Jedesmal wenn dir jemand sagt, du sollst dich mal entscheiden, wie du den Menschen einordnest, kommst du mit dem Rassismusargument.
Tja, könnte daran liegen, dass Speziesismus der größere Bruder vom Rassismus ist und dort lediglich die Opfergruppierung gewechselt wurde. Und wie sollte man gerade die Einordnung des Menschen besser erläutern als mit dem Verweis auf ein Themenfeld, wo andere Diskutanten (falls es das Wort gibt, gut, falls nicht, mein Copyright ^^) eben gerade diesen Menschen einordnen wollen? Nur halt nicht nach seiner Spezies, sondern innerhalb der eigenen Rasse nach Merkmalen der Hautfarbe, Herkunft etc..? Besser kann man nicht erklären, wie unsinnig pseudo-selbsterklärende "Du bist ein Schwein/Ausländer/Homosexueller, deshalb hast du weniger Rechte als wir Normalen und bist zum Abschuß freigegeben, lebe halt damit, Arschloch!"-Argumente sind.
Höhöhö...Wer sagt dir das sie recht hat? Ein Patt würde ich sagen.
Gebe ich dir sogar Recht, allerdings darf man nicht vergessen, dass ich hier auf dem Status verharre, niemanden zu quälen, während du eher auf der "Um die paar Beagles ist es echt nicht schade, da gehe ich lieber auf Nummer Sicher und spritze den Tölen ein paar Krebserreger" Seite stehst. Und in so einem Szenario gehe ich einfach selbstverständlich davon aus, dass sich immer der Aggressor dafür erklären muss, warum er andere foltern möchte und nicht der passive Teil, warum er das keinesfalls tun will. Aus dieser Sicht finde ich es sehr makaber, auf einem "Pffffff, keine Ahnung, aber bevor ich nicht aufgeklärt werde, wird halt die nächste Katzenstaffel mit Aids infiziert, Pech"-Standpunkt zu beharren.
Ist übrigens auch ein sehr interessanter Aspekt, der sich da fragetechnisch anschließt: Ist es dir egal, welche Tiere genau mit tödlichen Krankheiten infiziert werden? Oder bist du der typische "Bitte nur Ratten, Mäuse und Kaninchen, Hunde-, Katzen- und Affenversuche sind echt total grausam!" Vertreter?
Und jene Organisation mag vieles sein, aber eben nicht neutral. Das ist in etwa als ob ich mit einem Gläubigen über seinen Glauben diskutieren will.
Ich habe auch gar nicht geschrieben, dass diese Organisation neutral ist. Interessanterweise können aber nur Lobbyvertreter die Notwendigkeit von Tierversuchen begründen und dabei müssen sie auch noch auf allgemeinen Gebieten bleiben. Den meisten Leuten ist durchaus klar, dass man Medikamente am effektivsten an Menschen testet, die das Krankheitsbild haben.
Und was die Gattung Mensch vom Tier unterscheidet, da könnte ich dir viele Punkte nennen.
Darum geht es aber gar nicht. Ich kann dir auch viele Punkte nennen, was die Sexualitätsauslebungen untereinander unterscheidet, was Ausländer von Deutschen unterscheidet oder was ein Kind von einem Erwachsenen trennt. Diese Unterschiede sind aber erstens kein Freifahrtsschein für eine beliebige Diskriminierung noch kann man mit ihnen eine Diskriminierung als gerechtfertigt verteidigen. Ich habe auch schon mehrmals ausgeführt, dass ich Tiere nicht auf allen Gebieten mit dem Menschen gleichsetzen will, das überliest du anscheinend nur sehr gerne. ^^ Mir geht es nur um die Gebiete, auf denen es keinen Unterschied zwischen den Arten gibt, und das ist unter anderem ihr Schmerzempfinden und ihre Leidensfähigkeit. Auf diesen zwei Gebieten kannst du nicht sagen "Das Tier pumpe ich jetzt mit Ebola-Viren voll, kann nicht schaden und ist ja nur ein Vieh". Zumindest nicht, ohne dich als Arschloch zu outen, gegen das Mr. Anderson ein echt netter Typ ist...
Artikel können noch so gut geschrieben, einige Argumente noch so gut sein, man sollte niemals den Leuten die man eventuell von seiner Sache überzeugen will den Eindruck vermitteln das man ein radikaler Fanatiker ist. (Ich hoffe du weißt wie ich das jetzt meine und bekommst das nicht in den falschen Hals
)
Keine Angst, ich bekomme sowas nicht in den falschen Hals, gerade weil ich da in einer sehr komfortablen Situation bin. Ich bin weder Ausländer, noch schwul noch ein nicht-menschliches Tier, gerade das gibt mir die Möglichkeit, auf diesen Gebieten recht unbefangen zu diskutieren. Wenn ich damit nicht durchkomme, werde eben nicht ich weiter durch die Straßen gehetzt oder geschlachtet, sondern die jeweilige Opfergruppierung, für die ich mich stark gemacht habe und das auch immer tun werde.
Ganz anders sieht es aus, wenn ich zum Beispiel über Nichtwählerr diskutiere. Die Pappnasen haben mir eine CDU-Regierung eingebrockt, wegen der ich meine Rente endgültig abschreiben kann und unter der ich jetzt die nächsten 4 Jahre die Umsetzung all meiner sozialen Ideen begraben kann. Mit solchen Leuten diskutiere ich ganz anders und auch unversöhnlicher, eben weil ich direkt betroffen bin. Auf Facebook "missioniere" ich Typen, über die mein kompletter echter Freundeskreis nur den Kopf schüttelt, das mache ich aber auch nur, weil mich manche Themen eben nicht direkt angehen und ich deshalb da gar nichts zu verlieren habe.
Allerdings finde ich es interessant, dass mich jeder darauf anspricht, dass ich angeblich manche guten Argumente habe. Wenn der Gegenüber dann solche Argumente nicht umsetzt, zu was macht ihn das dann? Zu einem ignoranten und pappsatten Wohlstandsmenschen, dem alles am Arsch vorbeigeht und der sogar zu bequem geworden ist, um Dinge umzusetzen, die er selbst als gar nicht mal so falsch diagnostiziert hat? Bitte auch nicht falsch verstehen oder in den falschen Hals bekommen.
Das dürfte, das wird, viele Menschen abschrecken, egal wie recht du in einigen Punkten auch haben magst.
Yup, 500.000 Menschen abgeschreckt, 5 Menschen überzeugt, geiler Abend. Mengenmäßig selbst auf dem famosen WI-Board etwas hoch gegriffen, aber du verstehst vielleicht mein Prinzip dahinter... ^^ Und dass das funzt, erlebe ich glücklicherweise mindestens monatlich anhand irgendwelcher Rückmeldungen. Gerade letzten Donnerstag hat mich ein Opa angerufen, der hin und weg von einem Leserbrief war, den ich zur Stadttaubenproblematik verbrochen habe. Zack, hat sich der Brief gelohnt. Das unheimlich praktische an meinen Themen ist auch, dass niemand denken wird "Boah, der Grote ist ein Arsch, zur Strafe wähle ich jetzt die NPD, um es ihm zu zeigen!". Da gibt es eigentlich nur die Optionen, trotziges Verharrung auf dem alten Standpunkt oder vorsichtiger Blick über den Tellerrand. Also entweder "Scheißegal, nichts passiert" oder "Geilomat, aufgewacht". DAS ist eine coole Sache. ^^
Ich würde nicht anzweifeln dass es Medikamente gibt auf die das zutrifft. ABER! Schrieb vorhin Eagle-Whiskey nicht etwas von "damaligen Zeiten" in denen etwas Gang und Gebe war? Und jetzt les ich da etwas von Contagan? Hmm...Naja.
Hmm... Na ja, wie weit hast du dir den Artikel durchgelesen?
Lies mal bis zum Ende, da stösst du auf Medikamente, die z. B. 2008 wegen erhöhten Lungenkrebsraten vom Markt genomme wurden. Dein 30 Jahre Zeitfenster ist also reines Wunschdenken. Definitiv leider, ändert aber nichts an den Tatsachen.
Ich verstehe auch erneut grundsätzlich diese Aussage. Aber Moment. Ist es denn wirklich wieder so einfach? Kann man an gewissen Beispielen eine allgemeine Theorie herbeiführen? Denken wir doch mal weiter und schauen in die Menschheitsgeschichte. Im Grunde kann man jetzt also auch sagen dass die USA niemals hätten in den 2. Weltkrieg eingreifen dürfen, weil sie damit hunderttausende Menschen geopfert haben. Ob diese Opfer dazu geführt haben das Millionen andere gerettet wurden, spielt ja offensichtlich keine Rolle.
Jaaaaa, interessantes Beispiel, aber die Medikamente wurden vom Markt genommen, weil Menschen trotz Tierversuchen daran krepiert sind. Wir reden hier nicht über ""20.000 Top-Models gerettet, eine Oma gestorben, was will man mehr?"-Verhältnisse. Es geht um "Scheiße, 20.000 Top Models tot, obwohl keine Ratte im Vorfeld drauf gegangen ist, schnell einsammeln, das Zeug ist reines Gift für den Menschen, was die fiese Ratte uns im Fragebogen nach dem Test böswillig verschwiegen hat".
Eines noch. Was würde denn passieren wenn man der Pharma-Industrie Tierversuche komplett verbietet. Einige Träumen stellen sich wohl vor, dass die Industrie dann gezwungen wäre die Medikamente ohne Tierversuche herzustellen, mit anderen Mitteln die es ja durchaus geben wird, zumindest in den meisten Bereichen. Das dürfte aber wieder mal eine idealisierte Wunschvorstellung einiger Träumer sein. Das wäre eine schöne Welt wenn es so laufen würde. Die Wahrheit wäre aber wohl vielmehr, dass die P-Industrie in manchen Gebieten ihre Tätigkeit einstellen würde, weil sie nicht mehr wirtschaftlich wären. Ja, das schnöde Geld. Es werden schon heute einige Medikamente nicht in Serie produziert weil es sich wirtschaftlich nicht lohnt, damit werden Menschen denen geholfen werden könnte ihrem Schicksal überlassen. Du kannst die P-Industrie durch eine Gesetzgebung zwingen auf die Tierversuche zu verzichten. Du kannst sie nicht zwingen ihre Forschungen in gleichem Maße fortzuführen, nur mit alternativen Mitteln. Ditte funzt nicht. Da werden dir einige Leute geschmeidig den Mittelfinger zeigen, denen es vorrangig um Profit, nicht aber um Menschenleben irgendwo auf der Welt geht.
Und das nimmst du jetzt als Pro-Argument für eine Quälerei? "Hey, man kann das eh nicht stoppen, hier herrscht Kapitalismus, du Gutmensch, also bleib sitzen und reg dich nicht drüber auf"? Tut mir leid, aber wenn ich so denke, dann kann ich tatsächlich für nichts mehr aufstehen, weil jeder Windmühlenkampf an sich zermürbend ist, egal ob wir da über Rassismus, Speziesismus, Homophobie, Sexismus oder was weiß ich sprechen. Fällt mir spontan das hier zu ein:
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