Die groteske Weltanschauung

Damit hast du Recht, ich finde trozdem das der Bahnstreik einfach nervt. Solche Ungerechtigkeiten gibt es überall und wenn man ehrlich ist, trifft der STreik nur die Leute, die die Bahn benötigen. Mag ja sein, dass die Angestellten ungerecht behandelt werden, dennoch muss dort niemand am Hungertuch nagen und es gibt noch viele denen es weitaus schlechter geht un die nicht Streiken!

An die die nicht streiken: SELBER SCHULD

Aber zum aktuellen Bahnstreik gebe ich dir dahingehend Recht das die Bahn den Arbeitgeber durchaus ein gutes Angebot unterbreitet hat, fasst alle Forderungen der GDL wurden erfüllt und dennoch nahm die GDL das Angebot nicht an.
 
An die die nicht streiken: SELBER SCHULD

Aber zum aktuellen Bahnstreik gebe ich dir dahingehend Recht das die Bahn den Arbeitgeber durchaus ein gutes Angebot unterbreitet hat, fasst alle Forderungen der GDL wurden erfüllt und dennoch nahm die GDL das Angebot nicht an.

Es kann ja nicht jeder streiken. Beamten z.B. haben Streikverbot! Es gibt auch Gruppen, indenen ein Streik wenig bringen würde, aber die Bahn hat halt die Position, dass die Angestellten dort zu einfach streiken können.
 
Es kann ja nicht jeder streiken. Beamten z.B. haben Streikverbot! Es gibt auch Gruppen, indenen ein Streik wenig bringen würde, aber die Bahn hat halt die Position, dass die Angestellten dort zu einfach streiken können.

Gut ich war auch etwas zu vorschnell mit meiner Antwort, aber die Ampel wurde grün ;-)
Ja es gibt natürlich Berufsgruppen die nicht streiken können. Z.B. Krankenschwestern, diese dürfen schon streiken wenn die Notbesetzung gegeben ist. Aber wenn die Abteilung seit fünf Jahren in Notbesetzung arbeitet dann fällt streiken aus. Und das ist typisch Deutsch! Vorne hui und hinten Pfui!
 
Mal ungewohnt kurz und knackig, weil ich mich soooo freue ^^ :

"Süß, wie sich alle Welt über den Blatter-Rücktritt freut. Und da ist das Wort "alle" sogar mal angebracht.
Die Fans freuen sich, dass ihr Sport endlich sauber wird, und üben schon mal den nächsten Bestürzungsanfall, wenn in ein paar Jahren ... Monaten ... Wochen ... morgen rauskommt, dass der Nachfolger auch geldaffin ist.

Die Funktionäre atmen auf, weil durch dieses Opfer das Interesse der Öffentlichkeit nachlassen wird und sie so wieder leichter abkassieren können.

Der Fußballsport ist sowieso frei von jeder Schuld, wie sich das für einen anständigen Götzen gehört, und kann jetzt weiter durch die Decke wachsen.

Die Kritiker können die Aktion als ihren Erfolg verkaufen, und wenn sie sich nur lange genug einreden, dass Blatter dadurch total am Ende ist und alles bereut, glauben sie das vielleicht sogar irgendwann selber.

Die öffentlich-rechtlichen Anstalten haben Stoff für mindestens 6 weitere Talkrunden und können danach wieder hemmungslos Gebührengelder im jetzt reingewaschenen thematischen Overkill verbraten.

Und der Blatter Sepp kommt sogar ohne Strafe davon, zieht sich auf eins seiner Schlösser zurück und schreibt vielleicht sogar ein Buch darüber, warum er als durch und durch ehrlicher Mensch *hust* praktisch zu diesem Rückzug gezwungen wurde.

Was für ein Mörder-Happy-End. Respekt! "
 
Wir alle erleben Momente.
Momente, in denen wir unsere eigenen Erwartungen übertreffen.
Manchmal sind diese Momente klein.
Und manchmal schreibt man ein ganzes Buch.
In uns allen steckt etwas Großartiges.
In mir ein Autor, in euch potentielle Leser.
Das ist etwas, das uns verbindet.
Das euch inspiriert.
Das mir das Mittagessen auf den Tisch bringen könnte.
Deshalb stehe ich auf, wenn ich gegen Mittag erwache.
Deshalb schaffe ich meistens den Weg ins Badezimmer, ohne zu stürzen.
Deshalb solltet ihr mir etwas zurückgeben, am besten euer Geld.
Und deshalb gebe ich nicht auf, sondern schreibe bereits am zweiten Teil.
Das macht euch alle, auf eure eigene Art und Weise, zu Konsumenten.


Die groteske Weltanschauung - Für den Konsumenten in uns allen.


(Bitte das Ganze geistig selbstständig mit kitschiger Musik und Zeitlupenstudien lesender Menschen unterlegen. Danke.) ;)
 
So, habe mit dem Buch am Wochenende angefangen und finde das ist ein wirklich gelungenes Debüt, auch wenn ich es noch nicht fertig gelesen habe, aber bis zum bisherigen Part ist das mein Fazit. Aus meiner Sicht steht vieles drin, über das man nachdenken kann, privat und öffentlich und finde es auch wirklich amüsant geschrieben, vor allem bei "1000 nackte Kerle auf dem Himmelspissoir" hatte ich viel Grund zum Lachen, ich glaube als Kabarettist könntest du genauso Karriere machen wie als Schriftsteller. Zwar bin ich thematisch nicht immer im Einklang mit dir, ist aber auch denke ich normal, jedoch hast du mich auch in mancherlei Hinsicht zum Nachdenken angeregt. Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächsten Kapitel, die heute fällig werden!^^

PS: Danke für die Widmung ;)
 
Zwar bin ich thematisch nicht immer im Einklang mit dir, ist aber auch denke ich normal, jedoch hast du mich auch in mancherlei Hinsicht zum Nachdenken angeregt.

Und genau so ist es auch beabsichtigt. Und wegen dem gewollt fehlenden Einklang habe ich ja auch so ein großes Themenfeld beackert, ein Konzeptbuch wäre mir einfach nicht kontrovers genug. Der zweite Teil ist jetzt soweit grob durchgeplant, und da wird es verstärkt um Politik, Antirassismus, Zoo, Zirkus, Fußball und Fernsehen gehen. Also alles Themen, die im ersten Teil gar nicht vorkommen. Ich glaube, ansonsten würde es mir auch keinen Spaß machen. Vor allem kann ich auch gar nicht anders, als direkt auf der Rasierklinge zu balancieren. Ich geniesse auch gerade die Rückmeldungen in vollen Zügen. Jeder hat sein Favoritengebiet, für das er mich lobt, jeder hat sein Hassgebiet, das in seinen Augen gar nicht geht, aber alle attestieren mir gute Unterhaltung. "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert". Bis jetzt läuft es wirklich perfekt, ich bin selber angenehm überrascht. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Wunder in der Einkaufsstraße

Ich glaube, morgen bin ich im Lokalteil meiner Heimatzeitung. Was ist passiert? Ich stand gerade hinter jemandem bei Netto in der Schlange, der nicht genug Geld hatte. Er kramte da so ziemlich seinen kompletten Tascheninhalt raus, der Haufen vor der Kassiererin bestand irgendwie auch nur aus Rotgeld, trotzdem reichte es nicht.


Da der Mann auch noch unübersehbar eine dunkle Hautfarbe sein Eigen nannte, animierte das irgendjemanden hinter mir direkt zu einem gezischten "Typisch". Um dieser ungeheuerlichen Farce die Krone aufzusetzen, war der Kerl übrigens auch noch nicht mal nackt! Wie können sich die Typen eigentlich Kleidung leisten? Ohne Löcher! Und nicht mal ansatzweise stinkend!! So schlecht scheint es ihnen ja nicht zu gehen!!!!!!einself!!!1111!!!


Egal, jedenfalls sah ich dann mal den Zeitpunkt erreicht, etwas grotetypisches in das heitere Schauspiel einzubringen, also fragte ich die Kassiererin, wieviel Mammon denn zum kompletten Einkaufsglück noch fehlte. Als die Antwort "53 Cent" kam, verbiss ich mir erfolgreich das Lachen, worauf ich übrigens jetzt noch sehr stolz bin, und erklärte mich bereit, den ungeheuerlichen Betrag auf meinen Einkaufsbon zu nehmen. Wozu ist man schließlich reicher Starautor mit einem dreistelligen Monatseinkommen, dazu noch im mondän-niedrigen Bereich?


Das ging aber leider nicht, warum weiß ich nicht, in dem erklärenden Gemurmel kamen aber die Wörter "Storno" und "Schlüssel" öfters vor. Jedenfalls zwang mich das Ganze dann zur Barzahlung, die ich unglücklicherweise mit meinem im Portemonnaie alternativenlosen 20 €-Schein erledigen musste.


Nach der Wechselgeldorgie war die Sache vorerst geklärt, nur dass mein Schuldner sich das "Danke" verkniff und lediglich mit einem lächelnden Nicken von dannen zog, sorgte wieder für Erregung im Teil der Schlange, den ich nur mit meinem Hintern beobachten konnte. Mir war das aber eher egal, im Ernstfall hätte ich sowieso nicht damit umgehen können, wenn sich jemand für 53 Cent bedankt.


Allerdings gab es noch ein heiteres Fazit, denn mein Einkauf belief sich ironischerweise auf 19,79 €. Was dazu führte, dass ich völlig untypisch meinen Mittelpunkt auf die Spitze treiben musste, indem ich die Kassiererin extra laut für jedermann verständlich damit konfrontierte, dass ich soviel Geld gar nicht dabei hätte. Aber noch während sie sich erkundigte, welches Teil ich denn folgerichtig von meiner Liste streichen wöllte (ich könnte übrigens schwören, erste Abzugshähne klicken gehört zu haben), schlug ich eine Zahlung via EC-Karte vor. Meine Güte, wozu brauche ich eigentlich noch Fernsehen?
 
https://volksverpetzer.de/2015/06/angst-vor-asylbewerbern/

Wahrscheinlich wird der Schmonz hier wieder ohne Vorschaubild dargestellt, was immer blöd aussieht, dessen korrekte Umsetzung ich aber wie so vieles Technische noch nicht begriffen habe. ^^ Interessierte können aber trotzdem beruhigt draufklicken. Das ist ein Link zu meiner Kolumne im Volksverpetzer und enthält die gleichen kruden Texte, die ich auch sonst hier vorstelle. ;)
 
Morgen ne 5 Stunden Zugfahrt vor mir. Dann kann ich endlich mal reingucken.
 
Am 24. August jähren sich die Ausschreitungen von Rostock Lichtenhagen. Damals vor 23 Jahren brannte in dieser Stadt ein Asylbewerberheim, angesteckt von ein paar hundert Terroristen, die aber von tausenden Sympathisanten aus der Bevölkerung unterstützt wurden.


Und was hat Deutschland daraus gelernt? Was waren die echten Konsequenzen aus den ganzen nachträglichen Krokodilstränen von beteiligten "Wir sind keine Nazis, denn ihr habt das Neo vergessen"-Typen und Politikern? Absolut nichts. Die Parallelen zu den heutigen Umständen sind sogar erschreckend.


Wieder läuft in diesem Land gegenwärtig ein unsichtbarer Countdown, bis erneut Menschen brennen. Momentan sieht es sogar danach aus, als würde das pünktlich zum Jubiläum geschehen. Die Namen der meist sächsischen Städte, die praktisch demnächst Vollzug melden müssen, schiessen wie die Pilze aus dem Boden. Da läuft so eine Art Höhlenmenschenolympiade in Sachen Menschenjagd, täglich übernimmt eine neue Stadt die Führung und legt die Messlatte höher.


Die Polizei ist wie damals in Rostock überall unterpräsentiert. Die Ausschreitungen werden Tage vorher angekündigt und finden sogar über immer längere Zeiträume statt, trotzdem ist kein vernünftiges Aufgebot vor Ort. Stattdessen werden ein paar Alibibeamte vor die Wahl gestellt, ob sie sich vom Mob in der Luft zerreissen lassen oder doch lieber nur zugucken. Einfach hoffnungslos im Stich gelassen von der politischen Ebene.


Auf dieser Ebene wird lieber wie bereits 1992 beschlossen, in das Grundgesetz einzugreifen und das Asylgesetz nochmal zu verschärfen. Im gleichen Atemzug wird der Begriff "Asylschmarotzer" realistisch angepasst, indem zig Politiker die Gunst der Stunde nutzen und sich bei den braunen Wutbürgern anbiedern. Da wird entweder Verständnis gezeigt und die "Sorgen" dieser "Menschen" (böse Anführungszeichen, ich weiß, aber auch ich brauche Strohhalme, und sei es auch nur die unrealistische Unterstellung einer anderen Spezies) werden ernstgenommen, oder es wird komplett die Klappe gehalten. Wie zum Beispiel durch die Kanzlerin, von der man nichts hört.


Warum sollte sie aber auch etwas sagen? Wenn es hier in den nächsten Tagen richtig kracht und der rechtsradikale Mob die ersten Toten präsentiert, kann man ja in Berlin seelenruhig TTIP oder andere Schweinereien durchdrücken. Oder sogar den Hartz4-Satz nochmal drücken. Oder den Mindestlohn wieder ganz einkassieren. Oder auch die verbliebene Rentenkasse der Privatwirtschaft hinterherwerfen. Oder irgendeine andere Klüngelei durchdrücken.


Das Bürgerschaf blökt ja eh nur empört gegen Ausländer und ist da voll mit Tunnelblick beschäftigt. Das ist echt praktisch, denn so kommt es nie darauf, wer ihm eigentlich das gute Leben vorenthält. Das kann in seinen Augen niemals Mutti sein, die steht zurzeit bei 42 %, vielleicht klappt es bei der nächsten Wahl sogar mit der absoluten Mehrheit. Solange sie sich zu nichts äußert und alles weglächelt, steigt ihre Beliebtheit jedenfalls in den Himmel. Und wer mit ihr empört gar nichts mehr anfangen kann, geht gar nicht mehr wählen, ändert also nur die Form ihrer Unterstützung.


Das ist hier alles so peinlich und erschreckend, ich habe echt keine Nerven mehr. Vielleicht sollte man tatsächlich die letzten Moneten zusammenkratzen und einfach nur weglaufen. Aber wohin? Die großdeutsche Krake dominiert ja inzwischen ganz Europa, Amerika ist nicht von ungefähr das leuchtende Vorbild, und es wird schon seinen Grund haben, dass die Flüchtlinge aus dem Rest der Welt in diesen Moloch hier hineinstürmen. Vielleicht sollte ich mich verstärkt darauf konzentrieren, die Hacken zusammenzuschlagen, außer einer Fantasiewelt scheint es hier keine Notausgänge mehr zu geben.
 
Solche Vorfälle zeigen immer wieder, wie viele komplett verblödete Menschen es in Deutschland gibt! Für ein Land, das so viele Bildungsmöglichkeiten hat und sich auch als Aufgeklärt bezeichnet ist das ziemlich traurig! Gegen jeden, der an so einem Übergriff beteiligt war, sollte hart durchgegriffen werden!
 

Da kann ich dir zu 100% zustimmen!
Viele Rechte Mitläufer könnten alleine schon durch Aktionen der Politik verhindert werden. Bessere Transparenz und aufklärung: Wer, Warum nach Deutschland kommt! Zudem versagt die "Integrationspolitik" auch auf ganzer Linie!
Zumal man erst Stellen in der bearbeitung von Flüchtlingsanträgen abgebaut hat, obwohl es vorherzusehen war, dass solche Massen kommen werden! Am einfachsten wäre es ja, die Situationen in den Ländern, als starke Staaten wie die EU oder die USA zu verändern, bspw. Afrika! Aber dazu wird es leider nie kommen, auch wenn das wesentlich cleverer wäre, da das Flüchtlingsproblem noch lange anhalten wird!
 
Pipebomb. ^^

"Auf der einen Seite bin ich total glücklich über jeden Zeitungsartikel und jeden Fernsehbericht, der sich mit der Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen befasst. Da rollt gerade eine ungeheuer motivierende Welle durch das ganze Land.


Sicher poppen dazwischen auch immer wieder Brandanschläge und Neo-Nazi-Demonstrationen auf, aber von ein paar ostdeutschen braunen Hochburgen abgesehen sind die anständigen Menschen immer in der Mehrheit und setzen Signale, die wirklich Mut machen können. Und selbst in den rechtsradikalen Zentren bilden sich immer größere Gegenpositionen, die sich den Ruf ihrer Stadt von keinem Neo-Nazi ruinieren lassen und couragiert dagegen halten.



Trotzdem habe ich auf der andere Seite fast mehr Angst vor diesen Leuten und ihrer Langzeitreaktion, als vor den Rechtsradikalen, so paradox sich das jetzt auch anhört. Denn die rechten Kräfte bilden nach wie vor eine Minderheit, inzwischen wacht der Staat auch etwas auf und geht konsequenter gegen diese Verbrecher vor. Das ist also ein Problem, was man über kurz oder lang in den Griff bekommen wird. Deshalb wird mir auch mulmiger bei dem fiesen Stimmchen, das mich darüber aufklärt, dass die 800.000 Flüchtlinge die Schätzung für 2015 sind und alle Zeichen darauf stehen, dass dies nur der Anfang von einer Welle ist, die nicht abreißen wird.


Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, denn momentan nehme ich nur wahr, dass Neo-Nazis wegen Postings auf Facebook verstärkt angezeigt werden, Leute eine unglaubliche Spendenbereitschaft an den Tag legen und auch immer mehr Menschen Hilfe bei der Ankunft von Flüchtlingen leisten. Ich sehe allerdings nirgendwo, dass die Politik in irgendeiner Art und Weise gegen Fluchtursachen vorgeht. Im Gegenteil steht da alles nur auf Abwehr, sei es durch Grundgesetzänderungen, sei es durch Grenzzäune, sei es durch bewusste Hetze der sogenannten Volksparteien. Allen voran die CSU, bei der mir niemand ernsthaft erzählen kann, dass es sich dabei um keine rechte Partei handelt, die ein ganzes Bundesland regiert.


Momentan ist die Hilfsbereitschaft enorm hoch, ich mache mir aber ziemlich Sorgen darüber, wie das aussieht, wenn jedes Jahr mehr Menschen Asyl beantragen. Wer sich wirklich gruseln will, der sollte die Seite der UNO-Flüchtlingshilfe ansurfen. Ich zitiere diese Seite hier mal einfach: „Derzeit befinden sich weltweit knapp 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Dies ist die höchste Zahl, die jemals von UNHCR verzeichnet wurde. Und sie wächst weiter. 2014 wurden 13,9 Millionen Menschen zur Flucht getrieben - viermal so viele wie noch 2010. Jeden Tag machten sich durchschnittlich 42.500 Menschen auf den Weg auf der Suche nach Frieden, Sicherheit und einem neuen Leben.“


Bei diesen Zahlen haben wir noch nicht mal darüber gesprochen, was es für ein Armutszeugnis ist, dass die Industrieländer Staaten wie Pakistan und den Libanon auf Millionen Flüchtlingen praktisch sitzen lassen. Die 800.000 Menschen, bei denen Europa angeblich jetzt schon Unterbringungsprobleme bekommt, sind ein Witz gegen die Zahl, die dieser Kontinent aufnehmen müsste, wenn tatsächlich mal eine gerechte Verteilung anstehen würde.


Die Menschen fliehen aus ihrem Elend, hier werden sie auch mit immer offeneren Armen aufgenommen, aber das gilt leider nur für die Bevölkerung. Von der politischen Ebene kommt da nicht ein Lösungsvorschlag, der darüber hinaus geht, populistisch gegen das „Pack“ auf der Straße zu pöbeln. Was sich inzwischen sowieso als typisches politisches Säbelrasseln ohne jede Konsequenz offenbart hat. Aber selbst wenn das anders wäre, liefe es eher unter „Netter Versuch“, wenn jetzt mal ernsthaft gegen rechts durchgegriffen werden würde. Denn das würde keinen Menschen davon abhalten, seine Heimat zu verlassen.


Gehen wir doch mal die drei Hauptursachen für Flucht durch und fangen mit den sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen an. Diese Leute werden erst zuhause bleiben, wenn sie dort eine Zukunft besitzen und das unglaubliche Luxusgefälle zu Europa und Amerika abgebaut wird. Das erreicht man aber nicht dadurch, indem man sein Facebook-Profilbild auf „Refugees welcome“ ändert, da müssen die Weichen im Lager der westlichen Made im Speck ganz klar auf Verzicht gestellt werden. Und wenn das geschieht, würde ich mein Geld nicht mehr darauf wetten, dass so etwas auf eine große Welle des Verständnis und der Unterstützung treffen würde.


Die Menschen hier in Deutschland verlassen schon empört den Fernsehsessel, wenn sie an einem Tag in der Woche kein Fleisch essen sollen. Interessierte können da mal gerne bei den Grünen nachfragen, wie solche Vorstöße hierzulande aufgenommen werden. Wie soll man diesen Leuten erklären, dass Afrika ab sofort nicht mehr dafür missbraucht wird, um die Rinderherden und die Monokulturen aus Futtermitteln bereitzustellen, sondern ab sofort seine Weide- und Anbauflächen selber benutzt, damit dort niemand mehr an Hunger sterben muss und eine eigenständige Wirtschaft etabliert werden kann?



Ich als Freak habe auch leidvolle Erfahrungen mit dem Thema „Fair Trade“ gemacht. Egal ob auf der Arbeit oder im Familienkreis, ich war und bin überall von durch die Bank netten Menschen umgeben, die aber trotz aller sonstigen Nettigkeit mich für einen Spinner hielten. Eben weil ich für Kaffee 2 Euro mehr auf die Theke gelegt habe, nur um Arbeitern ein faires Arbeitsgebiet zu garantieren. Wieso man das tun sollte, haben diese Menschen noch nie verstanden, schon gar nicht, wenn die Ausbeutervariante sogar im Angebot war. Wie will man diesen Typen die globale Umverteilung näher bringen? Sobald die hören, dass sie auf lange Sicht auf Dinge verzichten müssen, weil die der Dritten Welt nicht mehr geraubt werden dürfen, endet ihr Verständnis. Mit ein bisschen Glück fragen diese Damen und Herren noch, ob sie stattdessen Weihnachten nicht eine Decke oder noch besser einen Gutschein spenden können. An ihrem überbordenden Lebensstandard darf aber nicht gedreht werden, denn das wäre echt unverschämt.


Bei der zweiten Fluchtursache Krieg sieht es nicht viel besser aus. Die Top 7 der größten Herkunftsländer von Flüchtlingen lautet wie folgt:
1. Syrien - 3,88 Millionen
2. Afghanistan - 2,59 Millionen
3. Somalia - 1,11 Millionen
4. Sudan - 648.900
5. Südsudan - 616.200
6. Demokratische Republik Kongo - 516.800
7. Myanmar – 479.000
Dem geneigten Leser wird dabei vielleicht auffallen, dass das alles Länder sind, die von Deutschland, Amerika, Russland und anderen Industrieländern mühsam aufgerüstet wurden. Und selbst aktuelle Konflikte finden da ausschließlich mit westlichen Waffen statt, sei es durch eine Besetzung wie im Fall von Afghanistan, sei es durch eine Militarisierung der Nachbarländer wie im Fall der afrikanischen Kandidaten.


Ganz ekelhaft wird es im Fall von Syrien. Zwischen 2002 und 2013 gab unsere Regierung grünes Licht für Waffenexporte im Wert von über 13 Millionen Euro, hauptsächlich in Form von Fahrzeugen und Panzern sowie chemischen Stoffen und Kleinwaffen. Seitdem das Wirtschaftsministerium unter der Führung von Sigmar Gabriel steht, hat sich die Zahl der Waffenexporte verdoppelt. Und jeder, der davon ausgeht, dass sich das 2016 bestimmt ändert, ist naiv oder steht unter Drogen.


Das Waffengeschäft ist in jedem Industrieland eine feste Größe. Darauf verzichtet keine Regierung freiwillig, zumindest nicht hierzulande die aktuelle GroKo, die auch jetzt schon für die nächsten 50 Jahre das Regierungsticket praktisch gelöst hat und nur noch über die jeweilige Zusammensetzung nachgrübeln muss. Im Zweifelsfall werden immer Arbeitsplätze und wirtschaftlicher Reichtum ins Spiel gebracht, also wird die Welt weiter aufgerüstet, also geraten diese Waffen praktisch im Stundentakt in die falschen Hände, also werden die Flüchtlingsströme aus diesen Ländern nicht abreißen, sondern sich im Gegenteil verstärken.


Womit wir bei der dritten Fluchtursache sind, die sich fast noch hoffnungsloser präsentiert. Das ist nämlich einfach der Klimawandel. Der lässt Meeresspiegel steigen und macht so Küstenregionen unbewohnbar, durch ihn kommt es in manchen Regionen zu immer stärkeren Ernteausfällen, er sorgt für verstärkte Steppen- und Wüstenbildung, woanders erzeugt er immer stärkere Umweltkatastrophen, die auch immer nur Trümmer hinterlassen.


Mit der Warnung vor diesem Klimawandel bin ich praktisch aufgewachsen. Erst hieß es, wenn wir das Steuer bis zum Jahr 2000 nicht herumreißen, ist der Point of no Return erreicht. Im Jahr 2000 wurde die Prognose auf 2010 verschoben. 2010 wurden sicherheitshalber gar keine Angaben mehr gemacht, und der aktuelle Klimagipfel hat ergeben, dass bis zum Jahr 2050 aber mal sowas von am Emissionsausstoß gewerkelt wird, und jeder, der es bis dahin nicht schafft, ist doof und darf nicht mehr bei zukünftigen Gipfeln mitmachen.


Anders ausgedrückt habe wir diesen Point of no Return längst überschritten, fachmännisch kommentiert von beruhigenden Politikern und Bürgern, die sich „nicht verrückt machen lassen“. Unter anderem auch deshalb, weil ja mit ein bisschen Glück sowieso ihre Kinder die Suppe auslöffeln müssen. Als Fakt bleibt jedenfalls, dass gegen die Fluchtursache auch nichts getan wird, zumindest nichts in den nächsten 50 Jahren, es sei denn, Superman oder Jesus lassen sich überraschend nochmal hier auf Erden blicken. Sollte das nicht der Fall sein, werden weiterhin Menschen durch klimatische Einflüsse ihrer Heimat beraubt, und natürlich werden sich deshalb auch diese Menschen weiter auf in Richtung Fremde machen.


Ich packe gerade eine Happy Box, und ich bin mir absolut sicher, dass diese Dinge ein paar Menschen glücklich machen werden. (Übrigens eine sehr tolle Aktion, auf die ich gerne nochmal hinweise http://www.deinehappybox.de/heidenau/) Aber trotzdem mache ich mir keine Illusionen darüber, dass so etwas ein wichtiger Tropfen ist, der allerdings auf einen glühend heißen Stein trifft. Und das solange, bis die Politik sich dem Flüchtlingsthema tatsächlich mal stellt, die globale Umverteilung angeht und alle Bürger über die absolute Notwendigkeit aufklärt.


Sollte das utopisch sein, dann gilt das leider auch für einen positiven Ausgang der kompletten Debatte in der realistischen Umsetzung. Und dabei sollte sich niemand allzu sicher sein, auf einer sicheren Seite zu stehen. Denn Menschen in Not werden sich auf Dauer nicht durch Mauern und schon gar nicht durch Gesetze aufhalten lassen. Das würde ich in ihrer Lage auch nicht. Im Gegenteil würde ich Hass auf Menschen entwickeln, die mich aussperren und im Elend zurück lassen, während sie Europas nächsten Superstar suchen, pappsatt Essen wegwerfen und sich als absolute persönliche Ungerechtigkeitsspitze über eine höhere GEZ-Gebühr aufregen."
 
Wiedermal viel Wahres dabei!
Flüchtlinge werden neben dem Klimawandel zu dem PROBLEM unserer Zeit!
Allerdings stehe ich der Sache des Spendens etwas kritischer gegenüber. Denn ich glaube nicht, dass wir durch solche Aktionen irgendwelchen Menschen auf der Welt helfen können. Egal ob du 3 oder 1 Euro für einen Kaffee zahlst, ich glaube kaum, dass dadurch ein Arbeiter mehr verdient! Wir leben in einer beschissen korrupten Welt und nur weil wir mehr zahlen, heißt das nicht das andere mehr bekommen! Hier können nur die Regierung etwas ändern, indem sie die Ausbeutung der ärmeren Teile beenden! Hätte man Weitsicht, würde man erkennen, dass man das Problem der Flüchtlinge nur so bekämpfen kann! Sorgt dafür, dass sich in Afrika stabile Wirtschaften aufbauen können! Allerdings könnten dann die europäischen Unternehmen nicht mehr billig "einkaufen" und das will man ja nicht. Aber wenn dann 4 Mio Leute vor deiner Tür stehen und rein wollen, wie sieht es dann aus? Irgendwann muss man was tuen!
Das Thema mit den Waffenexporten ist natürlich auch heikel. Fragt mich jemand, ob Deutschland diesen reduzieren sollte oder damit sogar ganz aufhören, sage ich NEIN! Denn was bringt es, wenn wir damit aufhören? Das Konfliktpotenzial bleibt und andere Ländern liefern weiter! Nur wir machen keinen Gewinn mehr. Hier müssten sich, alle großen Waffenexportöre zusammentuen. Nur wenn hier alle an einem Strang ziehen und den Geschäftszweig des Rüstungsexportes komplett abschaffen, kann sich hier nachhaltig etwas ändern! Es wird zwar weiter viel Konfliktpotenzial geben, doch ohne gute Waffen wird es zumindest schwieriger! Aber auch das wird nicht passieren, denn die Unternehmen sind viel zu einflussreich. Schon in Europa ist das schlimm und von den Amis wolln wir garnicht erst anfangen! Solang Unternehmen unter den Tischen so viel EInfluss auf die Politik haben, wird sich wenig ändern in der Welt! Klimaschutz ist da ja direkt das nächste Beispiel, aber da fang ich jetzt lieber nichtmehr mit an....
In deisem Sinn: #kizweltuntergang
 
Bekommen Ihre Wasserstandsmeldungen keine zufriedenstellende Like-Anzahl? Werden Ihre mühsam zusammengeschusterten Einwürfe nicht in der erwünschten Höhe geteilt? Mangelt es Ihnen an Zustimmung in der Kommentatorenspalte? Dann machen Sie doch einfach mit bei der heiter braunen "Asylbewerber müllen Deutschland zu"-Aufklärungskampagne, der neuen Trendsportart für alle Menschen mit dem IQ eines Meerschweinchens.


Die Spielregeln sind so mannigfaltig wie einfach, da können Sie sich die auf Ihren Leib zugeschneiderte Vorgehensweise aus einem riesigen Pool heraussuchen. Und keine Angst, wirklich jeder kann hier mitmachen, das Regelwerk wurde sogar extra für Leute entworfen, die beim Essen mit Messer und Gabel immer nur ihr Auge treffen.

Fangen Sie am besten klein an, fotografieren Sie einen beliebigen Bürgersteig vor einem McDonalds-Drive-In, bevor die Müllabfuhr da war und schieben Sie dieses Schlachtfeld einem Asylbewerberheim in die Schuhe, das Sie sich frei ausdenken können. Der Name ist da nämlich völlig egal, das überprüft sowieso niemand. Solange das Schlagwort "Asyl" im Text vorkommt, können Sie das Ganze auch ruhig nach Lummerland verfrachten, ohne dass Ihr Klientel stutzig wird. Mit so einem Schnappschuss sollten schon bereits um die 100 Likes und 20 Verteilungen drin sein.


Schon sind Sie bereit für Stufe 2, das ist Ihre eigene Mülltonne. Verteilen Sie den Inhalt großzügig in irgendeiner Parkanlage in Ihrer Nähe, und denken Sie sich gleichzeitig eine Geschichte über ein rauschendes Fest aus, das Sie am Vortag akustisch wahrgenommen haben und auf dem Sie nicht einen deutschen Satz identifizieren konnten. Durch diesen Kreativitätsbonus könnten Sie schon in den vierstelligen Like-Bereich vorstossen.


Jetzt ruft bereits der Profibereich in diesem Wahnsinnshobby. Dafür schmuggeln Sie sich in den Servicebereich eines beliebigen Riesenkonzerts oder einer anderen Großveranstaltung und fotografieren einfach die Halle, nachdem die einheimische Meute von dannen gezogen ist. Rein von der Optik her präsentieren sich solche Locations grundsätzlich wie Dresden 45, fehlt nur noch der empörte "Das ist der Aufenthaltsbereich eines klingonischen Asylbewerberheims. Wie undankbar kann man sein?"-Weckruf und Sie stoßen in Like-Dimensionen vor, die vorher noch keine Amöbe vor Ihnen betreten hat.


Besonders gut kommt es auch, wenn Sie den Container eines Supermarkts für die Nachwelt festhalten. Dort finden sich immer tonnenweise abgelaufene Nahrungsmittel, täglich weggeworfen in der deutschen Überflußgesellschaft. Profi-Tipp: Dekorieren sie das Ganze unbedingt mit irgendwelchem Spielzeug, das gibt einen Empörungsschub von Hastdunichtgesehen. Da braucht es dann nur noch einen mahnenden "SO wird also mit unseren Spenden umgegangen. Deutschland wach auf!"-Hinweis und Sie werden von Verteilungen förmlich erschlagen.


Sollten Sie bei Ihrer Fotosafari übrigens immer nur ein menschliches Auge erwischen, dann sind Sie von der doch recht komplizierten Handhabung einer Kamera überfordert. Diese neumodischen Dinger funktionieren leider nur, wenn man sie in der dafür vorgeschriebenen Richtung benutzt. Allerdings ist das kein Grund zum Verzweifeln, googeln Sie einfach nach "Rio Brasilien Müllkippe" und veröffentlichen Sie gleich das erste Bild mit den warnenden Worten, dass man dieses Flüchtlingsheim vor lauter Unrat, den die Bewohner 2 Stunden nach ihrer Ankunft verursacht haben, gar nicht mehr sieht. Sie werden massig neue Freundschaften im Kommentarbereich schliessen können, sofern Sie großzügige Abstriche in Sachen korrekte Grammatik, Körperhygiene und eigenständiges Denken machen.


Mit ein bisschen Glück finden Sie sogar ein Asylbewerberheim, in dem die Bewohner tatsächlich ihren Abfall neben die Tonne geworfen oder das Ding überhaupt nicht benutzt haben. Da können Sie dann sogar irgendwelche Echtsheitszertifikate wie nachzuprüfende Hausnummern auf ihrem Schnappschuss verewigen. Denn sicher erzeugt der Durchschnittsdeutsche mehr Abfall als jedes afrikanische Dorf insgesamt und natürlich wären alle Germanen ohne die städtische Müllabfuhr, die wöchentlich hinter ihnen herräumt, bereits in ihrem Plunder erstickt, aber darum geht es ja nicht.


Sie sind der mutige Aufklärer in Sachen Asylmissbrauch, weil es den kaum gibt, greifen Sie nach jedem Strohhalm, und sollten selbst die ausgehen, erzeugen Sie einfach selber Motive. Dabei ist es auch völlig egal, wie unmöglich diese Pseudotatsachen intelligenten Menschen zu vermitteln sind. Sie sind rechts, also ist Ihre Zielgruppe verbindlich minderbemittelt und glaubt alles, was sie glauben will. Worauf warten Sie also noch? Ihre Fans sind besorgte Allesfresser, die nur auf Häppchen von Ihnen warten und dabei nicht einmal nachhaken werden, solange nur ihre Hassattitüde befriedigt wird. Vergessen Sie also auf keinen Fall Ihre Kamera, wenn sie das nächste Mal auf Toilette gehen. Mit dem richtigen Zoom lässt sich selbst dieser Scheiß vor den braunen Karren spannen. Versprochen.
 
Also wenn ich Diktator of the World wäre, dann gäbe es z.B. Nur noch schönes Wetter und es gäbe ein Waffen aller Art Herstellungsverbot! Außer Polizisten, die bekommen Betäubungspistolen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir spammen diesen Bereich aber bitte nicht mit Kommentaren zu, die davon handeln, was für ein Paradies ein diktatorischer Polizeistaat doch wäre. Das ist irgendwie dämlich.
 
Gute Nachrichten: Man kann mich ab jetzt mit PNs verschonen, in denen diffus darauf hingewiesen wird, dass ich und alle anderen Gutmenschen sich in 10 Jahren noch ziemlich in Sachen Flüchtlingsstrom umgucken werden. Ich wüsste nämlich nicht, dass ich irgendwo etwas geschrieben hätte, was etwas anderes suggeriert. Natürlich wird hier in noch viel absehbarer Zeit dieses ganze Thema allen um die Ohren fliegen, jeder, der etwas anderes behauptet und sich in "Wir schaffen das"-Plattitüden flüchtet, hat seinen Sinn für die Realität verloren. Das Problem, das ich mit solchen Aussagen habe, ist lediglich, dass sie die flüchtenden Menschen als zu bekämpfendes Gefahrenpotential ausmachen.

Der Krieg in Syrien erreicht täglich neue Spitzen, da werden also auch in den nächsten Jahren noch zig Menschen vor fliehen müssen. Der kleine Bruder in Afghanistan kommt auch langsam wieder in die Pubertät, von dort wird der Strom also auch nicht abreißen. In Afrika wurde noch nie etwas von irgendeinem Militärbündnis gegen die Milizen und Diktaturen getan, geschweige denn gegen den Hunger, also wird auch in diesen Landstrichen keine plötzliche Zufriedenheit ausbrechen, die zum Verweilen einlädt.

Egal, welches Elendsland man sich anguckt, nirgendwo wird etwas gegen Fluchtursachen getan. Das hat natürlich zur Folge, dass immer mehr Menschen ihre Heimat verlassen müssen und versuchen, woanders unterzukommen. Und diese Leute wird niemand mit dem Hinweis darauf aufhalten können, dass es hier in Europa nur Platz für ihre Rohstoffe gibt und sie ansonsten bitte in unseren Wirtschaftskriegen verrecken oder einfach still ihre Sklavenarbeit möglichst weit weg vom Konsum verrichten sollen.

Diese Menschen stoppt auch niemand durch Vorkontrollen, irgendwie der einzige "Lösungsansatz", den ich von unserer Regierung zum Thema gehört habe. Das ist lediglich ein Ausdruck von Hilflosigkeit und politischer Inkompetenz, wenn man sich wirklich darauf verlässt, dass man jetzt an bestimmten Punkten an Europas Grenzen eine "Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen"-Tombola veranstalten kann und sich dabei darauf verlässt, dass die abgelehnten Kandidaten den holprig bewiesenen Unsinn ihrer Flucht einsehen und brav zurück in ein Land marschieren, in dem es für sie keine Alternativen oder Perspektiven mehr gibt.

Also wird der Flüchtlingsstrom die nächsten Jahr(zehnt)e nicht abreissen, und logischerweise wird es dadurch auch immer enger auf dem Kontinent der Maden im Speck. So etwas könnte man nur verhindern, wenn man nicht mehr wie blöd Waffen in Länder exportiert und sich nicht den Wohlstand der ersten Welt vor den Küsten und in den Minen der dritten abholt.

Davon will aber niemand absehen, zumindest niemand in Verantwortung, also wird und muss das ganze Ding explodieren. Entweder durch einen Schießbefehl an hochgezogenen Grenzen in einem neuen europäischen Reich, oder durch einen nicht abreißenden Strom aus Menschen, denen man in ihrer Heimat alles genommen hat und die deshalb ihre einzige Hoffnung in einer Flucht sehen. Die Alternative dazu wären fähige Politiker mit Weitsicht, die hätten aber schon vor Jahren gehandelt und haben vor allem nichts mit dem aufgescheuchten Hühnerhaufen zu tun, der aktuell weltweit das Sagen hat.

Ich habe den Roten Alarm also durchaus bemerkt, ergo kann man sich jeden Hinweis darauf sparen. Vor allem sollte man mich mit menschenfeindlichen Hasspamphleten verschonen, die thematisieren, was man jetzt dagegen tun muss. Denn in dem grausamen Event spiele ich im Team "Flüchtlinge", also werde ich diese Menschen auch nie als fadenscheinige Sündenböcke besetzen. Jeder, der das tut, sorgt nur dafür, dass die ganze Chose überkocht, einfach schon dadurch, dass er die falschen Feindbilder besetzt.
 
Oben