So, nur ganz kurz dazu: Jens und ich führen solche Diskussionen ab und zu mal ganz gerne, und die sind immer von gegenseitigem Respekt geprägt. Vieles sehen wir ähnlich, manches in den Details nicht immer - und das ist auch richtig und gut so.
Ich finde es okay, auch mal Literatur einzubringen, wenn es passt. Bei Kafka bin ich hier aber zurückhaltend, weil es einer meiner absoluten Lieblingsautoren ist und es m.E. einfach zu leicht damit abgetan ist, ihn in einem Wort zusammenzufassen. Kafka in der Schule war (und ist wohl immer noch) ein Krampf, weil Lehrer etwas in Benotbares zu quetschen suchen, was sich einer spießigen Analyse oftmals entzieht. Man kann Kafka lesen und erleben - oder eben nicht. Und das ist okay so. Leute, die Kafka mal gelesen haben, sich daher wichtig nehmen, und dann alle Nase lang Worte wie "kafkaesk" in den Mund nehmen, sollte man meiden... Von daher habe ich hier die Sache um Kafka auch eher zurückhaltend betrachtet.
Zu meiner Meinung zum Artikel stehe ich: Klar, der Artikel war nicht immer perfekt recherchiert, das macht aber für mich nur bedingt etwas. Denn WWE (nicht Wrestling als solches) ist leider Gottes nach meinem Dafürhalten vom Entertainmentfaktor ganz oft nur "panem et circenses", Opium fürs Volk, Brot (Bier) für die Massen. Die Storylines sind oft zum Fremdschämen, Konstanz ist kaum drin und Mädels bestehen nur aus Schminke und Titten. Das alles wird der Faszination des Wrestlings nur bedingt gerecht. Und die WWE setzt sich dennoch ganz bewusst so in Szene. Das macht es schwer, anderen die Faszination von Wrestling zu erklären, da Wrestling (wie Jens ja sagte: Stellenweise auch in der WWE!!) etwas Besonderes ist. So sehe ich WWE eher auch aus der Böschen-Perspektive:
Mit Begeisterung für den Sport, aber mit einer Prise Ironie für das WWE-Produkt und sich selbst.