleben, den verschrobenen, angepassten, steinalten Märchenonkel, der in irgendeiner Zweigstelle des Springer-Konzerns abstottert und mal wieder demonstrativ seine eingestaubte Mittelalterüberzeugung öffentlich Gassi führen darf. Er nennt es Journalismus.


Was zunächst auffällt: Der Mann kann gar nicht schreiben.


Meistens sind seine Texte eine Art hingestümperte Pöbelei mit verzerrter Außenwahrnehmung. Was daran liegt, dass er nicht informieren will, sondern provozieren. Sein Schreibstil ist kein Ausdruck von Freude und Lebenslust. Er schreibt, weil er sonst nichts kann. Und um Traditionen möglichst hanebüchen zu verteidigen.


Ich muss einräumen, dass ich für diese Eröffnung leider nicht das komplette Copyright besitze. Da wurde ich sehr stark von diesem … o. k., nennen wir es höflicherweise mal „Artikel“ … inspiriert, der heute in der „Welt“ (die BILD-Zeitung für Menschen, die sich nicht trauen, am Kiosk nach dem Original zu fragen) erschienen ist:


http://www.welt.de/vermischtes/article139058911/Was-ist-denn-so-schlecht-an-christlichen-Werten.html



Da geht es um das heutige Tanzverbot, das erlassen wurde, weil vor 2.000 Jahren ein fiktiver Zimmermann der eigenen Handwerkskunst zum Opfer gefallen ist und an irgendwelche Balken genagelt wurde. Bevor ich auf den Artikel näher eingehe, möchte ich auch unbedingt vorher die Grundlage abklären, auf der dieses Verbot basiert.


Es existiert eine sehr populäre Geschichte über eben diesen Zimmermann. Der Kerl wurde durch eine unbefleckte Empfängnis an den Start gebracht, weil Gott, so eine Art Mischung aus ultimativem Schöpferwesen und Anführer der Transformers, persönlich seinen Samen in eine Menschenfrau gebeamt hat. Deshalb entwickelte Jesus (damals hatte man es noch nicht so mit griffigen Superheldennamen, wen das aus der jüngeren Generation stört, kann aber gerne den Namen durch „J-Man“, „Lovecosis“ oder „Wange-Hinhalt-Boy“ austauschen) auch in der Folge Superkräfte. Er konnte zum Beispiel über Wasser gehen, Wasser zu Drogen machen, sich mit Büschen unterhalten, behinderte Menschen heilen und hatte noch einige andere Stunts drauf, die selbst Colt Seavers himself nicht hinbekommen hätte.


Ich kürze das Ganze an dieser Stelle ab, denn eigentlich besteht der komplette Roman namens Bibel nur aus Stellen, für die heutige Serienautoren ihren Job verlieren würden, da sie es total übertrieben und die Glaubwürdigkeit rückstandslos vernichtet hätten. Viele Christen sehen das auch ein und verweisen deshalb darauf, dass sämtliche Erzählungen Gleichnisse darstellen, die so nicht stattgefunden haben, sondern nur übertrieben aufgebauscht wurden, damit sich jeder eigene Gedanken darüber machen kann.


Das finde ich dann auch direkt wieder in Ordnung, allerdings verstehe ich nicht mal ansatzweise, wie man es wagen kann, auf dieser Basis dann Verbote zu erlassen, die verbindlich für ein ganzes Land gelten. Selbstverständlich würde ich es akzeptieren und auch gutheißen, wenn es da um irgendwelche Kapitalverbrechen gehen würde, aber ein Tanzverbot erschließt sich mir da nicht.


Ich selber komme glaubenstechnisch aus einer ähnlichen Ecke wie die Christenheit, ich bin nämlich glühender Wrestlingfan. Und da gibt es gar nichts zu lachen, denn die Parallelen sind sehr offensichtlich. Alle Geschichten sind frei erfunden, jeder Fan darf selbst entscheiden, wie er die Vorgänge interpretiert und zu wem er dementsprechend hält, es triumphiert fast immer das Gute über das Böse, und die dafür benötigten Aktionen sind so übertrieben dargestellt, dass kaum jemand davon ausgeht, dort keine gestellte Show vorgesetzt zu bekommen. Darf ich jetzt also auch am Todestag des Macho Man Randy Savage ganz Deutschland dazu auffordern, das Atmen einzustellen, um damit diesem Wrestling-Messias zu gedenken?


Jetzt sollte mir als Antwort wirklich niemand damit kommen, dass so etwas nicht am Platz ist, da die Wrestlingfans eine Minderheit bilden. Denn das würde ja implizieren, dass es wirklich nur an der Menge Gläubigen festgemacht wird, bis hier das Datum des ersten Leitermatches bei Wrestlemania 10 als Feiertag deklariert wird. Was eben exakt so lächerlich wäre wie christliche Feiertage, solange damit einhergehend auch neue Regeln im Grundgesetz festgetackert werden.


Hinzu kommt auch noch, dass ich viele Christen in meinem Bekanntenkreis habe, aber nicht einer darunter ist, den es stören würde, wenn andere, nicht gläubige Menschen etwas lautstärker feiern. Ich gehe da noch einen Schritt weiter, in der Hoffnung, damit keinen spontanen Blitzhagel zu provozieren, aber mir sind sogar ausschließlich Christen bekannt, die am Karfreitag zumindest schmunzeln und wenn überhaupt ihr Gedenken sicher nicht daran festmachen, sich und anderen Leuten ausdrücklich jeden Spaß zu verbieten. Die Minderheit ist da eine ganz andere Fraktion, nämlich die, die verbitterte Texte aufsetzt, darin andere Menschen sogar wegen Äußerlichkeiten beleidigt und mit Schaum vor´m Mund nach Repressionen schreit, falls es jemand wagt, an bestimmten Tagen falsche Beinbewegungen zu machen.


Wenn diese Fraktion dann sogar in der Therapiegruppe die Aufgabe bekommt, einen möglichst hasserfüllten Text aufzusetzen, um so dem einzigen Gott, seinem Sohn und gerne auch der restlichen verwandschaftlichen Himmelssippe zu gedenken, dann wird es echt bitter. Hier will ich gar nicht mehr darauf eingehen, dass das daraus resultierende Werk ständig Unterstellungen wie „Tanzen schlecht“, „Sprechen nicht die arische Herrensprache“ oder „Weigern sich anzuziehen wie richtige Deutsche“ verbreitet, das ist ja wahrscheinlich einfach nur der Ausdruck der journalistischen Hilflosigkeit des Autoren, der nur noch im BILD-Ableger sein Gnadenbrot bekommt.


Richtig klebrig und auch ärgerlich wird der ganze Spuk, wenn gleich über mehrere Absätze der Unsinn verbreitet wird, dass Deutschland aus Überzeugung die christliche Leitkultur gewählt hat, sich danach orientiert und deshalb auch nur diese eine Religionsgemeinschaft Gesetze erlassen darf. Peinlich wird dieser Schmonz, wenn das tatsächlich an der Höhe der Kirchensteuerzahler festgemacht wird.


Wer hier in Deutschland keine Kirchensteuer zahlt, der hat mit Konsequenzen zu rechnen. Der darf nicht mehr auf den überall dominierenden christlichen Friedhöfen beigesetzt werden, die Kinder fliegen aus christlichen Tagesstätten und es warten noch andere Schikanen auf den überzeugten Atheisten. Ich gebe mal ganz frech zu Protokoll, dass die große Mehrheit der Menschen Christen sind, weil sie das damit verbundene soziale System praktisch finden, einer Tradition folgen oder sogar einfach zu faul sind, um aus der Kirche auszutreten. Wer das tatsächlich anders sieht, der soll mir bitteschön mal erklären, warum die Kirchen nur zu Weihnachten und Ostern voll sind und ansonsten dort der Pfarrer seine One-Man-Show vor Groupies aufführt, die sich mit der ersten Reihe eines Boygroup-Konzerts nur das Gesamtalter teilen.


Wenn man die staatlichen Alternativen stärken, gleichzeitig die Kirche und den Staat streng trennen und einfach sämtliche „Subventionen“ wie Gehaltszahlungen streichen würde, erst dann könnte man sehen, wie überlebensfähig die christliche Kirche in diesen Breitengraden wäre, wenn sie tatsächlich mal auf eigenen Füßen stehen müsste. Ich würde ihr ein knappes Jahr geben, bis auch das letzte lebenserhaltende Spendengerät abgeschaltet werden würde. Das ist echt eine blöde Voraussetzung, um die überzeugte Gläubigkeit von Restdeutschland auf ein Podest zu hieven.


Aber was soll man von einem Autoren erwarten, dem es nicht mal zu blöd ist, um tatsächlich den Islam und andere Religionen zu Rate zu ziehen, um so ein Tanzverbot im Namen der Christenheit plausibel zu machen? Man regt sich das ganze Jahr darüber auf, dass es den Kopftuchzwang gibt oder dass in anderen Religionen Menschengruppen schwer diskriminiert wird, aber kaum dräut der Karfreitag, schon sind Verbote im Namen einer Religion eine tolle Sache, weil es halt alle machen? Meine Güte, auf diesem Niveau habe ich das letzte Mal auf dem Schulhof diskutiert.


Dann wird es so richtig gruselig, denn sogar der erste Artikel des Grundgesetzes „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ wird mal schnell als christliche Erfindung eingenommen. Natürlich wird das nicht erklärt, sondern der Satz wird einfach in einer Klammer eingefügt, um damit das christliche Menschenbild zu beweisen, aber allein das benötigte Selbstvertrauen, um so einen Nonsens zu verzapfen, braucht eine eigene Hausnummer. Da habe ich fast schon Respekt vor, deshalb versuche ich dieses Stilmittel hier auch mal anzuwenden, Moment: Ich mag den Atheismus (E=mc2), der ist einfach toll.


Im Fazit wird der Unsinn dann nochmal richtig braun, denn dort hetzt der Schreiberling genüsslich gegen andere Religionen, die er in seiner Anschauung noch nicht mal als gleichberechtigt einordnet. Womit er auch nochmal gut verdeutlicht, dass er selber von christlichen Werten wie Nächstenliebe und Toleranz nicht viel mitbekommen hat. Natürlich nicht, denn wer so etwas verinnerlicht hat, der fordert keine Verbote, achtet andere Religionen genau wie Nichtgläubige und erwartet dann einfach zurecht, dass er und sein Glaube von diesen Menschen ebenso toleriert wird. So handhabe ich das auch. Und komme damit sogar super zurecht. Einfach weil die Hardcore-Christen genauso wie alle anderen religiösen Fanatiker eine Minderheit stellen und langsam aussterben. An dieser Stelle ist doch glatt mal ein Halleluja angebracht.
 
christlich die Überzeugung, dass Männer, die sich küssen, nicht an Kränen aufgehängt werden
Quelle:http://www.welt.de/vermischtes/article139058911/Was-ist-denn-so-schlecht-an-christlichen-Werten.html

Lesbische und schwule Partnerschaften, die zudem scheinbar nur als Eingetragene Lebenspartnerschaften existieren, werden explizit aus dem Familienbegriff ausgegrenzt.
Quelle: http://verqueert.de/parteiencheck-d...parteien-zu-lesben-schwulen-trans-und-inters/ -> Wahlprogramm CDU

Ich würde sagen, wir können froh sein in diesem Land von toleranten Christen regiert zu werden!
Wehe jemand tanzt heute Abend!! :sting2:
 
Religion für jeden Einzelnen ist "gut", Religion im Kollektiv ist ein Verbrechen!

Ich bin aus der Kirche ausgetreten, Gründe hierfür spreche ich an dieser Stelle nicht an, aber dennoch zahle ich die Gehälter der kirchlichen Angestellten (Pfarrer und so). Denn diese Gehälter zahlt nicht etwa die Kirche, z.B. von der Kirchensteuer, nein diese Gehälter zahlt der Staat und das von den allgemeinen Steuereinnahmen der Bürger, also von MIR! FRECHHEIT! SKANDAL!
 
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@Rygel

So ganz kann ich dir nicht zustimmen. Über das Tanzverbot usw. brauchen wir gar nicht sprechen, da bin ich mit dir einer Meinung, dass das schwachsinnig ist und darum geht es mir nicht. Es geht mir eher um Kirchensteuer und das System, denn ich finde ich dem Fall verallgemeinerst du zu viel. Da ich weder katholisch noch evangelisch sondern neuapostolisch bin, kann ich dir garantieren, dass es bei uns keine Kirchensteuer und es deswegen auch keine Konsequenzen gibt, wie du sie aufgezählt hast. Mir ist schon klar, dass du vor allem die Katholiken und die Mitglieder der evangelischen Kirche gemeint hast aber wie gesagt, das ist für mich eine Pauschalisierung die nicht ganz passt. Und dass der Pfarrer eine One Man Show abzieht..Nun ja...Ich weiß, wie oft du die Kirche besuchst oder wann das letzte Mal aber dem kann ich auch nicht zustimmen und da rede ich nicht nur von "meiner" Kirche sondern auch von den Katholiken und Evangelischen Kirchenmitgliedern. Klar gibt es stellenweise kaum besuchte Kirchen aber ich war (Religionsunterricht Exkursion XD) jetzt schon mehrfach in Kirchen hier in der Umgebung oder auch etwas weiter weg und da war immer gut besucht, ständig so zwischen 50 und 70 Leuten. Da von einer One Man Show des Pfarrers zu reden halte ich persönlich für eine Übertreibung.

Und zum Tanzverbot an Karfreitag: Also das wäre mir sowas von egal, ob da welche jetzt tanzen oder nicht, auch wenn Karfreitag und somit ein Feiertag für alle ist. Ich denke mal, wer daran glaubt kann sich gerne danach richten, aber wenn jemand nicht daran glaubt sehe ich auch kein Problem darin wenn die Person das Tanzbein schwingt.

EDIT: Und ich glaube du hast einen Fehler drin, denn Jesus hat nicht mit Büschen gesprochen, das war Moses im alten Testament der mit einem brennenden Busch gesprochen hat. Wollte ich nur kurz anmerken.^^
 
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ICh finde immernoch diese verankerung der Kirche im Stadt am schlimmsten. Sowas gehört nicht vermischt Staat & Glauben, dass sind 2 unterschiedliche DInge. Das eine ist Einbildung und halt Glaubenssache, während das andere sich mit Dingen beschäftigt die ein Land lenken sollen. Die Kirche sollte wirklich eine Institution werden die nicht von zusätzlichen staatlichen Sanktionen und Steuermitteln gefördert wird.
 
@Eagle Whiskey Kommt drauf an wie du das begründest denn als pauschale Aussage würde ich es nicht stehen lassen.

Kreuzzüge, Ablasshandel, Hexenverbrennung, 11. September, heilige Kriege usw all dies ist unter kollektiven Glauben zu sehen, zumindest für mich. Natürlich ist daran der Mensch schuld nicht der Glaube, aber wir Menschen glauben nun einmal. Und zwar daran das unsere Religion immer die richtige ist und die anderen, oder anders denkenden Menschen, immer böse sind und vernichtet werden müssen.
 
Kreuzzüge, Ablasshandel, Hexenverbrennung, 11. September, heilige Kriege usw all dies ist unter kollektiven Glauben zu sehen, zumindest für mich. Natürlich ist daran der Mensch schuld nicht der Glaube, aber wir Menschen glauben nun einmal. Und zwar daran das unsere Religion immer die richtige ist und die anderen, oder anders denkenden Menschen, immer böse sind und vernichtet werden müssen.

Klar, da gibt es immer den Faktor Mensch und den Faktor Glauben. Bei Ablasshandel stimme ich dir an sich zu nur da würde ich noch mehr den Faktor Mensch ansprechen, ich denke selbst wenn es keinen Glauben gegeben hätte, würde man sich da was einfallen lassen und beim 11. September. Das war für mich eher eine "Ausrede" als wirklich der Glaube. Aber natürlich, man kann den Faktor Glauben nicht absprechen, da bin ich bei dir. Bei den Kreuzzügen, Hexenverbrennung und auch dem 30 Jährigen Krieg sind beide Faktoren erheblich gewesen.

Dieser Glaube, dass die Religion immer richtig ist existiert aber in Teilen gar nicht mehr bei den Gläubigen. Es gibt nach wie vor Leute, die diesem Glauben folgen, das will ich gar nicht verleugnen aber ich glaube vor allem in diesem Bereich hat in letzter Zeit ein Umdenken stattgefunden, auch bei den Katholiken, wo man das teilweise gar nicht so gedacht hätte aber ich glaube da ist es vor allem der neue Papst, der versucht in dieser Richtung neue Akzente zu setzen. Natürlich, der Glaube bzw auch das was man daraus gemacht hat zu schrecklichen Dingen beigetragen, das zu verleugnen wäre eine Schande sondersgleichen nur ist es eben auch, wie du angesprochen hast, der Faktor Mensch. Es geht mir nur darum, dass oft einer der beiden Faktoren vergessen wird (ist egal welcher) und dann einfach gesagt wird der Glaube ist heilig aber der Mensch ist Mist, genauso wie aber auch der Glaube ist Dreck und verleitet die "göttlichen" Menschen dazu. Darum geht es mir.

@GTS Von Einbildung zu sprechen ist so eine Sache^^ Außerdem, wenn Kirche und Staat getrennt werden "muss" man auch in Kauf nehmen, dass die kirchlichen Feiertage wegfallen, dass soll jetzt kein absolutes Argument sein um diese 2 in 1 Integrierung zu rechtfertigen aber ich möchte es anmerken. Dann kann man auf Karfreitag, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Weihnachten, teilweise Buß - und Bettag sowie Reformation als Feiertag verzichten.
 
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Klar, da gibt es immer den Faktor Mensch und den Faktor Glauben. Bei Ablasshandel stimme ich dir an sich zu nur da würde ich noch mehr den Faktor Mensch ansprechen, ich denke selbst wenn es keinen Glauben gegeben hätte, würde man sich da was einfallen lassen und beim 11. September. Das war für mich eher eine "Ausrede" als wirklich der Glaube. Aber natürlich, man kann den Faktor Glauben nicht absprechen, da bin ich bei dir. Bei den Kreuzzügen, Hexenverbrennung und auch dem 30 Jährigen Krieg sind beide Faktoren erheblich gewesen.

Dieser Glaube, dass die Religion immer richtig ist existiert aber in Teilen gar nicht mehr bei den Gläubigen. Es gibt nach wie vor Leute, die diesem Glauben folgen, das will ich gar nicht verleugnen aber ich glaube vor allem in diesem Bereich hat in letzter Zeit ein Umdenken stattgefunden, auch bei den Katholiken, wo man das teilweise gar nicht so gedacht hätte aber ich glaube da ist es vor allem der neue Papst, der versucht in dieser Richtung neue Akzente zu setzen. Natürlich, der Glaube bzw auch das was man daraus gemacht hat zu schrecklichen Dingen beigetragen, das zu verleugnen wäre eine Schande sondersgleichen nur ist es eben auch, wie du angesprochen hast, der Faktor Mensch. Es geht mir nur darum, dass oft einer der beiden Faktoren vergessen wird (ist egal welcher) und dann einfach gesagt wird der Glaube ist heilig aber der Mensch ist Mist, genauso wie aber auch der Glaube ist Dreck und verleitet die "göttlichen" Menschen dazu. Darum geht es mir.

Da hast du Recht. Es ist auch quatsch das es ohne Religion keine Kriege, etc. gebe. Trozdem sorgt der glaube doch für ein erhebliches Konfliktpotenzial, vorallem in radikalen Formen. Vorallem in persönlicher Form ist Glaube absolut OK und jedermanns Sache, aber sobalds auf eine höhere Eben geht sollte dem Einhalt geboten werden. Damit mein ich nicht nur Konflikte, sondern auch den Stand der Kirche in Deutschland. SObald der Glaube so (mehr oder weniger) stark in das Leben aller MEnschen eingreif ist er schädlich.
 
Klar, da gibt es immer den Faktor Mensch und den Faktor Glauben. Bei Ablasshandel stimme ich dir an sich zu nur da würde ich noch mehr den Faktor Mensch ansprechen, ich denke selbst wenn es keinen Glauben gegeben hätte, würde man sich da was einfallen lassen und beim 11. September. Das war für mich eher eine "Ausrede" als wirklich der Glaube. Aber natürlich, man kann den Faktor Glauben nicht absprechen, da bin ich bei dir. Bei den Kreuzzügen, Hexenverbrennung und auch dem 30 Jährigen Krieg sind beide Faktoren erheblich gewesen.

Dieser Glaube, dass die Religion immer richtig ist existiert aber in Teilen gar nicht mehr bei den Gläubigen. Es gibt nach wie vor Leute, die diesem Glauben folgen, das will ich gar nicht verleugnen aber ich glaube vor allem in diesem Bereich hat in letzter Zeit ein Umdenken stattgefunden, auch bei den Katholiken, wo man das teilweise gar nicht so gedacht hätte aber ich glaube da ist es vor allem der neue Papst, der versucht in dieser Richtung neue Akzente zu setzen. Natürlich, der Glaube bzw auch das was man daraus gemacht hat zu schrecklichen Dingen beigetragen, das zu verleugnen wäre eine Schande sondersgleichen nur ist es eben auch, wie du angesprochen hast, der Faktor Mensch. Es geht mir nur darum, dass oft einer der beiden Faktoren vergessen wird (ist egal welcher) und dann einfach gesagt wird der Glaube ist heilig aber der Mensch ist Mist, genauso wie aber auch der Glaube ist Dreck und verleitet die "göttlichen" Menschen dazu. Darum geht es mir.
@GTS Von Einbildung zu sprechen ist so eine Sache^^ Außerdem, wenn Kirche und Staat getrennt werden "muss" man auch in Kauf nehmen, dass die kirchlichen Feiertage wegfallen, dass soll jetzt kein absolutes Argument sein um diese 2 in 1 Integrierung zu rechtfertigen aber ich möchte es anmerken. Dann kann man auf Karfreitag, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Weihnachten, teilweise Buß - und Bettag sowie Reformation als Feiertag verzichten.

Gute Einstellung deinerseits. Aber es gibt halt in jeder Epoche glaubenstechnische Verbrecher. Jetzt haben die Katholiken dazu gelernt und "andere" sind die Bösen. In 300 Jahren ist es wieder anders herum....

Nene die Feiertage müssen da bleiben wo sie sind! Dennoch sollte die Kirche vom Staat getrennt werden ;)
 
Gute Einstellung deinerseits. Aber es gibt halt in jeder Epoche glaubenstechnische Verbrecher. Jetzt haben die Katholiken dazu gelernt und "andere" sind die Bösen. In 300 Jahren ist es wieder anders herum....

Nene die Feiertage müssen da bleiben wo sie sind! Dennoch sollte die Kirche vom Staat getrennt werden ;)

Ja, ich glaube die gab es immer und wird es auch immer geben, das ist das traurige an der Geschichte. Wobei man eben auch sagen muss, dass auch Leute wegen ihrem Glauben verfolgt werden, die Kehrseite der Medallie gibt es eben, leider Gottes, auch.

Das ist eben die Frage, ob man das auch wirklich so einrenken kann, wenn beide voneinander getrennt sind. Da bin ich aber überfragt :D Die Feiertage sollten aber definitiv bleiben, der Meinung bin ich auch. :D

@GTS Da stimme ich dir an sich zu aber oft wird der Glaube dann eben auch von den Menschen radikalisiert und dann sind wir da wieder beim Punkt, das ist eben das Problem. Beide tragen ihre Mitschuld, das kann man wie bereits erwähnt nicht verleugnen. Es ist eben auch die Frage wann hat der Mensch das Gefühl, dass der Glaube in sein Leben eingreift. Dass man an kirchlichen Feiertagen nicht zur Arbeit muss ist z.B. auch ein Eingriff in das Leben, ist das manchen auch schon zu viel? Ich denke dies obliegt dann auch schon wieder der subjektiven Einschätzung.
 
Ja, ich glaube die gab es immer und wird es auch immer geben, das ist das traurige an der Geschichte. Wobei man eben auch sagen muss, dass auch Leute wegen ihrem Glauben verfolgt werden, die Kehrseite der Medallie gibt es eben, leider Gottes, auch.

Das ist eben die Frage, ob man das auch wirklich so einrenken kann, wenn beide voneinander getrennt sind. Da bin ich aber überfragt :D Die Feiertage sollten aber definitiv bleiben, der Meinung bin ich auch. :D

@GTS Da stimme ich dir an sich zu aber oft wird der Glaube dann eben auch von den Menschen radikalisiert und dann sind wir da wieder beim Punkt, das ist eben das Problem. Beide tragen ihre Mitschuld, das kann man wie bereits erwähnt nicht verleugnen. Es ist eben auch die Frage wann hat der Mensch das Gefühl, dass der Glaube in sein Leben eingreift. Dass man an kirchlichen Feiertagen nicht zur Arbeit muss ist z.B. auch ein Eingriff in das Leben, ist das manchen auch schon zu viel? Ich denke dies obliegt dann auch schon wieder der subjektiven Einschätzung.

Bei den Feiertagen würde ich das anders begründen und zwar damit dass eine Gesellschaft um zu funktioniern auch mal frei haben muss. Sie können ja christlichen Ursprung seien, aber die Umsetzung sollte eine anderen Begründung haben:D
 
Bei den Feiertagen würde ich das anders begründen und zwar damit dass eine Gesellschaft um zu funktioniern auch mal frei haben muss. Sie können ja christlichen Ursprung seien, aber die Umsetzung sollte eine anderen Begründung haben:D

Die Idee ist nicht schlecht aber ist die Frage ob das Kirche und Staat auch akzeptieren.:D
 
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