Verstehe das Problem nicht mit überbewertet, @ChrisB, das ist doch letztlich auch nur eine subjektive Bewertung dieses Duos, so wie es halt auch ein "Ich mag die beiden nicht!" wäre. Wenn ein Team halt bei "allen anderen" mega ankommt und du mit denen nix anfangen kannst, dann sind die halt für dich "überbewertet". Überbewertet/Unterbewertet ist halt letztlich einfach nur ein weiteres subjektives Kriterium.
Deine Beispiele und Rechtfertigung des Status der Bucks stellt da in meinen Augen auf ein ganz anderen Faktor ab: Erfolg! Den Erfolg der Young Bucks zu leugnen wäre ziemlicher Quatsch, weil der halt offensichtlich ist (Merch-Sales, Reaktionen etc.pp, die ganze Palette, die du aufgezählt hast).
Das ändert doch aber nichts daran, dass man sie dennoch für "überbewertet" halten kann. Den Erfolg kann man nicht wegdiskutieren, der ist halt einfach da. Ob der Erfolg verdient ist, oder die beiden halt einfach nur überbewertet sind und Glück hatten ist dann halt letztlich Ansichtssache.
Vielleicht ist es etwas kleinlich was die Begrifflichkeiten angeht. Überbewertet (oder unterbewertet) ist für mich nicht zwingend rein subjektiv. Eine Bewertung erfolgt ja nach bestimmten Kriterien (meist Erfolgen) und ist irgendwo auch messbar. Überbewertet würde ja bedeuten, dass jemandem mehr Erfolg oder Status zugesprochen wird, als er tatsächlich nachweisen kann. Ist im Wrestling natürlich auch schwieriger.
MMn wäre es Unsinn zu behaupten dass Usain Bolt überbewertet ist, da er seinen Sport über Jahre dominiert hat, was Zahlen und Ergebnisse klar belegen. Deswegen muss man ihn nicht mögen oder kann Kritik an seinem Laufstil finden. Aber er war mit Sicherheit nicht "überbewertet" weil die Bewertung ja seine Erfolge sind, die auf klaren Resultaten beruhen.
Genauso wäre es quatsch zu sagen der FC Bayern ist überbewertet, auch wenn man selbst kein Freund dieses Vereins ist.
Bei Wrestlern ist es dann schwieriger da die Erfolge nicht ganz so klar messbar sind (vielleicht ähnlich zu Schauspielern). Was ist denn aber ein Kriteritum das Wrestler auf jeden Fall erfüllen sollten? Die Zuschauer unterhalten und Hallen füllen. Das kann man durch spektakuläres oder saubere In-Ring Arbeit, starke Promos, starke Geschichten (die im Indy Bereich ja auch meist durch die Worker selbst kommen) usw.
Am Ende müssen die Zuschauer überzeugt und unterhalten werden. Das haben die Bucks immer geschafft, egal wo sie waren, ob in USA, Mexico oder Japan, messbar ist dass an Erfolgen wie Merchverkäufen, Fanzuspruch usw. Bedenken muss man, dass sie dabei nie die ganz große Bühne (WWE) hatten. Ich denke manch einer der bei WWE Millionen Fans gesammelt hat, hätte das auf dem Weg den die Bucks genommen haben nie geschafft.
In dem Kontext ist für mich "die Bucks sind absolut überbewertet" daher falsch (es war ja auch die Antwort auf meine Aussage dass die Bucks ein gutes Gesamtpaket sind), weil die Bewertung im Wrestling durch die Zuschauer kommt. Wenn du bei den Zuschauern over bist und über ein Jahrzehnt solche Erfolge(bei den Fans) überall nachweisen kannst, ist das die Bestätigung dass du deinen Job richtig machst, unabhängig welchen Stil du fährst usw. Daher ist die Bewertung der Bucks als eines der besten TagTeams aller Zeiten auch nicht überbewertet, da es wohl nur wenige andere TT gibt die solche Erfolge nachweisen können.
Ob sie das technisch beste TT aller Zeiten sind, die besten TT Promos aller Zeiten halten, ob sie den besten Stil aller Zeiten haben, ist dann eine ganz andere Diskussion, die eben mehr auf subjektiven Eindrucken beruht.
Gerade da sie den Großteil ihrer Erfolge/ihres Rufs durch die Indys und ohne große Bühne geschafft haben, glaube ich auch nicht an Glück, sondern weil sie da viel eigene Arbeit reingesteckt haben. In den Indys würdest du nie einfach so und aus Glück solche Erfolge feiern.