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Night of Champions 2012: Darum muss Dolph Ziggler eincashen
Der World Heavyweight Champion Sheamus und der mexikanische Autoliebhaber Alberto del Rio fehden nun schon um genau zu sein seit der Smackdown Ausgabe nach Wrestlemania gegeneinander. Diese Zeitspanne beträgt nun schon über 5 Monate und obwohl es dazwischen mal eine kleine Auszeit gab, wirkt das Programm schon seit einiger Zeit extrem ausgelutscht.
Die Zeit, in der eine Rivalität über mehrere Monate interessant gehalten werden konnte, scheint weit hinter uns zu liegen. Eine Fehde über ein ganzes Jahr scheint aus heutiger Sicht unmöglich realisierbar zu sein. Vielleicht liegt es aber auch vor allem daran, dass Sheamus und Alberto del Rio kein Batista und Undertaker oder Triple H und Shawn Michaels sind, die sich über einen sehr langen Zeitraum immer wieder bekriegten, ohne dabei auf Dauer an Relevanz zu verlieren.
Nachdem es zunächst ein Fatal Four Way Match bei Over the Limit und ein Triple Threat Match bei Smackdown gab, trafen die beiden Dauerrivalen bei Money in the Bank und beim Summerslam in Singles Matches aufeinander. Mal abgesehen von der eher dämlichen Storylines um gestohlene Autos, Touts und abgesetzte Matches, die dann doch stattfanden, waren diese Auseinandersetzungen auch wrestlerisch nie wirklich ein Augenschmaus.
Mit dem Blick auf Night of Champions hat wohl auch dass WWE Creative Team festgestellt, wie festgefahren diese Rivalität mittlerweile ist. Das Verbot des Brogue Kicks erscheint da wie ein verzweifelter Versuch, einer toten Fehde neues Leben einzuhauchen und auch den Charakter von Sheamus wieder interessanter zu gestalten. Doch selbst mit dem Einbeziehen von Ricardo Rodriguez und David Otunga will die Fehde einfach keine Fahrt mehr aufnehmen.
Ein Zyniker könnte behaupten, dass selbst das Divas Title Match bei Night of Champions besser aufgebaut wurde als dieses Aufeinandertreffen. Sheamus Regentschaft als World Heavyweight Champion erscheint derzeit in einem sehr unspektakulären Licht, denn Siege über den immer gleichen Gegner bringen dem Iren absolut gar nichts. In zwei oder drei Jahren wird man sich mit Sicherheit an kaum einen Angle zwischen den beiden mehr erinnern.
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es nur eine klare Möglichkeit, das Titelgeschehen um den zweitgrößten Titel der WWE wieder interessant zu gestalten. Und diese Möglichkeit trägt den Namen Dolph Ziggler. Der Kofferträger des blauen Brands musste zwar bereits einige klare Niederlagen gegen Sheamus einstecken, ist aber bei einem Großteil der Fans derzeit mehr over als der Ire und konnte zuletzt sogar einige Siege gegen etablierte Kräfte einfahren.
Beim PPV muss sich Ziggler zunächst gegen einen weiteren Mann etablieren, der in der Rangliste noch über ihm steht, Mit Randy Orton steht er aber einem Mann gegenüber, der demnächst einen Film drehen und deswegen eine Auszeit nehmen wird. Sollte Ziggler hier nicht gewinnen, wird dies spätestens bei der kommenden Smackdown Ausgabe der Fall sein. Mit diesem Sieg im Rücken könnte der blonde Engel dem Smackdown Titelgeschehen wieder Aufschwung bereiten, zumal die IWC nach einer Titelregentschaft von Ziggler geradezu lechzt. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür, den zukünftigen „Megastar“ Sheamus kann man auch ohne Titel ein weiteres Mal neu aufbauen.
WFE Ecke – Die erste Ausgabe der neuen Staffel
Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Kolumne wird möglicherweise bereits die zweite WFE Ausgabe dieser Staffel erschienen sein. Doch ich möchte mich noch ein wenig mit der ersten Folge beschäftigen. In den letzten beiden Wochen spekulierte ich ein wenig, was im Verlauf der Staffel passieren könnte. Nun wurden die ersten Weichen gestellt und es sieht so aus, als habe das Booking Team größtenteils andere Pläne als ich vermutete. Von daher muss ich mich nun neu orientieren und fasse mal kurz zusammen, womit nach dieser ersten Ausgabe in der kommenden Staffel zu rechnen ist.
John Marsten ist nun ein Heel
In der ersten Promo der neuen Staffel konnte man gleich bemerken, wie sich ein Charakter im Vergleich zu vergangenen Staffel verändert hatte. Allerdings war dies nicht, wie eigentlich zu erwarten war, Arthur Smith, sondern John Marsten. Der Cowboy wurde im Verlauf seiner Story mit Smith und Hiroshi Yamamoto langsam und bedächtig zum Bösen verführt und hoppla, kaum hat er den Titel, zerreißt er negative Schilder zu seiner Person und legt sich mit den Fans an. Offenbar fand beim Cowboy in der Pause ein rapider Sinneswandel statt, nachdem er feststellen musste, dess er die ganze Zeit von Smith manipuliert wurde. Eventuell hat er ja festgestellt, dass er den Titel nicht dank der Fans, sondern trotz ihnen gewonnen hat, denn immerhin sind sie gegen Ende der letzten Staffel teilweise gegen ihn geturnt, als sich der Cowboy immer mehr mit Yamamoto in die Wolle bekam. Arthur Smith dagegen bleibt weiter undurchsichtig, der Plan sieht wohl vor, ihn in der einen Woche mehr als Face und in der anderen als Heel darzustellen. Wie das in die zukünftigen Storys spielen wird, bleibt abzuwarten.
Die neuen Charaktere bekommen Mentoren
Nur zwei brandneue Superstars konnte das WFE Roster letzte Woche begrüßen. Das bedeutete allerdings auch, dass im Vergleich zu früher weniger Etablierungsarbeit geleistet werden muss. Der monströse Skarin wird sich vorerst mit der Rolle des Bodyguard von Ray Jordan begnügen müssen, die ihm immerhin einen prominenten Platz auf der Card verspricht. Anders als bei David D in der letzten Staffel ist Jordan nämlich ein aktiver Wrestler, der auch mal im Tag Team mit seinem Beschützer antreten kann. Und wer weiß, vielleicht nimmt Skarin ja eine ähnliche Rolle wie Michael Elgin zu Beginn seiner ROH Karriere an, indem er Jordan vor möglichen Gefahren auf dessen Weg zum Titel beschützt und irgendwann aus seinem Schatten heraustritt. Direkt mit Titelgold in Berührung kam Steve Adams, der offenbar in irgendeiner Weise mit den Tag Team Champions zusammenarbeiten wird. Da Adams als Tweener agieren wird, könnte es eine Zeit lang spannend um die genaue Konstellation bleiben. Möglicherweise verbündet sich Adams zunächst mit den British Nightmares, wenn diese allerdings neue Herausforderer brauchen, könnte der Schützling gegen seine Mentoren antreten und ihnen mit einem anderen Partner die Titel streitig machen.
Demonic Damien gegen Vaan wird langsam aufgebaut
Viele waren sicherlich verwundet, als Demonic Damien eher halbherzig gegen seinen Partner Vaan turnte. Bei Fantasymania bot sich in einem TLC Match die Möglichkeit zu einem brutalen Angriff auf seinen ehemaligen Partner, der von Damien allerdings nicht genutzt wurde. Schon zu diesem Zeitpunkt konnte man erahnen, dass in dieser Fehde nicht gleich die Reißleine gezogen werden würde. Stattdessen zeigt man langsam aber sicher das Malheur auf, in dem sich Vaan befindet und versucht gleichzeitig einen neuen Demonic Damien aufzubauen, der um ohne seinen fröhlichen Partner um einiges dunkler werden dürfte. Gut möglich, dass man die erste Hälfte der neuen Staffel einzig und allein zum Aufbau der beiden neuen Charaktere benutzt und dann erst zur zweiten Hälfte richtig mit der Fehde einsetzt, eventuell inklusive Cliffhanger zu nächsten Staffel, wo der Konflikt fortgesetzt werden könnte. Vaan sollte aber spätestens dann nicht mehr der spaßige Stohhutträger sein sondern irgendwann echte, brutale Gegenwehr leisten. Solange man an diesem Punkt ankommt, kann die Fehde selber gerne noch ein wenig herausgezögert werden.
The Metal hat noch nicht mit der Maske abgeschlossen
Man hätte eigentlich damit rechnen können, dass nach Neo-Frakes Demaskierung die Sache mit Lightfires Maske erst einmal wieder gegessen ist. Aber nichts da, The Metal möchte das Stück aus der Hölle offensichtlich gleich vernichten, um damit keine Probleme mehr zu bekommen. Im Prinzip ist das eine simple Storyline, die den ein oder anderen interessanten Twist beinhalten könnte. Metal könnte beispielsweise die Maske am Ende selber aufsetzen oder aber er wirft sie einfach weg und sie kehrt doch zu ihm zurück. Vielleicht schafft er es ja auch doch, sie zu Zerstören, wird dann aber von den Höllengeistern heimgesucht. Auf jeden Fall sollte versucht werden, den ehemaligen TV Champion nach seinem schwachen Run als echte Gefahr darzustellen, die nur durch höhere Mächte abgelenkt ist und nicht als der Trottel, der einfach zu blöd ist ein Stück Stoff zu vernichten. Bei schlauem Booking könnte Metal mit diesem Gimmick durchaus over kommen und gleichzeitig eine dauerhafte Story mit Perspektive in der WFE Zukunft erhalten.
Und sonst?
Ein Bereich, in dem sich in der ersten Show eher weniger getan hat, war das Titelgeschehen. Einzig die Tag Team Champions wurden offenbar in ein Programm mit dem Neuling Steve Adams verwickelt und durften sogar einen klaren Sieg gegen Uppercard Faces einfahren. Einer davon war The Iron Man, der als neuer TV Champion so gar nicht von der Masse abhob. Vielleicht sollte man diesen Titel bei einem kleineren Roster auch einfach einstellen, damit man nicht ständig etwas mit den ganzen Champions anstellen muss. An dieser Stelle würde etwa eine Story mit Chabal passen, der die European Championship gewinnen konnte. Schon oft wurde gefordert, dass dem Mexikaner etwas mehr Profil gut tun würde. Ein Fehde mit dem kleinen Iron Man, in der er als echter Fiesling mit der Tequila Flasche in Erscheinung treten könnte und an deren Ende einer der beiden die zwei Midcard Titel vereinigt klingt auf dem Papier nach einer sinnvollen Ansetzung. Sinnvoll erscheint auch das Rückmatch zwischen Marsten und Yamamoto, das glücklicherweise nicht bei einem PPV stattfindet. Der Sieger hätte dort sowieso stattgefunden, sodass maximal eine Stipulation die Sache interessant gestaltet hätte, wozu es aktuell aber keinen Anlass gibt. Man möchte wohl wirklich jemand Neues im World Title Geschehen testen, was durchaus interessant werden könnte. Die Kandidaten dafür sind unverändert im Vergleich zu Vorwoche, auch wenn doch No Last Names Niederlage eher Jordan der Favorit zu sein scheint. Wer auch immer es wird, man wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine frische Paarung geboten bekommen, was nie schaden kann.
Schlusswort
Kaum zu glauben aber damit sind wir schon wieder am Ende der Ausgabe angelangt. Wie immer hoffe ich, dass euch die Ausgabe gefallen hat, lasst mir fleißig Feedback da und gebt eure Verbesserungsvorschläge ab, damit ich in der nächsten Woche wieder Zeit und Lust habe, die vollen sechs anstatt nur drei Tage in diese Kolumne zu investieren. Dann wird es einen Rückblick auf Night of Champions 2012, einen neuen Ten Count und auch wieder die Themen der Woche geben. Haltet also die Augen offen!